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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die nächste Scheibe wartet bereits im Player, daher im Ultrakurzformat:
Trauma (Italien, USA 1993) - Ein irrer Killer enthauptet seine Opfer mit einer zweckentfremdeten Apparatur. Auch Aura (Asia Argento) verliert ihre Eltern durch den Wahnsinnigen. Der bei einem lokalen Fernsehsender tätige David (Christopher Rydell) nimmt sich Aura an, die bereits vor dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern unter einer schweren Essstörung litt. Derweil schlägt der perverse Mörder erneut zu, die Polizei kommt mit ihren Ermittlungen nicht voran...
Dario Argento mengt seinem Stil eine Prise USA bei, der von einigen Fans befürchtete Absturz in die Beliebigkeit bleibt dennoch aus. Sicher, "Trauma" (in Deutschland unter dem Titel "Aura" vermarktet) zählt nicht zu den Meisterstücken des Regisseurs, doch ein guter Giallo mit angenehm verschrobenen Zwischentönen ist ihm fraglos gelungen. Töchterlein Asia spielt stark auf, der für einen Giallohauptdarsteller recht brav und bieder anmutende Christopher Rydell erdet die wilde Asia bei Bedarf. Piper Laurie haut in einer Nebenrolle ordentlich auf den Putz, Brad Dourif hat einen tollen Auftritt, James Russo mimt den typischen Bullen.
Auch ohne die ganz grosse Kreativität bezüglich Kameraarbeit, Spiel mit Farben, Schatten und Architektur funktioniert Argento erstaunlich gut. Lediglich der Score fällt für einen Film des Meisters erstaunlich belanglos aus, hier und da nahezu störend. Die mir vorliegende DVD aus Großbritannien bietet den Streifen in ordentlicher Qualität an, die Ausstattung ist bescheiden, so besteht der schmale Bonusbereich lediglich aus einem Trailer.
7,5/10 (gut bis sehr gut, Tendenz steigend)
---
A Nightmare on Elm Street (USA 2010) - Nach Jason und Michael bekommt nun auch Freddy (s)ein Remake verpasst. Der Flick kommt zu keiner Zeit über solides Mittelklasseniveau heraus, Wes Craven zauberte 1984 mit weniger Kohle und Technik einen weitaus packenderen und vor allem atmosphärisch sehr dichten Film aus dem Schlitzerhut. Handwerklich kommt die Neuauflage brauchbar und (zu) unaufgeregt daher, es mangelt an Griffigkeit und echtem Wiedererkennungswert, lediglich durch den Namen Freddy Krueger ragt der Film aus der breiten Masse hervor.
Die Kühe werden gemolken bis die Euter glühen (was in diesem Fall leider nicht für die mitwirkenden Damen gilt), der blöde Fan zückt die Geldbörse. Während Jason zumindest einen flotten und "frech-tittigen" Neuaufguss verpasst bekam, Michael gar zwei ambitionierte Knaller spendiert wurden, bleibt für Freddy nur unauffällige Ware von der Stange. Der Brandenburger hat es schwer, schon früher zog er im Vergleich mit den Herren Voorhees und Myers den kürzeren Prengel, im unaufhaltsam wütenden Remakewahn vergrössert sich der Abstand zu den Bossen weiter, Fred stinkt gnadenlos ab.
Ohne Vorbehalte und "früher war alles besser Geschrei" reicht es für knappe 5-6/10. Mein Herz verweigert jegliche Bewertung.
Trauma (Italien, USA 1993) - Ein irrer Killer enthauptet seine Opfer mit einer zweckentfremdeten Apparatur. Auch Aura (Asia Argento) verliert ihre Eltern durch den Wahnsinnigen. Der bei einem lokalen Fernsehsender tätige David (Christopher Rydell) nimmt sich Aura an, die bereits vor dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern unter einer schweren Essstörung litt. Derweil schlägt der perverse Mörder erneut zu, die Polizei kommt mit ihren Ermittlungen nicht voran...
Dario Argento mengt seinem Stil eine Prise USA bei, der von einigen Fans befürchtete Absturz in die Beliebigkeit bleibt dennoch aus. Sicher, "Trauma" (in Deutschland unter dem Titel "Aura" vermarktet) zählt nicht zu den Meisterstücken des Regisseurs, doch ein guter Giallo mit angenehm verschrobenen Zwischentönen ist ihm fraglos gelungen. Töchterlein Asia spielt stark auf, der für einen Giallohauptdarsteller recht brav und bieder anmutende Christopher Rydell erdet die wilde Asia bei Bedarf. Piper Laurie haut in einer Nebenrolle ordentlich auf den Putz, Brad Dourif hat einen tollen Auftritt, James Russo mimt den typischen Bullen.
Auch ohne die ganz grosse Kreativität bezüglich Kameraarbeit, Spiel mit Farben, Schatten und Architektur funktioniert Argento erstaunlich gut. Lediglich der Score fällt für einen Film des Meisters erstaunlich belanglos aus, hier und da nahezu störend. Die mir vorliegende DVD aus Großbritannien bietet den Streifen in ordentlicher Qualität an, die Ausstattung ist bescheiden, so besteht der schmale Bonusbereich lediglich aus einem Trailer.
7,5/10 (gut bis sehr gut, Tendenz steigend)
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A Nightmare on Elm Street (USA 2010) - Nach Jason und Michael bekommt nun auch Freddy (s)ein Remake verpasst. Der Flick kommt zu keiner Zeit über solides Mittelklasseniveau heraus, Wes Craven zauberte 1984 mit weniger Kohle und Technik einen weitaus packenderen und vor allem atmosphärisch sehr dichten Film aus dem Schlitzerhut. Handwerklich kommt die Neuauflage brauchbar und (zu) unaufgeregt daher, es mangelt an Griffigkeit und echtem Wiedererkennungswert, lediglich durch den Namen Freddy Krueger ragt der Film aus der breiten Masse hervor.
Die Kühe werden gemolken bis die Euter glühen (was in diesem Fall leider nicht für die mitwirkenden Damen gilt), der blöde Fan zückt die Geldbörse. Während Jason zumindest einen flotten und "frech-tittigen" Neuaufguss verpasst bekam, Michael gar zwei ambitionierte Knaller spendiert wurden, bleibt für Freddy nur unauffällige Ware von der Stange. Der Brandenburger hat es schwer, schon früher zog er im Vergleich mit den Herren Voorhees und Myers den kürzeren Prengel, im unaufhaltsam wütenden Remakewahn vergrössert sich der Abstand zu den Bossen weiter, Fred stinkt gnadenlos ab.
