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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Der Plan (BD)
Hat mir richtig gut gefallen. Innovative Story. NIe langweilig.
8.0
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Ohne Limit (OT: Limitless)

sehr amüsant, kein MUSS, aber ein sicherlich unterhaltsames KANN
6,5/10

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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Derrick Collectors Box 7 (Folge 91-105)
Folge 93 - Die Fahrt nach Lindau (Deutschland 1982)
Martin Gericke (Klaus-Jürgen Wussow) wird seit einiger Zeit immer wieder durch Drohanrufe belästigt, ein unbekannter Mann kündigt den baldigen Tod des erfolgreichen Geldjongleurs an. Als Gericke eines Abends mit seinem PKW von München nach Lindau aufbrechen will, erreichen die beunruhigen Anrufe eine neue und erschreckende Qualität. Offenbar ist der rätselhafte Telefondrangsalierer bestens über die Reisepläne seines Opfers unterrichtet, er hat Kenntnis von der geplanten Fahrt, sagt Gerickes Tod für die kommenden Stunden voraus. Gericke lässt sich auch durch die Warnungen seines Mitarbeiters Wörner (Klaus Herm) nicht von seinem Vorhaben abhalten, er nimmt die fernmündlichen Drohungen nicht ernst. Sogar seine Gattin Wilma (Lotte Ledl) kann ihn nicht umstimmen, unter den Augen Wörners braust der Finanzexperte in seinem schicken Daimler davon. Wenig später erhält Wilma Gericke eine niederschmetternde Nachricht, ihr Gatte ist mit dem Auto verunglückt, verbrannte in seinem Wagen. Die Polizei findet Hinweise auf eine Straftat, der Mercedes weist mehrere Einschusslöcher auf, Derrick und Klein nehmen die Ermittlungen auf. Wilma Gericke erleidet einen Zusammenbruch, ihre Kinder Malte (Ekkehardt Belle) und Mona (Anne Bennent) leiden ebenfalls sehr unter dem Verlust des geliebten Vaters. Jedoch wartet eine unfassbare Überraschung auf die Familie, die besonders den aufgeweckten und sensiblen Malte zu unangenehmen Gedankengängen veranlasst...
Klaus-Jürgen Wussow spielt seine Rolle routiniert, seine Filmfamilie übertrumpft ihn aber locker (was in erster Linie der Anlage der Rollen geschuldet ist). Ekkehardt Belle scheint wie geschaffen für den Part den "aufgewühlten jungen Mannes", den er z. B. in "Ein tödlicher Preis" (70) mit Bravour meistert. Ich bin nicht unbedingt ein grosser Fan Belles, doch auch diesmal gibt es nichts an seiner Darbietung zu bemängeln. Vielleicht mutet er schon fast ein wenig zu alt an, um den "noch im Elternhaus lebenden Sohn" zu verkörpern, aber dies kann man ihm freilich nicht anlasten. Anne Bennent nimmt man die Tochter schon eher ab, die schauspielerischen Glanzpunkte muss sie jedoch Ekkehardt Belle überlassen. Lotte Ledl gibt die erschütterte Dame, ein interessanter Kontrast zu ihrem Auftritt als "Hure mit Herz" (Folge 80 - Am Abgrund). Blieb Sissy Höfferer in "Das sechste Streichholz" (85) recht unscheinbar, überzeugt sie nun als verschlagen wirkende Sekretärin des Opfers. Man macht sich weniger Gedanken darüber ob sie an den Vorfällen beteiligt war, sondern stellt sich eher die Frage nach ihrem Gewicht innerhalb des Netzes. Auch Klaus Herm tauchte bereits mehrfach in der Reihe auf, sein unscheinbares Äußeres passt perfekt zum Klischees des biederen Buchhalters, des unterwürfigen Zuarbeiters. Heinz Ehrenfreund spielt einen windigen Burschen, dem Derrick mit Nachdruck auf den fauligen Zahn fühlt. Das Ensemble agiert auf gewohnt gutem Niveau, Ekkehardt Belle rückt zunehmend in den Mittelpunkt.
Die "Verschwörung" ist zwar schnell erkennbar, aber ihre Details treten erst Schritt für Schritt aus der Dunkelheit hervor, die Kälte der Ausführung verpasst dem Betrachter ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Erwartungsgemäß verabreicht Derrick seinem "Hauptschuldigen" zum Ende eine philosophische Ohrfeige, saust die Moralkeule mit Wucht auf den Bösewicht hernieder (der erhobene Zeigefinger vor des Publikums Nase ist nicht zu übersehen/überhören, dank der maßvollen Dosierung gleichwohl unproblematisch). Für meinen Geschmack hätte das Drehbuch den Fokus noch stärker auf die Familie Gericke legen dürfen, die knappe Spieldauer einer TV-Episode hätte dann vermutlich zu wenig Raum für die übrigen Figuren gelassen. Wäre das Leben ein Wunschkonzert -oder ich der Autor dieser Folge- hätte das Geschehen eine deutlich fiesere Wendung genommen, aber den Spruch bezüglich Leben & Wunschkonzert kennen wir ja (leider?) allesamt. Alfred Vohrer belässt es bei einer sachlichen und handwerklich ansprechenden Inszenierung, ich vermisse die alte Wüstheit des von mir sehr geschätzten Regisseurs. Frank Duval hat seine Musik teils eine Spur kantiger als üblich gestaltet, was ausdrücklich und vorbehaltlos meine Zustimmung findet. Insgesamt ein unterhaltsamer Beitrag zum "Derrick-Universum", dem etwas mehr Kernigkeit und Bitterkeit gut zu Gesicht gestanden hätten.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)

Derrick Collectors Box 7 (Folge 91-105)
Folge 93 - Die Fahrt nach Lindau (Deutschland 1982)
Martin Gericke (Klaus-Jürgen Wussow) wird seit einiger Zeit immer wieder durch Drohanrufe belästigt, ein unbekannter Mann kündigt den baldigen Tod des erfolgreichen Geldjongleurs an. Als Gericke eines Abends mit seinem PKW von München nach Lindau aufbrechen will, erreichen die beunruhigen Anrufe eine neue und erschreckende Qualität. Offenbar ist der rätselhafte Telefondrangsalierer bestens über die Reisepläne seines Opfers unterrichtet, er hat Kenntnis von der geplanten Fahrt, sagt Gerickes Tod für die kommenden Stunden voraus. Gericke lässt sich auch durch die Warnungen seines Mitarbeiters Wörner (Klaus Herm) nicht von seinem Vorhaben abhalten, er nimmt die fernmündlichen Drohungen nicht ernst. Sogar seine Gattin Wilma (Lotte Ledl) kann ihn nicht umstimmen, unter den Augen Wörners braust der Finanzexperte in seinem schicken Daimler davon. Wenig später erhält Wilma Gericke eine niederschmetternde Nachricht, ihr Gatte ist mit dem Auto verunglückt, verbrannte in seinem Wagen. Die Polizei findet Hinweise auf eine Straftat, der Mercedes weist mehrere Einschusslöcher auf, Derrick und Klein nehmen die Ermittlungen auf. Wilma Gericke erleidet einen Zusammenbruch, ihre Kinder Malte (Ekkehardt Belle) und Mona (Anne Bennent) leiden ebenfalls sehr unter dem Verlust des geliebten Vaters. Jedoch wartet eine unfassbare Überraschung auf die Familie, die besonders den aufgeweckten und sensiblen Malte zu unangenehmen Gedankengängen veranlasst...
