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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Diskussionen zum Thema Filme
hank_chinaski
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Piranha DVD 2010

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Sehr vorraussehbarer Horror-Schocker mit 0815 Story. Hat alles was ein Film so braucht: Sexy Frauen, kleine Lovestory, dumme Hedonistenopfer, Splatterorgien... Dabei immer höchst unglaubwürdig und unrealistisch, aber - wenn man sich damit irgendwann mal abgefunden hat - auch sehr amüsant. Nichts was man zwei Mal sehen muss... daher akzeptable
5/10
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 2, welche die Folgen 16-30 enthält


Folge 30 - Yellow He (Deutschland 1976)

Der erfolgreiche Unternehmer Dr. Georg Rabes (Wolf Ackva) wird erschossen, weder sein Geld noch die Papiere fehlen. Erika Rabes (Maria Schell) trauert nicht um ihren getöteten Ehemann, die Beziehung war schon länger erkaltet. Albert Rabes (Karl Lieffen), der bisher wenig erfolgreiche Bruder des Ermordeten, hat ganz offensichtlich ein Verhältnis mit der (un)lustigen Witwe. All diese Vorfälle beeindrucken Alberts Sohn, der von allen nur Ali (Martin Semmelrogge) genannt wird, nicht sonderlich. Der junge Mann ist frisch verliebt, er will seine neue Freundin Yellow He (Susanne Beck) schnellstmöglich heiraten. Zwar ergeben sich diverse Verdachtsmomente, doch eine wirklich heisse Spur bleibt aus, Derrick kommt nicht zum Zuge. Helga Schirrmayer (Liane Hilscher) war die Sekretärin des ermordeten Dr. Rabes, sie stand ihrem Chef sehr nahe. Als ihr Ex (Arthur Brauss) betrunken bei ihr auftaucht, hoffen Derrick und Klein auf einen neuen Ermittlungsansatz...

"Yellow He" fährt eine dicke Ladung grotesker Charaktere auf. Martin Semmelrogge stolpert als debiles Söhnchen durchs Szenario, seine neue Flamme mit dem merkwürdigen Spitznamen verdreht ihm gehörig den Kopf. Karl Lieffen kommt mindestens genauso knallschotig rüber, ein armes Würstchen, nun auf dem Sprung an die Macht, hatte er doch gegen seinen Bruder nie eine Chance auf die Firmenleitung. Maria Schell zeigt sich vordergründig gefühlskalt, spielt eine innerlich längst gebrochene Frau, die kurzzeitig einen Silberstreif am Horizont zu erblicken glaubt. Volker Eckstein sehen wir als windig-schleimiges Bürschlein, Arthur Brauss als unsympathischen Säufer, Günther Stoll einmal mehr als Helferlein.

Die Auflösung mag ein wenig zu waghalsig konstruiert anmuten. Sie passt aber meiner Meinung nach vortrefflich zu den merkwürdigen Charakteren, die sich hier quasi die Klinke in die Hand geben. Zbynek Brynych wandert auf dem schmalen Grat zwischen Seriösität und Popanz, mit "Yellow He" ist ihm erneut eine gute, unterhaltsame Folge gelungen. Kein Höhepunkt, aber ein solider Ausklang der zweiten DVD-Box.

7/10 (gut)



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Cover der Derrick Collectors Box 3, welche die Folgen 31-45 enthält


Folge 31 - Hals in der Schlinge (Deutschland 1977)

Die Geschwister Heli (Helga Anders) und Ingo (Willi Kowalj) kommen von einer Party mit Freunden zurück. Heli findet den Aktenkoffer ihres Vaters am üblichen Platz vor, doch das Familienoberhaupt ist nicht auffindbar. Sehr merkwürdig, denn sonst läuft alles nach einem bekannten Schema ab. Nachdem Schwester und Bruder fast das komplette Haus durchsucht haben, macht Heli schliesslich eine grauenhafte Entdeckung. Auf dem Dachboden findet sie ihren Vater, er baumelt leblos an einem Strick. Der sofort herbeigerufene Hausarzt kann nur noch den Tod feststellen, sämtliche Anhaltspunkte weisen auf einen Selbstmord hin. Heli ist jedoch fest davon überzeugt, dass ihr Vater sich nicht umgebracht hat, sie schaltet die Polizei ein. Derrick ist skeptisch, denn eine Befragung in der Firma des Toten, fördert finanzielle Schwierigkeiten von grösseren Ausmaßen ans Licht. Zusätzlich berichtet der langjährige Mitarbeiter Herr Ludemann (Herbert Fleischmann) von der Niedergeschlagenheit seines Chefs. Heli besteht mit Nachdruck darauf, ihr Vater wurde ermordet! Der vermeintliche Selbstmord geht Derrick nicht aus dem Kopf, noch hat er den Vorgang nicht endgültig abgehakt...