Ohne Vorbehalte und "früher war alles besser Geschrei" reicht es für knappe 5-6/10. Mein Herz verweigert jegliche Bewertung.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Fighter (USA, 2010, D: Mark Wahlberg, Christian Bale)

Endlich mal wieder ein oscarprämierter Film der mir gefallen hat. Das Sozialdrama wird nie langweilig, die Charactere sind gut gezeichnet und nachvollziehbar, die Boxkämpfe immer spannend. Ca. 2h gute Unterhaltung
Fazit: 7/10

Endlich mal wieder ein oscarprämierter Film der mir gefallen hat. Das Sozialdrama wird nie langweilig, die Charactere sind gut gezeichnet und nachvollziehbar, die Boxkämpfe immer spannend. Ca. 2h gute Unterhaltung
Fazit: 7/10
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
The Walking Dead
Wer die Serie noch nich gesehen hat, unbedingt anschauen!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Der-Alte-Sause"

Der Alte - Collector's Box Vol. 1 (Folge 1-22)
Folge 2 - Jack Braun (Deutschland 1977)
Ungebetener Besuch
Aus einer Tiefgarage wird der Daimler des Gynäkologen Dr. Margolis (Peter Pasetti) entwedet. Peter Engel (Günther Maria Halmer) und Jack Braun (Peter Bollag) überfahren mit dem Gefährt einen älteren Herrn, der kurz zuvor von ihrem Komplizen Hans Kraus (Karl Renar) auf die Strasse geschubst wurde, das Opfer ist sofort tot. Den PKW bringen die Kriminellen unerkannt zurück auf den üblichen Stellplatz. Margolis erweist sich bei einer ersten Befragung als nicht sonderlich zugänglich, ebenso mangelt es dem Mediziner an einem schlüssigen Alibi. Kommissar Köster beschleichen recht schnell Zweifel an der Schuld des Arztes, die Angaben diverser Gestalten wecken das Interesse des cleveren Ermittlers. Zwecks Überführung der Verdächtigen lässt sich Köster auf ein lebensgefährliches Spiel ein...
Jede Menge bekannte Gesichter tummeln sich in dieser Folge. Peter Pasetti agiert mit kühler Arroganz, eine großartige Vorstellung! Günther Maria Halmer und Karl Renar sind der Situation nicht gewachsen, die Motive des aus den USA angereisten Jack Braun sind ihnen nicht bekannt. Peter Bollag wirkt zunächst recht blass, dies ist jedoch der Rolle geschuldet, sein großer Auftritt steht erst zum Finale an. Für Udo Thomer bleibt eine sympathische Nebenrolle, der bayerische Volksschauspieler mimt einen Polizeibeamten der auf Kösters Unterstützung baut. Michael Ande und Jan Hendricks müssen sich mit wenigen Szenen begnügen, in dieser frühen Phase der Reihe bleibt kaum Platz für Erwin Kösters Helferlein. Henning Schlüter schaut als Chef Millinger kurz rein, von den Methoden seines besten Pferdes im Stall möchte er lieber nichts wissen, Hauptsache der Fall wird irgendwie aufgeklärt.
"Jack Braun" hat viele schmackhafte Krimizutaten im Gepäck, ein kleines Füllhorn von Straftaten und Motiven. Kaltblütiger Mord, Erpressung und Diebstahl, Familendrama, Hass und Rachegelüste. Dazu ein Ermittler der sein Leben ohne zu zögern aufs Spiel setzt, freilich mit reichlich Routine und Selbstbewusstsein ausgerüstet. Siegfried Lowitz kann man nicht genug loben, sein Erwin Köster ist ein kantig-kerniger Kauz, abgebrüht, mit bissiger Ironie und messerscharfem Verstand gesegnet. Das winterliche München präsentiert sich als hübsche Bühne für den Alten, inklusive Ausflug vor die Tore der Stadt. Folge 2 glänzt mit einem starken Ensemble, stimmungsvollen Schauplätzen und einem interessanten Kriminalfall. "Realismusfanatiker" werden eventuell den nahezu übermütigen Eifer des Herrn Köster anprangern, der sich offenbar mit geradezu diebischer Freude in die Lösung des Falls verbeisst. Was gibt es noch zu berichten? Der mit hohem Wiedererkenungswert gesegnete Vorspann ist nun zu sehen, die griffige Titelmusik des bewährten Peter Thomas erfreut meine Ohren. "Der Alte" ergänzt "Derrick" vortrefflich, ich freue mich auf die kommenden Folgen (schrieb ich bereits im Kurzkommentar zum Auftakt, es kann nicht oft genug gesagt werden).
7,5/10 (gut bis sehr gut)

Der Alte - Collector's Box Vol. 1 (Folge 1-22)
Folge 2 - Jack Braun (Deutschland 1977)
Ungebetener Besuch
Aus einer Tiefgarage wird der Daimler des Gynäkologen Dr. Margolis (Peter Pasetti) entwedet. Peter Engel (Günther Maria Halmer) und Jack Braun (Peter Bollag) überfahren mit dem Gefährt einen älteren Herrn, der kurz zuvor von ihrem Komplizen Hans Kraus (Karl Renar) auf die Strasse geschubst wurde, das Opfer ist sofort tot. Den PKW bringen die Kriminellen unerkannt zurück auf den üblichen Stellplatz. Margolis erweist sich bei einer ersten Befragung als nicht sonderlich zugänglich, ebenso mangelt es dem Mediziner an einem schlüssigen Alibi. Kommissar Köster beschleichen recht schnell Zweifel an der Schuld des Arztes, die Angaben diverser Gestalten wecken das Interesse des cleveren Ermittlers. Zwecks Überführung der Verdächtigen lässt sich Köster auf ein lebensgefährliches Spiel ein...
Jede Menge bekannte Gesichter tummeln sich in dieser Folge. Peter Pasetti agiert mit kühler Arroganz, eine großartige Vorstellung! Günther Maria Halmer und Karl Renar sind der Situation nicht gewachsen, die Motive des aus den USA angereisten Jack Braun sind ihnen nicht bekannt. Peter Bollag wirkt zunächst recht blass, dies ist jedoch der Rolle geschuldet, sein großer Auftritt steht erst zum Finale an. Für Udo Thomer bleibt eine sympathische Nebenrolle, der bayerische Volksschauspieler mimt einen Polizeibeamten der auf Kösters Unterstützung baut. Michael Ande und Jan Hendricks müssen sich mit wenigen Szenen begnügen, in dieser frühen Phase der Reihe bleibt kaum Platz für Erwin Kösters Helferlein. Henning Schlüter schaut als Chef Millinger kurz rein, von den Methoden seines besten Pferdes im Stall möchte er lieber nichts wissen, Hauptsache der Fall wird irgendwie aufgeklärt.
"Jack Braun" hat viele schmackhafte Krimizutaten im Gepäck, ein kleines Füllhorn von Straftaten und Motiven. Kaltblütiger Mord, Erpressung und Diebstahl, Familendrama, Hass und Rachegelüste. Dazu ein Ermittler der sein Leben ohne zu zögern aufs Spiel setzt, freilich mit reichlich Routine und Selbstbewusstsein ausgerüstet. Siegfried Lowitz kann man nicht genug loben, sein Erwin Köster ist ein kantig-kerniger Kauz, abgebrüht, mit bissiger Ironie und messerscharfem Verstand gesegnet. Das winterliche München präsentiert sich als hübsche Bühne für den Alten, inklusive Ausflug vor die Tore der Stadt. Folge 2 glänzt mit einem starken Ensemble, stimmungsvollen Schauplätzen und einem interessanten Kriminalfall. "Realismusfanatiker" werden eventuell den nahezu übermütigen Eifer des Herrn Köster anprangern, der sich offenbar mit geradezu diebischer Freude in die Lösung des Falls verbeisst. Was gibt es noch zu berichten? Der mit hohem Wiedererkenungswert gesegnete Vorspann ist nun zu sehen, die griffige Titelmusik des bewährten Peter Thomas erfreut meine Ohren. "Der Alte" ergänzt "Derrick" vortrefflich, ich freue mich auf die kommenden Folgen (schrieb ich bereits im Kurzkommentar zum Auftakt, es kann nicht oft genug gesagt werden).
