Hallo alle miteinander,
möchte auch mal was zu diesem Thema absondern
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Es freut mich, dass Al noch relativ glimpflich aus der Sache "herausgekommen" ist, wie man so schön sagt. Ein Lerneffekt stellt sich bei so einer Sache immer ein, vor allem auch wegen der relativ langen Wartezeit bis der Bescheid da ist. Ich glaube kaum, dass man diese unangenehme Zeit locker wegsteckt. Das ist sicher eine große Belastung und das ist m. E. auch gut so. Wenn man bestimmte Regeln, die sicher nicht aus Langeweile erlassen wurden, missachtet, soll man auch mannhaft dazu stehen und die Sache im wahrsten Sinne des Wortes ertragen.
Ich selbst bin ein relativ vorsichtiger und gemäßigter Fahrer und versuche mich an die Regeln zu halten. Das gelingt mir aber ebenfalls nicht immer, habe auch schon mal ein 30er-Schild nicht richtig wahrgenommen. Bin dann mit 38 geblitzt worden, was mich seinerzeit noch 30 DM kostete. Was soll's, ist in Ordnung so.
Allerdings hat meine defensive Fahrweise mich schon einige Male vor blöden Situationen bewahrt. Einfach deswegen, weil ich noch Zeit hatte, richtig zu reagieren. Früher standen mal viele Hinweistafeln an den Autobahnen mit der Botschaft "Ab 80 fahren Sie Wasserski..." . Wenn man in eine tiefe wassergefüllte Spurrille gerät, trifft das absolut zu. Ich kann mich noch gut an einen Golf erinnern, der mich seinerzeit mit ca. 100 km/h überholte, wenig später aufschwamm und in die Mittelleitplanke krachte. Er schleuderte vorher noch über die gesamten Autobahnspuren hinweg und nur meiner gemäßigten Geschwindigkeit habe ich zu verdanken, dass ich mit meinem Wagen rechtzeitig zum Stehen kam.
Trotz meiner defensiven Fahrweise war ich vor wenigen Wochen in einen Unfall verwickelt. Auf winterlicher Fahrbahn im Ortsverkehr kam ein von einer Nebenstraße einbiegendes Fahrzeug ins Schleudern, das Heck brach aus, der Fahrer lenkte noch gegen, aber zu stark, und schon krachte es mir in die Fahrerseite. Da half mir nicht mal meine langsame Fahrweise (ca. 30 - 40 km/h). Auch mein extremes Rechtsfahren bis in einen großen Schneehaufen hinein konnte den Crash nicht verhindern. Der Andere brauchte halt die ganze Straßenbreite
. Meine Frau, die neben mir saß und mich noch Sekunden vor dem Unfall zu einer flotteren Fahrweise animieren wollte, meinte nach dem Crash ziemlich trocken: "Na ja, wärst du mal schneller gefahren, dann hätte der uns gar nicht erwischt!" Ist sicher in dem Fall richtig gewesen, aber womöglich hätte ich dann einige Straßenzüge weiter selbst... . Na ja, lassen wir das. Auf jeden Fall hat mein Wagen jetzt fahrerseitig neue Türen, Kotflügel und eine neue Stoßstange vorn. Weil der Schneehaufen verharscht und ziemlich hart war. Mein Kontrahent hatte Riesenglück, weil seine vordere Abschleppöse fast alles für ihn abfing... . Verletzt wurde niemand und mein Schaden wurde vollständig gezahlt.
Rückblickend denke ich, dass eine ordnungsgemäße Fahrweise langfristig gesehen schon die Bessere ist. Allerdings bin ich kein Vielfahrer und brauche mein Auto beruflich nur selten. Aber die Tempobegrenzungen haben in den allermeisten Fällen schon ihre Berechtigung (wenn nicht gerade z. B. Baustellenschilder vergessen wurden und "ewig" rumstehen).
Gruß
OL-DIE