Helga Anders und Willi Kowalj überzeugen als Geschwister, die mit sehr unterschiedlichen Gemütern ausgestattet sind. Heli ist beharrlich und klug, während Ingo eher wankelmütig und gängelbar angelegt wurde. Herbert Fleischmann sehe ich immer gern, Günter Strack ist als abstossender Baulöwe im Spiel. Ulrich Beiger gibt sich in einer kleinen Rolle die Ehre, er wird vom schelmischen Derrick vorgeführt. Christine Kaufmann hat ebenfalls nur einen kleinen Part erwischt, sie mutet lediglich wie hübsche Dekoration an. Ihr ahnt es bereits, auch Günther Stoll darf nicht fehlen, darf diesmal sogar Derrick begleiten, während Harry kurzzeitig in die Röhre schaut.

Für eine von Alfred Vohrer inszenierte Folge, mutet "Hals in der Schlinge" sehr bodenständig und regelrecht "seriös" an. Der reisserische Titel kann nicht darüber hinwegtäuschen. Vohrer baut auf bewährte und frische Gesichter, ihm stand ein gut aufgelegtes Ensemble zur Verfügung. Die Zusammenhänge sind vielleicht ein wenig zu leicht durchschaubar, diverse Details verhindern aber den Absturz in ein zu simples Konstrukt. Die Kulissen sind mit Bedacht gewählt, stets eine Stärke von Vohrer. Für mich sind Helga Anders, Willi Kowalj und Herbert Fleischmann die Stars dieser Episode. Aus heutiger Sicht wirkt die -damals selbstverständliche- Rollenverteilung der Geschwister Heli und Ingo fast schon befremdlich, doch dank der Anlage ihrer Rolle, kann Helga Anders diese Strukturen aufbrechen, sogar teilweise umkehren. Vohrer kann auch ernsthaft, mir gefällt dieses Gesicht des Regisseurs, obschon ich seine Wüstheiten liebe. Die dritte Box eröffnet auf gewohnt gutem Niveau.

7/10 (gut, Tendenz zu 7,5/10)
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mk_stgt
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von mk_stgt »

war gestern konzertzeit aus berlin mit "Ich + Ich / Gute Reise"

http://www.jpc.de/image/w600/front/0/0602527548241.jpg

wertung 8,5/10 pkt für tolle lieder/texte, super klang
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von mipome »

Zwar nicht im DVD-Player, aber zumindest im virtuellen, wo der digitale Filmeverleih langsam aber sicher mehr wird.

The Expandables

Auf Wunsch eines Freundes. Es war die Leihgebühr und die Zeit nicht wert. Ganz grausam. Ich habe keine Story erwartet und wurde untertroffen. Noch schlimmer ist eigentlich nur Silvester Stallones verunstaltetes Botox-Gesicht mit ansehen zu müssen. An Lächerlichkeit insgesamt kaum zu übertreffen.
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

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Cover des Schubers der Erstauflage


Die Gruft der toten Frauen (Großbritannien 1965, Originaltitel: Devils of Darkness)