7,5/10 (gut bis sehr gut)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Kleine Hartbox von X-Cess (Cover B)
Paco - Die Kampfmaschine des Todes (Italien 1986, Originaltitel: Vendetta dal futuro)
Ein Cyborg im Taumel der frühen Endzeit
Der fiese Konzernboss Turner (John Saxon) will einen lästigen Reformpolitiker beseitigen lassen. Da trifft es sich gut eine willenlose und schlagkräftige Gestalt wie Paco Queruak (Daniel Greene) zur Verfügung zu haben. Der Bursche verunfallte einst zu Mettgut, wurde jedoch zusammengeflickt, die defekten Teile ersetzte man durch Mechanik und Elektronik. Damit die Mensch-Maschine nach den Vorstellungen der Befehlshaber funktioniert, haben die Verantwortlichen selbstverständlich das Gedächtnis des Unglücklichen gelöscht. So taucht Paco schliesslich vor seiner Zielperson auf, aber irgendetwas in ihm lässt ihn ahnen, dass er im Begriff ist ein fürchterliches Unrecht zu begehen. Der Teilcyborg verübt daher nur einen halbherzigen Anschlag, ganz bewusst tötet er den Politiker nicht, sondern fügt ihm lediglich eine Verletzung zu. Paco gelingt die Flucht vor der herbeieilenden Polizei, nun will der äusserst verärgerte Turner die Fehlkonstruktion schnellstmöglich loswerden, quasi endgültig entsorgen. Paco findet im abgelegenen Hotel der hübschen Linda (Janet Agren) Unterschlupf, gerät aber mit dem großmäuligen Raoul (George Eastman) heftig aneinander. Natürlich kann Paco den aufgeblasenen Schwachmaten locker in die Schranken weisen, rechnet allerdings nicht mit der Verschlagenheit seines Widersachers. Grösste Gefahr geht von den kaltblütigen Häschern aus, die von Turner längst auf die Jagd nach Abtrünnigen gehetzt wurden. Sogar die Dienste eines namhaften Profikillers aus Europa (Claudio Cassinelli) nimmt der skrupellose Obermotz in Anspruch, ein blutiger Showdown scheint unausweichlich...
Regisseur Sergio Martino hat einen Platz in meinem Herzen sicher, schliesslich verdankt ihm die Filmwelt einige der schönsten Gialli überhaupt. Für Filme wie "Der Killer von Wien" (Lo strano vizio della Signora Wardh, 1971) oder "Your Vice is a locked Room and only I have the Key" (Il tuo vizio è una stanza chiusa e solo io ne ho la chiave , 1972) kennt meine Begeisterung keine Grenzen. Auch im Western und Polizeifilm war Martino aktiv, Komödien gehörten zu seinem Betätigungsfeld, nach dem Niedergang des italienischen Genrekinos war (und ist) er als Regisseur für das Fernsehen aktiv. In den achtziger Jahren war das italienische Kino bereits schwer angeschlagen, trotzdem ereilten uns noch jede Menge herrlicher Streifen. Martino beglückte die Fans 1983 mit dem Endzeit-Knaller "Fireflash - Der Tag nach dem Ende" (2019: Dopo la caduta di New York), 1986 stürmte "Paco - Der freundliche Schmalspur-Terminator mit Herz" durch sein staubiges Abenteuer. Die allseits beliebte Endzeit kündigt sich in dieser Sause an, ein Konzernboss schreckt vor keiner Sauerei zurück, die Opposition fürchtet um ihre Gesundheit, vom Himmel prasselt ätzend saurer Regen.
Daniel Greene passt prima in Rolle des zur Kampfmaschine umgebastelten Menschen, man sollte ihn noch in diversen Produktionen sehen, aber "Paco" scheint mir der erinnerungswürdigste Auftritt zu sein. Janet Agren freundet sich mit dem rätselhaften Fremden an, nach und nach fasst man Vertrauen zueinander. Als Paco seiner neuen Freudin mit zerknirschtem Gesicht den Terminator-Unterarm präsentiert, erträgt diese den schockierenden Anblick dann auch mit angemessener Fassung. Vor allem kann das Ensemble mit grandios besetzten Nebenrollen glänzen! George Eastman ist stets ein gern gesehener Gast, egal ob freundlich oder Bösewicht, egal ob er als "Man-Eater" seine eigenen Eingeweide verspeist, oder mit geschlossener Hose Frau Gemser in aller Ausführlichkeit nagelt (In der Gewalt der Zombies), was auch immer Herr Montefiori veranstaltet, der Spassfaktor ist nie zu verachten. John Saxon wütet als skrupelloser Bonze durchs Szenario, ständig faltet er seine Schergen zusammen, bis er schliesslich selbst zur Wumme greift, gutes Personal ist schwer aufzutreiben, Chefsache bleibt Chefsache. Leider hat der Film auch eine tragische und sehr traurige Seite. Claudio Cassinelli -den ich sehr schätze- verstarb während der Dreharbeiten durch einen Unfall. Cassinelli wurde lediglich 47 Jahre jung, er wirkte in einigen Perlen des Italokinos mit. Als Beispiele seien "Der Tod trägt schwarzes Leder" (La polizia chiede aiuto, 1974), "Morte sospetta di una minorenne" (1975) und "Die weiße Göttin der Kannibalen" (La montagna del dio cannibale, 1978) genannt. Die beiden letztgenannten Filme entstanden ebenfalls unter der Regie von Sergio Martino, auch mit Lucio Fulci arbeitete Cassinelli mehrfach zusammen. Donal(d) O'Brien ist kurz mit von der Partie, ihm wird von Turners Killerkommando übel mitgespielt.
Was Sergio Martino anpackt hat immer (meist) handwerkliche Qualität zu bieten. Sicher, längst nicht jedes seiner Werke hat die Klasse eines "Der Killer von Wien", doch selbst bei dezent überdrehten Sausen wie "Paco" ist immer die Hand eines fähigen Machers zu erkennen. "Paco" benötigt ein wenig um so richtig in die Gänge zu kommen, die letzte halbe Stunde macht dafür aber umso mehr Spass (Nachtrag: Blödsinn, die packende Atmosphäre hat mich sofort eingefangen). Es kracht und scheppert, es wird geblutet und gestorben. Dann wäre da noch diese prachtvolle Laserkanone, die Meister Saxon schliesslich höchstselbst anlegt, um den lästig gewordenen Paco zu beseitigen. Der Score von Claudio Simonetti untermalt das Treiben auf angenehme Weise. Zwar nicht so prägnant und packend wie diverse Goblin Soundtracks, doch es muss nicht immer die Qualität der Filmmusiken zu "Dawn of the Dead" oder "Profondo Rosso" erreicht werden. Obwohl der Streifen an manchen Stellen ein wenig mehr Tempo gebrauchen könnte (erneut: Schwachsinn!), stellt das Ergebnis mehr als zufrieden. Würde die Klasse der letzen halben Stunde während der gesamten Laufzeit geboten, müsste ich dem Werk sofort einen Platz auf meinem Alter freimachen (was inzwischen geschehen ist).
