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Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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Blap
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Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"

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Derrick Collectors Box 9 (Folge 121-135)


Folge 127 - Wer erschoss Asmy? (Deutschland 1985)

Auf den Koitus folgen die Kugeln

Der wohlhabende Robert Asmy (Jürgen Emanuel) geniesst das Leben, vergnügt sich gern in kurzen Beziehungen mit jungen Frauen, momentan teilt er das Bett mit Erni Weik (Anne Bennent). Eines Tages peitschen Schüsse durch den Garten, Robert Asmy liegt tot auf dem Rasen, Erni steht geschockt daneben. Derrick kann der Zeugin keine aufschlussreichen Informationen entlocken, offenbar gelang dem Täter unerkannt die Flucht. Weitere Ermittlungen decken die Motive mehrerer Personen auf, so tauchte Ernis zorniger Ex-Freund Benno Schliers (Werner Asam) vor dem Anwesen auf, doch auch Helene Asmy (Constanze Engelbrecht) zeigt keine Trauer über den Tod ihres geschiedenen Mannes. Ernis Bruder Heinz (David Bennent) freut sich über die Rückkehr seiner Schwester in die gemeinsame Wohnung, ihm wurde ebenso der Zutritt zum Anwesen von Robert Asmy verweigert...

Familie Bennent taucht häufig in der Reihe auf. Anne gehört fast zu den Dauergästen, hier ist zusätzlich ihr jüngerer Bruder David zu sehen (dessen Figur der Vorname von Vater Heinz Bennent verpasst wurde). Anne Bennent zeigt sich zunächst freizügig, ihr trügerisches Liebesglück endet in einem Knall, übrig bleiben Trauer und Rückkehr in das alte Leben, ein tristes und fahles Leben (tatsächlich in tristes Leben?). David Bennent wurde durch Volker Schlöndorffs "Die Brechtrommel" einem breiten Publikum bekannt, konnte nie den langen Schatten des Oskar Matzerath abstreifen. Den Geschwistern gelingt mühelos ein herzlicher Umgang, gleichzeitig besteht eine starke Abhängigkeit, ohne die grosse Schwester versinkt der kleine Bruder in einem Meer der Trauer, zeigt bei deren Rückkehr nahezu hysterischen Frohsinn. Inge Birkmann sehen wir als Mutter des Mordopfers. Die alte Dame spielt gelungen gegen das Klischee der kaltherzigen Mutter/Schwiegermutter an, ihre "Madame Asmy" ist aus meiner Sicht der interessanteste Charakter dieser Folge. Constanze Engelbrecht präsentiert sich als kühle Ex-Frau, Fritz Strassner und Enzi Fuchs mimen die Hausangestellten des Herrn Asmy. Werner Asam vervollständigt das Ensemble, darf den primitiv angelegten Autofritzen geben.

"Wer erschoss Asmy?" punktet mit teils bemerkenswerten Charakteren, allesamt hochklassig dargestellt, verliert aber durch die wenig gelungene Auflösung deutlich an Boden. Weiterhin wird mehrfach über das Übel des Müßiggangs sinniert, in diesen Momenten driftet Autor Reinecker zu durchsichtig in Zeigefingergefuchtel ab. Derweil findet Derrick den Weg zurück auf seinen Pfad, vergessen die kalt-arroganten Anwandlungen der vorherigen Episode "Toter Goldfisch". Mehr noch, unser liebster Oberinspektor sorgt sich um eine der zentralen Figuren, kehrt den väterlichen Freund raus. So ist er, der Stephan, so lieben wir ihn! Fritz Wepper bleibt erneut im Hintergrund, Harry hat in den letzten Folgen deutlich an Boden verloren, eine leichte Aufwärtsbewegung ist jedoch erkennbar. Für die Musik sorgte Eberhard Schoener, seine Kompositionen wurden sehr effektiv eingesetzt. Jürgen Goslar inszenierte solide, kann sich auf sein starkes Ensemble verlassen. Fesselnde Charaktere und interessante Beziehungsgeflechte auf der Habenseite, schlappe Auflösung und unnötige Gängelungsversuche des Zuschauers lassen das Resultat spürbar schrumpfen.