Klaus-Jürgen Wussow spielt seine Rolle routiniert, seine Filmfamilie übertrumpft ihn aber locker (was in erster Linie der Anlage der Rollen geschuldet ist). Ekkehardt Belle scheint wie geschaffen für den Part den "aufgewühlten jungen Mannes", den er z. B. in "Ein tödlicher Preis" (70) mit Bravour meistert. Ich bin nicht unbedingt ein grosser Fan Belles, doch auch diesmal gibt es nichts an seiner Darbietung zu bemängeln. Vielleicht mutet er schon fast ein wenig zu alt an, um den "noch im Elternhaus lebenden Sohn" zu verkörpern, aber dies kann man ihm freilich nicht anlasten. Anne Bennent nimmt man die Tochter schon eher ab, die schauspielerischen Glanzpunkte muss sie jedoch Ekkehardt Belle überlassen. Lotte Ledl gibt die erschütterte Dame, ein interessanter Kontrast zu ihrem Auftritt als "Hure mit Herz" (Folge 80 - Am Abgrund). Blieb Sissy Höfferer in "Das sechste Streichholz" (85) recht unscheinbar, überzeugt sie nun als verschlagen wirkende Sekretärin des Opfers. Man macht sich weniger Gedanken darüber ob sie an den Vorfällen beteiligt war, sondern stellt sich eher die Frage nach ihrem Gewicht innerhalb des Netzes. Auch Klaus Herm tauchte bereits mehrfach in der Reihe auf, sein unscheinbares Äußeres passt perfekt zum Klischees des biederen Buchhalters, des unterwürfigen Zuarbeiters. Heinz Ehrenfreund spielt einen windigen Burschen, dem Derrick mit Nachdruck auf den fauligen Zahn fühlt. Das Ensemble agiert auf gewohnt gutem Niveau, Ekkehardt Belle rückt zunehmend in den Mittelpunkt.
Die "Verschwörung" ist zwar schnell erkennbar, aber ihre Details treten erst Schritt für Schritt aus der Dunkelheit hervor, die Kälte der Ausführung verpasst dem Betrachter ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Erwartungsgemäß verabreicht Derrick seinem "Hauptschuldigen" zum Ende eine philosophische Ohrfeige, saust die Moralkeule mit Wucht auf den Bösewicht hernieder (der erhobene Zeigefinger vor des Publikums Nase ist nicht zu übersehen/überhören, dank der maßvollen Dosierung gleichwohl unproblematisch). Für meinen Geschmack hätte das Drehbuch den Fokus noch stärker auf die Familie Gericke legen dürfen, die knappe Spieldauer einer TV-Episode hätte dann vermutlich zu wenig Raum für die übrigen Figuren gelassen. Wäre das Leben ein Wunschkonzert -oder ich der Autor dieser Folge- hätte das Geschehen eine deutlich fiesere Wendung genommen, aber den Spruch bezüglich Leben & Wunschkonzert kennen wir ja (leider?) allesamt. Alfred Vohrer belässt es bei einer sachlichen und handwerklich ansprechenden Inszenierung, ich vermisse die alte Wüstheit des von mir sehr geschätzten Regisseurs. Frank Duval hat seine Musik teils eine Spur kantiger als üblich gestaltet, was ausdrücklich und vorbehaltlos meine Zustimmung findet. Insgesamt ein unterhaltsamer Beitrag zum "Derrick-Universum", dem etwas mehr Kernigkeit und Bitterkeit gut zu Gesicht gestanden hätten.
6,5/10 (oberste Mittelklasse)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Faster (BD)
Der Titel suggeriert Action und Hochspannung. Action ist kaum vorhanden und Spannung fehlt total.
Schwach.
4.0
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Nubox481fan
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

DVD von Shriek Show (USA)
Die Screaming Marianne (Großbritannien 1971, deutscher Titel: Schrei nach Leben)
Verwandte sind eine ererbte Krankheit. Mit den übrigen Leuten infiziert man sich per Zufall. (© by Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck, verbogen durch Das Blap™)
Marianne (Susan George) ist auf der Flucht vor zwielichtigen Typen, gehetzt springt dem Engländer Sebastian (Christopher Sandford) fast vors Auto. Schnell kommt man sich näher, zwei Wochen später will Sebastian seine Eroberung mit einer spontanen Hochzeit überraschen. Obschon sich ihre Begeisterung in Grenzen hält, lässt sich die junge Frau vor den Standesbeamten zerren, Sebastians guter Freund Eli (Barry Evans) hält als Trauzeuge her. Durch einen grotesken Bearbeitungsfehler der ausstellenden Behörde, weist der Trauschein Eli überraschenderweise als Mariannes Ehegatten aus. Sebastian ist mächtig sauer, Marianne geht sein Verhalten dermaßen auf die Nerven, dass sie ihrem "Fast-Ehemann" ohne Vorwarnung den Laufpass gibt. Eli ist ihr sowieso weitaus sympathischer, erfreut nimmt der "irrtümliche Ehemann" seine Angetraute bei sich auf. Nach und nach erfährt Eli mehr über die Marianne, die offenbar von ihrem Vater (Leo Genn) gesucht wird, denn bald wird sie Zugriff auf brisante Dokumente und jede Menge Geld haben. Derweil nutzt der eifersüchtige Sebastian seine Kenntnisse für ungute Zwecke, will sich für die erlittene Schmach an dem Liebespaar rächen...