Böser Franzose aus der Hölle

Der Brite Paul Baxter (William Sylvester) ist in Frankreich unterwegs. Bekannte des Reisenden logieren im selben Hotel, sie kommen auf sehr merkwürdige Art zu Tode. Einheimische berichten von fürchterlichen Umtrieben und satanischen Ritualen, doch Baxter hält die Warnungen für unsinnigen Aberglauben. Verdächtig erscheint ihm allerdings das Verhalten von Inspector Malin (Peter Illing). Der zuständige Gesetzeshüter scheint nicht besonders an einer genauen Untersuchung der Todesfällle interessiert. Wieder in der Heimat angekommen, erwartet Baxter die Särge mit den Leichen, er will eine Obduktion durchführen lassen. Tatsächlich überkommt den abklärten Herrn langsam ein unbehagliches Gefühl, denn die Särge verschwinden samt Inhalt spurlos. Längst weilt Graf Sinistre (Hubert Noël) in der Nähe, er will um jeden Preis das magische Medallion wieder in seinen Besitz bringen, welches Baxter in Frankreich als Fundstück an sich nahm. Während Paul weitere Nachforschungen anstellt, spitzt sich die Lage nach und nach zu. Die Wohnung des Schriftstellers wird in dessen Abwesenheit durchwühlt, ein befreundeter Wissenschaftler verstirbt unter rätselhaften Umständen. Soll sich Baxter endlich Inspector Hardwick (Victor Brooks) anvertrauen, oder wird ihn der Kriminalbeamte für einen irren Spinner halten? Im Verborgenen spinnt Graf Sinistre sein teuflisches Netz, doch Paul soll Schützenhilfe von unerwarteter Seite erhalten...

Abseits der Klassiker und Perlen von Hammer, Amicus und Tigon, entstanden im Großbritannien der sechziger Jahre hier und da weitere Gruselfilme. Regisseur Lance Comfort verdiente sich seine Sporen in anderen Genres, tatsächlich beschreitet "Devils of Darkness" teilweise andere Wege. Der Schwerpunkt wurde nicht ausschliesslich auf eine gepflegte Horroratmosphäre gelegt, oft mutet der Film wie ein gewöhnlicher Thriller an. Durchaus ein interessanter Ansatz, leider geht die Rechnung nicht ganz auf. "Die Gruft der toten Frauen" ist immer dann am stärksten, wenn sich die Handlung typischen Horrorelementen hingibt. Sicher, wenn während der Eröffnungssequenz eine Fledermaus aus einem gesprengten Sarg entflieht, haut man dem Zuschauer die volle Klischeebreitseite vor den Latz. Aber genau diese Momente sind auf den Punkt inszeniert, erfreuen das Herz des Genrefans. Die Vampirthematik vermischt sich mit okkulten Ritualen, die in ein stimmungsvolles Finale münden. Der tatsächliche Schlusspunkt hätte vielleicht -selbst für einen Klischeeverehrer wie mich- eine Spur kreativer sein dürfen.

Die Besetzung muss ohne die geschätzen Stars auskommen, die man in zahlreichen Horrorschätzen dieser Zeit antrifft. Freilich muss dies nicht zwangsläufig ein Hemmschuh sein, warum sollen frische Fratzen nicht auch einen guten Job abliefern können. William Sylvester spielt die Hauptrolle mit solider Sachlichkeit, ein wenig mehr Griffigkeit und Eigenständigkeit wäre wünschenswert. Hubert Noël gibt den satanischen Blutsauger mit nahezu androgyner Kälte, wirkt daher meist eine Spur zu glatt, kann nicht auf ganzer Linie überzeugen. Immerhin bietet man mit Carole Gray und Tracy Reed hübsche Damen auf, die der "vampirischen Beziehungskiste" eine interessante Schlagseite verleihen. Peter Illing und Victor Brooks sollen nicht unerwähnt bleiben, besonders Illing erfreut mit seiner putzigen Verschrobenheit. Insgesamt ein brauchbares Ensemble, dem es ein wenig an echten Glanzpunkten mangelt.

Ich schrieb es bereits weiter oben, der Streifen punktet immer dann, wenn er sich auf die erwarteten Horrorzutaten einlässt. Ich will aber nicht die kleinen Höhepunkte unterschlagen, die sich neben dem Grusel eingeschlichen haben. Wenn eine Antiquitätenhändlerin (Rona Anderson) in ihrer dem Ladenlokal angeschlossenen Wohung eine Party feiert, kommt eine herrlich bunte und turbulente "Swinging Sixties Stimmung" auf, die man einfach mögen muss. Die Kameraarbeit ist gelungen, die musikalische Untermalung ebenso. Auf den ersten Blick mag "Die Gruft der toten Frauen" ein unscheinbarer Streifen sein, der zu wenig Horroratmosphäre ins Wohnzimmer transportiert. Gibt man dem Flick jedoch eine faire Chance, präsentiert er sich als kleine Wundertüte, aus der sich feiner Grusel, knuffige sechziger Jahre, hübsche Frauen, Eifersuchtsdramen und eine nahezu märchenhafte Farbenpalette ergiessen.