6,5/10 (oberste Mittelklasse)


---


Ferner im Player:


• Das Geheimnis des magischen Kreises (Italien, Mexiko, Spanien 1975) - Jorge Rivero versinkt in einem Albtraum, Anthony Steffen stolpert als Ermittler durch das Szenario. Ein bißchen Giallo, ein bißchen Okkultismus, ein bißchen Irrsinn. Für Fans der Epoche sehenswert.

Die DVD aus dem Hause X-Rated (X-NK) bietet einige Trailer an, zusätzlich eine Mini-DVD mit einer weiteren Trailershow. Hier ist die Beigabe fast interessanter als der Hauptfilm, Sammler dürfen zugreifen.

5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

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DVD von Severin (USA)



IN THE FOLDS OF THE FLESH (Italien, Spanien 1970, Originaltitel: Nelle pieghe della carne)

Im psychedelischen Schlachthaus des Herrn Bergonzelli

Lucille (Eleonora Rossi Drago) lebt mit ihrem Sohn Colin (Emilio Gutiérrez Caba) und der psychisch angeschlagen Falesse (Pier Angeli) in einem idyllischen Anwesen. Grausige Vorfälle trugen sich vor vielen Jahren zu! Nun werden die Bewohner des Hauses gnadenlos von der Vergangenheit eingeholt, alle Beteiligten geraten in einen Strudel aus Gewalt, Sex und Irrsinn... (waren nicht längst darin gefangen?)

Bewusst halte ich den Einblick in den Inhalt des Films kurz und vage. "Nelle pieghe della carne" ist ein Erlebnis, ein Rausch, ein Prachtexemplar! Regisseur Sergio Bergonzelli schüttet einen gigantischen Trog voll mit Emotionen und Wahnsinn über dem Zuschauer aus, prügelt die Charaktere in eine Suhle der Sünden und des Schreckens. Zu Beginn schlägt der Blitz ein, legt man uns einen frisch abgetrennten Kopf auf den Teppich, drapiert paralysierte Gestalten um das Haupt. Klatsch, schon rauscht der Zug herbei und die Polizei verflogt eine flüchtigen Ganoven. Diese Dynamik zieht sich durch das gesamte Werk, Stimmungen kippen und bleiben doch konstant, die Atmosphäre stets sexuell aufgeladen, kleine und grössere Geschmacklosigkeiten poltern durch das Szenario. Grotesk, bizarr, absurd? Immer, sicher! Dennoch drückt sich das Drehbuch nicht vor einer gelungenen Auflösung. Pünktlich zum Finale twistet der Plot fröhlich umher, kommt letztlich cleverer und durchdachter aus der Hüfte, als es so mancher gelobte und geachtete Genreklassiker von sich behaupten kann. Ein Giallo der ganz besonderen Sorte, abgegriffene Worthülsen wie "Trash" sind völlig deplaziert, geradezu lächerlich!

Achterbahn pur! Störenfriede enden im Säurebad, Familienfreunden der eigenwilligen Art. Fantastisch Eleonora Rossi Drago, Mixtur aus Übermutter, eiskalter Killerin und begehrenswerter Schönheit, umweht vom Hauch des Todes. Pier Angeli, ein gefallener Engel in der Sphätphase der Karriere, zu bewundern in einem ihrer letzten Auftritte. Ihre Falesse getrieben von Begehren, Ängsten und Zorn, die Wurzel des Unheils verborgen. Emilio Gutiérrez Caba als verdorbenes Großmaul Colin, gleichzeitig ebenso schwer traumatisiert, überdies sensibel und künstlerisch begabt. Ein teuflisches Trio! ...oder lediglich gepeinigte Seelen auf der Suche? Fernando Sancho bleibt es auffälligster Nebendarsteller in Erinnerung, bricht wie ein Berserker in die Welt des Trios ein, wähnt sich in trügerischer Sicherheit, suhlt sich in der eigenen Perversion. Charakterkopf Luciano Catenacci, Alfredo Mayo, Víctor Alcázar und andere Herren (und Damen) runden das Ensemble ab, ich gehe nicht weiter auf die Nebenfiguren ein, will Spoiler vermeiden.

