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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)


Folge 106 - Attentat auf Derrick (Deutschland 1983)

Derrick ist bekanntlich nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, jedoch wird er bereits seit einiger Zeit von einem anderen Fahrzeug verfolgt. Per Autotelefon kontaktiert er Harry Klein, gibt ihm seine akuelle Route durch. Tatsächlich passiert das Unglaubliche, mehrere Schüsse werden auf den Oberinspektor abgefeuert, der mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wird. Harry geht der Anschlag auf seinen Freund und Kollegen sehr nahe, mit wilder Entschlossenheit reisst er die Ermittlungen an sich. Erste Spuren weisen auf das Umfeld eines gewissen Korda hin, der vor einigen Wochen zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Derrick war damals der leitende Ermittlungsbeamte, im Gerichtssaal hatte der Angeklagte Drohungen ausgesprochen. Klein nimmt Kontakt mit dem ehemaligen Polizisten Jakobsen auf (Karl Renar), der den Gesetzeshütern bereits mehrfach hilfreiche Tipps geben konnte. Geschickt kann Harry Klein unerkannt das Vertrauen von Kordas Sohn Michael (Till Topf) gewinnen, aber kann er auch die clevere Ehefrau (Christine Wodetzky) des Straftäters täuschen?

Unfassbare Zustände in München, der Ermittler aller Ermittler wird zur Zielscheibe der Unterwelt! Obschon Horst Tappert gewissermaßen in eine Nebenrolle gedrängt wird, kann er aus dem Krankenhaus den Verlauf der Nachforschungen entscheidend beinflussen. Fritz Wepper macht sich gut in der Rolle des vorübergehenden Chefschurkenjägers, längst ist Harry über den Status des unscheinbaren Helferleins herausgewachsen, sehr angenehm. Willy "Berger" Schäfer kommt zu Beginn häufiger als üblich zum Zuge, verschwindet den aber doch recht flott aus der Handlung, erneut verweigert man dem dritten Ermittler eine tragende Rolle. Karl Renar wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Legalität und Halbwelt, bekennt allerdings schnell Farbe. Till "Tod eines Schülers" Topf überzeugt als naiver Sohn eines Schwerverbrechers, der Nachwuchs hat schwer an der brutalen Wahrheit zu knabbern. Christine Wodetzky füllt den Part der rachsüchtigen Gattin mit Leben, Gerd Böckmann kommt wie das Abziehbild eines rohen Gangsters daher. Böckmanns Charakter mag sich nach Karikatur anfühlen, trägt aber einen nicht unerheblichen Teil zum Unterhaltungswert bei. Ida Krottendorf und Dieter Eppler wirken in Nebenrollen mit.

"Attentat auf Derrick" bietet Fritz Wepper viel Raum zur Entfaltung, was der Figur Harry Klein ohne Zweifel sehr gut bekommt. Das Band zwischen Derrick und Klein erweist sich einmal mehr als untrennbar, für seinen Freund setzt Harry sogar das eigene Leben aufs Spiel. Freilich wacht die graue Eminenz im Hintergrund, denn Stephan Derrick kennt die ungestüme Seite seines Kollegen bestens. Klar, hier werden viele Klischees bedient, negativ wirkt sich dies zu keiner Zeit aus, der Ausflug in das München abseits der Gutbürgerlichkeit macht Freude. Das Böse hat sich längst eine solch gutbürgerliche Maske aufgesetzt, hinter die der eigene Nachwuchs mit Grausen blickt, zum Blick gezwungen wird. Autor Herbert Reinecker lässt Harry von der Leine, der sich prompt und erwartungsgemäß wie ein Bullterrier in die Aufklärung des Falles verbeisst. Klein bietet gar den Bonzen der örtlichen Polizeibehörde die Stirn, besteht erfolgreich darauf den Fall nicht wegen persönlicher Befangenheit an Kollegen zu übertragen. Regisseur Zbyněk Brynych fängt die Halbweltatmosphäre einiger Szenen punktgenau ein und setzt geschickt Kontraste. Box 8 steigt auf gutem Niveau ein, die erste Folge ist kein Oberknüller, fraglos ein guter Grundstein. Gebt mir meeehr!

