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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mo 15. Aug 2011, 22:43
von Nubox481fan
Night of the Living Death

Schwarz weiß kann zur Abwechslung auch ganz schön spannend sein. Natürlich ist der Film nicht mehr auf der Höhe der Zeit aber spannend ist er trotzdem. Dort im abgelegenen Haus ist immer Action geboten. Und die Titelmeoldie mutet sogar recht modern an.

Noch 4 Filme dann habe ich Georg A. Romeros Zombiereihe durch. :mrgreen:

7.9

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 09:19
von Blap
Nubox481fan hat geschrieben: Natürlich ist der Film nicht mehr auf der Höhe der Zeit...
Einspruch! "Night of the Living Dead" ist ein zeitloses Meisterwerk!

10/10 :D :D

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 19:22
von Nubox481fan
Blap hat geschrieben:
Einspruch! "Night of the Living Dead" ist ein zeitloses Meisterwerk!

10/10 :D :D
Dachte ich mir doch, dass ich mir, mit meinen vom jugendlichen Leichtsinn getriebenen Formulierungen, eine Klatsche einfange. :lol: Kann aber durchaus nachvollziehen, dass der Film damals einen ungeheuren Reiz ausmachte(wurde ja auch nicht umsonst in die Filmsammlung des Museum of modern Art aufgenommen) aber alleine wegen der nervig debilen Blondine muß ich schon ein Pünktchen abziehen.

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 19:57
von Blap
Das war keine Klatsche. Nur ein freundlicher Stupser. :wink:

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Di 16. Aug 2011, 23:08
von Nubox481fan
Final Call

Besser nur ans Telefon gehen wenn man weiß wer am anderen Ende der Leitung ist. Ansonsten kommt man noch in die Verlegenheit jemand entführtem helfen zu müssen.

Ziemlich rasantes Popcornkino mit Jason Statham und Kim Basinger als Galionsfiguren.

7.6

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Mi 17. Aug 2011, 23:47
von Blap
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High Lane (Frankreich 2009, Originaltitel: Vertige)

Bergsteiger-Ćevapčići

Fünf junge Leute wollen in Kroatien eine reizvolle Kletterpartie durchziehen. Fred (Nicolas Giraud) und seine Freudin Karine (Maud Wyler) sind erfahrene Bergsteiger. Gleiches gilt für Chloé (Fanny Valette), allerdings nicht für ihren neuen Lebensabschnittsgefährten Loïc (Johan Libéreau). Überhaupt ist Loïc momentan nicht sonderlich fröhlich gestimmt, denn unerwartet begleitet Guillaume (Raphaël Lenglet) die beiden Paare, welcher einst der Mann an der Seite von Chloé war. Bereits am Startpunkt der Tour scheint das Unternehmen zu scheitern, denn ein Warnhinweis kündet von der Sperrung der Route. Kein Problem für den flinken Fred, der die defekten Kletterhilfen geschickt umgeht und seinen Freunden den Aufstieg per Seil ermöglicht. Bald bieten sich den Klettermaxen prächtige Ausblicke, lediglich Loïc hat mehr und mehr mit seiner Unerfahrenheit und aufkommenden Höhenangst zu kämpfen. Als die Überquerung einer langen Hängebrücke ansteht, kommt es zu einem äusserst dramtischen Zwischenfall. Karine betritt als letzte Abenteurerin die Brücke, plötzlich droht die Konstruktion in den Abgrund zu stürzen. Knapp entkommt Karine der Katastrophe, doch der wahre Horror hat noch gar nicht begonnen...