Inzwischen liegt endlich eine offizielle DVD-Auswertung für den deutschen Markt vor. X-Cess bietet den Streifen in brauchbarer Qualität an, der Bonusbereich gibt nicht allzu viel her, kleine und grosse Hartboxen mit unterschiedlichen Covern stehen zur Verfügung.
Dicke 8/10 (sehr gut)
Lieblingszitat:
"OK, ihr Schweine! Ihr wolltet die Hölle, jetzt bekommt ihr sie!"
---
Ferner im Player:
• Dementia 13 (Großbritannien 1963) - Früher Gehversuch von Francis Ford Coppola, der sich mit "Dementia 13" an einem kleinen Thriller versucht. Der Flick kommt als bemüht böser Proto-Slasher daher. Nett anzuschauen, aber die Italiener haben das weitaus besser auf die Reihe bekommen (geniesst vergleichsweise "Blutige Seide" (1964) von Mario Bava).
Die BD aus dem Hause Savoy hat mit der Kompression zu kämpfen, weiterhin sind häufig starke Nachzieheffekte zu bemängeln. Immerhin fällt der Preis gering aus, tolerante Interessenten dürfen daher zugreifen.
5,5/10
• Der Puppenspieler (Frankreich 1979) - Lockere Gaunerkomödie mit Jean-Paul Belmondo. Dieses Belmondo-Vehikel zählt nicht zu meinen Lieblingen mit dem knautschgesichtigen Franzosen, angenehme Unterhaltung wird dennoch geboten. Zusammen mit Regisseur Georges Lautner hat Belmondo weitaus stärkere Werke auf die Beine gestellt, gegen "Der Windhund" (1979) und "Der Profi" (1981) stinkt "Der Puppenspieler" deutlich ab.
Concorde präsentiert den Streifen auf einer BD mit schöner Bildqualität, die ehemals fehlenden Szenen wurden im französichen Originalton eingefügt (Untertitel sind vorhanden). Boni sind lediglich in Form weniger Trailer vorhanden. Karge Ausstattung, doch die gute Qualität und endlich ungekürzte Fassung entschädigen den Fan.
6,5/10 (Tendenz zu 7/10)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
In Ultrakurzform:
• Devil's Playground (Großbritannien 2010) - Fiese Pharmafritzen beschwören eine gigantische Infektion herauf, London wird von rasenden Untoten überrannt. "Devil's Playground" kocht die bewährten Zutaten auf. Hier und da läuft der Streifen zu großartiger Form auf, bietet sehr packende und äusserst atmosphärische Momente, plötzlich kommt das Treiben mit anstrengender Videoclipästhetik der schlimmeren Sorte aus der Kiste. Lust und Frust gehen Hand in Hand, glücklicherweise schlägt das Pendel stärker in Richtung Lust aus.
Wer keine Schwierigkeiten mit hektischen Einschüben und Superathleten-Zombies hat sollte einen Blick riskieren, die BD aus dem Hause Splendid geht in Ordnung.
6/10 (obere Mittelklasse)
• Masters of Horror - Dance of the Dead (USA 2005) - Tobe Hooper versucht eine quasi nicht vorhandene Story mit schrillen Figuren und Effekten zu kaschieren, hektischer Schnitt inklusive. Robert Englund geifert gar ekelhaft durch die Kulissen, die hübsche Jessica Lowndes ist der einzige Lichtblick in dieser ätzenden Pampe. Die TV-Serie "Masters of Horror" brachte einige starke Beiträge hervor, für mich stellt "Dance of the Dead" den Bodensatz dar, da vermag auch das bööööse Ende nicht mehr viel zu retten.
Tobe Hooper hat sich mit "The Texas Chain Saw Massacre" (1974) selbst ein Denkmal gesetzt, mit "Poltergeist" (1982) gelang ihm ansprechender Mainstream-Grusel. Ergo sei ihm dieser Schnitzer verziehen, immerhin sind gute Ansätze erkennbar.
4/10 (unterste Mittelklasse, knapp an der Gurke vorbei)
• Devil's Playground (Großbritannien 2010) - Fiese Pharmafritzen beschwören eine gigantische Infektion herauf, London wird von rasenden Untoten überrannt. "Devil's Playground" kocht die bewährten Zutaten auf. Hier und da läuft der Streifen zu großartiger Form auf, bietet sehr packende und äusserst atmosphärische Momente, plötzlich kommt das Treiben mit anstrengender Videoclipästhetik der schlimmeren Sorte aus der Kiste. Lust und Frust gehen Hand in Hand, glücklicherweise schlägt das Pendel stärker in Richtung Lust aus.
Wer keine Schwierigkeiten mit hektischen Einschüben und Superathleten-Zombies hat sollte einen Blick riskieren, die BD aus dem Hause Splendid geht in Ordnung.
6/10 (obere Mittelklasse)
• Masters of Horror - Dance of the Dead (USA 2005) - Tobe Hooper versucht eine quasi nicht vorhandene Story mit schrillen Figuren und Effekten zu kaschieren, hektischer Schnitt inklusive. Robert Englund geifert gar ekelhaft durch die Kulissen, die hübsche Jessica Lowndes ist der einzige Lichtblick in dieser ätzenden Pampe. Die TV-Serie "Masters of Horror" brachte einige starke Beiträge hervor, für mich stellt "Dance of the Dead" den Bodensatz dar, da vermag auch das bööööse Ende nicht mehr viel zu retten.
Tobe Hooper hat sich mit "The Texas Chain Saw Massacre" (1974) selbst ein Denkmal gesetzt, mit "Poltergeist" (1982) gelang ihm ansprechender Mainstream-Grusel. Ergo sei ihm dieser Schnitzer verziehen, immerhin sind gute Ansätze erkennbar.
4/10 (unterste Mittelklasse, knapp an der Gurke vorbei)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
In den letzten zwei drei Wochen gab es eine kleine "Castle" Session. Opfer waren die Staffeln 1 bis 3.
Krimi-Serien gibt es ja wie Sand am Meer. Von actiongeladen bis zu ruhigerer Kriminalistik ist alles vertreten.
Darunter befindet sich entsprechend auch viel Schund bzw. Serien, die nicht so ganz jedem Geschmack entsprechen. Alles in allem bin ich außerdem nicht unbedingt soo der Polizei- / Kriminalserien Fan.
Daher war ich zunächst auch skeptisch, was diese Serie anbelangt. Ich wurde jedoch positiv überrascht und habe in der Konsequenz innerhalb der letzten paar Wochen alle bisher auf DVD erschienenen Folgen geradezu verschlungen. Die Serie avancierte kurzerhand zu einer meiner Top 10 oder gar Top 5 Serien. Was aktuell laufende Serien anbelangt, würde ich sie noch höher einstufen.
Für alle, denen die Serie nichts sagt, eine kurze Zusammenfassung. Richard Castle ist ein bekannter Krimiautor. Durch bestimmte Umstände (siehe die erste Episode) kommt er jedoch mit dem NYPD in Berührung. In der Folge darauf kommt es zur Zusammenarbeit zwischen ihm und der im Morddezernat tätigen Detective Kate Beckett. Gemeinsam geht man an die Aufklärung der unterschiedlichsten Mordfälle.
