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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
I saw the Devil (BD)
Der Inhalt=Rache ist süß - oder doch nicht?
Bin etwas erleichtert, da ich heute keine Lust auf einen allzu wüsten Film hatte. Allzu ausgiebige Mettgutorgien sind ausgeblieben, was meinem Kreislauf gut tut.
Sehr gut, der Film hat ein gemächliches "Erzähltempo" ohne jemals auch nur eine Sekunde langweilig zu sein. An den Kameraeinstellungen, Blickwinkeln, Schauplätzen dem Lichtspiel erkennt man, dass hier ein wahrer Meister, der seinen Gourmetfreunden etwas gutes tun will, am Werk war. Aus diesem Grund empfehle ich auch die BD. So einen Leckerbissen sollte man mit dem bestmöglichen Medium genießen.
8.3 mit Tendenz nach oben
Der Inhalt=Rache ist süß - oder doch nicht?
Bin etwas erleichtert, da ich heute keine Lust auf einen allzu wüsten Film hatte. Allzu ausgiebige Mettgutorgien sind ausgeblieben, was meinem Kreislauf gut tut.
Sehr gut, der Film hat ein gemächliches "Erzähltempo" ohne jemals auch nur eine Sekunde langweilig zu sein. An den Kameraeinstellungen, Blickwinkeln, Schauplätzen dem Lichtspiel erkennt man, dass hier ein wahrer Meister, der seinen Gourmetfreunden etwas gutes tun will, am Werk war. Aus diesem Grund empfehle ich auch die BD. So einen Leckerbissen sollte man mit dem bestmöglichen Medium genießen.
8.3 mit Tendenz nach oben
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Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Grosse Hartbox von X-Gabu (X-Rated), Cover B
Monster im Nachtexpress (Kanada, USA 1980, Originaltitel: Terror Train)
Die Scream-Queen und der Zauberer auf Achse
Medizinstudenten haben eine grosse Sause geplant. In einem gemieteten Nostalgiezug will man ordentlich die Puppen tanzen lassen, allen voran der Spassvogel Doc Manley (Hart Bochner). Mo (Timothy Webber) und seine Freundin Alana Maxwell (Jamie Lee Curtis) nehmen ebenfalls an der flotten Ausfahrt teil, doch die Nacht soll ganz anders als gewünscht verlaufen. Unter die Partygäste hat sich ein brutaler Killer gemischt, der gnadenlos seinem blutigen Handwerk nachgeht. Während die Partygesellschaft langsam in Stimmung kommt (vertikal und horizontal), holt sich der erbarmungslose Schlitzer seine dem Tode geweihten Opfer. Was zunächst zunächst wie ein geschmackloser Scherz anmutet, soll sich bald als grausige Wahrheit entpuppen. Wer steckt hinter der Maske des Mörders? Ist es der unscheinbare Kenny Hampson (Derek MacKinnon), der vor ein paar Jahren einem wüsten Streich der Studentenverbindung zum Opfer fiel? Oder hat eventuell der Magier (David Copperfield) seine Finger im Spiel, der die Party mit seinen raffinierten Tricks bereichert...???
Der von Roger Spottiswoode (u.a. Mörderischer Vorsprung, The 6th Day) inszenierte Streifen "Monster im Nachtexpress", bedient sich nach allen Regeln der Kunst bei den üblichen Klischees des Slasherfilms. Die Akteure sind ständig notgeil und beten sinnfreie Dialoge runter, es wird gesoffen und gevö***t bis die Schwarte kracht. Selbstverständlich weicht auch der Killer nicht vom Standard ab, die herkömmliche und immer wieder bemühte Antriebsfeder lässt ihn sein blutiges Werk vollrichten, Rache ist bekanntlich Blutwurst. Wer mit dem Genre sowieso nicht viel anfangen kann, der darf dieses Werk ohne Reue ignorieren. Immerhin sucht der Tod diesmal kein Feriencamp heim, irrt kein Opfer orientierungslos durch den finsteren Wald. Nein, ein Zug schnauft durch die Nacht, für meinen Geschmack ein sehr reizvolles Spielfeld für (fast) jede Art von Film.
Jamie Lee Curtis wurde durch John Carpenters "Halloween" (1978) bekannt, der 1980 produzierte Slasherflick "Prom Night" sollte Horrorfreuden ebenfalls ein Begriff sein. Seit "Halloween" darf sich Jamie zu den Screams Queens des Filmgeschäfts zählen, auch in "Terror Train" darf sie ihrem schrillen Organ kurzzeutig freien Lauf lassen. Hart Bochner spult das Programm des unvermeidaren Großmauls und Baggerkönigs ab, während uns der eher unscheinbare Timothy Webber den netten Kerl macht. Als zunehmend überforderten Schaffner sehen wir den alten Recken Ben Johnson, den Filmfreude aus Klassikern wie z. B. "The Wild Bunch" und "Hängt ihn höher" kennen. Johnson erweist sich als gute Wahl, durch ihn erhält das Ensemble ein wenig mehr Profil, denn ausser Jamie Lee Curtis wirkt die junge Fraktion doch recht blass. David Copperfield zeigt ein paar recht eindrucksvolle Tricks, er wurde sogar darüber hinaus in die Handlung einbezogen, fungiert (ansatzweise) als Verdächtiger. Tatsächlich glotzte Copperfield schon damals mit seiner starren Einheitsfratze aus der Wäsche. Ich vermute sowieso seit längerer Zeit, dass der Typ ein Cyborg oder Alien sein muss. Mit Jamie Lee Curtis und Ben Johnson hat die schauspielende Truppe zwei starke Vertreter am Start, Copperfield verleiht dem Streifen zusätzlich eine besondere Note. Ansonsten regiert das übliche Mittelmaß, feiert und stirbt die gewöhnliche Metzelmasse vor sich hin.