"Vertige" ist der erste Spielfilm des Regisseurs Abel Ferry, der mit dieser französischen Produktion einen sehr respektablen Einstand feiert. Der Streifen hält sich nicht mit zaghaftem Geplänkel auf, sondern stellt die fünf Hauptfiguren kurz vor, wirft den Filmfreund mitten ins Geschehen. Die Beziehungen, sowie die daraus resultierenden Konflikte, sind von Beginn an klar umrissen. Während der Kletterpartie bietet man dem Zuschauer eine ordentliche Dosis Spannung an, gewährt aber auch der wunderschönen Umgebung die Möglichkeit zur Enfaltung, herrliche Bilder verwöhnen die Augen des Betrachters. Leerlauf ist bei diesem Werk ein Fremdwort, denn "Vertige" leistet sich keinerlei Durchhänger, der Spannungsbogen bleibt stets straff. Nachdem die Option auf einen halbwegs schnellen Rückweg abhanden gekommen ist, sich die Brücke polternd ins Nichts verabschiedet hat, mündet das Bergsteiger-Abenteuer in einen recht typisch anmutenden Horrorflick. Eine finstere Bedrohung lauert im Verborgenen, die nahende Nacht soll zu einem unfassbaren Albtraum für den flotten Fünfer werden.

Da der Film mit einem kleinen Ensemble auskommt, steht und fällt das Werk freilich in besonderem Maße mit der Qualität seiner Darsteller. Bekanntlich habe ich mit mäßig begabter "Slasher-Metzelmasse" kein Problem, wer sich damit jedoch nicht zufriedengeben mag, wird sich über die solide aufspielende Besetzung von "Vertige" freuen. Nicolas Giraud verkörpert einen sympathischen Burschen, der sich als freundlicher Leitwolf um das Wohl seiner Mitstreiter sorgt. Raphaël Lenglet buhlt ganz unverfroren um die Zuneignung seiner Ex, was von Johan Libéreau mit zunehmendem Zorn registriert wird. Für den von Libéreau verkörperten Loïc erscheint die gesamte Situation zunehmend unerträglich, denn er hat nicht nur mit seiner Eifersucht zu ringen, er steht auch als überforderter Versager vor seinen Begleitern dar. Alle Herren bringen ihre Charaktere glaubwürdig rüber, passen auch physisch gut zu ihren Rollen. Das Damen-Duo steht ihnen kaum nach, obschon Maud Wyler den vielleicht unscheinbarsten Part erwischt hat. Fanny Valette hat in erster Linie mit den Spannungen zwischen ihrem aktuellen Lover und dem Ex zu kämpfen, während sie den Anforderungen der Bergtour zunächst zu trotzen vermag. Frau Valette (der Name ist auf mancher Arzneimittelverpackung zu lesen, grins) ist nebenbei eine hübsche Erscheinung, was einem Lustgreis namens Blap selbstverständlich nicht entgeht. Ein gewisser Justin Blanckaert taucht als Unhold auf, sein Gegeifer bewegt sich auf dem üblichen Niveau eines blutrünstigen "Backwood-Ungeheuers". Skeptiker dürfen die Sorgenfalten entspannen, die Klasse der Schauspieler bewegt sich überwiegend deutlich oberhalb der üblichen Genre-Fratzen.

Das Drehbuch bedient sich eines alten und effektiven Kniffs, zuerst wird der Leitwolf ins Abseits gestellt, wodurch die Bedrohung für die übrige Gruppe noch gefährlicher anmutet. "Vertige" erinnert ein wenig an "The Descent", nur stieg dort eine Gruppe Powerfrauen in die Tiefe, während hier ein gemischtes Doppel mit Anhängsel nach den Wolken greift. Beide "Teams" werden vom Unheil heimgesucht, die Flucht vor dem Grauen scheint mit jeder verstrichenen Minute unwahrscheinlicher. Die Vermengung von Abenteuer und Horror funktioniert sehr gut. Allerdings driftet der Streifen während seiner "Horrorphase" zunehmend in gewöhnliche Bereiche ab, mündet ins das Abspulen gebräuchlicher Klischees. Sicher, in der letzten halben Stunde wird dem Filmfreund nichts wirklich besonderes geboten. Aber trotz der vorwiegend ausgetretenen Pfade, bleibt der Film sehr kurzweilig und unterhaltsam. Im Gegensatz zu manch anderer Horror-Sause aus Frankreich ("High Tension" und "Inside" scheinen mir als Beispiele angemessen), bedient sich "Vertige" keiner allzu ausufernden Gewaltdarstellungen, serviert dem Fan eine kleine Schlachtplatte mit leicht verdaulichem Mettgut.