So viel zum ganz groben Plot der Serie. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Wie in anderen Serien in diesem Genre (was weiß ich, CSI, NCIS,...) bauen die Fälle in aller Regel nicht aufeinander auf. Als roter Faden durch die Serie zieht sich also viel mehr die (zwischenmenschliche) Entwicklung der Charaktere.
Gerade die Charaktere machen einen großen Teil des Charmes aus. Seien es der Autor selbst, seine Beziehung zu Beckett (die sich natürlich zwangsläufig anbahnen muss), Castles Tochter - alles wirkt in meinen Augen nur höchst selten bemüht und wesentlich stimmiger als in manchen anderen Serien. Ja, die ein odere andere Entwicklung ist absehbar, dennoch macht es Spaß, die einzelnen Charaktere zu verfolgen.
Eine weitere Besonderheit der Serie ist der Humor. Klar, in den meisten Serien kommt die eine oder andere humorvoll angereicherte Stelle zum tragen. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, bei einer Serie schon einmal derart viel gelacht und geschmunzelt zu haben - allzu oft ringen TV Serien gerade mal ein müdes Grinsen ab. Ich war oft auf sehr ehrliche, angenehme weise amüsiert - gerade im Gegensatz zu den vielen Sitcom Serien alla King of Queens und dergleichen, deren niveauloser "Humor" ich in den meisten Fällen nicht ausstehen kann.
Allgemein weiß ich nie genau, wie viel Details ich in solchen kleinen Rezensionen verlieren soll. Ich gehöre zu den Menschen, die noch nicht einmal Buchrücken lesen, aus Angst, sich eine kleine Überraschung zu verderben. So auch bei Filmen und Serien. Daher möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter über die Serie auslassen. Wer eine nette Serie mit Humor und charmanten Charakteren sucht (zumindest in meinen Augen), dem sei diese Serie empfohlen. Denen, die Kriminalserien eher skeptisch gegenüberstehen, sei wie schon oben gesagt, dass auch mir nur wenige Serien dieser Art gefallen. Es lohnt sich, der Serie eine Chance zu geben.
Meine Warnung ist nur: Diese Serie kann süchtig machen! So warte ich schon jetzt gespannt auf das Erscheinen der 4. Staffel auf DVD. Bis dahin wird jedoch noch einiges an Wasser den Rhein hinunterwandern. Hierzulande ist mit 6 Folgen gerade mal ein Viertel der Staffel ausgestrahlt (gemessen am Umfang der 2. und 3. Staffel mit jeweils 24 Folgen). Ich warte jedoch lieber auf das Erscheinen auf DVD, als mir die Folgen im Fernsehen mit Werbeunterbrechung und jeweils wöchentlicher Warterei antun zu müssen.
Bis dahin wird die Serie irgendwann auch noch auf Englisch dran glauben müssen (was früher oder später praktisch jedem Film / Serie blüht, die ich mein Eigen nennen darf). Die Dialoge sind im Deutschen sehr gut, jetzt bin ich auf die englische Qualität und den originalen Dialogwitz gespannt. Vorerst lasse ich die Serie jedoch erst einmal etwas setzen; dieses Vergnügen hebe ich mir vermutlich zum "warmglühen" vor dem Erscheinen der nächsten Staffel auf.
Krimi-Serien gibt es ja wie Sand am Meer. Von actiongeladen bis zu ruhigerer Kriminalistik ist alles vertreten.
Darunter befindet sich entsprechend auch viel Schund bzw. Serien, die nicht so ganz jedem Geschmack entsprechen. Alles in allem bin ich außerdem nicht unbedingt soo der Polizei- / Kriminalserien Fan.
Daher war ich zunächst auch skeptisch, was diese Serie anbelangt. Ich wurde jedoch positiv überrascht und habe in der Konsequenz innerhalb der letzten paar Wochen alle bisher auf DVD erschienenen Folgen geradezu verschlungen. Die Serie avancierte kurzerhand zu einer meiner Top 10 oder gar Top 5 Serien. Was aktuell laufende Serien anbelangt, würde ich sie noch höher einstufen.
Für alle, denen die Serie nichts sagt, eine kurze Zusammenfassung. Richard Castle ist ein bekannter Krimiautor. Durch bestimmte Umstände (siehe die erste Episode) kommt er jedoch mit dem NYPD in Berührung. In der Folge darauf kommt es zur Zusammenarbeit zwischen ihm und der im Morddezernat tätigen Detective Kate Beckett. Gemeinsam geht man an die Aufklärung der unterschiedlichsten Mordfälle.
So viel zum ganz groben Plot der Serie. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Wie in anderen Serien in diesem Genre (was weiß ich, CSI, NCIS,...) bauen die Fälle in aller Regel nicht aufeinander auf. Als roter Faden durch die Serie zieht sich also viel mehr die (zwischenmenschliche) Entwicklung der Charaktere.
Gerade die Charaktere machen einen großen Teil des Charmes aus. Seien es der Autor selbst, seine Beziehung zu Beckett (die sich natürlich zwangsläufig anbahnen muss), Castles Tochter - alles wirkt in meinen Augen nur höchst selten bemüht und wesentlich stimmiger als in manchen anderen Serien. Ja, die ein odere andere Entwicklung ist absehbar, dennoch macht es Spaß, die einzelnen Charaktere zu verfolgen.
Eine weitere Besonderheit der Serie ist der Humor. Klar, in den meisten Serien kommt die eine oder andere humorvoll angereicherte Stelle zum tragen. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, bei einer Serie schon einmal derart viel gelacht und geschmunzelt zu haben - allzu oft ringen TV Serien gerade mal ein müdes Grinsen ab. Ich war oft auf sehr ehrliche, angenehme weise amüsiert - gerade im Gegensatz zu den vielen Sitcom Serien alla King of Queens und dergleichen, deren niveauloser "Humor" ich in den meisten Fällen nicht ausstehen kann.
Allgemein weiß ich nie genau, wie viel Details ich in solchen kleinen Rezensionen verlieren soll. Ich gehöre zu den Menschen, die noch nicht einmal Buchrücken lesen, aus Angst, sich eine kleine Überraschung zu verderben. So auch bei Filmen und Serien. Daher möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter über die Serie auslassen. Wer eine nette Serie mit Humor und charmanten Charakteren sucht (zumindest in meinen Augen), dem sei diese Serie empfohlen. Denen, die Kriminalserien eher skeptisch gegenüberstehen, sei wie schon oben gesagt, dass auch mir nur wenige Serien dieser Art gefallen. Es lohnt sich, der Serie eine Chance zu geben.
Meine Warnung ist nur: Diese Serie kann süchtig machen! So warte ich schon jetzt gespannt auf das Erscheinen der 4. Staffel auf DVD. Bis dahin wird jedoch noch einiges an Wasser den Rhein hinunterwandern. Hierzulande ist mit 6 Folgen gerade mal ein Viertel der Staffel ausgestrahlt (gemessen am Umfang der 2. und 3. Staffel mit jeweils 24 Folgen). Ich warte jedoch lieber auf das Erscheinen auf DVD, als mir die Folgen im Fernsehen mit Werbeunterbrechung und jeweils wöchentlicher Warterei antun zu müssen.