7/10 (gut)

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Die Nachlese zur Teutonen Western Collection von Koch Media:

Die schwarzen Adler von Santa Fe (Deutschland, Frankreich, Italien 1964, Originaltitel: Die schwarzen Adler von Santa Fe)

Captain Jackson (Joachim Hansen) befehligt eine Truppe Soldaten, sein Fort erwartet den Angriff der neuerdings wieder aggressiven Indianer. Washington sendet den Experten Cliff McPhderson (Brad Harris) zur Unterstützung, wenig später trifft der wehrhafte Journalist Blade Carpenter ebenfalls in der befestigten Außenstelle der Armee ein. Noch ahnen die Helden nicht von den wahren Absichten des in der Nähe ansässigen Ranchers Morton (Werner Peters), der mit Hilfe seines eiskalten Schergen Gentleman (Pinkas Braun) einen perfiden Plan in die Tat umsetzen will...

"Die schwarzen Adler von Sante Fe" bietet weniger aufregende Kulissen und Massenszenen als "Die Goldsucher von Arkansas", das Staraufgebot sorgt erneut für grosse Freude. Zu Beginn prescht der Film flott nach vorn, hängt im Mittelteil leider durch (öder SingSang und noch öderes Getanze), das starke Finale entschädigt jedoch für die (wenigen) spröden Minuten. Brad Harris zeigt dem Fan seine Muskelpracht, gewinnt selbstverständlich das Herz der schönsten Frau am Set (Olga Schoberová, seine spätere Ehefrau). Horst Frank mutete in "Goldsucher" unterfordert an, diesmal trifft er in der Rolle des Co-Helden mitten ins Schwarze, sein Blade Carpenter ist herrlich! Mondgesicht Werner Peters kennt man als Schurken aus unzähligen Wallace und Co. Produktionen, auch als widerlicher und geldgieriger Rancher ist der Mann mit dem Mondgesicht eine sichere Bank. Nicht minder stark Pinkas Braun, dem der abstossende Schurke namens Gentleman auf den Leib geschneidert wurde. Tony Kendall macht uns erneut den Indianerhäuptling, er kommt leider selten zum Zuge, fraglos weniger dümmlich als in "Flußpiraten". Joachim Hansen bleibt unscheinbar, im Vergleich zu seinen Kollegen wirkt er sehr hüftsteif und uncharismatisch, immerhin nicht unsympathisch. Dem Streifen gelingt gar ein kleiner Kunstgriff, die unerotische Nervensäge Edith Hancke ist hier nicht nur erträglich, nein, irgendwie mag ich sie sogar.

Würde sich die Sause sich nicht sinnloserweise mittendrin selbst ein Bein stellen, wäre "Die schwarzen Adler von Sante Fe" vermutlich der stärkste Film aus dem schicken Set von Koch Media. Doch was solls, letztlich macht der Film jede Menge Spass, schon wegen der tollen Besetzung kommt kein Fan an diesem Stoff vorbei. 6,5/10 (oberste Mittelklasse, Tendenz zu 7/10)

Noch ein paar Worte zur Box. Der Bonusbereich gibt Trailer und Bildergalerien her, Höhepunkt sind jedoch Interviews mit Brad Harris und Horst Frank. Brad Harris plaudert auf unterhaltsame Art aus dem Nähkästchen. Horst Frank zieht in seinem letzten Interview (1999) ordentlich vom Leder, der Mann war ein Ereignis, grossartig! Die Filme bewegen sich allesamt im Bereich von 6,5-7/10, der Sammelwert für Liebhaber entzieht sich dem lästigen Punkteraster. Das Set gehört in die Sammlung eines jeden Freundes von Eurowestern, knuffige Filme wurden ordentlich aufbereitet und durch interessante Boni ergänzt. Pflichtkauf, Pflichtkauf, Pflichtkauf!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von ThomasB »

