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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Frontansicht des in Großbritannien veröffentlichten Boxsets von EUREKA!, welches alle Teile der Hanzo-Trilogie enthält.


Hanzo the Razor: Sword of Justice (Japan 1972, Originaltitel: Goyôkiba)

Der Polizist mit dem Power-Pillemann

Hanzo "Razor" Itami (Shintarô Katsu) ist der härteste und kompromißloseste Gesetzeshüter in der Stadt. Ständig eckt er bei seinem Vorgesetzten Onishi (Kô Nishimura) an, treibt diesen nahezu in den Wahnsinn. Unfassbarerweise weigert sich Hanzo mit Nachdruck, den gefordeten Bluteid auf seinen Job zu leisten, da er das System für bestechlich und verdorben hält. Als man Hanzo zuträgt, dass sich sein Chef eine heimliche Liebschaft gönnt, lässt er Onishi von seinen Handlangern beschatten. Die besagte Geliebte war zuvor die Gespielin eines verurteilten Mörders, der vor einem Jahr auf eine Insel verbannt wurde. Hanzo versucht die Verschwörung zu durchschauen, er wendet bei Frauen seine ganz spezielle Verhörtechnik an, die von zutiefst eindringlicher Überzeugskraft geprägt ist...

In den Jahren 1972-74 entstanden insgesamt drei "Hanzo the Razor" Streifen, basierend auf einer Comicvorlage. Die Hauptrolle wird stets von Shintarô Katsu gespielt, der als "Zatôichi" zum Superstar des japanischen Kinos wurde. Beim Auftakt der Reihe führte Kenji Misumi Regie, der auch Teile der legendären Okami Serie (Lone Wolf and Cub) inszenierte.

Shintarô Katsu füllt die Rolle des Hanzo mit prallem Leben aus. Der Bursche führt nicht nur das geschmiedete Schwert souverän, auch seine hauseigene, angewachsene Fleischpeitsche hat er -in vermutlich jahrelanger Arbeit- gestählt und bestens unter Kontrolle. Der Puller wird mit Wechselbädern abgehärtet, doch diese dienen nur zum Aufwärmen. Ab mit dem Riemen auf den Holzblock, damit er mit Knüppelschlägen weiter gehärtet wird. Da wundert es nicht mehr, wenn anschliessend die sehr "spezielle" Imitation einer bestimmten weiblichen Körperregion, zu schmerzhaften Stoßübungen herangezogen wird. Schonungsloses Trainig des Prengels zahlt sich aus, denn eine Dame die den Dorn in sich spürt, verrät nach kurzer Zeit jedes noch so gut gehütete Geheimnis. Keine Angst, hier werden keine Hardcoreszenen präsentiert, die Geschlechtsteile sind nur angedeutet, bleiben schattenhaft und phantasievoll verfremdet. Die gestossenen Damen sind zunächst geschockt und neigen zu Protest. Doch sobald der Kolben gut geölt auf Hochtouren läuft, bettelt jedes Weiblein um mehr, mehr und meeehr.

Freilich sind diese Momente alles andere als "politisch korrekt", Knitterbeutelinnen wie Alice Schwarzer würden bei der Sichtung wahrscheinlich die Dritten verschlucken, doch der Spassfaktor tendiert in Richtung Schenkelklopfer. Nicht nur den Damen gehen die Augen über. Nach einer gepflegten Eigenfolter, steht Hanzos bester Freund wie ein Mammutbaum in der Unterwäsche, was sein Vorgesetzter Onishi mit befremdeten Blicken kommentiert. Klar, Hanzo setzt noch einen kernigen Spruch drauf. Überhaupt lebt "Hanzo the Razor" von Entgleisungen und Übertreibungen, was dem Streifen meine aufrichtige Zuneigung sichert. Wer sich dem Razor in den Weg stellt, hat wenig Grund zur Freude, denn der mächtige Rappelriemen bleibt den Damen vorbehalten. Unwillige Kerle bekommen die konventionellen Waffen des Meisters zu spüren. Damit wäre ich bereits an meinem einzigen, wirklich nennenswerten Kritikpunkt angelangt. Die Kämpfe dürften eine Spur häufiger zum Zuge kommen, sind ein wenig zu nüchtern und brav ausgeführt. Zwar wird eine Nase blutig zu Mettgut verarbeitet, doch der Entscheidungskampf auf einer Brücke ist fast eine kleine Enttäuschung. Nun kennt man von Zatôichi eine sehr minimalistische Kampftechnik, vielleicht bedient sich Hanzo in der Comicvorlage änhlicher Mittel. Ich kann es nicht beurteilen, da ich die Comics nicht kenne. Ich hätte es in diesem Fall gern gesehen, wenn die Kämpfe meine primitive Gier nach Blut und Mett befriedigt hätten. Weitere Überzeichnungen würden dem Film IMHO prächtig zu Gesichte stehen, ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

Ausufernde Kreativität kann man dem Drehbuch kaum attestieren. Nach dem "eigentlichen" Finale, schleppt sich der Film noch einige Minuten mit einem vermeintlich belanglosen Vorgang herum, dessen tieferer Sinn (sofern dieser vorhanden sein sollte) sich mir noch nicht erschlossen hat. Eventuell sollen erneut die hohen und eigensinnigen Moralvorstellungen des Razor aufgezeigt werden. Was solls, der Spassfaktor von "Sword of Justice" ist üppig, kleinere Schönheitsfehler sorgen nicht ausschliesslich für eine Schwächung des Gesamtbildes, sie fördern teilweise die kantige Liebenswürdigkeit des Films. Die Ausstattung entspricht gängigen Standards, die Sets neigen eher zu sachlicher, fast karger Optik, wodurch die Figuren umso besser zur Geltung kommen. "Hanzo the Razor: Sword of Justice" ist ein Sammelbecken skurriler Momente, schmeisst sich mit seinem harschen, rauhbeinigen Humor an den Zuschauer heran. Wer dem japanischen Exploitationfilm der frühen siebziger Jahre zugeneigt ist -oder den Einstieg wagen möchte- tätigt mit "Hanzo" einen guten Griff.