Bis dahin wird die Serie irgendwann auch noch auf Englisch dran glauben müssen (was früher oder später praktisch jedem Film / Serie blüht, die ich mein Eigen nennen darf). Die Dialoge sind im Deutschen sehr gut, jetzt bin ich auf die englische Qualität und den originalen Dialogwitz gespannt. Vorerst lasse ich die Serie jedoch erst einmal etwas setzen; dieses Vergnügen hebe ich mir vermutlich zum "warmglühen" vor dem Erscheinen der nächsten Staffel auf.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)
Folge 119 - Gangster haben andere Spielregeln (Deutschland 1984)
Naiv, gierig, tot
Roland Lieboth (Jan Niklas) arbeitet als studentische Aushilfskraft in einem Forschungslabor. Eines Tages gabelt Dr. Blunk (Klaus-Jürgen Wussow) den jungen Mann auf, man kennt sich aus dem Labor, Blunk war dort vor einiger Zeit ebenfalls beschäftigt, schon damals wurde die Einrichtung von Professor Balthaus (Hans Korte) geleitet. Lieboth sieht sich mit einem ungewöhnlichen Angebot konfrontiert, gegen gute Bezahlung soll er Unterlagen aus dem Privatanwesen des Professors entwenden, die Papiere anschliessend an einen Burschen namens Bools (Günther Ungeheuer) übergeben. Zunächst läuft alles nach Plan, professionelle Einbrecher haben das Haus für den Studenten vorbereitet, die Eheleute Balthaus sind unterwegs. Nach kurzer Suche findet der Eindringling die Unterlagen, doch plötzlich steht ihm Ruth Balthaus (Evelyn Opela) gegenüber, die Gattin des Professors ertappt den Dieb auf frischer Tat. Wenige Stunden später bekommt Maria Tobler (Sissy Höfferer) Besuch von Derrick und Klein, ihr Lebensgefährte Roland Lieboth wurde erschossen in einer Tiefgarage aufgefunden. Maria Tobler berichtet von mehreren Anrufen ihres Freundes, in denen er sich für seine Verspätung entschuldigte und von einem interessanten Angebot berichtete...
Jan Niklas mag für die Rolle des Studenten bereits zu alt sein, er spielt den von Geldgier und erstaunlicher Naivität angetriebenen Charakter dennoch überzeugend. Klaus-Jürgen Wussow gefällt mir als alkoholabhängiger Fiesling ausserordentlich gut, vor allem Bösewichte und abgründige Gestalten stehen im bestens zu Gesicht. Hans Korte und Evelyn Opela stolpern durch das Trümmerfeld ihrer Ehe. Hier der unscheinbare und dickliche Korte, in der Rolle des elitären Forschers mit ausgeprägtem Hang zu Arroganz und Kaltherzigkeit, dort die strahlend schöne Evelyn Opela, vom ihrem Gatten gedemütigt und nicht ernst genommen. Gegenseitiges Unverständnis führt auf gefährliche Pfade, plötzlich steht viel mehr als eine Ehe auf dem Spiel. Neben Evelyn Opela mutet die gewohnt solide aufspielende Sissy Höfferer unscheinbar an, Günther Ungeheuer stellt einen skrupellosen Kriminellen dar, er wird seinem knuffigen Nachnamen gerecht. Udo Thomer taucht mal wieder in einer kleinen Rolle auf, Willy "Sklave Berger" Schäfer darf die niederen Tätigkeiten wie z. B. Beschattung übernehmen. Horst Tappert und Fritz Wepper beschränken sich weitgehend auf seriöse Ermittlungsarbeit, das gute Drehbuch benötigt keine Rettungsanker aus Popanz und Kalauern (fast ein wenig schade).
"Gangster haben andere Spielregeln" zieht weitere Kreise als zunächst vermutet. Das Mordopfer gerät durch eigene Dummheit zwischen mächtige Mühlsteine, die anderen beteiligten Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sind weitaus interessanter. Besonders Evelyn Opela hat mich fasziniert, dies gilt für ihre Rolle und ihre Attraktivität. Opela heiratete 1986 den Produzenten Helmut Ringelmann (Derrick, Der Alte, Siska etc.), der Mann hatte offenbar Geschmack. Alfred Vohrer lässt die Wildsau erneut im Käfig, mit der Seriösität der späten Arbeiten des leider 1986 verstorbenen Regisseurs habe ich mich inzwischen abgefunden. Lediglich das Finale wirkt ein wenig schludrig aus dem Ärmel geschüttelt, was mich freilich mehr erfreut als ärgert. Grosses Lob für die Musik von Frank Duval! Nicht immer trifft der Komponist und Musiker in seinen zahlreichen Beiträgen zur Reihe den richtigen Ton. In diesem Fall verlässt sich Duval zwar auf Klischees, diese scheinbare Mutlosigkeit erweist sich jedoch als perfekte Wahl, in meinen Ohren eine seiner besten Arbeiten, absolut treffsicher, punktgenau, extrem stimmungsvoll! Nun neigt sich bereits die achte Derrick-Box dem Ende zu, lediglich Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richter wartet noch auf die Sichtung. Klar, die nächste Box steht längst im Regal, ist doch Ehrensache.
7,5/10 (gut bis sehr gut)

Derrick Collectors Box 8 (Folge 106-120)
Folge 119 - Gangster haben andere Spielregeln (Deutschland 1984)
Naiv, gierig, tot
Roland Lieboth (Jan Niklas) arbeitet als studentische Aushilfskraft in einem Forschungslabor. Eines Tages gabelt Dr. Blunk (Klaus-Jürgen Wussow) den jungen Mann auf, man kennt sich aus dem Labor, Blunk war dort vor einiger Zeit ebenfalls beschäftigt, schon damals wurde die Einrichtung von Professor Balthaus (Hans Korte) geleitet. Lieboth sieht sich mit einem ungewöhnlichen Angebot konfrontiert, gegen gute Bezahlung soll er Unterlagen aus dem Privatanwesen des Professors entwenden, die Papiere anschliessend an einen Burschen namens Bools (Günther Ungeheuer) übergeben. Zunächst läuft alles nach Plan, professionelle Einbrecher haben das Haus für den Studenten vorbereitet, die Eheleute Balthaus sind unterwegs. Nach kurzer Suche findet der Eindringling die Unterlagen, doch plötzlich steht ihm Ruth Balthaus (Evelyn Opela) gegenüber, die Gattin des Professors ertappt den Dieb auf frischer Tat. Wenige Stunden später bekommt Maria Tobler (Sissy Höfferer) Besuch von Derrick und Klein, ihr Lebensgefährte Roland Lieboth wurde erschossen in einer Tiefgarage aufgefunden. Maria Tobler berichtet von mehreren Anrufen ihres Freundes, in denen er sich für seine Verspätung entschuldigte und von einem interessanten Angebot berichtete...