Wieviel drehen die bitte von dem "Zeug"? Hast nicht irgendwann mal alle durch?
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Leider drehen die das Zeug nicht mehr. Insgesamt wurden 281 Folgen der Reihe produziert. Demnächst startet zusätzlich die "Mega-Der-Alte-Sause". :D
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von rami »

gucke gerade "jungs bleiben jungs" nuja muss man nicht unbeingt gucken ,kann man aber^^ habe ihne allerdings erst zur hälfte geguckt. immerhin versteht man im film was von guten lautsprechern denn bei 38:56 sieht man auf der "kinderparty" im hintergund irgendeine bowers&wilkings stehen die offentsichtlich die party befeuert 8O

@T.Brand: Blap hat mich auch bald soweit dass ich in die serie irgendwie mal rein schauen muss xD

EDIT: ok das beste in dem film waren die B&W :D (finde das ende einfach behindert oberflächlich,was sollen junge leute daraus lernen?blablabla)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

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Super - shut up, crime 2010, James Gunn
Ganz Netter Streifen. Einfacher Typ wird aus Frust zum Superhelden allá Kick Ass, welcher mir aber eindeutig besser gefallen hat. Einziger Pluspunkt hier: Liv Tyler spielt mit :P

lt. IMDB mit 6,8 gewertet. Von mir gibts ne nette 6,0
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Blap
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Beitrag von Blap »

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Red Hunter (USA 1988, Originaltitel: Black Eagle)

Kleine(r) Shô(w) auf Malta

Vor Malta stürzt ein Kampfjet der US-Truppen ab. Die Maschine war mit geheimen Hightech-Waffen bestückt, welche keinesfalls in die Hände der Russen fallen dürfen. Hektisch schickt man den Spezialisten Ken Tani (Shô Kosugi) auf die kleine Insel im Mittelmeer, grösste Eile ist geboten, denn die Sowjets suchen bereits eifrig nach dem Wrack. Ken verspürt wenig Lust auf den Job, er wollte die kommenden Wochen friedlich mit seinen Söhnen Brian (Kane Kosugi) und Denny (Shane Kosugi) verbringen. Selbstverständlich hat der Geheimdienst an alles gedacht, ergo wurden die Blagen bereits eingeflogen, Ken soll die brisante Mission gewissermaßen beiläufig durchziehen. Father Joseph Bedelia (Bruce French) steht Ken hilfreich zur Seite, auf Seite der Russen sorgt Kampfschwein Andrei (Jean-Claude Van Damme) für grobschlächtige Gegenmaßnahmen...

B-Action aus den achtziger Jahren geniesst bei mir stets Kredit, auch eher nachrangige Streifen wie der hier kurz vorgestelle "Red Hunter". Malta liefert eine beschauliche Kulisse, die angenehmerweise immer wieder angemessen zum Zuge kommt. Regisseur Eric Karson fehlt das Gespür für einen angenehmen Erzählfluss, die Actionsequenzen zählen ebenfalls nicht zu den Glanzlichtern des Genres. Wirklich überraschend kommt diese Einsicht nicht, denn der wenig später von Karson inszenierte Klopper "Angel Town" plätschert sehr zähflüssig vor sich hin.