Ein wenig mehr Spannung hätte "Terror Train" gut vertragen können, ferner hätten die Morde ein wenig saftiger und einfallsreicher sein dürfen. Bei mir punktet der Film trotzdem ordentlich, dank Jamie und des bereits positiv erwähnten "Zug-Szenarios". Hätten die Macher stärker an der Spannungsschraube gedreht, ihren Schlitzer ein bißchen fieser und kreativer arbeiten lassen, wäre aus diesem Genrebeitrag ein echtes Highlight geworden (hätte, wäre, blablabla...).
X-Rated hat den Streifen mit unterschiedlichen Covermotiven veröffentlicht, teils auch unter dem Titel "Todesparty 3" (der freilich Blödsinn ist). Des Weiteren existiert eine DVD aus dem Hause MIB, welche den Film allerdings nur in gekürzter Form anbietet. Mit der X-Rated-Scheibe kann ich gut leben, der Film liegt in 1,85:1 (nicht in 1,78:1 wie auf dem Cover angegeben) und 1,33:1 (Open Matte) vor. Die 1,85:1 Variante ist IMHO zu bevorzugen, da die Bildkomposition eindeutig stimmiger ist. Die Bildqualität geht in Ordnung. Ansonsten gibt es lediglich drei Trailer als Zückerchen, weitere Boni sind nicht enthalten.
Fazit: Jamie sehe ich immer gern, Slasher sowieso. Dazu noch ein wenig Spiel mit der Eisenbahn, ergibt solide 7/10 Fanpunkte.
Lieblingszitat:
"Wir haben letzten Sommer beim gynäkologischen Notdienst gearbeitet!"
---
Ausserdem im Player:
Das Relikt - Museum der Angst (USA, Großbritannien, Deutschland, Japan 1997) - Chicago. In einem grossen Museumskomplex mutiert ein blutrünstiges Monster vor sich hin. Sein erstes Opfer schreibt man einem gewöhnlichen Killer zu, noch ahnen die Beteiligten nichts von dem Ungeheuer. Trotz aller Warnungen findet am Abend ein grosser Empfang statt, eine Katastrophe bricht über die ranghohen Gäste herein...
Tom Sizemore und Penelope Ann Miller wirken bemüht ironisch, die übrige Besetzung spult ihre Rollen mit Routine ab. Das Monster ist nicht besonders gut gelungen, nur wenige Momente sind überzeugend geraten (da hilft auch die Verneigung vor der Alien-Saga nicht weiter). Die Blu-ray von Concorde passt sich der gebotenen Mittelprächtigkeit an. Mehr als wohlwollende 5,5/ sind für "Das Relikt" nicht drin.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 74 - Zeuge Yurowski (Deutschland 1980)
Karl Yurowski (Bernhard Wicki) fährt nach seinem wohlverdienten Feierabend erneut ins Büro, will sich Arbeit mit nach Hause nehmen. Als Yurowski und der Nachtwächter Baumbauer (Sepp Wäsche) verdächtige Geräusche innerhalb des Gebäudes bemerken, stellt der Nachtwächter wenig später mehrere Einbrecher und wird durch einen gezielten Schuss getötet. Der geschockte Yurowski traut seinen Augen nicht, seine Sekretärin Irmgard Becker (Christiane Krüger) gehört offensichtlich zu den mörderischen Eindringlingen. Weil seine Sekretärin ihn energisch dazu auffordert sich in seinem Büro zu verstecken, entgeht der Zeuge den Kugeln des schiesswütigen Mitglieds der Räuberbande. Zuvor wurde Yurowski von seiner Mitarbeiterin instruiert, sie um keinen Preis an die Polizei zu verraten, sein Leben sei sonst in akuter Gefahr, sogar seine Familie wäre vor ihren Komplizen nicht sicher. Wenig später durchschlagen zwei Kugeln das Wohnzimmerfenster der Zeugenfamilie, Yurowksi macht daher gegenüber Derrick und Klein unvollständige Angaben, will niemanden erkannt haben. Derrick ahnt schnell wo der Hase im Pfeffer liegt, kann den überforderten Zeugen allerdings nicht zu einer korrekten Aussage bewegen...
Bernhard Wickis Spiel mutet hin und wieder etwas überzogen an, unterstreicht aber mit Nachdruck die panische Angst des verstörten Büromenschen. Hannelore Schroth sehen wir als Wickis Ehefrau, die versucht die Gedankengänge ihres Gatten zu verstehen. Johanna Elbauer und Bruno Dietrich stellen sich nach und nach gegen ihren Vater, wollen sich trotz der ernsthaften Bedrohung nicht dem Terror beugen. Auf diese Weise kommt es zu brisanten Konflikten innerhalb der Familie, die zu Beginn einen sehr harmonischen Eindruck vermittelt. Christiane Krüger war bereits in Folge 71 (Die Entscheidung) zu sehen. Diesmal hat sie einen ambivalent angelegten Part erwischt, den sie durchaus glaubhaft ausfüllen kann. Christian Quadflieg spielt einen weiteren Mitarbeiter aus dem direkten Arbeitsumfeld Wickis, Manfred Seipold agiert als Johanna Elbauers Freund.