Ich wiederhole mich gern, für einen Erstling ist "Vertige" ein sehr ansprechendes Werk, das Lust auf weitere Filme des Regisseurs macht. Zu keiner Sekunde kommt Langeweile auf, alle Beteiligten haben ihren Job sehr anständig erledigt! Koch Media hat den Film unter dem Titel "High Lane" in Deutschland veröffentlicht, wahlweise auf DVD oder BD. Mir liegt die BD vor (die ein gutes Bild bietet, dazu diverses Bonusmaterial im Gepäck hat). Inzwischen ist die Scheibe zum kleinen Preis erhältlich, von meiner Seite gibt es eine eindeutige Kaufempfehlung!

7,5/10 (gut bis sehr gut, Tendenz zu 8/10)

Lieblingszitat:

"Ich verstehe nicht was die hier jagen. Was jagt man hier denn?"



Ausserdem im Player:


Dog Soldiers (Großbritannien, Luxemburg 2002) - Vor seiner Großtat "The Descent" lieferte Neil Marshall diesen Streifen ab. Soldaten müssen sich in den schottischen Highlands mit Werwölfen plagen, eine (un)angenehme Kombination. Die rohe Optik würgt die malerische Umgebung weitgehend ab, was aber durchaus zur herben Ausrichtung des Films passt.

"Dog Soldiers" gefällt mir zunehmend besser und besser, noch vor ein paar Jahren stufte ich das Werk lediglich als "gehobene Mittelklasse" ein. Addiert man jedoch einen kleinen "Debut-Bonus", hat sich dieser stimmungsvolle Flick 7/10 redlich verdient.



House of Flying Daggers (China, Hongkong 2004) - Ein Liebesdrama im Gewand einer flotten Eastern-Sause. "House of Flying Daggers" hat einige ansprechend choreographierte Kämpfe zu bieten, geizt nicht mit schönen Landschaftsaufnahmen. Leider blieben mir die Charaktere fremd, wirken seltsam flach und wenig interessant, immerhin erfreute die hübsche Hauptdarstellerin Zhang Ziyi meine entzündeten Augen.

Der Film gibt vor mehr zu sein als er ist. "House of Flying Daggers" ein Blender im schicken Kostüm, schmeichelt den Augen, hat aber erstaunlich wenig Substanz zu bieten. "Style over Substance" kann sehr unterhaltsam sein, was in diesem Fall nur eingeschränkt funktioniert. Für knappe 6/10 reicht es, mehr kann ich mir nicht abringen.

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Do 18. Aug 2011, 23:19
von Blap
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Hotel der toten Gäste (Deutschland, Spanien 1965, Originaltitel: Hotel der toten Gäste)

Bewährte Zutaten

Barney Blair (Joachim Fuchsberger) findet in seinem Büro die Leiche eines Informanten. Der Journalist reist daraufhin von London nach San Remo, wo das Mordopfer in einem Hotel arbeitete. Blair trifft im besagten Hotel auf seine Kollegin Gilly Powell (Karin Dor), die nicht nur den Puls des emsigen Reporters beschleunigt. Die einflussreiche Musikproduzentin Ruth Cornell (Gisela Uhlen) und ihr Gatte Larry (Frank Latimore) sind ebenfalls Gäste des Hauses, ein wichtiges Schlagerfestival führt Ruth nach San Remo. Wenig später kommt es zu einem weiteren Mord, Ruth Cornell wird in ihrem Zimmer erwürgt. Inspektor Forbesa (Hans Nielsen) übernimmt die Ermittlungen, die ihn vor eine schwierige Aufgabe stellen. Offenbar war die Geschäftsfrau nicht allzu beliebt, an Motiven und möglichen Tätern mangelt es daher keinesfalls. Bald gerät auch Gilly in Bedrängnis, auf die Barney mehr als nur ein wachsames Auge geworfen hat. Doch ist der clevere Schreiberling tatsächlich ein geeigneter Beschützer? Immerhin konnte der Mord in London bisher nicht aufgeklärt werden...

Im Fahrwasser der Edgar-Wallace-Filme entstanden einige ähnlich gelagerte Kriminalfilme, die sich nicht nur identischer Stilmittel bedienten, sondern häufig auch auf das bewährte Personal aus den Wallace-Streifen bauten. "Hotel der toten Gäste" ist eines dieser Werke, inszeniert von Eberhard Itzenplitz, gibt es ein unterhaltsames Wiedersehen mit zahlreichen Stars aus dem "Wallace-Universum".