Shô Kosugi ist ein sympathischer Bursche der Kämpfe und Ninja-Schnick-Schnack hervorragend beherrscht, als Schauspieler und "Typ" aber eher blass und glatt anmutet. Leider bietet "Red Hunter" zu wenig Action, Ninja-Schnick-Schnack gibt es lediglich ansatzweise im Finale auf die Augen. So werden wir Zeuge wie sich der liebe Shô mit seinen Söhnen plagt (die nicht nur im Film aus seinem Stall stammen). Klar, die Bengel wollen Papi in den Ferien für sich beanspruchen, aber der Dienst am Vaterland kann nicht warten, immerhin muss der freie Westen vor den fiesen Kommunisten geschützt werden! Für Jean-Claude Van Damme bleibt der Part des Bösewichts, er sieht sehr fit und durchtrainiert aus, darf seine Kampfkünste aber viel zu selten zur Schau stellen. Zu Beginn steht Van Damme nur als stumme Drohung in den Kulissen herum, später gesteht man ihm immerhin ein paar Sätze zu, verleiht ihm menschliche Züge. Bruce French fungiert als Sidekick Kosugis, Vladimir Skomarovsky macht uns den Russen-Offizier, William Bassett vertritt die Interessen der westlichen Welt, der Rest der Besetzung ist kaum der Rede wert.

"Red Hunter" bietet ein typisches Szenario an, spielt vor einer tollen Kulisse, hat mit Kosugi und Van Damme (der zu dieser Zeit mit "Bloodsport" seinen Durchbruch feierte) zwei vielversprechende Action-Helden im Angebot, in den Nebenrollen tauchen ein paar angenehme Fratzen auf. Diese Elemente sollten ein solides Fundament für unterhaltsame B-Action liefern, doch die Verantwortlichen vergeigen ihre Chance weitgehend. Kosugi wird zu wenig gefordert, darf seine Stärken nicht ausspielen, Van Damme kommt noch schlechter weg, welch sinnfreie Verschwendung! Trotz der zahlreichen Kritikpunkte hat mich der Film unterhalten, meine Fanbrille färbt auch mittelprächtigen Stoff freundlich ein, ich kann einfach nicht aus meiner Haut. Abschliessend ein paar Worte zur DVD aus dem Hause HDMV. Der Film liegt in brauchbarer Qualität vor, das Bonusmaterial ist vermutlich für Kampfsportler interessant, das Wendecover (mit einem alternativen Motiv) kommt ohne FSK-Flatschen daher.

Fazit: Als Van Damme Sammler komme ich nicht an diesem Werk vorbei, überdies zwingt mich mein Herz für B-Action auch zum Kauf schwächerer Genrebeiträge. Blende ich meinen Wahn aus, muss sich "Red Hunter" mit einer Bewertung von 5/10 begnügen, gegen jede Vernuft lege ich jedoch ein kleines Pünktchen drauf. Nur für tolerante Fans und Süchtlinge interessant, Gelegenheitsglotzer/Einsteiger finden weitaus besser geeigneten Stoff!

Lieblingszitat:

"Ich bin ein Mann des Friedens, ich will ihn nicht ins Jenseits pusten!"

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Ferner im Player:


Terminal Invasion (USA 2002) - Bruce Campbell und ein paar andere Gestalten sind in einem Schneesturm gefangen, die Damen und Herren sitzen auf einem kleinen Privatflugplatz fest. Fiese Ausserirdische weilen getarnt unter der Gruppe, es kommt zum Kampf auf Leben und Tod.

Bei dieser netten TV-Produktion führte immerhin Sean S. Cunningham Regie (Freitag der 13.), die Musik steuererte F13-Komponist Harry Manfredini bei, in der Hauptrolle erfreut uns B-Movie Ikone Bruce Campbell. Tatsächlich zaubert Cunnigham mit einfachen Mitteln netten Unfug aus dem Hut, man sieht dem Streifen sogar den schlechten CGI-Murks nach. Im O-Ton deutlich witziger, obschon die deutsche Synchro ist nicht so schlecht ist.

Kann man sich als Campbell Jünger durchaus geben, normale Menschen sollten "Terminal Invasion" jedoch meiden. Die DVD von Universal bietet eine gute Bildqualität, Boni sind nicht an Bord.