Es mag ermüdend sein, aber der übliche Hinweis auf die solide Qualität des Ensembles ist Pflicht. Das zeitweilige Overacting Wicks mag der überschaubaren Laufzeit geschuldet sein. Andererseits verliert sich die Folge im Mittelteil ein wenig in den Streitigkeiten der Familie, scheint die Handlung nicht mehr konsequent vorwärts getrieben zu werden. Über den etwas schwächelnden Mittelteil trösten der sehr spannende Auftakt und das packende Finale hinweg. Während der letzten Minuten wird auf die Pauke gehauen, es kommt zu einer Schiesserei, inklusive eines verzweifelten Fluchtversuchs per PKW. Frank Duval untermalt das Geschehen in der frühen Phase mit schneidenden Klängen, zum Ausklang groovt "Zeuge Yurowski" im flotten Disco-Sound. Alfred Vohrer hat -wie so oft- einen guten Job gemacht, obschon er im Rahmen der Reihe noch stärkere Folgen inszeniert hat.
7/10 (gut)
---
Black Samurai (USA 1977) - Was kommt dabei heraus, wenn Trash-Regisseur Al Adamson und Martial Arts-/Blaxploitation-Star Jim Kelly gemeinsam einen Film eintüten? Klar, ein handwerklich schludriger Blaxploitation-Beitrag, der vor allem von knuffigen Kloppereien und coolen Sprüchen lebt. Jim Kelly zeigt seinen Widersachern wo der Hammer hängt, pflügt sich mit grosser Schnauze und flinken Fäusten durch das Verbrecherpack. Seine Beinarbeit lässt gar Muhammad Ali erblassen, worauf Kelly nebenbei augenzwinkernd hinweist. Zu Beginn glaubt das Gesindel ein leichtes Spiel zu haben. Als zwei Schergen Robert Sand (Jim Kelly) verfolgen, kommt einem der Typen der Spruch "That's gonna be a dead Nigger" über die Lippen, ein fataler Irrtum!
"Black Samurai" ist Murks, keine Frage. Aber unglaublich unterhaltsamer und liebenswerter Murks, eben ein echter Superknuffel von Film! Der Score soll nicht unerwähnt bleiben, die Mucke steigert den Spassfaktor in nicht unerheblichem Maße! Für Blaxploitaion-Fans ist "Black Samurai" unverzichtbar, ebenso für Freude flotter Martial-Arts-Sausen. Leider existiert keine wirklich solide DVD-Veröffentlichung zu dieser kleinen Perle (zumindest ist mir keine bekannt). Die britische Scheibe von "Revelation Film" erweist sich zumindest als erträgliche Krücke, ich habe schon qualitativ deutlich schlechtere DVDs im Player gehabt. Letztlich zählt der Film, auf den ich keinesfalls verzichten kann! Trotzdem wäre es äusserst erfreulich (und sowieso längst überfällig), wenn man "Black Samurai" endlich in angemessener Verfassung auf den Markt bringen würde!
Dicke 8/10 (sehr gut + unzählige Wohlfühlpunkte)

Cover der Derrick Collectors Box 5, welche die Folgen 61-75 enthält
Folge 74 - Zeuge Yurowski (Deutschland 1980)
Karl Yurowski (Bernhard Wicki) fährt nach seinem wohlverdienten Feierabend erneut ins Büro, will sich Arbeit mit nach Hause nehmen. Als Yurowski und der Nachtwächter Baumbauer (Sepp Wäsche) verdächtige Geräusche innerhalb des Gebäudes bemerken, stellt der Nachtwächter wenig später mehrere Einbrecher und wird durch einen gezielten Schuss getötet. Der geschockte Yurowski traut seinen Augen nicht, seine Sekretärin Irmgard Becker (Christiane Krüger) gehört offensichtlich zu den mörderischen Eindringlingen. Weil seine Sekretärin ihn energisch dazu auffordert sich in seinem Büro zu verstecken, entgeht der Zeuge den Kugeln des schiesswütigen Mitglieds der Räuberbande. Zuvor wurde Yurowski von seiner Mitarbeiterin instruiert, sie um keinen Preis an die Polizei zu verraten, sein Leben sei sonst in akuter Gefahr, sogar seine Familie wäre vor ihren Komplizen nicht sicher. Wenig später durchschlagen zwei Kugeln das Wohnzimmerfenster der Zeugenfamilie, Yurowksi macht daher gegenüber Derrick und Klein unvollständige Angaben, will niemanden erkannt haben. Derrick ahnt schnell wo der Hase im Pfeffer liegt, kann den überforderten Zeugen allerdings nicht zu einer korrekten Aussage bewegen...
Bernhard Wickis Spiel mutet hin und wieder etwas überzogen an, unterstreicht aber mit Nachdruck die panische Angst des verstörten Büromenschen. Hannelore Schroth sehen wir als Wickis Ehefrau, die versucht die Gedankengänge ihres Gatten zu verstehen. Johanna Elbauer und Bruno Dietrich stellen sich nach und nach gegen ihren Vater, wollen sich trotz der ernsthaften Bedrohung nicht dem Terror beugen. Auf diese Weise kommt es zu brisanten Konflikten innerhalb der Familie, die zu Beginn einen sehr harmonischen Eindruck vermittelt. Christiane Krüger war bereits in Folge 71 (Die Entscheidung) zu sehen. Diesmal hat sie einen ambivalent angelegten Part erwischt, den sie durchaus glaubhaft ausfüllen kann. Christian Quadflieg spielt einen weiteren Mitarbeiter aus dem direkten Arbeitsumfeld Wickis, Manfred Seipold agiert als Johanna Elbauers Freund.