Dank der lobenswerten DVD aus dem Hause e-m-s, kann man "Die Gruft der toten Frauen" in schöner Qualität geniessen. Bei der Erstauflage steckt das Amaray in einem Schuber, ein kleines Booklet rundet das Paket ab (Dieser Titel ist als #8 der Reihe "DER PHANTASTISCHE FILM" erschienen). Sicher, der Film ist kein Höhepunkt seines Genres, es gibt weitaus besser gelungene Werke aus dieser schönen Zeit. Trotzdem verdient dieser sympathische Streifen Aufmerksamkeit, wobei er sich ganz klar an Liebhaber richtet, Einsteiger und Gelegenheitsglotzer werden bei Hammer und Amicus besser bedient.

Mag ich! (6/10)

Lieblingszitat:

"Schwört im Namen des Satans, euch den Mächten der Finsternis zu unterwerfen!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von mk_stgt »

gestern nicht im dvd-player, dafür im bd-player

Dire Straits "Alchemy Live"

Bild 4/10 (ist eben ein altes Konzert), Ton 12/10 (perfekt neu abgemischt, das beste was je aus meinen nuveros zu hören ist!)
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Perlen der vergangenen Nächte diesmal in Ultrakurzform:


• Blut für Dracula (Großbritannien 1966, Originaltitel: Dracula: Prince of Darkness)

Obwohl rund acht Jahre zwischen "Dracula" und der Fortsetzung "Blut für Dracula liegen ("Dracula und seine Bräute" ohne Christopher Lee nicht berücksichtigt), knüpft Terence Fisher quasi nahtlos an sein Meisterwerk an. Christopher Lee kommt ohne Worte aus, wirkt dafür aber umso bösartiger. Francis Mattews und Andrew Keir stellen sich dem Blutsauger als dynamisches Duo entgegen, Barbara Shelley macht eine reizvolle Entwicklung durch. Die Kulissen sind prächtig, die Atmosphäre wundervoll. Der Vorgänger mutet eine Spur märchenhafter an, doch weiterhin ist die Handschrift von Terence Fisher klar und dominant.

Schon vor einigen Jahren war "Blut für Dracula" als Bestandteil der schönen "Hammer Edition" erschienen. Nun hat Anolis eine "Special Edition" nachgelegt, die mit reichlich Bonusmaterial und einer schicken Verpackung auftrumpft. Die Bildqualität lässt (fast) keine Wünsche mehr offen, mehr geht auf DVD kaum, kleinere Fehler sind in diesem Fall sowieso nicht dem Datenträger anlastbar. Ehrensache, natürlich musste auch die neue Auflage in meine Sammlung.

Ein wunderschöner Hammer-Klassiker für die Ewigkeit! Dicke 9/10 (überragend!)


• Draculas Rückkehr (Großbritannien 1968, Originaltitel: Dracula Has Risen from the Grave)

Nun hat Freddie Francis das Ruder übernommen, was man dem Streifen deutlich anmerkt. Der Erotikfaktor steigt moderat an, der Blutgehalt ebenso. Zwar steht mit Rupert Davies ein kantiger Gegenspieler Draculas zur Verfügung, doch man überlässt die Hauptarbeit einem "Jungen Wilden" (Barry Andrews). Veronica Carlson weckt die finsteren Gelüste des Grafen, dem der garstige Sinn nach grausamer Rache steht. Christopher Lee erhebt nun wieder sein Organ, er wurde von Gerd Martienzen synchronisiert. Martienzen ist ohne Zweifel ein Könner, doch leider passt seine Stimme überhaupt nicht zu Chris Lee. Der englische Originalton ist ganz klar zu bevorzugen! Sicher, Dracula hat nicht viel zu sagen, doch gerade deswegen sollte man sich den O-Ton gönnen!

"Draculas Rückkehr" wirkt frischer als die Vorgänger, der Film wird im "Hammer-Universum" ein wenig unterbewertet. Mir gefällt er mit jeder Sichtung besser. Die Wüstheit der siebziger Jahre kündigt sich an, die Traditionen der späten fünfziger/der ersten Hälfte der sechziger Jahre sind noch präsent. Da ich besonders die späte Phase der britschen Filmschmiede liebe, komme ich mit dieser Vorhut sehr gut zurecht. Übrigens ist die groteske Erweckung des Grafen ein echter Knüller, sind ruppiges (vorläufiges) Ende nicht minder prächtig!