Mir liegt das britische DVD-Set von Eureka! vor. Dieses enthält die komplette Hanzo-Trilogie, neben "Sword of Justice" sind die beiden Fortsetzungen an Bord:

• Hanzo The Razor 2: The Snare
• Hanzo The Razor 3: Who's Got The Gold?


Die DVDs sind in einzelnen Amarays untergebracht, die in einem sehr stabilen Pappschuber stecken. "Sword of Justice" kommt im japanischen Originalton daher, englische Untertitel lassen sich zuschalten. Die gebotene Bildqualität ist sehr ansprechend, ein Booklet mit zwölf Seiten liegt bei. In Großbritannien ist die Box zum sehr fairen Preis erhältlich. Aktuell verlangt z.B. Amazon.co.uk lediglich schlappe £7.94, das nenne ich ein erstklassiges Preis-/Leistungsverhältnis! Alternativ existieren deutsche DVD-Auswertungen von Rapid Eye Movies, ebenfalls mit dem japanischen O-Ton, aber mit deutschen Untertiteln. Leider gibt es nur Teil 1 & 2 von Rapid Eye, was mich zum Kauf der UK-Box bewegte.

Guter Stoff, Hanzo rockt die Musch*, äähmm... das Haus, die Hütte...

Dicke 7/10

Lieblingszitat:

"Want to lose an ear?"
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Blap
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Das 7. Opfer (Deutschland 1964, Originaltitel: Das siebente Opfer)

Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf (nicht) Galopp!

Satan ist ein erstklassiges Rennpferd, es soll für seinen Besitzer Lord John Mant (Walter Rilla), ein vielbeachtetes und prestigeträchtiges Rennen gewinnen. Beim Training fällt der Jockey einem "Unfall" zum Opfer, wenig später wird auf dem Anwesen der Familie Mant ein Musiker getötet. Inspektor Bradley (Heinz Engelmann) trifft bei seinen Ermittlungen auf zahlreiche Verdächtige, doch die Mordserie soll erst noch auf Touren kommen. Tatsächlich wird wenig später Lord Mant mit einer Forke erstochen, seine Leiche findet man in den Stallungen auf. Welche Rolle spielt Peter Brooks (Hansjörg Felmy), der seit kurzem als Gast bei der Familie Mant wohnt? Brooks schnüffelt in der Nacht herum, seine Absichten sind undurchsichtig. Besonders verdächtig macht sich der zwielichtige Barbesitzer Ed Ranova (Wolfgang Lukschy), der um jeden Preis den zu erwartenden Sieg von Satan verhindern will. Ranova übt Druck auf den Tierarzt Dr. Trent (Harry Riebauer) aus, der selbst mit einer fragwürdigen Vergangenheit zu kämpfen hat. Weitere Morde geschehen, Inspektor Bradley fühlt Ed Ranova erneut auf den Zahn, doch dieser kann sich wie ein glitschiger Aal dem Zugriff entwinden. Dr. Trent schiebt derweil Liebeskummer, denn die hübsche Avril Mant (Ann Smyrner) erteilt ihm eine eindeutige Absage. Lässt Trent seinen Zorn über die vergebliche Liebesmüh, an der Familie Mant und deren Umfeld aus? Was treibt die schrullige Molly (Trude Herr) für ein Spiel, die sich offiziell als "Diät-Schwester" um Peter Brooks kümmern soll? Selbst Gerald Mant, der Sohn des ermordeten Lord John, zählt zum Kreis der Verdächtigen. Geralds Verhältnis zu seinem Vater war nicht das Beste, zu allem Überfluss verbindet den Erben eine gefährliche "Geschäftsbeziehung" mit Ed Ranova...

"Das siebente Opfer" ist der letzte von insgesamt sechs "Bryan Edgar Wallace" Streifen aus dem Hause CCC-Film, der noch in klassischem Schwarzweiß produziert wurde. Erst 1969 bemühmte CCC-Film den bekannten Namen "Bryan Edgar Wallace" erneut, Dario Argento lieferte sein Debüt "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" ab. Freilich in Farbe gefilmt, zählt dieses Werk zu den bekanntesten Vertretern des Giallo, aber das ist eine andere Geschichte...

Franz Josef Gottlieb nahm bei "Das siebente Opfer" auf dem Regiestuhl Platz. Zuvor hatte er "Das Phantom von Soho" (1964) für die Reihe inszeniert, weitere Streifen für CCC-Film und Rialto gehen ebenfalls auf sein Konto: "Der Fluch der gelben Schlange", "Der schwarze Abt" (beide 1963), "Die Gruft mit dem Rätselschloss" (1964). Besondere Beachtung verdient die grandiose Kameraarbeit von Richard Angst. Obwohl "Das siebente Opfer" lediglich im Format 1,33:1 gefilmt wurde, zaubert Angst wundervolle Einstellungen und äussert stimmungsvolle Bildkompositionen aus dem Hut. Diese herausragende Qualtität wertet den Film deutlich auf, es ist ein Hochgenuß diese Bilder sehen zu dürfen! Musikalisch geht es unscheinbarer zur Sache, der Score von Raimund Rosenberger erfüllt seinen Zweck, kann sich aber nicht in den Ohren festbeissen. Bei Franz Josef Gottlieb scheinen Talent und Gemurkse oft einen Kampf miteinander auszutragen, man schaue sich die reichlich mittelprächtige Rialto Produktion "Die Gruft mit dem Rätselschloss an". Doch "Das siebente Opfer" ist ein toll inszenierter Film, der kurzweilig und humorig angelegt ist, mit seinem knuffigen Charme offene Türe bei mir einrennt.