Freundlich gestimmte 6/10
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

da hat mich ein grippaler Infekt erwischt und ich muss daheim bleiben... die Videothek freuts und mich dann manchmal auch.
Eben Pina von Wim Wenders auf DVD gekuckt:
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die 3D-Version soll ja besonders toll sein, aber da ich kein 3D kann muss ich eben bei 2D bleiben.
Zum Film: dauerte ca. 1h40min und hätte für meinen Geschmack auch in 50min gereicht. Hatte also seine Längen. Der Tanz ist natürlich genial, die Kommentare der TänzerInnen zur tollen Pina rührseelig.
Tolle Tanzperformances, Tolle Bilder, z.T. toller Klang, aber zu lang.
Von mir gibts daher gute 6,5

Nachher schau ich mir Soylent Green mit dem guten alten Patriot, Charlton Heston, an :D
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Blap
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Beitrag von Blap »

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Dr. Mabuse Box von Universum Film


Das Testament des Dr. Mabuse (Deutschland 1962, Originaltitel: Das Testament des Dr. Mabuse)

Gert hat Schmerzen

Mortimer (Charles Regnier) befehligt eine ruchlose Verbrecherbande, die für einen geheimnisvollen Chef ertragreiche Raubzüge durchführt. Stets verbirgt sich der Auftraggeber und tatsächliche Boss hinter einem Vorhang, keiner der Ganoven bekommt das Antlitz des finsteren Obermotzes zu sehen. Als ein bewaffneter Goldtransport von den Gangstern überfallen wird, erinnert die Vorgehensweise den leitenden Ermittler Lohmann (Gert Fröbe) an die Methoden des legendären Dr. Mabuse (Wolfgang Preiss). Bei nüchterner Betrachung scheint eine Mitwirkung des Supergangsters unmöglich, immerhin fristet Dr. Mabuse sein tristes Dasein hinter den verschlossenen Türen einer Nervenheilanstalt. Der Leiter der Einrichtung Professor Pohland (Walter Rilla) gewährt Lohmann ohne Schwierigkeiten einen Blick auf Mabuse. Tatsächlich sitzt das wahnsinnige Genie entrückt in seiner Zelle herum, verbringt die Tage mit wirren Kritzeleien, mit unglaublicher Ausdauer füllt der durchgedrehte Dr. Mabuse zahllose Blätter Papier. Derweil kümmert sich Mortimer um die Rekrutierung eines neuen Mitstreiters, mit hinterhältiger Cleverness wickelt er den Boxer Jonny Briggs (Helmut Schmid) ein. Dessen Freundin Nelly (Senta Berger) zeigt sich zunächst sehr erfreut über das Ende der Boxerkarriere ihres Liebsten, wird aber bald von einem sehr unguten Gefühl ergriffen...

Einige Monate nach "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" erreichte der vierte Teil der von CCC-Film produzierten Reihe die deutschen Kinos. Fans freuen sich über die Rückkehr von Gert Fröbe, die Regie übernahm Werner Klingler. Besagter Klingler zeichnet für den recht durchwachsenen "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" (1962) verantwortlich, den ersten Film aus der Bryan Edgar Wallace Reihe von CCC-Film. An dieser Stelle kann sofort Entwarnung gegeben werden, der vierte Mabuse-Streifen reiht sich ohne nennenswerte Schwachpunkte neben seinen Vorgängern ein. Der geneigte Zuschauer wird mit den ersehnten Zutaten verwönht, der Treffpunkt der Gauner befindet sich gut gesichert unterhalb einer Gruft, die Überfälle der Bande sind launig ausgeführt, wohlige Atmosphäre macht sich breit. "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" erzeugte vor allem durch die unheimliche Präsenz unsichtbarer/schemenhafter Gestalten eine herrliche Gruselstimmung, nun sorgt Wolfgang Preiss für diese Momente, dazu mehr im nächsten Absatz.