Die dritte Runde bietet eine sehr gute Fortsetzung, die allerdings durch die deutsche Synchro an Kraft verliert. 7,5/10 (gut bis sehr gut) für die deutsche Fassung / 8/10 (sehr gut) für die Originalfassung.


Tatort: Fakten, Fakten... (517) (Deutschland 2002)

Thiel und Boerne in ihrem zweiten Fall. Nicht ganz so stark wie der Auftakt "Der dunkle Fleck", aber eine gute und unterhaltsame Folge. Der Plot ist interessant, die Besetzung agiert auf gewohnt hohem Niveau. Thiel und Boerne sind hier noch nicht ganz so flapsig aufgelegt wie in späteren Fällen, doch insgesamt läuft es in Münster frisch und rund. "Alberich" ist sowieso grandios, Nadeshda knuffig, Staatsanwältig Wilhelmine Klemm fühlt ihren Zuarbeitern knarzig auf den Zahn. Die sehr faszinierende Vasiliki Roussi ist für mich die Augenweide der Folge, leider kommt sie nur kurz zum Zuge.

Die erste "Thiel/Boerne-Box" bietet dem Fan vier Folgen an:

- Der dunkle Fleck (511)
- Fakten, Fakten (517)
- 3x schwarzer Kater (543)
- Der doppelte Lott (615)

Damit hat man Zugriff auf die Fälle 1,2,3 und 8. Münster ist stets ein Garant für einen gelungenen Krimiabend!

7/10 (gut) Eine vorsichtige Bewertung, da die Herren es noch deutlich besser können!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von mk_stgt »

da faschingsferien sind sind:

pipi langstrumpf war drin, meiner tochter hat es sehr gut gefallen und ich bin eingeschlafen ...
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Beitrag von Blap »

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The Train (Frankreich, Italien, USA 1964, Originaltitel: The Train)

Kunstraub im grossen Stil

Im August 1944 steht Paris die Befreiung durch die Truppen der Alliierten bevor. Ein Offizier der Wehrmacht und Kunstliebhaber namens Oberst von Waldheim (Paul Scofield), will um jeden Preis etliche Gemälde nach Deutschland schaffen. Es ist ihm völlig gleichgültig, dass es sich um Werke von Picasso, Miró und anderen Malern handelt, die von den Nazis als "Entartete Kunst" eingestuft wurden. Flugs werden die Bilder in Kisten verpackt, per Zug soll das unschätzbar wertvolle Transportgut ins Deutsche Reich geschafft werden. Paul Labiche (Burt Lancaster) arbeitet als Fahrdienstleiter bei der SNCF, gleichzeitig ist er aktives Mitglied in der Résistance. Zunächst ist er nicht sonderlich von der Idee angetan, womöglich viele Leben für die Rettung der Kunstschätze aufs Spiel zu setzen. Doch der leidenschaftliche Vortrag der Museumskuratorin Mademoiselle Villard (Suzanne Flon) hinterlässt Spuren, die Résistance will versuchen den Zug nicht nach Deutschland entkommen zu lassen. Eine erste Sabotage wird schnell aufgedeckt, der alte Lokführer Papa Boule (Michel Simon) bezahlt seine Tat mit dem Leben. Labiche wird mit der Reparatur der Lokomotive beauftragt, gleichzeitig setzt Oberst von Waldheim ihn als Lokführer ein. Mit allen Tricks versuchen die Widerstandkämpfer den Zug zu stoppen, umzuleiten oder irgendwie zu sabotieren. Die Mission fordert viele Menschenleben, doch weder die Résistance noch von Waldheim wollen nachgeben...

John Frankenheimer ist mit "The Train" ein unterhaltsamer und überwiegend spannender Kriegs-/Actionmix gelungen. Der Film wurde mit ansehnlichem Aufwand realisiert, bietet eine ansprechende Atmosphäre und ist stark besetzt. Zwar bin ich auch Schwarzweiß-Produktionen zugetan, doch in diesem Fall wäre man IMHO mit Farbe deutlich besser unterwegs gewesen. Der Verzicht auf Farbe passt nicht unbedingt zur eher modernen Ausführung (bezogen auf den Zeitpunkt der Entstehung), trotzdem macht der Streifen auch in Schwarzweiß durchaus Freude.