Während viele Wallace-Filme auf Nebel, düstere Gassen und gruftige Gewölbe setzen, kommt "Hotel der toten Gäste" eher wie ein "mittelgroßes Kammerspiel" daher. Vielleicht ist "Das indische Tuch" der nächste Verwandte des hier kurz vorgestellten Films, zumindest bezüglich der kammerspielartigen Anlage. Obwohl auf die erwähnten Zutaten wie Nebel und Kollegen verzichtet wird, gelingt dem Film recht mühelos die Entfaltung einer wohligen Atmosphäre, in der sich (fast) jeder Wallace-Fan sofort gut aufgehoben fühlen dürfte. Eventuell hätte der Inszenierung eine Schippe mehr Frechheit gut zu Gesicht gestanden. Es besteht jedoch kein Grund zur übermäßigen Skepsis, denn das Geschehen sorgt stets für Kurzweil, kippt nie in langweilige Gefilde ab. Zwar mag das tödliche Hotel kein brodelnder Brunnen überschäumender Kreativität sein, gleichwohl überzeugt der Film durch solides und sorgfältiges Handwerk.

Spätestens der Blick auf die Besetzungliste wird beim geneigten Zuschauer für freudige Erregung sorgen. Joachim Fuchsberger ist eine lebende Legende, war vermutlich DER Star des deutschen Kriminalfims der sechziger Jahre. Wir bekommen eine typische Darbietung des geschätzten Blacky geboten. Diesmal nicht in der Rolle des Kriminalbeamten, ansonsten aber ganz der frech-flotte Chauvi, dem das Herz der schönsten Frau zufliegt, der notfalls böse Buben per Faust zur Besinnung bringt. Hans Nielsen gefällt als schelmischer Ermittler, der sich nicht in die Karten schauen lässt. Schon die Erscheinung Nielsens vermittelt einen sympahtischen Mix aus Gemütlichkeit und Autorität, ein Mann denn man(n) nicht unterschätzen sollte. Claus Biederstaedt gibt den Bruder der kantigen Gisela Uhlen, Frank Latimore verdient sich als Uhlens Gatte keine Freundschaftspunkte, gefällt mit seiner kalten, arroganten Art. Wolfgang Kieling schleicht schleimig-fies durch die Kulissen, eine tolle Leistung, die locker und selbstverständlich aus dem Ärmel geschüttelt anmutet. Gruselgestalt Ady Berber stampft bedrohlich durch die Gänge, sorgt bei Teilen des Personals für Angst und Schrecken. Nun noch ein kurzer Blick auf die Damen, die sich keinesfalls von den Herren an die Wand drängen lassen. War Joachim Fuchsberger DER männliche Krimistar der Sechziger, trifft dies wohl auf Karin Dor als Vertreterin der holden Weiblichkeit zu. Dor gefällt einmal mehr mit ihrer dezenten Erotik, dem liebenswerten Mix aus Klugheit, Selbstbewusstsein und einem Hauch von Hilflosigkeit, eine Kombination die Verlangen und Beschützerinstinkt anspricht. Gisela Uhlen erwähnte ich bereits, sie wird früh aus dem Spiel genommen, kann aber bis zu diesem Zeitpunkt ihre Duftmarke hinterlassen. Renate Ewert -die leider bereits 1966 verstarb- hat mir sehr gut gefallen, im Gegensatz zu Dor gibt sie ein ruchlos anmutendes Miststück. Ähnliches gilt für die herrlich durchtriebene Monika Peitsch, hinter deren lieblicher Fassade der Teufel seine Zelte aufgeschlagen hat. Elke Sommer taucht als nette Randnotiz auf, sie trällert abseits der Handlung ein kleines Liedchen. Helden und Fieslinge, brave und böse Mädchen, ein erstklassiges Ensemble!