Jan Niklas mag für die Rolle des Studenten bereits zu alt sein, er spielt den von Geldgier und erstaunlicher Naivität angetriebenen Charakter dennoch überzeugend. Klaus-Jürgen Wussow gefällt mir als alkoholabhängiger Fiesling ausserordentlich gut, vor allem Bösewichte und abgründige Gestalten stehen im bestens zu Gesicht. Hans Korte und Evelyn Opela stolpern durch das Trümmerfeld ihrer Ehe. Hier der unscheinbare und dickliche Korte, in der Rolle des elitären Forschers mit ausgeprägtem Hang zu Arroganz und Kaltherzigkeit, dort die strahlend schöne Evelyn Opela, vom ihrem Gatten gedemütigt und nicht ernst genommen. Gegenseitiges Unverständnis führt auf gefährliche Pfade, plötzlich steht viel mehr als eine Ehe auf dem Spiel. Neben Evelyn Opela mutet die gewohnt solide aufspielende Sissy Höfferer unscheinbar an, Günther Ungeheuer stellt einen skrupellosen Kriminellen dar, er wird seinem knuffigen Nachnamen gerecht. Udo Thomer taucht mal wieder in einer kleinen Rolle auf, Willy "Sklave Berger" Schäfer darf die niederen Tätigkeiten wie z. B. Beschattung übernehmen. Horst Tappert und Fritz Wepper beschränken sich weitgehend auf seriöse Ermittlungsarbeit, das gute Drehbuch benötigt keine Rettungsanker aus Popanz und Kalauern (fast ein wenig schade).
"Gangster haben andere Spielregeln" zieht weitere Kreise als zunächst vermutet. Das Mordopfer gerät durch eigene Dummheit zwischen mächtige Mühlsteine, die anderen beteiligten Charaktere und ihre Beziehungen zueinander sind weitaus interessanter. Besonders Evelyn Opela hat mich fasziniert, dies gilt für ihre Rolle und ihre Attraktivität. Opela heiratete 1986 den Produzenten Helmut Ringelmann (Derrick, Der Alte, Siska etc.), der Mann hatte offenbar Geschmack. Alfred Vohrer lässt die Wildsau erneut im Käfig, mit der Seriösität der späten Arbeiten des leider 1986 verstorbenen Regisseurs habe ich mich inzwischen abgefunden. Lediglich das Finale wirkt ein wenig schludrig aus dem Ärmel geschüttelt, was mich freilich mehr erfreut als ärgert. Grosses Lob für die Musik von Frank Duval! Nicht immer trifft der Komponist und Musiker in seinen zahlreichen Beiträgen zur Reihe den richtigen Ton. In diesem Fall verlässt sich Duval zwar auf Klischees, diese scheinbare Mutlosigkeit erweist sich jedoch als perfekte Wahl, in meinen Ohren eine seiner besten Arbeiten, absolut treffsicher, punktgenau, extrem stimmungsvoll! Nun neigt sich bereits die achte Derrick-Box dem Ende zu, lediglich Folge 120 - Das seltsame Leben des Herrn Richter wartet noch auf die Sichtung. Klar, die nächste Box steht längst im Regal, ist doch Ehrensache.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Die Fortsetzung der "Mega-Der-Alte-Sause"

Der Alte - Collector's Box Vol. 1 (Folge 1-22)
Folge 3 - Der Alte schlägt zweimal zu (Deutschland 1977)
Der Tropf und die importierte Femme Fatale
Eric Finberg (Michel Rubin), ein reichlich unansehnlicher Spediteur, ist der attraktiven Vanessa (Loumi Jacobesco) hemmunglos verfallen, doch seine Gattin (Eleonore Noelle) verweigert die Scheidung mit kratzbürtiger Hartnäckigkeit. Sehr unangehm für den liebeskranken Burschen, denn seine Geliebte stammt aus Polen, ihre Aufenthaltserlaubnis läuft bald aus. Nachdem Frau Finberg ankündigt ihre Mutter (Brigitte Horney) für ein paar Tage zu besuchen, erklärt sich Eric Finberg bereit seine Gattin zu fahren, schliesslich habe er sowieso eine Fuhre in der Nähe abzuholen. Als die Tochter nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auftaucht, zeigt die verzweifelte Mutter ihren Schwiegersohn bei der Polizei an. Die alte Dame ist sich absolut sicher, ihre Tochter wurde von Eric Finberg ermordert! Kommissar Köster fühlt dem Transporteur auf den Zahn, der Verdächtige gibt an seine Gattin habe das Fahrzeug im Streit verlassen, seither habe sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Eine Rekonstruktion der Tour bestätigt die Zeitangaben Finbergs. Dennoch ist Köster von der Schuld des untreuen Ehemanns überzeugt, er setzt seinen Mitarbeiter Heymann auf die Liebschaft des Spediteurs an...
Michel Rubin verhält sich nicht nur wie ein Trottel, er sieht zu allem Überfluß auch wie ein Depp aus. So mutet seine Darbietung überwiegend unfreiwillig (?) albern an, dem Unterhaltungswert ist diese Tatsache keinesfalls abträglich. Die rassige Loumi Jacobesco passt vortrefflich in die Rolle der ruchlosen Verführerin, das Drehbuch degradiert sie zum abgegriffenen Klischee, eine dreiste und gleichzeitig herrliche Maßnahme. Eleonore Noelle kommt als zänkische Ehefrau sehr abstossend daher, treibt den Zuschauer geradezu in die wolllüstigen Arme der anziehenden Loumi Jacobesco. Brigitte Horney wird leider verschwendet, einer echten Dame sollte man mehr zugestehen, hier bleibt sie auf ein Nervenbündel beschränkt, welches man am liebsten gemeinsam mit ihrer Filmtochter entsorgen möchte. Darüber hinaus kommen Jan Hendricks und Michael Ande zum Zuge, stehen nicht lediglich wie biegsame Eckfähnchen auf dem Spielfeld ihres knarzigen Chefs herum. Vor allem Ande bekommt ein feines Plätzchen zur Entfaltung eingeräumt, er darf sich mit Loumi Jacobesco in den feuchten Nahkampf begegben.
Sicher, der Kriminalfall ist kein meisterliches Konstrukt, dazu verläuft die Geschichte viel zu vorhersehbar. Die Stärken von "Der Alte schlägt zweimal zu" sind von anderer Natur, die klischeeüberladenen Charaktere sorgen beim geneigten Zuschauer für jede Menge Schenkelklopfer. Der Alte nimmt seinen Hauptverdächtigen mit nahezu sadistischer Lust auseinander, treibt ihn mit diebischer Freude mehr und mehr in die Enge. Auch wenn der "Umweg" über die Geliebte genommen werden muss, Köster spielt ausdauernd mit seinem "Opfer" Finberg, wiegt es kurzzeitig in Sicherheit, nur um zwei Fliegen mit einer knallharten Klatsche zu plattieren. Spinne Köster frisst auch kleine, dumme und unterlegene Fliegen. Und erst die Darbietung von Loumi Jacobesco! Wenn sie sich dem lechzenden Ande anbietet, ihm ihre High Heels fast ins Gesicht drückt, möchte ich vor Freude fast vom Sofa hüpfen. Während Köster seinen Sieg geniesst, scheint sein Zuarbeiter Heymann ein schlechtes Gewissen zu plagen, Michael Ande bringt diesen Zwiespalt überzeugend rüber. Inmitten der Suhle aus Klischees und Fliegenfängerei tischt uns Regisseur José Giovanni flotte Szenen im LKW auf, mit Vollgas rumpelt der klapprige Kasten durch das bayerische Hinterland. Dazu zum Schluss der symbolträchtige Blick vorbei an einer verhafteten Person, durch das Gitter der Polizeikutsche sehen wir Köster, Heymann und Brenner entspannt in den Feierabend spazieren, über dem Abspann ertönt der angenehmer Easy Listening Sound aus der Feder von Peter Thomas.