Es mag ermüdend sein, aber der übliche Hinweis auf die solide Qualität des Ensembles ist Pflicht. Das zeitweilige Overacting Wicks mag der überschaubaren Laufzeit geschuldet sein. Andererseits verliert sich die Folge im Mittelteil ein wenig in den Streitigkeiten der Familie, scheint die Handlung nicht mehr konsequent vorwärts getrieben zu werden. Über den etwas schwächelnden Mittelteil trösten der sehr spannende Auftakt und das packende Finale hinweg. Während der letzten Minuten wird auf die Pauke gehauen, es kommt zu einer Schiesserei, inklusive eines verzweifelten Fluchtversuchs per PKW. Frank Duval untermalt das Geschehen in der frühen Phase mit schneidenden Klängen, zum Ausklang groovt "Zeuge Yurowski" im flotten Disco-Sound. Alfred Vohrer hat -wie so oft- einen guten Job gemacht, obschon er im Rahmen der Reihe noch stärkere Folgen inszeniert hat.
7/10 (gut)
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Black Samurai (USA 1977) - Was kommt dabei heraus, wenn Trash-Regisseur Al Adamson und Martial Arts-/Blaxploitation-Star Jim Kelly gemeinsam einen Film eintüten? Klar, ein handwerklich schludriger Blaxploitation-Beitrag, der vor allem von knuffigen Kloppereien und coolen Sprüchen lebt. Jim Kelly zeigt seinen Widersachern wo der Hammer hängt, pflügt sich mit grosser Schnauze und flinken Fäusten durch das Verbrecherpack. Seine Beinarbeit lässt gar Muhammad Ali erblassen, worauf Kelly nebenbei augenzwinkernd hinweist. Zu Beginn glaubt das Gesindel ein leichtes Spiel zu haben. Als zwei Schergen Robert Sand (Jim Kelly) verfolgen, kommt einem der Typen der Spruch "That's gonna be a dead Nigger" über die Lippen, ein fataler Irrtum!
"Black Samurai" ist Murks, keine Frage. Aber unglaublich unterhaltsamer und liebenswerter Murks, eben ein echter Superknuffel von Film! Der Score soll nicht unerwähnt bleiben, die Mucke steigert den Spassfaktor in nicht unerheblichem Maße! Für Blaxploitaion-Fans ist "Black Samurai" unverzichtbar, ebenso für Freude flotter Martial-Arts-Sausen. Leider existiert keine wirklich solide DVD-Veröffentlichung zu dieser kleinen Perle (zumindest ist mir keine bekannt). Die britische Scheibe von "Revelation Film" erweist sich zumindest als erträgliche Krücke, ich habe schon qualitativ deutlich schlechtere DVDs im Player gehabt. Letztlich zählt der Film, auf den ich keinesfalls verzichten kann! Trotzdem wäre es äusserst erfreulich (und sowieso längst überfällig), wenn man "Black Samurai" endlich in angemessener Verfassung auf den Markt bringen würde!
Dicke 8/10 (sehr gut + unzählige Wohlfühlpunkte)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Rango

Ein Chamäleon wird in ein Wüstenkaff verschlagen und soll der neue Sheriff werden. Mit mehr Glück als können schafft er so manche Hürde.
Mehr möchte ich gar nicht verraten. Es dürfte eh den meisten schon bekannt sein.
Die Animation ist das Schärfste und geilste, was ich bis jetzt gesehen habe! Glatte 10 Punkte!
Die Gags allerdings bekommen von mit nur 6 Punkte. Manche sind echt gut, aber meistens konnte ich nur müde schmunzeln. Vielleicht liegt das auch an Jhonny Depps "neuer" Synchronstimme. Die ist ja soooo langweilig. Sorry.
Naja. Alles in allem vergebe ich:
Animation:10
Film: 6
Ein Chamäleon wird in ein Wüstenkaff verschlagen und soll der neue Sheriff werden. Mit mehr Glück als können schafft er so manche Hürde.
Mehr möchte ich gar nicht verraten. Es dürfte eh den meisten schon bekannt sein.
Die Animation ist das Schärfste und geilste, was ich bis jetzt gesehen habe! Glatte 10 Punkte!
Die Gags allerdings bekommen von mit nur 6 Punkte. Manche sind echt gut, aber meistens konnte ich nur müde schmunzeln. Vielleicht liegt das auch an Jhonny Depps "neuer" Synchronstimme. Die ist ja soooo langweilig. Sorry.
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Film: 6
Egal, wie tief man die Messlatte für den menschlichen Verstand legt,
es gibt jeden Tag mindestens einen, der aufrecht drunter durchgehen kann.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
"In 72 Tagen um die Welt"
Dokumentation des Mercedes-Benz F-Cell World Drive (B-Klasse) über 30.923 km. Sehr intrerssante Berichte der einzelnen Länder, und vor allem tolle Naturaufnahmen.
Ausgabe von ams-edition
Dokumentation des Mercedes-Benz F-Cell World Drive (B-Klasse) über 30.923 km. Sehr intrerssante Berichte der einzelnen Länder, und vor allem tolle Naturaufnahmen.
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alles Gute und bleibt gesund!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
True Grit (BD)
Ehrlich gesagt hatte ich mir etwas mehr erwartet. Jeff Bridges und Matt Damon spielen ihre Rollen gut. Die Story an sich ist auch halbwegs amüsant - ein kleines Mädchen unterwegs mit 2 "Revolverhelden", die sich ständig darüber zanken wer der bessere ist.
Gut vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch oder ich hab schon zuviele gute Western gesehen daher bin ich momentan nicht in der Lage mehr als...
7.5 ... Points zu vergeben.