Die Besetzung bietet viele bekannte Gesichter auf. Die ganz grosse "Starpower" mag auf den ersten Blick fehlen, aber alle Akteure sind passend besetzt und spielen motivert auf. Hansjörg Felmy wird weniger abverlangt, als er in der tragischen Rolle zeigen musste, welche er in "Das Ungeheuer von London-City" innehatte. Negativ wirkt sich diese Tatsache keineswegs aus, Felmy bietet eine launige und durchweg sympathische Darbietung, nicht zu glatt, nicht zu eckig. Heinz Engelmann gefällt mir als knarziger Kriminalist sehr gut, ihn hätte ich gern in weiteren Filmen aus dem "Wallace Universum" gesehen. Hans Nielsen überzeugt als Kirchenmann mit Hang zur Schleimerei, Walter Rilla verabschiedet sich in der Rolle des Lords recht früh, seine Darbietung ist tadellos. Für die schauspielerischen Highlights sorgen die "windigen" Gestalten, allen voran Wolfgang Lukschy, der einen reichlich abscheulichen Ganoven abgibt, was ihm ganz großartig gelingt! Helmut Lohner gefällt als hektischer, unsympathischer "Junglord", der den Vorfällen zu keiner Zeit gewachsen ist, mit hysterischen Ausbrüchen für Unruhe sorgt. Harry Riebauer darf einen besonders interessanten, ambivalent angelegten Part spielen, auch vor seiner Leistung verneige ich mich sehr gern. Peter Vogel gewinnt der meist sehr klischeehaften Rolle des Butlers neue Facetten ab, was für die Qualität seiner Darstellung spricht. Gleichwohl auch für die Klasse des Drehbuchs, welches wir Regisseur Gottlieb zu verdanken haben. Herrlich die unglaublich groteske Arroganz von Alice Treff, die als Lady Stratford hochnäsig und borniert durch die Kulissen stolziert. Ann Smyrner fungiert als Blickfang, allerdings stiehlt ihr die sehr attraktive Anneli Sauli die Show, sowohl in optischer Hinsicht, als auch von der Anlage der Rolle her. Trude Herr soll nicht ungenannt bleiben, sie bringt zusätzlichen Schwung in die Sause, stürmt mit ihrer grob-herzlichen Art auf den Filmfreund ein.

Je mehr Gedanken ich mir über den Film mache, umso liebenswerter erscheint mir "Das siebente Opfer". Flott-freche Inszenierung, ein pfiffiges Drehbuch, die Kameraarbeit auf höchstem Niveau. Dazu gut aufgelegte Schauspieler, eine wohl dosierte Menge Ironie. Abgerundet durch die von Fans geschätzten Standards, so fehlt es auch hier nicht an Nebel, ehrwürdigen Gemäuern, sowie einer miesen Spelunke. Besonders gut hat mir der exquisit gestalte Vorspann gefallen, bei dem mir sofort das Herz aufging. Franz Josef Gottlieb hat alles richtig gemacht, neben "Der Fluch der gelben Schlange" seinen besten "Wallace-Film" in trockene Tücher gebracht.

"Das siebente Opfer", auf der DVD-Hülle als "Das 7. Opfer" bezeichnet, teilt sich die "Bryan Edgar Wallace DVD Collection 1", mit den beiden folgenden Titeln aus der Filmreihe von CCC:

• Das Geheimnis der schwarzen Koffer
• Der Würger von Schloss Blackmoor


Mit den schwarzen Koffern läuft die Box unrund an, schwingt sich aber sogleich mit dem Würger zur Topform auf, das 7. Opfer rundet das Paket stattlich ab! Für Fans ganz klar Kaufpflicht, auch für Einsteiger eine lohenswerte Überlegung. Universum hat die Filme mit Sorgfalt aufbereitet, die Box sieht hübsch aus, der Preis ist fair: KAUFEN!

Gut und sehr knuffig = Dicke 7/10

Lieblingszitat:

"Das ist ein Männergespräch, da kann ich dich nicht gebrauchen."

***

Für Statistiker meine kleine "Rangliste", welche die sechs "Bryan Edgar Wallace" Filme beinhaltet, die in der Zeit von 1962-1964 entstanden:

1. Der Würger von Schloss Blackmoor - Schöner Beitrag mit einem "gialloesken" Killer.
2. Das siebente Opfer - Bewährtes trifft auf frischen Wind, eine sehr positive Überraschung!
3. Der Henker von London - Trotz kleiner Schwächen sehr sympathisch.
4. Das Ungeheuer von London-City - Der gruseligste Beitrag in dieser Liste, mit herrlich fiesen Morden.
5. Das Phantom von Soho - Regisseur Gottlieb war diesmal nicht in bester Form, trotzdem ein angenehmer Streifen.
6. Das Geheimnis der schwarzen Koffer - Recht dröge und zähflüssig, teils schwach besetzt. Zusammen mit "Der Rächer" der Bodensatz der Wallace Filme.

Fazit: Die beiden Spitzenreiter liegen nahezu auf gleicher Höhe, #3 fällt knapp zurück. Position vier und fünf sind solide, doch man hätte mehr daraus machen können. Lediglich der sechste Rang fällt deutlich ab, ist nur für Fanatiker und Komplettisten von Belang.
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Vampyres (Großbritannien 1974, Originaltitel: Vampyres)