Geier, immer wieder Geier, im Käfig gehaltene Geier, der rasende Zug und das blubbernde Säurebad, im Taumel Rückblicke in die düstere Zeit der Naziherrschaft, Zyklon B und eine Kuckucksuhr als Team des Todes, Sigmund Freud. Was zum Teufel... Ich könnte noch Stunden über diesen Film schreiben, alles und gar nichts sagen, dieser Schatz ist unbeschreiblich! Abseits von schwarzen Handschuhen, maskierten Killern und Rasiermessern, nie war der Giallo mutiger, kreativer, visionärer! 1970 kochte der Kessel gerade erst so richtig hoch, umso respektabler dieser Beitrag von Sergio Bergonzelli, der Grenzen auslotet und Verschrobenheit mit einer ausgeklügelten Erzählung verbindet. Nur der aufmerksame Zuschauer wird dem Treiben folgen können, nur der aufgeschlossene Filmfreund wird Zugang (wie auch immer dieser aussehen mag, sich anfühlen wird) zu diesem Filmerlebnis finden.

Leider wurde der Film bisher nicht in Deutschland ausgewertet. Abhilfe schafft die gute DVD aus den USA, Severin präsentiert den Streifen in schöner Qualität, leider besteht das Bonusmaterial lediglich aus einem Trailer. Kaufbefehl, keine Ausreden!

Dicke 9/10 (überragend)

Lieblingszitat:

"200.000 Dollars for this?"


---


• Excessive Force (USA 1992) - Thomas Ian Griffith räumt als knallharter Bulle mit dem Gesindel der Stadt auf, gerät dabei in einem Sumpf aus finsteren Machenschaften. B-Action auf grosser Flamme gegart, in Nebenrollen tauchen zahlreiche Größen auf, Lance Henriksen, James Earl Jones und Burt Young, ferner Charlotte Lewis als Liebchen des Helden. Griffith steht die Rolle des Superbullen prächtig, der Streifen überzeugt mit gesunder Härte und kernigen Dialogen.

Die DVD von St. Peter Entertainment geht in Ordnung, auf der Scheibe befindet sich auch "Excessive Force 2" (der allerdings keine Fortsetzung ist).

Dicke 7,5/10


• Excessive Force 2 (USA 1995) - Stacie Randall sucht nach ihrem Ex, der Fiesling verpasste ihr vor ein paar Jahren einen Kopfschuss. Munterer B-Klopper für Genrefans, Stacie Randall mag nicht so fit wie Frau Rothrock sein, bietet dem Chauvi jedoch mehr fürs Auge. Fiese Fratzen und jege Menge Prügel & Geballer sorgen für kurzweilige Unterhaltung.

Ein starkes Double Feature, die Scheibe gehört in jede B-Action-Sammlung!

6,5/10
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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Blap
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Kleine Hartbox (#88, Cover B) aus der Trash Collection von CMV



Die Rache der 1000 Katzen (Mexiko 1972, Originaltitel: La noche de los mil gatos

Hubschrauber-Hugo im Anflug

Der wohlhabende Hugo (Hugo Stiglitz) bewohnt ein herrschaftliches Anwesen, fliegt gern mit dem hauseigenen Hubschrauber spazieren und schleppt noch lieber junge Frauen ab. Ein sorgenfreies Leben, das Leben eines stinkreichen Playboys? Nur auf den ersten Blick, denn Hugo und sein garstiger Diener Dorgo (Gerardo Zepeda), verarbeiten die Damen zu Mettgut, füttern mit dem frischen Hackepeter die zahlreichen Katzen des Lebemannes. Naja, immerhin legt Hugo die Köpfe seiner Opfer in Spiritus ein, schliesslich braucht jeder anständige Jäger eine vorzeigbare Trophäensammlung...