Pete Walker erfreute mich bereits mit mehreren guten Horrorstreifen, besonders der herrliche Flick "The Flesh & Blood Show" (1972) hat es mir angetan. Das bekannteste Werk des Regisseurs und Produzenten ist vermutlich "Frightmare" (1974), ein kleiner und sehenswerter Genreklassiker. "Die Screaming Marianne" ist nicht im Horrorsektor unterwegs, hier bekommen wir es mit einem Thriller zu tun. Was auf den ersten Blick ruhig und durchschaubar anmutet, entpuppt sich bei genauer Betrachtung als stetig brodelnder Dampfkessel, gewährt Blicke die Abgründe der menschlichen Existenz. Walker tritt die rührige "Love & Peace Atmosphäre" der späten sechziger Jahre mit Anlauf in den Hintern, die Siebziger regieren, die Schweinepriester suhlen sich mit Wonne und Ausdauer im Sumpf aus Gier, Neid und Hass. Als stimmungsvolle Schauplätze dienen London und Portugal, im Häusermeer der Großstadt lauert das Verderben, im sonnigen Süden bricht das Übel aus allen Poren hervor, zieht die Protagonisten in einen finsteren Abgrund. Nach und nach offenbaren sich dem Zuschauer Details über Marianne und ihre liebe Verwandtschaft, geschickt dreht das Drehbuch mit Bedacht an der Spannungsschraube. Für Hektiker ist "Die Screaming Marianne" keine geeignete Anlaufstelle, dieser Film verlangt mit Nachdruck nach einem aufgeschlossenen Publikum, nach Filmfreunden die sich mit Herz und Bauch auf das Werk einlassen können/wollen. Wüste Schauwerte werden kaum geboten, die Bälle bleiben im Körbchen, die Säfte jeglicher Art kochen im Leib der Charaktere vor sich hin. Trotzdem (oder gerade deswegen) ist der Film verdammt packend, verdammt sexy und verdammt faszinierend.
Susan George wird mancher Filmfreund aus "Straw Dogs" (1971) kennen, sie spielte in diesem grandiosen Thrillerdrama von Sam Peckinpah an der Seite von Dustin Hoffman. Die Rolle der Marianne meistert Susan George äussert überzeugend. Die Hauptfigur wird zum Spielball ihres Umfelds, Susan jongliert als Marianne mit Trotz, Trauer, Hoffnung, aufkeimender Liebe und vielen weiteren Gefühlen, bleibt stets glaubwürdig und berüht den Zuschauer nachhaltig. Aber nicht nur Frau George darf ihr Talent unter Beweis stellen, die Riege der Fieslinge liefert ebenso vorzügliche Darbietungen ab, die teils an Ekelhaftigkeit kaum zu übertreffen sind. Christopher Sandford darf zunächst der lockere und freundliche Retter in der Not sein, doch hinter der glatten Fassade lauert ein verdorbenes Bürschlein der üblen Sorte. Als Widerling aus der Amateurklasse sollte man seine Mitstreifer jedoch mit Bedacht wählen, gegen die unstillbare Perversion einer Judy Huxtable (spielt die Halbschwester Mariannes) kann der Hänfling nicht allzu viel ausrichten. Ich bin in der kurzen Inhaltsangabe ganz bewusst vage geblieben, daher fiel Judy Huxtable dort unter den Tisch (hoho). Lasst euch von ihrer gnadenlosen Verschlagenheit an die Wand nageln, zu genaue Vorkenntnisse wären nur hinderlich. Leo Genn agiert als Oberschurke unfassbar göttlich, hat vor allem gemeinsam mit Judy Huxtable beeindruckende Szenen. Wenn sich Vater und Tochter auf unangemessene Weise wie Raubtiere umschleichen, greift eine eiskalte eiserne Faust nach dem Nacken des Zuschauers. Kenneth Hendel soll nicht unerwähnt bleiben, er sorgt als Genns Bediensteter für zusätzliche Anspannung, scheint ständig drohend über Marianne und Eli zu schweben. Die übrigen Mitwirkenden bleiben auf kleinere Nebenrollen beschränkt, daher gehe ich nicht weiter auf diese Darsteller ein.
Ich betone es erneut und mit Ausdauer, man muss sich wirklich auf diesen Film einlassen können, dann wird man mit einem prächtigen Erlebnis belohnt. Pete Walker packt prickelnde Konstraste auf den Tisch, die ausklingene Hippiezeit geht in der moralischen Verdorbenheit übler Gesellen auf. Susan George tanzt während des stilvollen Vorspanns im Bikini, eine Augenweide, Portugal präsentiert sich malerisch, Leo Genn bewohnt ein herrlich gelegenes Anwesen, als pensionierter Richter hat man offensichtlich Geschmack. Was sich zu Beginn als knuffiges Liebesfilmchen tarnt, erweist sich als packender Kriminalfilm der besten Sorte! Mit unnachgiebiger Konsequenz zerhackt Pete Walker alle Beschaulichkeit, Gewinner sind in diesem Spiel nicht vorgesehen (oder lügt der Verfasser?). Klar, der "eigentliche" Thrillerstoff begnügt sich mit althergebrachten Motiven und Zusammenhängen, die Charaktere und ihre tollen Darsteller machen "Die Screaming Marianne" zu einem packenden Werk, heben den Film weit über den biederen Durchschnitt hinaus.
Die mir vorliegende DVD aus den USA geht als solide durch, eine deutsche Auswertung ist bisher leider nicht erfolgt (eine VHS-Cassette war erhältlich). Es wäre sehr begrüßenswert, wenn sich ein deutsches Label um den Film bemühen würde!
7,5/10 (Gut bis sehr gut + zahlreiche Herzpunkte)
Lieblingszitat:
"Did you fornicate with Marianne?"
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Eine Armee Gretchen (Schweiz 1973, Originaltitel: Eine Armee Gretchen)
Ausgebombte Hirne und nackte Ärsche
Frauen an die Front! Der Mediziner Dr. Felix Kuhn (Carl Möhner) stellt die Einberufung etlicher junger Damen zurück, zur Behlohnung landet er irgendwo an der Ostfront. Dank der freundlichen Mithilfe der Herren von der allseits beliebten Gestapo, dürfen auch seine Töchter Marga (Elisabeth Felchner) und Eva (Karin Heske) in den Krieg ziehen. Marga freundet sich mit der flotten Ulrike von Menzinger (Renate Kasché) an, die jedoch vor allem wilde Bettgeschichten mit strammen Herren im Sinn hat. Das Gras knistert, die Betten quietschen, mit jedem Stoß kommt auch die Front einen Schritt näher...