Da ist er also wieder, der allseits geschätze und verehrte Gert Fröbe. Selbstverständlich lässt sich Fröbe nicht lumpen, seine energiegeladene Vorstellung packt diesmal sogar noch energischer zu, das Nervenkostüm des Kommissars ist durch die zurückliegenden Erfahrungen dünner geworden. So poltert Fröbes Lohmann immer wieder lautstark durch die Kulissen, gerät zu allem Überfluss in höchste Lebensgefahr! Klar, mit Lobgesängen auf Gert Fröbe könnte man noch viele Seiten füllen, ich will es beim Hinweis auf seine erwartungsgemäß hochklassige Darbietung belassen, der Mann war ein Naturereignis, ist durch seine Schauspielerei unsterblich geworden! Neben Fröbe haben mich drei weitere Mitwirkende sehr begeistert: Charles Regnier, Walter Rilla und Wolfgang Preiss. Regnier gibt den vornehmen Ganoven, der sich die Hände nicht gern selbst beschmutzt, im Ernstfall aber nicht vor Gewalt zurückschreckt. Während die untergebenen Bandenmitglieder sich im Sumpf des primitiven Knallschotentums suhlen, erspielt sich Regnier geschickt die Sympathie des Zuschauers, obwohl an der Haltung Mortimers nie Zweifel bestehen. Walter Rilla kommt zunächst als freundlicher und hilfsbereiter Mediziner daher, darf dem Part des Klinikchefs aber später ganz andere Facetten hinzufügen, die akute Spoilergefahr verbietet mir weitere Ausführungen. Ganz, ganz großartig Wolfgang Preiss, der nun nicht nur als kaum sichtbares Schreckgespenst mit minimaler Spielzeit agiert, er versprüht in seinen Szenen eine regelrecht dämonische Präsenz, eine fantastische Darstellung des Dr. Mabuse! Schaut euch das Duell zwischen Rilla und Preiss an, mehr verrate ich nicht. Die bereits genannten Herren sind vier verdammt gute Gründe den Film als Pflichtprogramm zu deklarieren, die Nebenfiguren sollen jedoch nicht ohne Würdigung bleiben. Harald Juhnke sorgt für einen (erträglichen) Anflug von Klamauk, er eiert als debiler Kriminalassistent namens Krüger um seinen Filmboss Gert Fröbe herum, nagt mit Ausdauer an dessen Geduld. Der Depp vom Dienst scheint quasi unvermeidbar, Juhnke zieht den starken Gesamteindruck glücklicherweise nicht runter. Helmut Schmid tappt als naiver Boxer in die Falle, Leon Askin mutet wie eine weniger wilde Ausgabe von Adi Berber an. Für Schmunzler sorgen die Namen der Gauner, wir haben z. B. "Augapfel-Rolf", "Lachgas-Frankie" und "Paragraphen-Joe" im Angebot. "Paragraphen-Joe" wird übrigens von Albert Bessler vortrefflich dargeboten, Rolf Eden ist als "Jeton-Eddie" am Start. Damen finden nur am Rande statt, Senta Berger gewinnt mit fortschreitender Handlung an Boden, Ann Savo hört in ihrer kleinen Rolle auf den Namen "Wackel-Heidi".

Wer durch die drei vorherigen Beiträge gut unterhalten wurde, der wird sich auch ohne Schwierigkeiten mit dem vierten Auftritt des schröcklichen Supergangsters anfreunden. Das Ensemble ist großartig, die Kulissen und Schauplätze sehr stimmungsvoll, die Handlung schreitet ohne Durchhänger dem Finale entgegen. Sicher sind die Zusammenhänge leicht durchschaubar, dennoch packt der Film den Zuschauer, rundum zufrieden und bei bester Laune lag ich nach kurzweiligen 85 Minuten auf dem Sofa. Repeat bis zur Ekstase: Wer die Wallace-Filme mag, der sollte sich auf jeden Fall auch mit den Dr. Mabuse-Sausen beschäftigen, wem die Wallace-Filme eine Spur zu humorig erscheinen, der sollte es ebenfalls mit Dr. Mabuse probieren. Mir liegt das "Dr. Mabuses Meisterwerk" getaufte Box-Set von Universum vor, welches alle sechs Mabuse-Streifen aus den sechziger Jahren enthält:

• Die 1000 Augen des Dr. Mabuse (1960)
• Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961)
• Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1962)
• Das Testament des Dr. Mabuse (1962)
• Scotland Yard jagt Dr. Mabuse (1963)
• Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse (1964)


Die DVDs kommen in einem schicken Digipak ins Haus, das von einem nicht minder hübschen Schuber umhüllt wird. Ferner liegt ein Booklet bei, in dem Auszüge aus einem Buch des leider kürzlich verstorbenen Wallace-Experten #1 Joachim Kramp zu lesen sind. Der von Kriminalfilmfreunden (und nicht nur denen) sehr geschätzte Joachim Kramp, hinterlässt eine nicht zu schliessende Lücke im "Wissensgebiet Wallace und Co.". An der Qualität der DVD gibt es nichts zu meckern, Universum präsentiert auch den zweiten Beitrag zur Mabuse-Reihe in schöner Verfassung. Für Fans (und solche die es werden wollen) stellt diese Box einen unverzichtbaren Pflichtkauf dar!

Werner Klingler macht einen guten Job, im Vergleich zu den von Fritz Lang und Harald Reinl inszenierten Vorgängern fällt sein Beitrag nicht ab.

Zunächst belasse ich es bei dicken 7/10 (gut), aber da geht noch mehr...

Lieblingszitat:

"Verräter bestraft der Chef mit dem Tode!"
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von hank_chinaski »

hier kurz zu Soylent Green (1973, 90min), obwohl ja eigentlich Tuesday Soylent Green Day ist... :D
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Der Hauptdarsteller ist als amerikanischer Patriot und Verfechter der amerikanischen Vorherrschaft/Waffenlobby natürlch ein absolutes Ekel, aber das tut der Qualität dieses Filmes keinen Abbruch!
Die Welt in der zukunft wie man sie sich 1973 mal vorstellte - die Klimakatastrophe hat sämtliche Ernährungsgrundlagen des Menschen zerstört, Überbevölkerung und Umweltverschmutzung erdrücken die Menschheit. Das einzige was es zu essen gibt sind die Soylentprodukte. Und das Grüne ist besonders lecker und nahrhaft... der Polizist Thorn geht nach einem politisch motiviertem Mord der ganzen Sache auf den Grund...

Toller Film, zeitlos gut, spannend - 7,5
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)


Folge 107 - Die Schrecken der Nacht (Deutschland 1983)

Ein vermutlich irrer Serienmörder verbreitet Angst und Schrecken, er fällt junge Frauen an und erwürgt seine Opfer. Seine bisher letzte Beute ist die Studentin Erna Wilhelm (Simone Rethel), der Killer meuchelte sie in einer Station der U-Bahn. Der alternde Ermittler Ludewig (Dirk Dautzenberg) bearbeitet den brisanten Fall, doch in der Chefetage vertraut man den Methoden des schwerfälligen Kriminalisten offensichtlich nicht allzu sehr. Ergo greift Harry Klein dem Kollegen unter die Arme, Derrick steht nach seinem Krankenhausaufenthalt noch nicht zur Verfügung, für ihn sind zunächst Rehamaßnahmen in einer Kurklinik angesagt. Ludewig beäugt die Arbeitsweise des flotten Klein skeptisch, vor allem mißfällt ihm der Einsatz von Carla Meissner (Monika Baumgartner), die junge Beamtin ist in den Nächten als Lockvogel unterwegs, freilich durch Klein beobachtet und geschützt. Verdachtsmomente sind keine Mangelware, allerlei seltsame Gestalten bevölkern das nächtliche München. Ein entscheidender Hinweis lässt allerdings auf sich warten, obwohl sich der überspannt wirkende Alwin Bosler (Volker Eckstein) äusserst merkwürdig benimmt...