Nightmares in Red, White and Blue
Dokumentation über die amerikanische Horrorfilmgeschichte. Hatte ich eigentlich nur als Lückenfüller im Programm und dachte kannst ja unterbrechen wenn was dazwischen kommt. Letztendlich hab ich die Doku dannn doch bis zum Ende angesehen.
5.0
Ehrlich gesagt hatte ich mir etwas mehr erwartet. Jeff Bridges und Matt Damon spielen ihre Rollen gut. Die Story an sich ist auch halbwegs amüsant - ein kleines Mädchen unterwegs mit 2 "Revolverhelden", die sich ständig darüber zanken wer der bessere ist.
Gut vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch oder ich hab schon zuviele gute Western gesehen daher bin ich momentan nicht in der Lage mehr als...
7.5 ... Points zu vergeben.
Nightmares in Red, White and Blue
Dokumentation über die amerikanische Horrorfilmgeschichte. Hatte ich eigentlich nur als Lückenfüller im Programm und dachte kannst ja unterbrechen wenn was dazwischen kommt. Letztendlich hab ich die Doku dannn doch bis zum Ende angesehen.
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Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Paul - Ein Alien auf der Flucht

Wie der Titel schon sagt, ist Paul, ein Alien, auf der Flucht. Geholfen bekommt er von 2 Typen und sie erleben ein Paar skurrile Abenteuer.
Ein herrlicher Klamauk von Peck/Frost ( Shaun of the dead, Hot Fuzz ), wo es nur so von Anspielungen auf Sience-Fiction-Filmen hagelt.
Für mich: 7-8

Wie der Titel schon sagt, ist Paul, ein Alien, auf der Flucht. Geholfen bekommt er von 2 Typen und sie erleben ein Paar skurrile Abenteuer.
Ein herrlicher Klamauk von Peck/Frost ( Shaun of the dead, Hot Fuzz ), wo es nur so von Anspielungen auf Sience-Fiction-Filmen hagelt.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Die grausamen Sieben (USA 1968, Originaltitel: The Savage Seven)
Holocaust im Indianerdorf
Kisum (Adam Roarke) dröhnt mit seiner Biker-Gang durch die Vereinigten Staaten. Eines Tages suchen die hartschen Burschen eine Spelunke auf, die in einer kleinen von Indianern bewohnten Siedlung liegt. Natürlich geht die Nummer mit reichlich Krawall über die Bühne, bald fliegen nicht nur Fäuste durch die Bruchbude. Jedoch haben die Einwohner des Fleckens ganz andere Sorgen als die ungestüme Rockerbande. Vor Ort zieht der geldgierige Fettsack Fillmore (Mel Berger) die Fäden, der sich mit ein paar niederträchtigen Schlägern umgibt und sich an den Rothäuten bereichert. Derweil hat Kisum ein Auge auf die hübsche Squaw Marcia (Joanna Frank) geworfen, was deren Bruder Johnnie (Robert Walker Jr.) allerdings überhaupt nicht in den Kram passt. Kisum haut auf den Putz, verteilt die Waren aus Fillmores "Supermarkt" unters rote Volk. Nach und nach kommen sich Biker und Indianer näher, bis ein schrecklicher Vorfall die Stimmung ohne Vorwarnung kippt...
Gleich mehrere Zwänge nötigten mich zum Kauf dieser DVD. Zunächst meine Zuneigung zu "Rocker-und-Biker-Filmen", sowie meine Vorliebe für Werke aus den sechziger und siebziger Jahren, vor allem aber die Mitwirkung von Adam Roarke. Seit ich in den frühen Achtzigern erstmalig den kaputt-bekloppten "Verdammt, verkommen, verloren" (The Losers, 1970) erleben durfte, habe ich einen Narren an Adam Roarke gefressen. Für die Regie von "Die grausamen Sieben" zeichnet ein gewisser Richard Rush verantwortlich, der z. B. "Color of Night" (1994) mit Bruce Willis inszenierte. Interessanter erscheinet mir allerdings der Beitrag "Die wilden Schläger von San Francisco" (Hells Angels on Wheels, 1967), in dem neben Adam Roarke der junge Jack Nicholson zu sehen ist.
"Die grausamen Sieben" bedient sich bewährter Schablonen des Western, die auf den Zeitgeist der späten sechziger Jahre eingenordet wurden. Statt auf herkömmlichen Gäulen rollen die Outlaws auf ihren Pferden aus Stahl (Blech?) durch die Kulissen, die Indianer werden von einem weissen Geldgeier geknechtet, der vor keiner noch so fiesen Schweinerei zurückschreckt. Die zentralen Positionen sind sehr glücklich besetzt, freilich bis in die Haarspitzen althergebrachten Klischees folgend. Adam Roarke gibt den Gangboss, hinter dessen harter Schale sich ein (halb)weicher Kern verbirgt. Robert Walker Jr. wehrt sich gegen jede Art von Unterdrückung und Ausbeutung, will sich weder von Fillmore noch den Rockern verarschen lassen. Dabei scheint es ihm eher gleichgültig zu sein, ob er sich eine blutige Nase (oder schlimmere Verunstaltungen) einfängt. Joanna Frank fühlt sich zum wüst-wilden Biker hingezogen, wird mehr und mehr zum Spielball ihres Umfelds. Die junge Dame fällt oft durch ihr ungelenkes Schauspiel auf, macht dies aber durch ihre natürliche, liebenswerte Ausstahlung wett. Für Brüller sorgt Mel Berger in der Rolle des Widerlings Fillmore, dessen verschwitze Übertreibungen allerbesten Unterhaltungswert garantieren. Neben diesen Gestalten hat der Flick noch diverse Schiessbudenfiguren in der Hinterhand, vom kernigen Biker bis zum "Möchtegern-Karate-Könner", jedes Schublädchen wird aufgezogen.