Fast möchte ich auf einen kurzen Inhaltseinblick verzichten, denn die schlappe Story lockt sowieso keinen Köter hinter dem Ofen hervor. Bei Filmen von Erwin C. Dietrich geht es in erster Linie um nackte Tatsachen, ergo lassen sich auch die Gretchen zumindest in dieser Disziplin nicht lumpen. Bei der Auswahl der Damen bewies Herr Dietrich nicht immer ein glückliches Händchen, doch meist entblätterten sich in seinen Machwerken immerhin ein, zwei, drei hübsche Weibchen. Achtung, diesmal sind erotische Fehlzünder(innen) am Start, die Fräulein von der Armee sind weder hübsch noch fotogen, dem Schundfaktor ist diese Schwäche freilich eher zuträglich, nackt sind die B-Klasse-Hühner sowieso in jeder (un)möglichen Lebenslage zu "bewundern". Wer nun auf Gewalt und Geballer statt Erotik hofft, wird sich bei der Sichtung dieser Sause vermutlich vor Wut die Haare raufen, denn auch in dieser Hinsicht haben die Gretchen (fast) nichts zu bieten.
Hm, keine erotischen Damen, kein Mett, sowieso keine fesselnde Handlung. Wer zum Geier sollte an diesem Schwachsinn Freude haben? Ihr ahnt es bereits, es gibt solche Personen, Namen werden nicht genannt. Die "Stärken" des Films sind unglaublich dämliche Dialoge, egal ob Männlein oder Weiblein, alle Beteiligten sondern nur debilen Mumpitz ab. Selbstverständlich werden beiläufig und völlig sinnfrei immer wieder die Namen diverser Naziobermotze eingestreut, hier ein kleiner Hitler, da ein gammliger Himmler, Pseudo-Provokation aus der untersten Schublade, ich habe mehrfach Tränen gelacht. Erwin wollte gegen Ende des Treibens auf die Kacke kloppen, streute daher ein paar zum Himmel schreiende Kampfszenen ein. Russische Panzer rollen auf deutsche MG-Nester zu, die stolzen Arier ballern mit MGs und Karabinern (!) auf die Panzer, die Russen verziehen sich in eine andere Richtung (Mitleid? Angst sich mit Doofheit zu infizieren?). Erstaunlich, erstaunlich, wieso haben wir den Krieg verloren, es muss wohl an der Taktik des dämlichen Österreichers gelegen haben. Das Ende versucht krampfhaft auf Tragik zu machen, ist aber grotesk und dümmlich angelegt, weitere Brüller sind garantiert (wenn man bis zu diesem Zeitpunkt durchgehalten hat). Mit einer Auflistung der Unzulänglichkeiten des Streifen könnte man Seiten füllen, aber wie bereits erwähnt macht dieses Versagen auf ganzer Linie den Reiz aus.
Egal welche Aspekte des Films man unter die Lupe nimmt, stets wird man auf totalen Blödsinn treffen. Vergleicht der geneigte Zuschauer "Eine Armee Gretchen" jedoch mit den überzogenen Entgleisungen der Nazisploitation-Werke aus Italien, die ab Mitte der siebziger Jahre als kleine Welle durch die Kinos schwappten, ist Herr Dietrichs Beitrag ein reichlich biederer, harmloser und schauwertarmer Schlappschwanz, der zarte Gemüter zwar nicht erfreuen wird, diese aber immerhin nicht in eine Lebenskrise stürzt. So hohl der "Inhalt" auch sein mag, Kamera, Schnitt und Beleuchtung liefern solides Handwerk ab, erreichen mühelos übliches "Dietrich-Niveau". Wer nach einer fiesen und geschmacklosen Sleaze-Suhle giert, sucht im DVD-Regal lieber nach den bizarren Perversionen aus dem Stiefelland. Den kleinen Hunger auf großen Schwachsinn können die willigen Gretchen stillen, noch immer legt sich ein feistes Grinsen über meine alte Ekelfratze. Bitte keine Aufregung wegen angeblicher Verharmlosung der Thematik, ich halte mich an folgendes Motto: Darf man sich über Nazis lustig machen? Nein, man muss!
Richtig gut ist übrigens die DVD geworden, die den Film ungekürzt und in schöner Qualität präsentiert. Im Bonusbereich findet der Filmfreund Trailer zu weiteren Perlen aus dem Dietrich-Kosmos, schön.
Die Zahlenwertung entfällt, ich kann keine Verantwortung für auftretende Nebenwirkungen übernehmen.
Lieblingszitat:
"Was ist denn hier los? Haben wir etwa den Krieg siegreich beendet?"
---
Nightmare on Elm Street 4 (USA 1988)
Freddy Krueger wurde im dritten Teil ordentlich eingeschenkt, doch der Bursche schleicht sich zurück in die Köpfe und Träume seiner potentiellen Opfer...
Regisseur Renny Harlin hat ein paar starke Actionflicks inszeniert, "Stirb langsam 2" (1990) und "Cliffhanger" (1993) gehen auf sein Konto, ferner die herrliche Komödie "Ford Fairlane - Rock'n'Roll Detektiv" (1990). Der vierte Beitrag zur Reihe um den alten Schnitter Freddy ist im gediegenen Mittelfeld anzusiedeln, im Vergleich zum starken Vorgänger baut diese Fortsetzung deutlich ab. Alles wirkt überstürzt aus dem Ärmel geschüttelt, unterm Strich kommt nicht mehr als eine brauchbare "Mindestbefriedigung für Fans" dabei heraus. Hauptdarstellerin Lisa Wilcox sah damals recht hübsch aus, ansonsten bleibt (ausser Robert "Freddy" Englund) kein Darsteller in Erinnerung.
Als Horrorfanatiker komme ich selbstverständlich nicht an Freddy Krueger vorbei. Dieser Teil führt mir jedoch glasklar vor Augen, warum ich Jason Voorhees und Michael Myers schon immer weitaus inniger als Freddy Krueger liebte.
6/10 (obere Mittelklasse)
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Dr. Mabuse Box von Universum Film
Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (Deutschland, Italien, Frankreich 1960, Originaltitel: Die 1000 Augen des Dr. Mabuse)
Es muss nicht immer Edgar Wallace sein...