Dank Pidax kann ich den Film endlich von meiner Wunschliste streichen, eine DVD-Veröffentlichung war längst überfällig. Die Scheibe bietet keine Boni, immerhin liegt ein dünnes Booklet bei, Flatschen-Neurotiker dürfen sich über das Wendecover freuen, der geforderte Preis fällt fair aus. Für meinen Geschmack hat man ein wenig zu stark mit Rauschfiltern gearbeitet, wodurch das Bild etwas zu "glatt" aussieht. Zugegeben, die Qualität geht insgesamt in Ordnung, meine Sicht der Dinge ist rein subjektiv. Auch in diesem Fall gibt es eine klare Kaufempfehlung meinerseits, selbst wenn mich "Hotel..." nicht so extrem begeistern kann wie z. B. der ebenfalls von Pidax veröffentlichte "Perrak" (der Vergleich hinkt sowieso gewaltig, da sich die Machart der Streifen deutlich voneinander unterscheidet).

Ich kann keine ernsthaften Schwächen feststellen, bereits mit der Erstsichtung hat "Hotel der toten Gäste" einen kleinen Platz in meinem Herzen erobert. Würde ich den Film in meine persönliche Rangliste zum Thema "Wallace & Epigonen" einordnen, müsste sich dieser Beitrag (noch) mit einem der Plätze im unteren Mittelfeld begnügen. Keinesfalls weil es an Qualität und Unterhaltungswert mangelt, sondern weil viele andere Werke aus dieser Zeit mich bereits seit etlichen Jahren begleiten, mir noch wichtiger und näher sind.

6,5/10 muten ein wenig "geizig" an, die starke Verwandtschaft blockiert die oberen Sphären der Punktelandschaft. Freilich sind diese 6,5/10 mehr wert, als so mancher von mir höher bewertete Film, dem es dafür an den oft beschworenen "gedanklichen Wohlfühlpunkten" mangelt.

Lieblingszitat:

"Sie kommen in mein Zimmer als hätte ich einen Wartesaal!"

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Sa 20. Aug 2011, 00:37
von Nubox481fan
Robin Hood (2010)

Alter Wein in neuen Gläsern.

Positiv die mittelalterliche Atmosphäre kommt zu Beginn einigermaßen glaubhaft rüber. Das Ende zerstört allerdings die Glaubwürdigkeit. Man glaubt doch nicht allen ernstes, dass Frankreich mit 150 Mann einmarschiert und England kontert mit 100 Mann. Lächerlicher gehts eigentlich nicht mehr - wer soll sowas glauben. Bei solcher Inkonsistenz rollen sich mir die Fußnägel hoch.

Da kann auch ein Russell Crowe nicht mehr viel rausreißen.

6.0

Edit: am meisten regt mich auf, dass man einem versucht die leicht abgewandelte Titelmelodie von der letzte Mohikaner unterzujubeln. Sowas grenzt schon an Frevelei.

Gut ein bischen viel gemotze, kann man durchaus anschauen daher auch die 6.0.

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: Sa 20. Aug 2011, 23:49
von Blap
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält


Folge 72 - Der Tod sucht Abonnenten (Deutschland 1980)

Nach einem langen Arbeitstag möchte Derrick den verdienten Feierabend geniessen. Plötzlich hört er laute Hilfeschreie, in letzter Sekunde kann er eine junge Frau (Dinah Helal) davor bewahren, von zwei unbekannten Gestalten in ein Auto gezerrt zu werden. Unser Lieblingsermittler erkennt sofort den Ernst der Lage, das Mädchen leidet offensichtlich unter starken Entzugserscheinungen. Während Derrick telefonisch einen Arzt verständigt, macht sich die Süchtige in aller Eile aus dem dem Staub. Die anschliessende Suche endet mit einem herben Tiefschlag, die junge Frau hat sich in der Toilette einer verufenen Kneipe erhängt. Derrick geht das traurige Schicksal des Mädchens nahe, er versucht die Hintergründe aufzudecken. Die Tote hieß Lieselotte Schenke, sie wohnte mit Marga Mende (Verena Peter) zusammen, die ebenfalls von Heroin abhängig ist. Lieselottes Bruder Rudolf Schenke (Manfred Zapatka) reist an, er möchte für einige Tage im Zimmer seiner verstorbenen Schwester leben, will das Unfassbare verstehen, verarbeiten. Derweil stellen Derrick und Klein weitere Nachforschungen an, die sie zu einer Grafikerschule führen, welche von Lieselotte und Marga besucht wurde. Vor allem fällt Kurt Weber (Jacques Breuer) auf, der für einen Schüler auf verdammt großem Fuß lebt...