Sexy Bloodsuckers

Harriet (Sally Faulkner) und John (Brian Deacon) sind mit Auto samt Wohnanhänger unterwegs. Das junge Paar sucht sich einen schönen Platz zum Camping aus, abseits der Strasse gelegen, mit beschaulichem Blick auf ein altes, herrschaftliches Gemäuer. Harriet verspürt unterschwellig eine Art von Beunruhigung, seit sie kurz zuvor eine junge Frau am Strassenrand stehen sah. Sie ist der festen Überzeugung, eine weitere Frau erblickt zu haben, die sich am Waldrand versteckt hielt. Ted (Murray Brown) ist ebenfalls in der ländlichen Gegend unterwegs, er gabelt eine attraktive Anhalterin auf. Fran (Marianne Morris) übt eine starke Anziehungskraft auf Ted aus, er begleitet sie in das alte Anwesen. In der Nacht haben die beiden leidenschaftlichen Sex miteinander, doch am nächsten Morgen ist Fran verschwunden. Ted fühlt sich seltsam schwach, an seinem Arm entdeckt er eine tiefe Schnittwunde. Der Geschwächte taucht bei Harriet und John auf, die seine Wunde provisorisch versorgen. Gegen jede Vernunft bricht Ted nicht auf, er wartet den ganzen Tag vor dem Anwesen auf Fran. Am Abend taucht die rätselhafte Schönheit endlich wieder auf, im Schlepptau ihre nicht minder heisse Freundin Miriam (Anulka Dziubinska), die einen männlichen Begleiter mitbringt. Erneut erlebt Ted eine intensive Liebesnacht mit Fran, erneut ist Fran am nächsten Morgen verschwunden. Damit nicht genug, denn Ted fühlt sich noch schwächer als zuvor. Später erlebt er mit Erstaunen, wie die Polizei die Leiche von Miriams Begleiter aus einem PKW bergen muss. Harriet wird derweil zunehmend ängstlicher, Fran und Miriam -die sie immer wieder durch die Landschaft wandern sieht- werden ihr zunehmend unheimlich. Welches Spiel treibt Fran mit Ted? Längst ist Ted in einen grauenvollen Strudel des Todes geraten, der auch für Harriet und John zur Gefahr werden könnte...

Der spanische Regisseur José Ramón Larraz, lieferte 1974 mit "Vampyres" einen wild prickelnden Vampirfilm ab. Zahlreiche Erotikszenen beschleunigen auch den Puls älterer Herren, die "Schauwerte" von Marianne Morris und Anulka Dziubinska sind herausragend. Die Vampir-Damen sind sich körperlich zugeneigt, vergnügen sich unter der Dusche, lassen im Bett die Federn quietschen. Trotz der sehr offensiven Erotik, wirken diese Momente stilvoll, anziehend und aufrichtig schön. Jedoch verlässt sich José Ramón Larraz nicht nur auf die erotische Ausstrahlung seiner Damen. Zwar kommt es nicht allzu häufig vor, doch ab und an geht es blutig zur Sache. Gefangene stehen nicht auf dem Speiseplan von Fran und Miriam. Die Bräute des Todes gehen stets nach der gleichen Masche vor. Sie locken Autofahrer in das alte Gemäuer, dort gibt es ein wenig Smalltalk, einen guten Wein, mit Glück auch mehr. Die Freude der Herren währt nur kurz, den der Blutdurst der Gastgeberinnen kennt weder Gnade noch Grenzen. Lediglich Ted scheint es Fran angetan zu haben, ihn spart sie sich für mehr als eine Nacht auf, saugt nur in kleiner Dosis an dessen Säften.

Zu den Darstellern werde ich im nächsten Absatz ein paar Zeilen schreiben, zunächst möchte ich kurz auf die anderen Aspekte von "Vampyres" eingehen. Neben den glücklich ausgewählten Mitwirkenden, ist die unsagbar herrliche Atmosphäre des Films der Star. Die herbstliche Landschaft übernimmt gewissermaßen eine der Hauptrollen. Die routinierte -und dabei noch immer kreative- Kameraarbeit von Harry Waxman, lässt der romantischen Schönheit der Natur jede Menge Raum. Nicht minder gelungen sind die Szenen im Domizil der Vampire, egal ob feudaler Wohnraum, intime Rappelbude, feuchte Dusche, oder dunkler Keller des Todes. Die Kombination der außergewöhnlich liebreizenden Außen- und Innenaufnahmen, treibt den Zuschauer in Sphären höchster Glückseligkeit. "Vampyres" ignoriert die Vorgaben eines klassischen Vampirfilms nicht, suhlt sich aber nicht in den althergebrachten Klischees. So flüchten die Vampire zwar vor dem Tageslicht, Ted entdeckt beiläufig einen zugeklebten Spiegel, doch auf Kreuze und lange Zähne wird verzichtet. Wenn den heissen Saugschmerlen etwas aus dem Munde hängt, dann sind es nicht die Beisserchen. Ihre wilden Zungen kreisen und schlecken im Taumel der Lust, erkunden Körper die vor Verlangen und/oder Todesangst beben (Contenance!). Satan, Luzifer, Fürst der Finsternis, wenn ich eines Tages den letzten Film aus dem Regal gezogen habe, dann wirf mich Fran und Miriam zum Fraß vor!

Marianne Morris mag vielleicht nicht die schönste Frau auf Erden sein. Aber sie versprüht etwas rätselhaftes, hintergründiges, gekrönt von einem sehr starken Sex-Appeal. Schon ihr Blick saugt an den Körpersäften, wenn sie die Hüllen fallen lässt -was häufig geschieht- erblicken wir einen frischen Fruchtkorb, in den man(n) mit Anlauf eintauchen möchte. Anulka Dziubinska liefert den Gegenpol zu Marianne Morris, auf den ersten Blick die blonde Unschuld, gleichzeitig aber eine nicht minder verlockende Versuchung. Murray Brown ist zu beneiden, denn er darf ausgiebig mit Frau Morris in den Nahkampf gehen! Während Herr Brown durch die Früchte der Wonne driftet, bespielt Frau Morris seine Orgelpfeife nach allen Regeln der Liebeskunst. Nein, mit Pornographie hat das nichts zu tun, diese Szenen sind erotisch und wunderschön. Sleaze flackert lediglich kurzzeitig auf, wenn die Damen ihre Opfer in blutiger Nacktheit erlegen. Brian Deacon und Sally Faulkner füllen die übrigen Rollen von Relevanz überzeugend auf. Deacon gibt den sorglosen Sympathieträger, Faulkners Part ist feinfühlig-ängstlich angelegt, neigt angenehmerweise aber nie zur Nerverei. Die Nebenrollen fügen sich gut ein, Michael Byrne und Karl Lanchbury dienen als Frischfleisch, die anderen Mitwirkenden tauchen nur sehr kurz auf. Ein kleines und feines Ensemble, welches keinen Anlass zur Kritik gibt.