Horst Tappert überlässt erneut Fritz Wepper die Bühne, Derrick taucht nach dem Anschlag auf sein Leben auch in dieser Folge nur als Nebenfigur auf. Dirk Dautzenberg liefert eine herrlich grantige Vorstellung ab, phlegmatisch und desillusioniert schleicht er durch das Szenario, wacht aber hin und wieder aus seiner Lethargie auf, herrscht ihm verdächtig erscheinende Personen in seinem Ruhrpott-Dialekt an: "Wo wollense denn hin"? Ganz klar, Dautzenberg zaubert uns einen der knuffigsten Charaktere der Reihe auf den Bildschirm. Monika Baumgartner regiert selbstbewusst über die Schrecken der Nacht, erweist sich als äusserst wehrhaft und im wahrsten Sinne des Wortes zupackend. Michael Toost spielt einen Kneipenwirt, Werner Asam den Sohn der Wirtes, Volker Eckstein taucht mal wieder als Gestalt am Rande des Wahnsinns auf. Simone Rethel und Ilona Grübel glänzen in den ersten Minuten der Folge als ängstliche Mäuschen, nicht grundlos, wie der Zuschauer wenig später erfährt.

"Die Schrecken der Nacht" ist ein Frontalangriff auf die Lachmuskeln! Regisseur Zbyněk Brynych lässt den Popanz schalten und walten, manch enger Stirn wird vor Zorn der Schädel platzen! Ungewöhnlich auch die Verknüpfung mit der vorherigen Folge "Attentat auf Derrick", der liebe Stephan philosophiert vor sich hin, die Reha bereitet ihm keine Freude. Das Gespann Wepper, Dautzenberg und Baumgartner entpuppt sich als erfrischender Einschub, Tappert fügt dem Treiben ein schmackhaftes Sahnehäubchen hinzu. München bei Nacht, Zombies und Sittenstrolche kriechen aus ihren Löchern hervor. Ein Schaulaufen der unterhaltsamsten Sorte, der notgeile Masseur, der schleimige Hundebesitzer, eine alternde Lesbe auf der Suche nach der schnellen Nummer, der abstossende Bock im Park usw.. Vor allem die Familie Bandener, ständig auf der Suche nach ihrer "Musch" (wahlweise auch Muschi gerufen), mit Ausdauer treibt sich das Katzentier der Kneipeninhaber draussen rum (ebenfalls riemig, verfluchtes Mistvieh) falls dem nicht so ist, lungert sie unerlaubt in der Küche herum. Arme Musch, dein Fehlverhalten bleibt nicht ungesühnt. Tja, irgendwie sind alle Gestalten auf der Suche, manche finden den Tod, andere wurden bereits vom Wahnsinn eingeholt. Hölle, der alte Dautzenberg knirscht so unglaublich genial durch die Kulissen, dazu die göttlich irren Dialoge aus fast allen Mündern, unpackbar! Damit längst nicht genug, der Killer schleicht auf schlecht gestopften Socken durch die U-Bahn-Station, der Leisetreter des Todes geht um! Im Taumel dieser Übertreibungen rückt der Kriminalfall in den Hintergrund, die Aufklärung haut man uns nebenbei um die Ohren, mit einem lachenden Horst Tappert verabschiedet sich "Die Schrecken der Nacht". Frank Duval bemüht redlich darum seiner Elektronik unheimliche Klänge zu entlocken, seine Komposition klingt ähnlich überdreht wie sich die gesamte Folge anfühlt, ergo passt die Musik perfekt zu dieser wundervollen und gewollten Selbstparodie. Zbyněk Brynych gehört zu den auffälligsten Regisseuren der Reihe, viele Derrick-Fans lieben ihn, nicht wenige Verehrer von Stephan und Harry wenden sich während der Sichtung von Brynychs Beiträgen mit Grausen ab. Ich zähle zur ersten Gruppe, mit diesem ganz besonderen Beitrag hat sich Tscheche einen noch grössen Platz in meinem Herzen erspielt! München, die Hölle auf Erden, des Satans Sündenpfuhl! So, ich muss jetzt die Musch suchen, melde mich hiermit ab.

8/10 (sehr gut, Tendenz steigend)
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