Was der geschätze René Cardona Jr. hier fabriziert hat, scheint -der Inhaltsangabe nach- als blutrünstiges Gemetzel der gröberen Sorte aus der Kiste zu poltern. Doch auf dieser Schiene ist der Streifen nicht unterwegs, die Morde bleiben eher zahm, folgende Zerlegungen werden nicht gezeigt, Cardona baut auf ein anderes Fundament. Dieses Fundament besteht vor allem aus dem noch recht jungen Hugo Stiglitz, schönen Frauen und einer herrlich bizarren Atmosphäre. Wie reisst man neue Damen für die Kopfkollektion im Keller auf? Klar, einfach mit dem Hubschrauber vor deren Nase orgeln, irgendwelche Terrassen oder Grundstücke beherbergen mit Sicherheit geeignete Anwärterinnen. Letztlich können die Ladies unserem Hugo sowieso nicht widerstehen, kein Wunder, die (falls vorhanden) teils angetrauten Begatter sind fürchterlich langweilige Kerle. Unverfroren verlässt sich das Drehbuch auf sein simples Rezept, Hugo reisst auf, Hugo besteigt, Hugo killt, Hugo gibt den Katzen Futter (zwischendurch schlurft immer wieder Diener Dorgo durchs Bild). Gern wird der Bogen in mancher Hinsicht überspannt, so gestaltet Cardona die Szenen mit Hugo im Hubschrauber äusserst ausführlich, obschon sich der Witz längst abgenutzt hat. Man bedenke, trotz der knappen Spieldauer wird die dünne Story mit einer fetten Schippe Leerlauf aufgefüllt. Dennoch kommt -zumindest aus meiner Sicht- keine Langeweile auf, Cardona schafft es immer die rechtzeitig die Kurve zu kriegen, charmanter Unfug der knuffigen Sorte. Der clevere Schnitt sollte nicht unerwähnt bleiben, kleine Zeit- und Gedankensprünge ergeben ein gelungenes Gesamtbild (die auf der DVD zusätzlich enthaltene US-Version baut deutlich ab). Angenehm die deutsche Synchronisation, sie trifft die groteske Stimmung punktgenau.

Hugo Stiglitz! Gern von Skeptikern und Nörglern als Steinmimiker und Antischauspieler bezeichnet, von seinen Fans geliebt, teils vergöttert. Ehrlich, Hugo rockt es immer, hier in ganz vorzüglicher Form! Minimalismus wird zum Stilmittel, ein geduldiger Jäger schneidet keine Grimassen, schreibt euch das hinter die Ohren, verdammte Axt! Hugo auf der Yacht, Hugo im kleinen Moterboot, Hugo auf dem Gaul, Hugo im Bett und selbstverständlich Hugo im Hubschrauber, ein Genuss ohne Verdruss! Die Sause zimmert dem Hugo aller Hugos ein prächtiges Umfeld auf den Leib. Moderner Luxus trifft auf gruftigen, schaurig schönen Familiensitz, diverse Sammlungen der Vorfahren inklusive. Gerardo Zepeda war bereits zum Zeitpunkt der Produktion ein vielbeschäftigter Darsteller, als Dorgo dient er Meister Hugo ohne Widerspruch (naja, stimmt nicht so ganz, schaut selbst). Dorgo geifert und ächzt putzig durch die alten Gemäuer, ein zweibeiniger Kettenhund, nur hässlicher und schröcklicher. Alle anwesenden Damen sind Schönheiten der Oberklasse! Anjanette Comer und Zulma Faiad halten am längsten durch, Anjanette liefert sich im grossen Finale ein packendes Duell mit Hugolein. Christa Linder darf unsere Augen zu Beginn des Films verwöhnen, die aus Bayern stammende Blondine spielt passenderweise eine Studentin aus Deutschland. Barbara Angely und Tere Velázquez schauen rein, Hugo braucht Futter, Futter, Futter. Übrige Herren bleiben unscheinbar, sind aber im Filmgeschäft keine Unbekannten (z. B. Jorge Russek, der in nahezu zweihundert Produktionen mitwirkte).