Mit "Vampyres" ist José Ramón Larraz ein schöner und eigenständig wirkender Film gelungen. Stellt euch auf der einen Seite ein Werk von Jean Rollin aus den frühen siebziger Jahren vor, auf der anderen Seite einen wüsten Exploitationreisser aus dieser Zeit. Irgendwo dazwischen bewegt sich "Vampyres", zusätzlich dezent mit einer Note bewährter Vampirzutaten abgeschmeckt. Ich würde mich gern in weiteren Lobpreisungen und Liebeserklärungen ergehen, doch dann komme ich nicht mehr in den Genuss der heutigen Filmnacht. Ergo ist es an der Zeit, langsam aber sicher zum Ende meiner Ausführungen zu gelangen.

Wie so oft, liegt in Deutschland leider keine Auswertung des Films vor. Daher habe ich zur amerikanischen Blu-ray gegriffen, die aus dem Hause Blue Underground stammt. Das Label ist für die sorgfältige Aufbereitung älterer Schätzchen bekannt, auch "Vampyres" liegt in ansprechender Form vor. Der Film ist kein Hochglanzprodukt für die breite Masse, die Restauration des Material ist passend und stimmig gelungen. Technikfetischisten werden vermutlich die "Schärfewerte in DVD-Qualität" bemängeln. Tatsächlich mutet das Bild teils wie das einer DVD an, aber eben nur auf den ersten Blick. In den dunklen Szenen spielt die Blu-ray ihre Vorteile aus, denn die Kompression arbeitet unauffällig. Hier wurde mit Fingerspitzengefühl gearbeitet, auf Blue Underground ist einmal mehr Verlass. Der englische Ton liegt in unterschiedlichen Formaten vor, Untertitel gibt es in englischer, spanischer und französischer Sprache. Der Bonusbereich beinhaltet eine kleine Featurette, in der Marianne Morris und Anulka Dziubinska zu Wort kommen, beide Damen sind sehr sympathisch. Während Frau Morris inzwischen fast unscheinbar aussieht, ist Anulka Dziubinska zu einer unglaublich anziehenden MILF gereift. Du lieber Teufel, ich hätte fast einen Herzklappenabriss vor der Glotze bekommen! Ja, ähm... *räusper* Es ist gut, der Pfleger kommt gleich mit dem Beruhigungszäpfchen... *aaaarrgh*

Sehr erotisch, sehr schön, sehr gut! Feiste 8/10

Lieblingszitat:

"He didn't look too good, as he left last night."
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Mikrokosmos (BD)

Wer immer schonmal Schnecken beim kopulieren zuschauen wollte ist hier an der richtigen Adresse. :mrgreen:

Ja ne, also worum geht es hier. Tierdoku - Schnecken, Kröten, Falter, Käfer etc.in atemberaubender Bildqualität.

Für Bildonanisten bestens geeignet.

Bischen langweilig aber Bildung tut weh.

7.0
Grüße
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Steppenwolf »

@Blap -> 24 - Season Seven

Hi Claus, habe die 7. Season heute zu Ende gesehen. Dachte am Anfang, ohne CTU geht ja mal gar nicht. Geht aber doch, spätestens ab ca. 11:00 wird man in das Geschehen rein gezogen und es geht in gewohnter Manier ab.

Die Besetzung der Rollen gelingt den Machern immer wieder überraschend gut. Ich fand auch die Rolle der Janis Gold (Janeane Garofalo) als Gegenpart zu Chloé gut besetzt.

Von mir gibt es hier ebenfalls 9/10.

PS: Dein Avatar geht nu gar nicht. Ist wohl nicht dein ernst?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Steppenwolf hat geschrieben:@Blap -> 24 - Season Seven

Hi Claus, habe die 7. Season heute zu Ende gesehen. Dachte am Anfang, ohne CTU geht ja mal gar nicht. Geht aber doch, spätestens ab ca. 11:00 wird man in das Geschehen rein gezogen und es geht in gewohnter Manier ab.

Die Besetzung der Rollen gelingt den Machern immer wieder überraschend gut. Ich fand auch die Rolle der Janis Gold (Janeane Garofalo) als Gegenpart zu Chloé gut besetzt.

Von mir gibt es hier ebenfalls 9/10.

PS: Dein Avatar geht nu gar nicht. Ist wohl nicht dein ernst?
Moin Manfred!

Zunächst dachte ich mir auch: "Wie jetzt, ohne CTU...?". Letztlich tut der frische Wind der Serie aber gut. Janis stinkt gegen Chloe ab, aber das will ja nichts heissen, die Rolle ist auf jeden Fall eine Bereicherung.

Mein Avatar? Aber so sehe ich nunmal aus, da kann man nichts machen. :mrgreen:
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Freeze - Alptraum Nachtwache (USA 1997, Originaltitel: Nightwatch)

Zweitverwertung


Das Original "Nattevagten" ist ein dänischer Film von Ole Bornedal, den der Regisseur 1994 inszenierte. Ich zitiere Auszüge aus meinen Kurzkommentar:
Nattevagten, Dänemark 1994

Um nebenher ein wenig Geld zu verdienen, nimmt der Student Martin (Nikolaj Coster-Waldau) einen Job als Nachtwächter an. Eigentlich keine aufregende Sache, doch der junge Mann verrichtet diese Nebentätigkeit in der Pathologie. So erscheinen die langen, einsamen Nächte unheimlich, jedes Geräusch sorgt in dieser Umgebung für Gänsehaut. Zu allem Überfluss wird die Stadt momentan von einem Serienkiller drangsaliert, der es auf junge Frauen absehen hat. Die unglücklichen Opfer landen in der Kühlkammer, die auch Martin auf seinen nächtlichen Rundgängen überprüfen muss. Seltsame Dinge gehen vor, plötzlich scheint gar ein Opfer des Killers kurzzeitig erwacht zu sein. Bald hält man den Studenten für einen Spinner mit perversen Neigungen. Glücklicherweise ist der Kriminalbeamte Wörmer (Ulf Pilgaard) clever und verständnisvoll, er hält Martin nicht für einen Perversling oder Killer. Tatsächlich deuten mehr und mehr Hinweise auf den Studenten. Selbst seine Freundin Kalinka (Sofie Gråbøl), verliert langsam den Glauben an ihren Lebengefährten. Erst recht nachdem sie Besuch von einer völlig verängstigten Prostituierten bekommt, die offensichtlich von Martin für bizarre Spiele bezahlt wurde. Steckt eventuell Martins guter Freund Jens (Kim Bodnia) hinter den Vorfällen? Ist der leicht durchgeknallte Kumpel der gesuchte Killer? Die Lage spitzt sich zu, die Wahrheit ist ein Schock für alle Beteiligten...