Kommissar Kras (Gert Fröbe) bekommt es mit einem äussert rätselhaften Mordfall zu tun. Ein Journalist wurde mit einer hochmodernen Waffe getötet, die kleine Stahlnadeln mit verheerender Präzision verschiessen kann. Derweil hat der schwerreiche Henry B. Travers (Peter van Eyck) grosse Mühe ein anderes Leben zu retten. Er kann die lebensmüde Marion Menil (Dawn Addams) vor dem finalen Sprung in die Tiefe bewahren, die junge Frau wollte sich aus einer der oberen Etagen des Hotel Luxor in den Tod stürzen. Interessanterweise scheint das Hotel in Zusammenhang mit einigen Straftaten zu stehen, die Ermittler fühlen sich an den legendären Superverbrecher Dr. Mabuse erinnert, der allerdings seit etlichen Jahren unter der Erde liegt. Kras nimmt das Luxor genauer unter die Lupe, er trifft dort auf den aufdringlichen Versicherungsfritzen Hieronymus B. Mistelzweig (Werner Peters), den hilfsbereiten Hotelangestellten Berg (Andrea Checchi) und weitere -teils fragwürdige- Gestalten. Die Ermittlungen erweisen sich als verdammt harte Nuss, welches Geheimnis verbirgt sich in dem von den Nazis erbauten Gebäude...???
Fritz Lang inszenierte bereits die Mabuse-Klassiker aus den zwanziger und dreissiger Jahren, ergo lag es nahe ihm auch für den Neustart die Regie zu übertragen. Einer der Produzenten war der clevere Geschäftsmann Artur Brauner (CCC-Film), der mit Dr. Mabuse auf der Krimiwelle der damaligen Zeit ritt, welche 1959 durch die Rialto-Produktion "Der Frosch mit der Maske" ausgelöst wurde. Der Rest ist Geschichte, bekanntlich war "Der Frosch mit der Maske" die erste deutsche "Nachkriegs-Wallace-Verfilmung". Mehr dreissig als Streifen folgten unter dem Banner Edgar Wallace, auch dessen Sohn musste herhalten (Bryan Edgar Wallace), Dr. Mabuse brachte es in den sechziger Jahren auf immerhin sechs Filme. Auffällig ist die Abgrenzung zu den Wallace-Filmen, während man dort gern auch auf Humor (manchmal Klamauk) baute, gibt sich Dr. Mabuse ernsthafter -obschon nicht humorlos- fraglos deutlich subtiler in der Disziplin Vertiefung der Lachfältchen. Fritz Lang verzichtete nicht nur weitgehend auf Albernheiten, er reduzierte auch die üblichen Schauwerte auf ein Minimum, Nebelschwaden und finstere Gewölbe sind hier Mangelware. Weniger gut kommt die Presse davon, Reporter kreisen wie gierige Aasgeier über dem Szenario, schaulustige Passanten offenbaren widerwärtige Charaktereigenschaften. Die Kamera wurde von Karl Löb bedient, einem erfahrenen Könner, der zum Gelingen etlicher Wallace- und Karl May-Streifen beitrug, sogar den unvergessenen Heinz Erhardt für die Nachwelt auf Film bannte.
Lang konnte auf ein grandioses Ensemble bauen, beim ersten Blick auf die Besetzungsliste bleiben die Augen freilich am Namen Gert Fröbe kleben. Fröbe spielt erwartungsgemäß stark, wirkt auf mich aber stets ein wenig gebremst, ich vermisse lautes Gepolter und bissige Kernigkeit. Aber! Hier ist die Rede von Gert Fröbe, er ist auch mit 90% Einsatz ein Ereignis, selbst wenn er nur stumm in der Ecke sitzen würde, hätten viele vermeintlich "grosse" Schauspieler seiner beeindruckenden Präsenz kaum etwas entgegenzusetzen. Peter van Eyck gibt den zielstrebigen und bemüht charmanten Mann von Welt, mir gefällt er als ruchloser Fiesling besser, als Beispiel sei "Der Schnorchel" (The Snorkel, 1958) genannt. Werner Peters sorgt dann doch für eine kleine Prise Humor, er darf ordentlich aufdrehen, ist für mich der heimliche Star des Streifens. Andrea Checchi ringt ständig mit der Contenance, der von mir sehr geschätzte Ekelschädel Howard Vernon ist in einer kleinen Nebenrolle als kaltblütiger Killer zu sehen. Dawn Addams ist nicht mehr als eine nette "Damenbeigabe", so manchens Fräuleinwunder aus Deutschland hätte Frau Addams locker ausgestochen, die mir eine Spur zu bieder und glatt anmutet. Gestandene Schauspieler wie z. B. Wolfgang Preiss und Albert Bessler sind zu bestaunen, wegen Spoilergefahr möchte ich nicht näher auf weitere Mitwirkende eingehen. Der Film bietet eine starke Truppe auf, die jedoch zum Teil ihre Möglichkeiten nicht vollständig ausspielt.
Das Drehbuch kommt ohne Hänger daher, der Zuschauer wird an die Handlung gefesselt, die Auflösung ist gelungen. Hin und wieder wird auf die Nazivergangenheit des Schauplatzes hingewiesen, für das Deutschland der späten fünfziger-/frühen sechziger Jahre durchaus mutig, wollte man doch am liebsten nichts mehr von den Umtrieben des wahnsinnigen Österreichers und seiner willigen Vasallen wissen. "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" ist ein stilsicherer und sehr unterhaltsamer Kriminalfilm, eine sehenswerte Ergänzung/Erweiterung des Horizonts, der von den Platzhirschen aus dem "Edgar Wallace Kosmos" dominiert wird. Wer die Wallace-Filme mag, der sollte sich auf jeden Fall auch mit den Dr. Mabuse-Sausen beschäftigen, wem die Wallace-Filme eine Spur zu humorig erscheinen, der sollte es ebenfalls mit Dr. Mabuse probieren. Mir liegt das "Dr. Mabuses Meisterwerk" getaufte Box-Set von Universum vor, welches alle sechs Mabuse-Streifen aus den sechziger Jahren enthält:
• Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960)
• Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961)
• Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1962)
• Das Testament des Dr. Mabuse (1962)
• Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (1963)
• Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse (1964)
Die DVDs kommen in einem schicken Digipak ins Haus, das von einem nicht minder hübschen Schuber umhüllt wird. Ferner liegt ein Booklet bei, in dem Auszüge aus einem Buch des leider kürzlich verstorbenen Wallace-Experten #1 Joachim Kramp zu lesen sind. Der von Kriminalfilmfreunden (und nicht nur denen) sehr geschätzte Joachim Kramp, hinterlässt eine nicht zu schliessende Lücke im "Wissensgebiet Wallace und Co.". An der Qualität der DVD gibt es nichts zu meckern, Universum präsentiert den Auftakt der Mabuse-Reihe in schöner Verfassung. Für Fans (und solche die es werden wollen) stellt diese Box einen unverzichtbaren Pflichtkauf dar!