Leider kenne ich nur einen kleinen Teil des Gesamtwerkes von Rene Cardona Jr., bisher haben mich alle gesichteten Filme sehr angenehm unterhalten. "SOS-SOS-SOS Bermuda-Dreieck" (Il Triangolo delle Bermude, 1978) schafft ebenfalls das Kunststück aus weniger mehr zu zaubern, mit "Guayana - Kult der Verdammten" (Guyana, el crimen del siglo, 1980) gelingt es Cardona durchaus ernsthaft und berührend mit einem schwierigen Stoff umzugehen, der wüste Reisser "Das Geheimnis des blauen Diamanten" aka "Blutgericht am Amazonas" (Treasure of the Amazon, 1985) gehört längst zu meinen liebsten Abenteuerfilmen. Gebt mir mehr davon, bitte! Zurück zu den Katzen des Todes. Psychopath auf Frauenjagd, eigenständig und unverschämt an den Start gebracht, meine Sympathie ist der Sause sicher!

Die Trash Collection aus dem Hause CMV bietet immer wieder auch Stoff aus Mexiko an, gerne darf die Reihe dieses Spielfeld in Zukunft erneut beackern. "Die Rache der 1000 Katzen" kommt in stimmungsvoller Qualität daher (nicht für Technikonanisten geeignet), der Bonusbereich bietet die deutlich kürzere US-Version (rund 60 Minuten), diverse Trailer und eine Bildergalerie. Für diesen Titel stehen drei unterschiedliche Covermotive zur Auswahl, oben abgebildet ist die mir vorliegende Variante B.

6,5/10? Wohlfühlatmosphäre und Knuffigkeit heben die Wertung auf knappe 7/10 (gut). Vielen Dank, ihr irren Mexikaner!

Lieblingszitat:

"Ich werde Chappi aus Dir machen! Für meine Kätzchen, verstehst Du!?"
Zuletzt geändert von Blap am Do 19. Jul 2012, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von ThomasB »

Schonmal beim Guinessbook gemeldet? Du kriegst sicher den Rekord fürs Derrick dauerschauen und posten :mrgreen:
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Beitrag von Blap »

In Ultrakurzform:


Dschungel der Apokalypse (Großbritannien 1981) - Ein britischer Beitrag zum Thema Vietnamkrieg, dem vermutlich schlimmsten Trauma der USA. Mit einfachen Mitteln realisiert, gelang Regisseur Lindsay Shonteff ein Werk, welches irgendwo zwischen üblichem "Antikriegsfilm" und lockerer Unterhaltung pendelt. Auf den ersten Blick mögen die Darsteller blass wirken, doch genau diese Durchschnittlichkeit lässt sie zu greifbaren Charakteren werden.

Die DVD aus dem Hause Savoy geht in Ordnung. Wer Lust auf einen europäischen Beitrag zum Thema Vietnamkrieg verspürt, der sollte diesem sehenswerten Streifen eine Chance einräumen!

6/10 (obere Mittelklasse)



Vier Fliegen auf grauem Samt (Italien, Frankreich 1971) - Der dritte Giallo des Herrn Argento beschliesst die sogenannte "Tier-Trilogie". Nicht durchweg stimmig wie der Erstling "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe", allerdings angenehmerweise weniger auf den US-Markt schielend als "Die neunschwänzige Katze". Dario Argento schenkt uns großartige Momente, aber streut den Fliegen ab und an ein wenig Sand ins Getriebe.

Endlich! Koch Media präsentiert den Film ungekürzt und in ansprechender Aufbereitung, angereichert mit über zwei Stunden Bonusmaterial (die Boni wurden noch nicht von mir gesichtet, demnächst folgen ein paar Worte dazu). Im Mediabook kommt der Film auf Blu-ray und DVD daher, eine dritte Scheibe (DVD) beinhaltet die Beigaben, ferner enthält das Set ein Booklet.