Auf die Dänen ist immer Verlass. "Nattevagten" nimmt den Zuschauer zunächst recht sanft, fast ein wenig schüchtern an die Hand. Ungeduldige Filmfreunde werden vermutlich ihre Probleme mit dem Film haben, die Spannung steigt allerdings beständig, gipfelt in einem tollen Herzschlagfinale. Die Schauspieler zeigen durch die Bank sehr überzeugende Leistungen. Hauptdasteller Nikolaj Coster-Waldau nimmt man die zunehmende Verzweiflung jederzeit ab. Kim Bodnia ist sowieso der König des skandinavischen Kinos, Ulf Pilgaard zieht als Kriminalist alle Register, und beeindruckt besonders gegen Ende des Streifens enorm! Die Damen werden ein wenig an den Rand gedrängt, können sich aber recht tapfer behaupten, was in besonderem Maße für Rikke Louise Andersson gilt, die in der Rolle der Hure Joyce zu sehen ist. Regisseur Ole Bornedal hat einen packenden Thriller auf die Beine gestellt, der mit einigen Horrorelementen veredelt wurde. Der Film lebt von der Spannung, Gewalt und Blut spielen nur eine untergeordnete Rolle. Wenn es ein wenig zur Sache geht, dient dies jederzeit zur Stärkung der Atmosphäre, keinesfalls als stumpfer Selbstzweck.

Gut bis sehr gut = 7,5/10
Warum zitiere ich einen alten Beitrag? Weil Ole Bornedal auch beim Remake Regie führte, und nahezu sämtliche Szenen 1:1 übernommen wurden. Ein paar kleine Änderungen gibt es, vermutlich um die Kanten des Originals ein wenig zu glätten. Freilich hat man auch ein neues Ensemble verpflichtet. Ewan McGregor müht sich redlich, erreicht aber zu keiner Zeit die Qualität von Nikolaj Coster-Waldau, der in der Vorlage die Hauptrolle innehatte. Auch Josh Brolin kann sich nicht mit seinem dänischen Kollegen Kim Bodnia messen. Brolin muss man allerdings zugestehen, dass er in den letzten Jahren deutlich an Profil zugelegt hat. Seine Leistung in "No Country for Old Men" ist ein eindrucksvoller Beleg. Um nun nicht alle Rollen der Reihe nach zu vergleichen, möchte ich es kurz machen. Die US-Besetzung spielt solide auf, kann sich aber nicht mit den Schauspielern aus Skandinavien messen.

Ähnlich ist es um die Disziplinen namens Atmosphäre und Spannung bestellt. Das Remake bemüht sich, verfehlt aber den morbiden Charme des Originals, packt im Finale weniger energisch zu. Handwerklich kann man der US-Variante "eigentlich" nicht viel vorwerfen, Ole Bornedal hat keineswegs verlernt Filme zu machen. Würde die 1994 gedrehte Fassung nicht existieren, gäbe es diesem Streifen kaum etwas zu bemängeln. Es fällt jedoch schwer, ist nahezu unmöglich, die Urfassung auszublenden. So bleibt letztlich ein leicht schaler Geschmack zurück, den der Stoff "eigentlich" nicht verdient hat. Wer das Original noch nicht gesehen hat, wird wohl mehr Freude an der Recyclingware haben, darf sich auf einen unterhaltsamen Thriller freuen. Wer beide Filme noch nicht kennt, sollte sich IMHO trotzdem den dänischen Film anschauen! Warum sich mit einer etwas schwächeren Kopie zufriedengeben?

Beide Filme in der Sammlung zu haben, ergibt wohl nur für irre Sammler einen Sinn *räusper*. Da ich die DVD quasi für "lau" in die Griffel bekam, will ich sowieso nicht meckern, auf diese Weise ist zumindest meine Neugier befriedigt. Die DVD von MCP (identisch mit der Kinowelt-Scheibe) bietet ein eher bescheidenes Bild an, man hat sich keine Mühe mit der Aufbereitung des Materials gegeben. Was solls, ich habe etliche DVDs mit weitaus schlechterer Bildqualität in der Sammlung, da muss man durch. ;)

Ein Bewertung per Zahlenraster scheint kaum möglich. Gebe ich mir Mühe das Original zu vergessen, kann ich mir knappe 6,5/10 abringen. Der "Repertoire-Wert" (ein schreckliches Wort) tendiert gegen Null.

Lieblingszitat:

"Das ist echt... Echt krank."
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

Steppenwolf hat geschrieben:
PS: Dein Avatar geht nu gar nicht. Ist wohl nicht dein ernst?
Jo absolut indiskutabel. :mrgreen:
Grüße
Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Nubox481fan »

A-Team(DB)

Wer auf absurde Action steht ist hier genau richtig. Auch schön, dass ein nicht unerheblicher Teil des Films in heimischen Gefilden spielt.

Eigentlich gar nicht mal so übel - zuerst wollte ich ja einen Bogen um das Machwerk machen aber mir war dann doch nach übertriebener Actionzu mute. Man sollte sich nur hüten die Besetzung mit der Originslbesetzung zu vergleichen dann steht dem Actionspass nichts mehr im Wege.