Fazit: Guter Start einer packenden Reihe, auch wenn das unbestimmte Gefühl zurückbleibt, dass die Beteiligten vor und hinter der Kamera zu (noch) mehr fähig gewesen wären.
7/10 - dickes, fettes und knuffiges GUT!
Lieblingszitat:
"Schreibt ihr schon so gesalzene Rechungen, dass eure Gäste aus dem Fenster springen?"
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Paul Naschy Double Feature von BCI
Vengeance of the Zombies (Spanien 1972, Originaltitel: La rebelión de las muertas)
Im Keller säuft der Deibel warmes Blut
Elvire (Carmen Romero aka Rommy aka Romy) ist von dem warmherzigen Guru Krishna (Paul Naschy) fasziniert. Doch der Inder fühlt sich in der pulsierenden Metropole London nicht wohl, er zieht sich auf einen Landsitz im abgelegenen Llangwell zurück. Elvire folgt Krishna, der ihr nahestehende Lawrence (Víctor Alcázar) ist darüber nicht sonderlich begeistert. Derweil verübt ein maskierter Killer grauenvolle Morde, die offenbar Teil eines grotesk anmutenden Voodoo-Rituals sind. Scotland Yard kommt mit den Ermittlungen nicht voran, Lawrence steht den Kriminalbeamten als Berater zur Seite. Elvire wird von bizarren Albträumen gepeinigt, zudem ist die eifersüchtige Kala (Mirta Miller) alles andere als erfreut über die Anwesenheit der unerwünschten Nebenbuhlerin. Weitere Morde geschehen, alle Beteilgten geraten in einen Strudel des Schreckens, aus dem es keine Rettung mehr zu geben scheint...
León Klimovsky und Paul Naschy, zwei Legenden des spanischen Horrorkinos! Angenehmerweise arbeiteten die Herren häufiger zusammen, Klimovsky inszenierte den hier kurz vorgestellten Film, Naschy steuerte das Drehbuch bei und übernahm gleich mehrere Rollen. In Deutschland wurde der Streifen unter verschiedenen Titeln vermarktet:
- Die Rebellion der lebenden Leichen
- Die Beschwörung des Teufels
- Blutrausch der Zombies
Egal wie man das Kind nennt, letztlich passen "irgendwie" alle aufgelisteten Namen. Ohne Zweifel erfüllt die Sause sämtliche Klischees, die man sich in Verbindung mit spanischem Horror aus den siebziger Jahren vorstellt. Es geht hier und da blutig zur Sache, irre Masken und lustige Kostüme kommen zum Zuge, die internationale Fassung hat Möpse im Gepäck. Mit einem vermeintlichen Standard (dessen Existenz ich sowieso bestreite) kann das Werk jedoch nicht dienen! Hm...? Von wegen simple Story, dünnes Drehbuch ohne Inhalt. Naschy schüttet ein unbeschreibliches, wundervolles und pralles Füllhorn abgefahrener Ideen über dem frohlockenden Zuschauer aus! Es taumeln keineswegs lediglich ein paar untote Gestalten durchs Szenario, Voodoo wird für niederträchtige Fiesheiten mißbraucht, der Leibhaftige ist zu sehen, die Bullen blicken nicht durch, alte Familiendramen erreichen Ausmaße gigantischen Grauens. Einblicke in das flotte Leben des London der frühen siebziger Jahren werden geboten, malerische Landschaften und ein ländliches Anwesen bilden den reizvollen Kontrast, der Score von Juan Carlos Calderón schlägt immer die passenden Töne an.
Paul Naschy! Denke ich an den leider 2009 verstorbenenen Spanier, kommen mir liebenswerte Horrorfilme und weitere Filmknuffel in den Sinn. Hinreißende Filme, die mich durch viele Nächte begleitet haben, die fraglos immer ein Platz in meinem Herzen bewohnen (kitschiges Geschleim, na und?). Naschy stand in zahlreichen Streifen vor der Kamera, lieferte etliche Stories und Drehbücher ab, führte bei einigen Filmen Regie. Es ist keine Seltenheit, dass Paul Naschy in einem Flick gleich mehrere Rollen übernahm, so wie in "Vengeance of the Zombies". Wie dürfen ihn in als gütigen Guru, gewandet in bunte Tücher, geniessen. Sehen in als dessen abgrundtief bösen und entstellten Bruder des freundlichen Krishna, als Krönung geifert er als vermutlich putzigster Teufel der Filmgeschichte umher! Verdammt, ich liebe diesen Typ! Klar, die übrigen Herren werden zur Nebensache, schlagen sich aber tapfer. Víctor Alcázar (aka Vic Winner) behauptet sich eifrig, in einer kleinen Rolle sorgt Luis Ciges für ein paar Schmunzler. Doch genug von den Kerlen, denn wo Naschy unterwegs ist, da sind auch hübsche Damen am Start. Carmen Romero ist in der weiblichen Hauptrolle nett anzuschauen, die wahre Augenweide kommt jedoch in Form der zunehmend gereitzen Mirta Miller daher, was für ein scharfes Rasseweib (habt Nachsicht mit einem alten Lüstling). Blondchen María Kosty ist Genrefreunden ein Begriff, weitere Perlen tänzeln als lustige Zombienen umher.
Egal ob ich nun noch seitenweise von diesem Film schwärme, Naschy-Jünger werden mir sowieso mit ziemlicher Sicherheit beipflichten, die üblichen Naschy-Skeptiker werden verständnislos die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Wer sich noch nicht mit dem Schaffen des Oberknuffels auseinandergesetzt hat, und ein Herz für ganz besondere Filmschätzchen aus der Gruselgruft im Leib trägt, der sollte sich schnellstmöglich auf eine Verabredung mit Paule einlassen! Mir bietet "Vengeance of the Zombies" all die Zutaten an, für die ich spanischen Horror aus den siebziger Jahren verehre. Paul Naschy wirkt polarisierend, seine Arbeiten kann man wohl nur lieben oder ablehnen.