Oft mutet die Inszenierung holprig an, wirkt der Schnitt nicht wirklich gekonnt und/oder gut durchdacht. Die deutsche Synchronisation nimmt dem Film einiges von seiner ursprünglichen Atmosphäre, macht aber mit ihrem kantig-kauzigen Zungenschlage trotzdem Spass. Glücklicherweise bietet die DVD auch den englischen Originalton an, den ich bisher nur in Auszügen kenne. Daher wird die nächste Sichtung auf jeden Fall im O-Ton über den Bildschirm poltern. Die Zielgruppe dürfte "Die grausamen Sieben" ohne Anlaufschwierigkeiten ins Herz schliessen, auch Einsteiger können durchaus einen Blick riskieren. Mit Stereotypen sollte der Zuschauer nach Möglichkeit keine Probleme haben, ansonsten wird der Streifen vermutlich sauer aufstossen. Der flotte Score mit Beiträgen von Cream und Iron Butterfly schmeichelt den Ohren.
Pierrot Le Fou verdanken wir u. a. die DVD zu "Two-Lane Blacktop" (1971), um die Qualität von "Die grausamen Sieben" ist es ebenfalls gut bestellt. Der Film liegt ungekürzt vor, das Bild ist sehr ordentlich, wie bereits erwähnt findet man neben der deutschen Synchro auch den Originalton vor. Boni sind rar, immerhin haben es ein paar Trailer auf die Scheibe geschafft. Das Case steckt in einem Schuber, auf dem sich ein Sticker mit dem gefürchteten FSK-Flatschen befindet (ob sich der Aufkleber ohne Schwierigkeiten ablösen lässt kann ich nicht beantworten, da er mich nicht stört und folglich unbehelligt bleibt). Das Scheiblein bekommt eine klare Kaufempfehlung meinerseits, für Fans des Genres ist die DVD sowieso Pflicht!
In der deutschen Version verdienen sich "Die grausamen Sieben" zunächst knappe 7/10. Ich spüre es, da geht noch was, der Originalton muss dem Genuss zugeführt werden.
Lieblingszitat:
"Nicht dicht? Ich werde dir zeigen, wie dicht ich bin!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Rocker & Biker Box Vol. 3 von MIG, zwei Filme auf einer DVD
Hells Angels in Vietnam (USA, Philippinen 1989, Originaltitel: Nam Angels)
Fiese Fratzen im Dschungel
Bei einem riskanten Einsatz wird die Truppe von Luitenant Calhoun (Brad Johnson) fast vollständig aufgerieben oder gefangen genommen, die Gefolgsleute des wahnsinnigen Franzosen Chard (Vernon Wells) sind zu übermächtig. Calhoun kann knapp entkommen, er will seine Männer um jeden Preis den Krallen Chards entreissen. An einen offiziellen Einsatz ist nicht zu denken, der Offizier boxt daher eine grotesk anmutende Idee durch. Mit der Unterstützung einiger Mitglieder der Hells Angels will Calhoun seine Mission durchziehen, da diese Burschen bekanntlich weder Tod noch Teufel fürchten. Um die Biker von seiner Idee zu überzeugen, gaukelt ihnen der Militärschädel kaltschnäuzig vor, man würde einen üppigen Goldschatz aus dem Dschungel bergen. Tatsächlich existiert das besagte Gold, Calhouns Einheit hatte das Edelmetall in einer Höhle entdeckt. Der talentierte Armee-Schrauber Hickman (Kevin Duffis) vervollständigt das Team, per Hubschrauber bewältigt man den ersten Teil der Anreise. Kaum ist die ungleiche Kampfgruppe unterwegs, wird sie mit massiven Attacken unzähliger Feinde konfrontiert. Können sich Calhoun und Konsorten gegen die schiere Übermacht behaupten? Wie werden die Hells Angels reagieren, wenn sie vom wahren Sinn des Höllenritts erfahren...???
Regisseur Cirio H. Santiago tischt uns mit "Nam Angels" einen herrlich bekloppten Kriegs-Actioner auf. Der Flick macht keine Gefangenen, wir steigen sofort in eine zünftige Ballerei ein. Den strahlenden Helden mimt Brad Johnson, der wie eine Mischung aus Rambo und Tarzan anmutet, verfeinert mit einer Prise Indiana Jones. Freilich fallen die fiesen Schergen des Widersachers wie die Fliegen, während Calhoun nahezu unzerstörbar zu sein scheint. Handwerklich darf der Filmfreund keine Großtaten erwarten, an tiefsinnige Dialoge oder gar eine ausgefeilte Story ist sowieso nicht zu denken. Aber ehrlich, wer würde dies bei einem Film mit dem deutschen Titel "Hells Angels in Vietnam" erwarten? Der Plot weckt Erinnerungen an "Verdammt, verkommen, verloren" (The Losers, 1970), jedoch baut "Nam Angels" weitaus stärker auf Action und Explosionen.