Diesmal steht der erschreckende Werdegang junger Mädchen im Blickpunkt, die in die gnadenlose Knochenmühle aus Drogensucht und Prostitution geraten. Noch vor "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" wird die Abhängigkeit von Heroin thematisiert. Ich erinnere mich noch recht gut an die frühen achtziger Jahre, die Hysterie um Drogen und deren Folgen war damals allgegenwärtig. "Der Tod sucht Abonnenten" wedelt dermaßen heftig und ausführlich mit dem erhobenen Zeigefinger vor der Nase des Zuschauer herum, dass die gut gemeinte Warnung nahezu in Richtung Nerventerror abdriftet. Glücklicherweise kippt die Folge nicht in unerträgliche Gefilde ab, was wir der flotten Inszenierung von Zbynek Brynych zu verdanken haben. Trotz "Zaunpfahl" und gebotener Ernsthaftigkeit, transportieren die teils skurrilen Dialoge und überzeichneten Charaktere einen hohen Unterhaltungswert. Selbst der ansonsten stets souveräne Derrick verliert fast die Contenance, macht der ausflippenden Marga eine harte Ansage: "Wenn Sie hysterisch werden, versohle ich Ihnen den Hintern!" Horst Tappert entgleisen jedoch vor allem die Gesichtszüge, wenn er sich mit dem von Jacques Breuer dargestellten Widerling auseinandersetzen muss. Fritz Wepper macht seinem Unmut im Büro Luft, zwar ziemlich aufgesetzt, aber ohne Frage sehr kurzweilig.

Das Ensemble soll nicht ohne Würdigung bleiben. Verena Peter liefert als Drogenwrack eine erstklassige Vorstellung ab, hat starke Szenen mit dem sehr engagierten Manfred Zapatka. Aus der Verzweiflung heraus entwickelt sich ein Band zwischen den Charakteren, für Marga vielleicht ein Weg aus Drogensumpf? Dirk Dautzenberg dreht als Onkel der Toten durch, Frank Muth spielt dessen Sohn. Muth mutet wie eine groteske Schiessbudenfigur an, inklusive einzigartig bizarrer Brille und Trenchcoat mit aufgestelltem Kragen. Jacques Breuer spielt überzeugend einen äusssert schmierigen Kerl, einen aalglatten Widerling der ekelhaftesten Sorte. Käte Jaenicke und Ute Willing füllen die Abteilung der verzweifelten Figuren auf, Herbert Tiede gibt den überforderten Schuldirektor. Die Reihe kann quasi immer mit starken Darstellern auftrumpfen, diese Folge sticht besonders hervor, auch -aber nicht nur- wegen Verena Peter und Manfred Zapatka. Der Score von Frank Duval ist mir sehr positiv aufgefallen, eine Passage aus dem Pink Floyd Album "Wish you were here" kommt ergänzend zum Zuge.

7/10 (gut) - Eventuell sogar ein halbes Pünktchen mehr, sofern man die penetranten Versuche den Zuschauer zu gängeln nicht berücksichtigt.

Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Verfasst: So 21. Aug 2011, 01:23
von Kandos
Nachdem ich vor kurzem Terminator 4 gesehen hab wollt ich doch mal wieder Kyle Reese richtig in Aktion sehen:
Terminator 1
Bild
Natürlich klasse, und die altertümliche Tricktechnik stört mich kein bisschen.
Der Film ist trotz kleiner Logikproblemchen spannend und unterhalsam.

Auf jeden Fall die ungeschnittene Fassung anschauen! Im Fernsehen laufen Versionen die komplett kaputtgeschnitten wurden. (wie so oft)
Die Gewaltszenen sind sowieso eher harmlos im Vergleich zu den heute üblichen Notaufnahme Serien.

Für mich eine 8/10
Und demnächst gibts dann Terminator 2, den meiner Meinung nach besten Teil der Reihe. "I'll be back!"