Zusammen mit dem nicht minder prächtigen "The Night of the Werewolf" (El retorno del Hombre-Lobo, 1981), stellt das BD-Set von BCi einen glasklaren Pflichtkauf für Naschy-Fanatiker dar! Noch sind die Scheiben zum kleinen Preis erhältlich, also greift bitte zu! Technikfetischisten sind nicht an der richtigen Adresse, der Schwarzwert ist nicht optimal, die Kompression schwächelt gelegtlich. "Vengeance of the Zombies" liegt im Format 1,33:1 vor, für mich sieht das Bild nach Open Matte aus, es scheinen also keine seitlichen Bildanteile zu fehlen. Nutzt man die Zoomfunktion des Wiedergabegerätes (z. B. bei einem Panasonic-Plasma "Zoom 2") wirkt die Bildkomposition sehr stimmig.
Feiste 8/10 (sehr gut) + unzählige Wohlfühlpunkte und monströse Knuffigkeit die jede Skala sprengt!!!
Lieblingszitat:
"Free yourselves, because Nirvana approaches soon, approaches soon..."
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Killing Fields (1984)

Dir roten Khmer erobern gerade Kambodscha. Ein amerikanischer Reporter überredet seinen einheimischen Übersetzer nicht die Flucht anzutreten. Oft werden sie mit Massakern an der Bevölkerung konfrontiert. Schließlich müssen alle das land verlassen, doch den einheimischen Übersetzer können sie nicht retten...
Zum Glück hat das Terrorregime der roten Khmer ein Ende gefunden. Vor diesem Hintergrund ist der Film nicht mehr aktuell. Gott sei Dank!
Er hat seiner zeit 3 Oskars eingefangen. Zurecht
7/10
Platoon (1986)

In einer ultra kurzen Nebenrolle ist Johnny Depp zu sehen
Die Dialoge waren in dieser DVD leider zu leise abgemischt
Trotzdem super Anti-Kriegsfilm
9/10
The Wanderers (1979)
Kult!

8/10

Dir roten Khmer erobern gerade Kambodscha. Ein amerikanischer Reporter überredet seinen einheimischen Übersetzer nicht die Flucht anzutreten. Oft werden sie mit Massakern an der Bevölkerung konfrontiert. Schließlich müssen alle das land verlassen, doch den einheimischen Übersetzer können sie nicht retten...
Zum Glück hat das Terrorregime der roten Khmer ein Ende gefunden. Vor diesem Hintergrund ist der Film nicht mehr aktuell. Gott sei Dank!
Er hat seiner zeit 3 Oskars eingefangen. Zurecht
7/10
Platoon (1986)

In einer ultra kurzen Nebenrolle ist Johnny Depp zu sehen

Die Dialoge waren in dieser DVD leider zu leise abgemischt

Trotzdem super Anti-Kriegsfilm
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The Wanderers (1979)
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Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Derrick Collectors Box 7 (Folge 91-105)
Folge 94 - Ein Fall für Harry (Deutschland 1982)
Kaum hat sich Stephan für ein paar Tage in den Urlaub verabschiedet, wartet ein in besonderem Maße aufwühlender Fall auf Harry. Nachts wird der wohlhabende Heinrich Gruga (Karl Lieffen) durch verdächtige Geräusche geweckt, offenbar haben sich Einbrecher Zutritt zu seiner Villa verschafft. Flugs weckt Gruga seinen "Hausmeister" auf, Herr Bennecke stürzt sich auf einen Gauner, wird aber von diesem im Kampfgetümmel erschlagen. Grugas Aussage erweist sich als nicht besonders hilfreich für Harry, dem Ermittler kommt der Geschäftsmann jedoch sofort merkwürdig vor. Bei einem weiteren Arbeitsbesuch in Grugas Haus, trifft der Kriminalbeamte auf die äusserst hübsche Herta Klinger (Irina Wanka), Klinger stellt das Mädchen als seine neue Haushälterin vor. Herta wirkt sehr schüchtern, regelrecht verstört und ängstlich, sofort meldet sich Harrys Beschützerinstinkt. Weitere Nachforschungen führen ihn zur Familie des Mädchens, er tritt auf Hertas spröde Mutter (Ida Krottendorf), ihren hilflosen Vater (Karl Renar) und die anderen Kinder der Eheleute Klinger. Richard Klinger (Sven-Eric Bechtolf), der älteste Sohn, arbeitet als Kellner in einem Betrieb Grugas, welches merkwürdige Band besteht zwischen Gruga und den Klingers...???
Fritz Wepper darf sich diesmal als Chefermittler betrachten, mit Herz und Verstand verbeisst er sich in diesem tragischen Fall. Auf Horst Tappert müssen wir dennoch nicht vollständig verzichten, er telefoniert mehrfach mit Harry, kann auch im Urlaub nicht wirklich abschalten. Willy Schäfer kommt trotz Tapperts "Fast-Abwesenheit" nicht ausführlicher als sonst zum Zuge, er bleibt die übliche Randnotiz. DER Gaststar dieser Folge ist fraglos Karl Lieffen, der eine absolut grandiose Vorstellung hinlegt. Der von ihm dargebotene Heinrich Gruga ist ein unglaublich widerwärtiger, abstossender und ekelhafter Charakter, man möchte dem Mistkerl mit Wonne den Hals umdrehen. Lieffen erweckt einen schleimig-verschlagenen Drecksack zum Leben, der sich bei Bedarf in cholerischen Ausbrüchen ergeht, fantastische Arbeit! Klar, der Zuschauer wird massiv gegängelt, denn Lieffens Opfer ist ein hübsches und blutjunges Mädchen, die verzweifelte, still leidende Herta schliesst man sofort ins Herz, nicht nur in Harry regt sich verständlicherweise der eifrige Beschützer. Sven-Eric Bechtolf gleitet zunehmend in die Rolle des "zornigen jungen Mannes", Karl Renar leidet still, ähnlich wie seine Tochter, Ida Krottendorf begegnet der Situtation mit kantiger Kratzbürstigkeit. Tolle Leistungen des Ensembles, Wepper schwingt das Zepter, Lieffen gibt das Hassobjekt, Irina Wanka möchte man(n) ohne Zögerlichkeit retten.