Ein kurzer Blick auf die Herren vor der Kamera. Brad Johnson passt prima in die Rolle des unerschütterlichen Luitenant Calhoun. Wer kann sich noch an die "Big Jim" Actionfiguren des Spielzeugherstellers Mattel erinnern? Starre Fratzen und dicke Muckis, besser kann man Brad Johnson nicht beschreiben. Hart wie Rambo, gelenkig wie Tarzan, im Umgang mit der Peitsche sicherer als Indiana Jones! Ein echter Supertyp...? Naja, wohl mehr eine Karikatur, gewissermaßen "Big Jim" als Filmheld. Sein Gegenspieler Chard (Vernon Wells) mutet zumindest kantiger und irrer an, Wells legte sich 1985 mit Arnold Schwarzenegger an (Commando aka Phantom Kommando). Als Bösewicht hat man vermutlich weitaus mehr Spass bei den Dreharbeiten, darf Grimassen schneiden, fiese Sprüche ablassen, ordentlich auf den Putz hauen. Eine Auflistung der übrigen Gestalten erspare ich mir. So sind die Rocker zwar keine Fehlbestzungen, hinterlassen aber auch keine bleibenden Eindrücke. Schade ist in erster Linie, dass der gut aufgelegte Vernon Wells viel zu selten zum Zuge kommt, im Mittelteil des Streifens überhaupt nicht auftaucht.
Die Zielgruppe sollte sich den Stoff reinziehen, denn für kurzweilige Unterhaltung der niveaulosen Art ist "Nam Angels" gut geeignet. Mit "Rockern und Bikern" hat diese Sause "eigentlich" nur nebenbei zu tun, in erster Linie ist der Film ein "Action-Krieg-Gemisch". MIG hat bereits zehn "Rocker & Biker Boxen" veröffentlicht, das hier kurz vorgestellte Set trägt die Nummer 3. Bildtechnisch reisst "Nam Angels" keine Bäume aus, die deutsche Tonspur schwächelt und nervt teils mit einem Brummton. Die Scheibe geht mit Abstrichen als brauchbar durch, der Film macht Freude.
7/10 (gut)
Lieblingszitat:
"Dein Besuch ist nicht erwünscht, du Bastard!"
Als zweiten Titel enthält die Box folgenden Film:
Die fliegenden Feuerstühle (Hongkong 1973) - Die Streitigkeiten zweier Brüder stehen im Mittelpunkt, einer gerät auf die schiefe Bahn, der andere ist Polizist. Ausser einer Verfolgungsjagd mit Motorrädern, hat der Streifen nichts in Richtung "Rocker & Biker" zu bieten. Daher mutet es recht merkwürdig an, dass MIG den Flick mit auf die DVD gepackt hat. Immerhin verbreitet das Bild angenehme "Kinoatmosphäre", ansonsten sucht man vergeblich nach Höhepunkten.
Ich möchte "Die fliegenden Feuerstühle" als Eastern aus der dritten Reihe bezeichnen. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht.
5/10 (mittelprächtig)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

DVD von Blue Underground (USA)
99 Women (Deutschland, Großbritannien, Italien, Liechtenstein, Spanien 1969, deutscher Titel: Der heiße Tod)
Herr Francos erster WIP-Flick
Marie (Maria Rohm), Helga (Elisa Montés) und Natalie (Luciana Paluzzi) treten ihre Haftstrafen in einem Frauenknast an. Auf einer hübschen Insel gelegen, mutet das Umfeld des Gefängnisses idyllisch an, doch hinter den dicken Mauern herrschen Terror und Angst. Die Direktorin Thelma Diaz (Mercedes McCambridge) führt ein hartes Regiment, sie erhält durch den ortsansässigen Gouverneur Santos (Herbert Lom) Rückendeckung. Santos vergnügt sich gern mit blonden Damen, notfalls auch gegen deren Willen. Nach der Ankunft weht Marie und den anderen Frauen sofort ein rauher Wind entgegen. Natalie bezahlt die Rücksichtslosigkeit der Gefängnisleitung mit dem Leben. Damit nicht genug, Marie wird nach einem Streit in die Strafzelle geworfen, ist nebenbei den Gelüsten des perversen Gouverneurs ausgeliefert. Eines Tages scheint sich das Blatt jedoch zu wenden, die Befürchtungen des Herrn Santos und seiner Zuarbeiterin Diaz tauchen in Form von Leonie Caroll (Maria Schell) auf. Im Auftrag des zuständigen Ministers soll Caroll den Knast unter die Lupe nehmen, eventuelle Mißstände aufdecken und beseitigen. Chefin Diaz geht die unerwünschte Bevormundung gewaltig auf den Zeiger, sie fürchtet um ihren liebgewonnenen Arbeitsplatz...
Für den britischen Produzenten Harry Alan Towers lieferte Jess Franco einige sehr bemerkenswerte Filme ab, zu denen auch der hier kurz vorgestellte "99 Women" zählt. Franco sollte später noch weitere WIP-Filme (Women in Prison) inszenieren, 1969 erreichte sein erster Beitrag zu diesem Thema die Kinoleinwände. Grosses Lob verdient die Kameraarbeit von Manuel Merino, der im Laufer seiner Karriere häufig für Jess Franco arbeitete. Ein kleiner Einblick: "Der Hexentöter von Blackmoor" (1970), "Nachts, wenn Dracula erwacht" (1970), "Der Teufel kam aus Akasava" (1971) und "Vampyros Lesbos" (1971). Diese Auflistung ist keinesfalls vollständig, sollte nicht gänzlich unbedarften Filmfreunden zumindest erste Anhaltspunkte geben. Bruno Nicolai verpasste dem Film eine wundervolle Titelmelodie, der Song geht sofort ins Ohr, wo er sich hartnäckig festsetzt. Franco inszeniert angenehm unhektisch, lässt dabei aber nie Langeweile aufkommen. Das Süppchen köchelt beständig vor sich hin, bietet die geschätzten Standards des Genres an. Hier und da wird dezent gelesbelt, freilich fehlen diverse Anschisse der Knast-Bossine nicht, Fluchtpläne werden geschmiedet, gierige Saukerle lauern im Busch... (usw.).