7,5/10 (gut bis sehr gut)

Der Alte - Collector's Box Vol. 1 (Folge 1-22)
Folge 3 - Der Alte schlägt zweimal zu (Deutschland 1977)
Der Tropf und die importierte Femme Fatale
Eric Finberg (Michel Rubin), ein reichlich unansehnlicher Spediteur, ist der attraktiven Vanessa (Loumi Jacobesco) hemmunglos verfallen, doch seine Gattin (Eleonore Noelle) verweigert die Scheidung mit kratzbürtiger Hartnäckigkeit. Sehr unangehm für den liebeskranken Burschen, denn seine Geliebte stammt aus Polen, ihre Aufenthaltserlaubnis läuft bald aus. Nachdem Frau Finberg ankündigt ihre Mutter (Brigitte Horney) für ein paar Tage zu besuchen, erklärt sich Eric Finberg bereit seine Gattin zu fahren, schliesslich habe er sowieso eine Fuhre in der Nähe abzuholen. Als die Tochter nicht zum vereinbarten Zeitpunkt auftaucht, zeigt die verzweifelte Mutter ihren Schwiegersohn bei der Polizei an. Die alte Dame ist sich absolut sicher, ihre Tochter wurde von Eric Finberg ermordert! Kommissar Köster fühlt dem Transporteur auf den Zahn, der Verdächtige gibt an seine Gattin habe das Fahrzeug im Streit verlassen, seither habe sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet. Eine Rekonstruktion der Tour bestätigt die Zeitangaben Finbergs. Dennoch ist Köster von der Schuld des untreuen Ehemanns überzeugt, er setzt seinen Mitarbeiter Heymann auf die Liebschaft des Spediteurs an...
Michel Rubin verhält sich nicht nur wie ein Trottel, er sieht zu allem Überfluß auch wie ein Depp aus. So mutet seine Darbietung überwiegend unfreiwillig (?) albern an, dem Unterhaltungswert ist diese Tatsache keinesfalls abträglich. Die rassige Loumi Jacobesco passt vortrefflich in die Rolle der ruchlosen Verführerin, das Drehbuch degradiert sie zum abgegriffenen Klischee, eine dreiste und gleichzeitig herrliche Maßnahme. Eleonore Noelle kommt als zänkische Ehefrau sehr abstossend daher, treibt den Zuschauer geradezu in die wolllüstigen Arme der anziehenden Loumi Jacobesco. Brigitte Horney wird leider verschwendet, einer echten Dame sollte man mehr zugestehen, hier bleibt sie auf ein Nervenbündel beschränkt, welches man am liebsten gemeinsam mit ihrer Filmtochter entsorgen möchte. Darüber hinaus kommen Jan Hendricks und Michael Ande zum Zuge, stehen nicht lediglich wie biegsame Eckfähnchen auf dem Spielfeld ihres knarzigen Chefs herum. Vor allem Ande bekommt ein feines Plätzchen zur Entfaltung eingeräumt, er darf sich mit Loumi Jacobesco in den feuchten Nahkampf begegben.
Sicher, der Kriminalfall ist kein meisterliches Konstrukt, dazu verläuft die Geschichte viel zu vorhersehbar. Die Stärken von "Der Alte schlägt zweimal zu" sind von anderer Natur, die klischeeüberladenen Charaktere sorgen beim geneigten Zuschauer für jede Menge Schenkelklopfer. Der Alte nimmt seinen Hauptverdächtigen mit nahezu sadistischer Lust auseinander, treibt ihn mit diebischer Freude mehr und mehr in die Enge. Auch wenn der "Umweg" über die Geliebte genommen werden muss, Köster spielt ausdauernd mit seinem "Opfer" Finberg, wiegt es kurzzeitig in Sicherheit, nur um zwei Fliegen mit einer knallharten Klatsche zu plattieren. Spinne Köster frisst auch kleine, dumme und unterlegene Fliegen. Und erst die Darbietung von Loumi Jacobesco! Wenn sie sich dem lechzenden Ande anbietet, ihm ihre High Heels fast ins Gesicht drückt, möchte ich vor Freude fast vom Sofa hüpfen. Während Köster seinen Sieg geniesst, scheint sein Zuarbeiter Heymann ein schlechtes Gewissen zu plagen, Michael Ande bringt diesen Zwiespalt überzeugend rüber. Inmitten der Suhle aus Klischees und Fliegenfängerei tischt uns Regisseur José Giovanni flotte Szenen im LKW auf, mit Vollgas rumpelt der klapprige Kasten durch das bayerische Hinterland. Dazu zum Schluss der symbolträchtige Blick vorbei an einer verhafteten Person, durch das Gitter der Polizeikutsche sehen wir Köster, Heymann und Brenner entspannt in den Feierabend spazieren, über dem Abspann ertönt der angenehmer Easy Listening Sound aus der Feder von Peter Thomas.
7,5/10 (gut bis sehr gut)
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?
Tartarus

Aliens landen im Österreich des Jahres 1813 und terrorisieren die Bevölkerung ...
Was sich etwas schräg anhört ist ein Low-Budget-Werk aus Österreich von Stefan Müller. Bild und Ton (DTS HD) sind gelungen, ebenso die Musikbegleitung. Absolut kein B- oder C-Movie, handwerkliche Mängel sind nicht auszumachen. Trotzdem sprang bei mir der Funke nicht über trotz aller Vorarbeiten (Abend, abgedunkelt, Ton ausreichend laut). "Nur" am österreichischen Dialekt lag es nicht, vielleicht eher daran, dass immer dann, wenn die Landschaft mit Bombastuntermalung zum (tonlich) kargen Kammerspiel wechselte, war für mich das "Laienspiel" zu aufdringlich. Spannung kam doch eher nicht auf, die FSK 16 sind wohl nur manchen Andeutungen geschuldet.
Interessant, aber eher mau, eine 6/10, die Leih-BR hätte gereicht.
viele Grüße,
Germerman

Aliens landen im Österreich des Jahres 1813 und terrorisieren die Bevölkerung ...
Was sich etwas schräg anhört ist ein Low-Budget-Werk aus Österreich von Stefan Müller. Bild und Ton (DTS HD) sind gelungen, ebenso die Musikbegleitung. Absolut kein B- oder C-Movie, handwerkliche Mängel sind nicht auszumachen. Trotzdem sprang bei mir der Funke nicht über trotz aller Vorarbeiten (Abend, abgedunkelt, Ton ausreichend laut). "Nur" am österreichischen Dialekt lag es nicht, vielleicht eher daran, dass immer dann, wenn die Landschaft mit Bombastuntermalung zum (tonlich) kargen Kammerspiel wechselte, war für mich das "Laienspiel" zu aufdringlich. Spannung kam doch eher nicht auf, die FSK 16 sind wohl nur manchen Andeutungen geschuldet.
Interessant, aber eher mau, eine 6/10, die Leih-BR hätte gereicht.
viele Grüße,
Germerman
nuForm 90 + ATM, nuWave CS-65, 3 * nuBox 311, Jamo Sub 660
Sony TA-F 690 ES, Yamaha RX-V 667, Sony CDP-911, Sony BDP-S480, LG 55LW4500
Sony TA-F 690 ES, Yamaha RX-V 667, Sony CDP-911, Sony BDP-S480, LG 55LW4500