7.5
Grüße
Nubox481fan
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Cover der britischen Trilogy-Box


RoboCop 2 (USA 1990, Originaltitel: RoboCop 2)

Hirngulasch

Der mächtige OCP-Konzern will sich Detroit unter den Nagel reissen. Da die Stadt am finanziellen Tropf des Unternehmens hängt, scheint der Plan des abgebrühten OCP Chefs (Dan O’Herlihy) aufzugehen. Die Polizei ist bereits in den Streik getreten, nur RoboCop (Peter Weller) sorgt noch für Ordnung, er wird wie üblich von seiner Kollegin Anne Lewis (Nancy Allen) unterstützt. Grosse Gefahr geht von der Modedroge "Nuke" aus, die die Beschaffungskriminalität explodieren lässt. Ein größenwahnsinniger Kerl namens Cain (Tom Noonan), ist der durchgeknallte Boss der örtlichen Drogenbande. Als RoboCop den Verbrechern auf den Zahn fühlen will, gelingt es dem Gesindel, den nahezu unbesiegbaren Gesetzeshüter ausser Gefecht zu setzen. Von RoboCop bleibt nur ein armseliger Haufen Schrott übrig, OCP verweigert zunächst die Reparatur, da man ein "verbessertes" Modell auf den Markt bringen will. Dr. Juliette Faxx (Belinda Bauer), die den OCP Chef hinter (und zeitweise in sich) hat, verfolgt jedoch eine perfide Strategie. RoboCop wird zusammengeflickt, per neuer Programmierung zu einem weichgespülten, nahezu handlungsunfähigen Schatten seiner selbst degradiert. Wie könnte man eindrucksvoller unterstreichen, dass dringend ein Folgemodell benötigt wird? Durch eine waghalsige Aktion gelangt RoboCop wieder in den Vollbesitz seiner Fähigkeiten, es kommt erneut zu einer Auseinandersetzung mit dem Schwerverbrecher Cain. Der Drogenbaron unterliegt, überlebt mit schweren Verletzungen. Dr. Faxx nutzt die Lage für ihre Zwecke, nun soll der Ärger erst beginnen...

Paul Verhoevens Dampframme "RoboCop" aus dem Jahre 1987, darf man getrost zu den Klassikern der achtziger Jahre zählen. Der Streifen ist ein ironischer, zynischer und äusserst unterhaltsamer Powertrip, dessen Ende gewissermaßen nach einer Fortsetzung schreit. Die Regie des zweiten Teils übernahm Irvin Kershner, dem wir immerhin "Das Imperium schlägt zurück" (1980) verdanken, den besten aller sechs Filme der "Star Wars" Saga. "RoboCop 2" kommt ähnlich rustikal wie sein Vorgänger daher, die Humor ist bissig, es wird in solider Dosis randaliert, geballert und gestorben.

Obwohl sich die Filmreihe treu bleibt, erreicht Kershner zu keiner Zeit die Brillianz von Verhoeven. Aller wirkt eine Nummer weniger packend, braver und auf "krampfhaft erzwungen" getrimmt. Vor allem leidet der Film unter der deutschen Synchronisation, die reichlich uninspiriert und mit wenig Gespür für Feinheiten daherkommt. Wer in der Lage ist dem englischen Originalton zu folgen, sollte auf jeden Fall diese Option nutzen. Schwach ist der zweite Aufguß um den Blechbullen keinesfalls, doch der Schatten des Vorgängers erweist sich als zu übermächtig. Sehr reizvoll ist das üppige Aufgebot an Bösewichtern und Speichelleckern. Da hätten wir zunächst den fiesen Konzernboss auf der einen Seite, auf der anderen Seite den völlig irren Cain. Diverse Helferlein ergänzen das Sortiment des Abschaums, eine Ärztin ohne Skrupel, die schleimigen Berater des Konzernbosses, ein widerlicher Bengel aus Cains Umfeld. Die Politiker werden ebenfalls wenig vertrauenerweckend gezeichnet, der Bürgermeister ist eine echte Knallschote. Wenn schliesslich der neu konstruierte und "verbesserte" RoboCop auf seinen Vorläufer trifft, knallt und rummst es ordentlich im Karton. Immerhin kann sich RoboCop auf seine Mitstreiterin Anne verlassen, die ihm bereits im ersten Teil zur Seite stand.

Von Peter Weller ist nicht viel zu sehen, da er meist mit Helm auf dem Schädel durch die Reihen pflügt. Nancy Allen -sonst gern als "Zicke" besetzt- ist die gute Seele, die zuverlässige "Ein-Frau-Hilfstruppe" des metallischen Helden. Schauspielerisch haben Weller und Allen kaum Gelegenheit zu glänzen, was der Anlage ihrer Rollen geschuldet ist. In dieser Hinsicht haben die Fieslinge sicher die reizvolleren Posten ergattert. Tom Noonan dreht völlig durch, Dan O’Herlihy ist die Rolle des ekelhaften Alten auf den Leib geschneidert. Belinda Bauer gefällt als karrieregeiles Miststück, lediglich der Bengel -dessen Namen ich vergessen habe- ging mir zeitweise stark auf die Nerven. Willard E. Pugh verdient eine kurze Erwähnung, seine Darbietung als Bürgermeister Kuzak sorgt für einige Schmunzler.

"RoboCop 2" tritt ein grosses Erbe an, verhebt sich allerdings an der überschweren Last. Ohne Zweifel ist Kershner ein guter, unterhaltsamer Streifen gelungen, doch die Klasse von Voerhovens Flick, lässt den ersten Teil eine Liga höher spielen. Mit ein wenig mehr Gefühl für stimmungsvolle Schauplätze, sowie der Konzentration auf die wesentlichen Elemente, hätte auch "RoboCop 2" das Zeug zum Knüller gehabt. So bliebt unterm Strich ein guter Film, nicht mehr. Die DVD-Auswertung ist zumindest in technischer Hinsicht ansprechend gelungen, das Bild weiss zu gefallen. Leider gibt es in der Bonusabteilung -die diesen Namen nicht verdient- lediglich einen Trailer zu sehen. Ein heisser Typ ist das DVD-Boxset aus Großbritannien, welches die komplette Trilogie in ungekürzter Form enthält. Sogar Englischmuffel kommen zum Zuge, da die Scheiben auch den deutschen Ton enthalten. Inzwischen sind die Filme auch auf Blu-ray erhältlich, ich bin in diesem Fall jedoch mit den DVDs zufrieden.