Immer wieder stellt man sich die Frage, ob der Erhalt/Besitz von Kunstwerken den Einsatz von Menschleben rechtfertigt. So packt die Dame aus dem Museum (Suzanne Flon) schliesslich die Nationalstolzkeule aus, um die Widerständler von der Wichtigkeit des Einsatzes zu überzeugen. Das Drehbuch zieht sich an dieser Stelle geschickt aus der Affaire, denn man stellt Mademoiselle als äusserst sympathisch und verständnisvoll dar. Liefert "The Train" eine Antwort auf die bohrende Frage? Nicht unbedingt, denn in erster Linie verlässt man sich dann doch auf die negative Wirkung der Nazis, die freichlich bestens als universelle Bösewichter taugen. Immerhin muss man einräumen, dass nicht alle Deutschen als stumpfsinnige Killermaschinen gezeichnet sind. Der Fanatismus des Oberst von Waldheim scheint sich zunächst nahezu ausschliesslich auf die Kunstwerke zu richten. Nach und nach wird diese Aussage ein wenig untergraben, doch letztlich scheint die Liebe zur Kunst tatsächlich die Triebfeder des Offiziers zu sein. Fehlgeleitet durch den rücksichtlosen Gebrauch von Macht, an der Schwelle zum Wahnsinn in perverser Unmenschlichkeit gipfelnd.

Burt Lancaster taugt zum Helden, sein Spiel ist durchgehend solide. Die wahren Stars des Films sind für mich jedoch in den kleineren und größeren Nebenrollen zu finden. Der leider 2008 verstorbene Engländer Paul Scofield, ist mit seiner erstklassigen Darbietung für mich das schauspielerische Glanzlicht des Werkes. Je waghalsiger und verzweifelter der Widerstand versucht ihn zu sabotieren, umso fanatischer und rücksichtloser werden seine Gegenmaßnahmen. Im Finale wandelt er dann tatsächlich auf dem schmalen Grat zwischen Fanatismus und Wahnsinn, ich will aber nicht zu viel verraten. Wolfgang Preiss sehen wir als Major der Wehrmacht, der stets pflichtbewusst agiert, sich aber nicht blindwütigem Wahn hingibt. Michel Simon scheidet als "Papa Boule" frühzeitig aus, hinterlässt trotzdem einen nachhaltigen Eindruck. Charaktergesichter wie Howard Vernon, Donal O'Brien und Arthur Brauss runden das Ensemble ab. Suzanne Flon hat einen kurzen und sehr kraftvollen Auftritt, Jeanne Moreau überzeugt als selbstbewusste Betreiberin eines kleines Hotels.

Für heutige Sehgewohnheiten mag "The Train" vielleicht ein wenig zu langsam in Fahrt kommen. Mir gefällt das Erzähltempo jedoch gut, Frankenheimer dreht beständig an der Spannungsschraube. Da ich sowieso eine Vorliebe für Filme hege, die irgendwie mit Zügen, Eisenbahn und dem "Drumherum" zu tun haben, hat der Flick bei mir leichtes Spiel. Nicht zu vergessen, dass die WWII-Thematik mich nicht minder fasziniert. Kein herausragender Beitrag, aber ansprechend und sehenswert.

MGM hat sich mit der DVD nicht viel Mühe gemacht. Leider gehen die Major Label meist wenig sorgfältig mit ihren Backkatalogen um. So sucht man Boni vergeblich, abgesehen von einem Trailer. Die Bildqualität ist überwiegend brauchbar, doch in dunklen Szenen sind teils Streifen zu sehen, die horizontal durch das Bild laufen (Das liest sich schlimmer als es tatsächlich ist, man kann mit der Scheibe leben).

7/10 (gut)

Lieblingszitat:

"Ich habe die Schnauze voll! Restlos voll!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
hank_chinaski
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

Banksy - Exit Through The Gift Shop
Dieser Film, der eigentlich eine Doku über Banksy werden sollte, wird zu einer Doku von banksy über den Typen, der ihn filmen wollte... und über eine frühe Street Art Szene.
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Hat mir und meinem WG-Mitbewohner sehr gut gefallen :!:
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