Der Mordfall wird in den Hintergrund gedrängt, die Hochspannung zwischen "Ermittler", "Fiesling" und "Opfer(n)" steht im Mittelpunkt. Auf eindeutig schlüpfrige Szenen wurde verzichtet, es reicht vollkommen aus, wenn der vor Gier geifernde Bonze an der Tür der holden Maid scharrt, die sich ängstlich in ihrem Zimmer eingeschlossen hat, dank Lieffens fantastischem Spiel ergiesst sich Sleaze in Reinkultur über diese Szene. Der verschlagene Bonze beutet die wehrlosen Proletarier aus, es ist mir nicht bekannt, ob Autor und/oder Regisseur eine entsprechende "Message" unters Volk bringen wollten. Ida Krottendorf hat ihren stärksten Moment als stummes Mahnmal, dessen Präsenz in eine durchschlagende und feige Verzweiflungstat mündet. Ohne Moralkeule geht es nicht, das Finale ist mir eine Spur zu gradlinig und einfallslos gestaltet, mehr Bitterkeit und Tragik würde die gelungene Folge zusätzlich aufwerten. Zbynek Brynych lässt seinen Darstellern Raum zur Entfaltung, egal ob schleimig-explosiv oder still-melancholisch, alle relevaten Mitwirkenden hinterlassen einen bleibenden Eindruck. "Ein Fall für Harry" mag zwar kein besonders clever konstruierter Kriminalfall sein, krallt sich aber mühelos am Zuschauer fest. Diese Episode transportiert jede Menge Emotionen, in und vor der Glotze die volle Breitseite, eine Suhle der Gefühle. Frank Duval liefert seinen üblichen Stoff ab, solide Arbeit, die der starken Folge nicht immer gerecht wird.
7,5/10 (gut bis sehr gut)

Derrick Collectors Box 7 (Folge 91-105)
Folge 94 - Ein Fall für Harry (Deutschland 1982)
Kaum hat sich Stephan für ein paar Tage in den Urlaub verabschiedet, wartet ein in besonderem Maße aufwühlender Fall auf Harry. Nachts wird der wohlhabende Heinrich Gruga (Karl Lieffen) durch verdächtige Geräusche geweckt, offenbar haben sich Einbrecher Zutritt zu seiner Villa verschafft. Flugs weckt Gruga seinen "Hausmeister" auf, Herr Bennecke stürzt sich auf einen Gauner, wird aber von diesem im Kampfgetümmel erschlagen. Grugas Aussage erweist sich als nicht besonders hilfreich für Harry, dem Ermittler kommt der Geschäftsmann jedoch sofort merkwürdig vor. Bei einem weiteren Arbeitsbesuch in Grugas Haus, trifft der Kriminalbeamte auf die äusserst hübsche Herta Klinger (Irina Wanka), Klinger stellt das Mädchen als seine neue Haushälterin vor. Herta wirkt sehr schüchtern, regelrecht verstört und ängstlich, sofort meldet sich Harrys Beschützerinstinkt. Weitere Nachforschungen führen ihn zur Familie des Mädchens, er tritt auf Hertas spröde Mutter (Ida Krottendorf), ihren hilflosen Vater (Karl Renar) und die anderen Kinder der Eheleute Klinger. Richard Klinger (Sven-Eric Bechtolf), der älteste Sohn, arbeitet als Kellner in einem Betrieb Grugas, welches merkwürdige Band besteht zwischen Gruga und den Klingers...???
Fritz Wepper darf sich diesmal als Chefermittler betrachten, mit Herz und Verstand verbeisst er sich in diesem tragischen Fall. Auf Horst Tappert müssen wir dennoch nicht vollständig verzichten, er telefoniert mehrfach mit Harry, kann auch im Urlaub nicht wirklich abschalten. Willy Schäfer kommt trotz Tapperts "Fast-Abwesenheit" nicht ausführlicher als sonst zum Zuge, er bleibt die übliche Randnotiz. DER Gaststar dieser Folge ist fraglos Karl Lieffen, der eine absolut grandiose Vorstellung hinlegt. Der von ihm dargebotene Heinrich Gruga ist ein unglaublich widerwärtiger, abstossender und ekelhafter Charakter, man möchte dem Mistkerl mit Wonne den Hals umdrehen. Lieffen erweckt einen schleimig-verschlagenen Drecksack zum Leben, der sich bei Bedarf in cholerischen Ausbrüchen ergeht, fantastische Arbeit! Klar, der Zuschauer wird massiv gegängelt, denn Lieffens Opfer ist ein hübsches und blutjunges Mädchen, die verzweifelte, still leidende Herta schliesst man sofort ins Herz, nicht nur in Harry regt sich verständlicherweise der eifrige Beschützer. Sven-Eric Bechtolf gleitet zunehmend in die Rolle des "zornigen jungen Mannes", Karl Renar leidet still, ähnlich wie seine Tochter, Ida Krottendorf begegnet der Situtation mit kantiger Kratzbürstigkeit. Tolle Leistungen des Ensembles, Wepper schwingt das Zepter, Lieffen gibt das Hassobjekt, Irina Wanka möchte man(n) ohne Zögerlichkeit retten.
Der Mordfall wird in den Hintergrund gedrängt, die Hochspannung zwischen "Ermittler", "Fiesling" und "Opfer(n)" steht im Mittelpunkt. Auf eindeutig schlüpfrige Szenen wurde verzichtet, es reicht vollkommen aus, wenn der vor Gier geifernde Bonze an der Tür der holden Maid scharrt, die sich ängstlich in ihrem Zimmer eingeschlossen hat, dank Lieffens fantastischem Spiel ergiesst sich Sleaze in Reinkultur über diese Szene. Der verschlagene Bonze beutet die wehrlosen Proletarier aus, es ist mir nicht bekannt, ob Autor und/oder Regisseur eine entsprechende "Message" unters Volk bringen wollten. Ida Krottendorf hat ihren stärksten Moment als stummes Mahnmal, dessen Präsenz in eine durchschlagende und feige Verzweiflungstat mündet. Ohne Moralkeule geht es nicht, das Finale ist mir eine Spur zu gradlinig und einfallslos gestaltet, mehr Bitterkeit und Tragik würde die gelungene Folge zusätzlich aufwerten. Zbynek Brynych lässt seinen Darstellern Raum zur Entfaltung, egal ob schleimig-explosiv oder still-melancholisch, alle relevaten Mitwirkenden hinterlassen einen bleibenden Eindruck. "Ein Fall für Harry" mag zwar kein besonders clever konstruierter Kriminalfall sein, krallt sich aber mühelos am Zuschauer fest. Diese Episode transportiert jede Menge Emotionen, in und vor der Glotze die volle Breitseite, eine Suhle der Gefühle. Frank Duval liefert seinen üblichen Stoff ab, solide Arbeit, die der starken Folge nicht immer gerecht wird.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)