Gut = 7/10

Lieblingszitat:

"Du hast gesagt, du willst ihn nur erschrecken."
"Sieht er nicht erschrocken aus?"




Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Bild


Folge 18 - Angst (Deutschland 1976)

Der herrschsüchtige und vermögende Dr. Hertel (Hans Dieter Zeidler), ermordert in einem Anfall von Eifersucht seine Geliebte. Irene Kronach (Uschi Glas) hatte Hertel zuvor eröffnet, dass sie eine Beziehung zu einem anderen Mann unterhält. Jürgen Kerwin (Bernd Herzsprung), der neue Freund des Opfers, taucht vor dessen Wohnung auf, als sich Derrick und Klein noch am Tatort befinden. Derrick ist schnell klar, dass es sich bei dem jungen Mann nicht um den Täter handelt. Er verdächtigt den allzu abgeklären Dr. Hertel, doch dieser kann für den Zeitpunkt der Tat ein Alibi vorweisen. Hertels junge und hübsche Ehefrau Franziska (Heidelinde Weis), leidet unter der harten Kaltherzigkeit ihres Mannes, wird sich die ängstliche Frau der Polizei offenbaren?

Diese Folge funktioniert als gelungenes Ehedrama, Hans Dieter Zeidler übt grausigen Psychoterror auf seine zerbrechliche Frau aus. Zeidler agiert sehr überzeugend, er kommt mir vor wir "Gert Fröbe light", was ausdrücklich als Kompliment zu verstehen ist. Nicht minder beeindruckend ist die Darbietung von Heidelinde Weis geraten. Sie spielt die schüchterne, verängstigte Ehefrau großartig, ihr Charakter fördert im Verlauf der Handlung alle Reserven hervor. Besondere Beachtung verdient die Schönheit von Heidelinde Weis, die anmutig, anziehend und zerbrechlich wirkt (Lediglich ihr Friseur hätte Prügel verdient). Uschi Glas hat nur einen kurzen Auftritt. Ich bin bekanntlich kein Fan der Dame, doch in dieser Nebenrolle hat sie mir gut gefallen. Bernd Herzsprung war in Folge 17 als Windei zu sehen, diesmal hat er einen unscheinbaren, recht sympathischen Auftritt.

Ich bin noch immer sehr angetan von Heidelinde Weis, die sich mit ihrer Leistung in mein Herz gespielt hat. Bei dieser Folge kennen wir den Mörder wieder von Beginn an, so wie es in den ersten 15 Folgen der Fall war. Die DVDs bieten die Episoden in der Reihenfolge an, in der sie ursprünglich im ZDF gesendet wurden. Der Entstehungszeitpunkt kann jedoch variieren. Folge 18 setzt auf die schauspielerischen Qualitäten der Akteure. Das Ergebnis ist ein überzeugendes Psychodrama, das Ende verpasst dem Zuschauer einen bösen Schlag in die Magengrube. Interessant ist der "kreative" Einsatz der Titelmelodie.

Gut bis sehr gut = 7,5/10


Folge 19 - Tote Vögel singen nicht (Deutschland 1976)

Auf einer Mülldeponie wird die entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden. Zunächst kann die Leiche nicht identifiziert werden, bis der seine Tochter suchende Vater helfen kann. Die Ermittlungen führen Derrick und Klein in ein verzweigtes Halbweltmillieu, in dem der gefürchtete Malenke (Hans Korte) die Fäden zieht. Niemand wagt es den mächtigen Gangster anzuschwärzen, denn wer der Polizei Informationen zuträgt, scheidet bald gewaltsam aus dem Leben...

Hier geht die Post ab, hier steppt der Bär! Wer sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt hat, wird "Tote Vögel singen nicht" sofort als von Alfred Vohrer inszenierte Folge identifizieren. Vohrer versammelt eine tolle Besetzung vor der Kamera, mit einigen Schauspielern arbeitete er bereits zuvor mehrfach zusammen. Hans Korte gefällt als widerwärtiger Obergauner, Hans Caninenberg gibt den verängstigten Anwalt des Schwerverbrechers. Doris Kunstmann ist zunächst besoffen, später vor allem ängstlich. Harald Leipnitz sehen wir als verschlagenen Wirt, der selbstverständlich auch auf der Gehaltsliste von Malenke steht.

"Tote Vögel singen nicht" ist Vohrer-Popanz der besten Sorte, Alfred lässt die Sau von der Leine. Erinnerungen an den grandiosen Kinofilm "Perrak" werden wach, in dem sich Vohrer und Tappert ebenfalls prächtig austoben. Die Schauplätze sind hervorragend gewählt, es gibt Damen mit wenig Bekleidung zu sehen, freilich dürfen bei Vohrer auch nackte Kerle nicht fehlen. Die Anzahl der Toten ist höher als üblich, was damals einigen Zuschauern sauer aufstiess. Derrick und Klein hauen sich herrliche Sprüche um die Ohren, generell ist die Sprache locker-flockig, ein bißchen frivol und sehr unterhaltsam. Und wenn sich Vohrer schon die Ehre gibt, dann wird auch geballert und es gibt auf die Fresse. Ja, sogar der sonst so besonnene Derrick haut einen Gauner um, weil dieser eine belanglose Beleidigung vom Stapel lässt. Der Spassfaktor ist sehr hoch, mir kommt es so vor, als hätten auch Tappert und Wepper jede Menge Freude bei den Dreharbeiten gehabt. Danke dafür, lieber Alfred!

Sehr gut, Tendenz steigend! Zunächst dicke 8/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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