"99 Women" kann mit einer stattlichen Anzahl bekannter Namen auftrumpfen, die teils nicht nur Fans ein Begriff sein dürften. Maria Schell führt die Liste aus kommerziellen Gründen an, spielt allerdings eine grössere (wichtige) Nebenrolle. Schell mutet teils wie ein Fremdkörper an, was aber perfekt zu ihrem Part passt. Sie purzelt ohne Vorwarnung in den kleinen Knast-Kosmos, erntet weder von den "Offiziellen" noch den Häftlingen Zustimmung. Eine Mission mit tragischem Ausgang, wobei die Tragik in erster Linie auf die Gefangenen zurückschlägt (ich will nicht zu viel verraten). Großartig Mercedes McCambridge, auf deren Machenschaften jeder Betreiber eines Terrorregimes stolz wäre. Mit knarzig-kantiger Stimme plärrt sie ihre Befehle durch das alte Gemäuer, mit der Frau legt man sich besser nicht an. Markante Auswürfe oraler Art entfahren Frau McCambridge, es kommt einem Freudenfest nahe. Herbert Lom gibt den verschwitzten Oberboss der Insel, unter dessen Knute der Männerknast am anderen Ende des Eilands ächzt. Die Herren der Schöpfung kommen später ins Spiel, doch überzeugt euch bitte selbst davon. Governator Ekelsack sabbert mit Vorliebe an jungen Blondinen herum, egal ob die Damen mit seinen Wünschen einverstanden sind. So stellt man sich vermutlich einen widerwärtigen Despoten vor, der seine Macht nach allen Regeln der Kunst mißbraucht. Nun aber zu den lieblichen Damen, welche die entzüdeten Augen des Zuschauers mit Wonne erfüllen. Maria Rohm hatte ihre wichtigsten Rollen unter der Regie von Jess Franco, die Dame war damals ein Eye Candy der feinsten Sorte. Rohm versprüht eine verführerische Sinnlichkeit der ich mich nicht entziehen kann. Klar, ich bevorzuge "eigentlich" den Typ Flittchen, doch warum nicht über den Tellerrand schauen? Für das ruchlos anmutende Ferkelchen sorgt Rosalba Neri, die sich vorzugsweise über ihre Beine streichelt, die zart von halterlosen Strümpfen umschmeichelt werden (Wie zum Geier kommen halterlose Strümpfe in diesen Knast, in dem ansonsten keinerlei Vergünstigungen gewährt werden? Egal, wer würde sich bei dem Anblick beschweren?). Maria und Rosalba gehen ab und an zum Nahkampf über, die Prügelszenen ufern nie aus, die erotischen Momente bleiben ebenfalls recht zahm (verfehlen aber nicht ihre Wirkung). Da man damals noch in vielen Staaten mit der Zensur zu kämpfen hatte, muten die Erotikeinlagen sogar provokant an. Maria und Rosalba gewährt das Drehbuch aufschlussreiche Flashbacks, die den Zuschauer mehr über die Umstände erfahren lassen, die zur Inhaftierung der Schönheiten führten. Elisa Montés verbündet sich mit Maria Rohm, Luciana Paluzzi war eines der Bondgirls in "Feuerball", dem Bond-Abenteuer von 1965. Ein tolles Ensemble, selbst Nebenrollen sind teils regelrecht verschwenderisch besetzt.
Danke für diesen Fim, lieber Jess Franco! "99 Women" ist "Eurokult" in seiner schönsten Form. Stilvoll vor einer herrlichen Kulisse gefilmt, dazu ein gutes Gespür für ein angemessenes Erzähltempo, ein Titelsong der sofort zupackt, vor der Kamera bestmögliches Personal. An symbolträchtigen Momenten mangelt es nicht, während dieser Schaffensphase eine Spezialität Francos. Ich will hier nicht alles vorkauen, der Selbstversuch wird erneut empfohlen! Wer von einem WIP-Streifen harte Gewalt und offensive Sexszenen erwartet, kommt in diesem Fall vermutlich nicht zum Zuge. Dem hohen Unterhaltungswert ist diese Tatsache keinesfalls abträglich, das Werk dürfte daher auch für Einsteiger geeignet sein, ebenso möchte ich "99 Women" ewigen Franco-Skeptikern ans Herz legen!
Leider liegt in Deutschland keine DVD zu diesem schönen Film vor. Ergo musste ich zur US-DVD aus dem Hause Blue Underground greifen, was sich als gute Entscheidung herausstellte, bei Blue Underground ist man meist auf der sicheren Seite. "99 Women" liegt in ordentlicher Qualität vor, im Bonusbereich findet der Fan u. a. ein Interview mit Jess Franco, weiteres Material rundet die Sektion ab. Übrigens existiert eine alternative DVD-Ausgabe von Blue Underground, auf der die vermurkste Version mit HC-Szenen zu sehen ist, die nicht von Franco verbrochen wurden (Glaubt man der IMDB, soll Bruno Mattei das Gerödel eingefangen haben, den ich -davon unabhängig- sehr mag). In der sogenannten "French Version" fehlen einige Szenen aus der Handlung, die ursprüngliche Fassung ist daher eindeutig vorzuziehen, das obige Cover zeigt die "korrekte" DVD.
Ich wiederhole mich sehr gern, lieber Jess, danke für knapp 90 Minuten schöner Unterhaltung! "99 Women" ist mir dicke 8/10 (sehr gut) wert, alles andere wäre eine Frechheit.
Lieblingszitat:
"Prisoners do not have Names!"
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)