Für viele Fans eine der wichtigsten Veröffentlichungen der letzten Jahre! Nicht mein Liebling aus dem Argento-Kosmos, fraglos unverzichtbar und endlich in angemessener Qualität geniessbar!

7,5/10 (gut bis sehr gut). Der Sammelwert dieses BD/DVD-Sets in nicht per Zahlenraster erfassbar, mehr Pflichtkauf geht kaum!
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Beitrag von Blap »

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Kleine Hartbox (#31) aus der Trash Collection von CMV



Lady Terminator (Indonesien 1988, Originaltitel: Pembalasan ratu pantai selatan)

Dauerwelle des Todes auf der Jagd

Tania Wilson (Barbara Anne Constable) ist eine ehrgeizige Nachwuchsanthropologin, sie will das Rätsel um die sagenumwobene Südsee-Königin lösen. Besagte Dame war ein männerverschlingendes Biest mit magischen Kräften, bis sie eines Tages von einem ihrer Liebhaber überlistet wurde. Erzürnt versanken die bösartige Herrscherin und ihr Reich im Meer, die Bestie schleuderte ihrem siegreichen Begatter zuvor einen fiesen Fluch entgegen! Hundert Jahre sind seither vergangen, die Regentschaft der Südsee-Königin ist jedoch unvergessen, noch immer spukt sie in den Gedanken der Einheimischen umher. Trotz aller Warnungen lässt sich Tania nicht von einem Tauchgang abbringen, flugs dringt der rachelüsterne Geist in die junge Frau ein. Aus den Fluten entsteigt ein gnadenloses Wesen, nahezu unverwundbar und getrieben von grauenvoller Mordlust! Lady Terminator will um jeden Preis Erica (Claudia Angelique Rademaker) auslöschen, das aufstrebende Popsternchen ist die Urenkelin ihres damaligen Begatters. Mit tödlicher Präzision stürzt die Killerin die Stadt in einem Taumel aus Terror, Gewalt und Tod, verwandelt Ericas Leben in eine Hölle auf Erden! Max McNeil (Christopher J. Hart), seines Zeichens ein schlagkräftiger Polizist, vermag die Sängerin knapp vor dem Zugriff der Schlächterin retten, doch können Max und seine Freunde dem Unheil tatsächlich Einhalt gebieten...???

Actiongülle aus Indonesien, für Freunde sinnloser Gewalt und niveauarmer Schauspielkunst (oft) ein Freudenfest. Gern wird auf den westlichen Markt geschielt, in diesem Fall bediente man sich ohne Skrupel bei James Camerons Meisterstück "Terminator" (1984). Die Science-Fiction-Anleihen verschwanden im vernebelten Hirn des Drehbuchautors, der echte Terminator kam aus der Zukunft, seine weibliche Ergänzung beruft sich auf eine alte Schauergeschichte. Unverfroren werden Sequenzen aus Camerons Streifen gestohlen, meine Lieblinge sind der Angriff auf das Polizeirevier und die kleine "Augenoperation". Beim schiesswütigen Gewaltmarsch durch das Gebäude der Gesetzeshüter, lässt die Südsee-Terminatorin den Alpen-Roboter auf die Grösse eines Kindergarten-Cops schrumpfen. Hier wird die Feuerwaffe zum Kastrationswerkzeug, hier bleibt kein Organ vom Kugelhagel verschont, hier pflügt die ultimative Domina den Spielplatz um! Während der alberne Cameron-Termi sein Auge nach der Entfernung entfernt hat (ähmmh...), setzt Lady T. den ollen Glupschapfel einfach wieder ein. Zack, einmal durchs Waschbecken gezogen, schon sitzt die Glotzkugel wieder funktionsfähig in der Birne, so macht Frau das! Damit sind freilich längst nicht alle "Nähen" angesprochen, die Marschrichtung des Ergusses sollte allerdings klar umrissen sein. Überhaupt schert sich das Drehbuch einen feuchten Kehricht um durchgehende Nachvollziehbarkeit, so sind der heldenhafte Bulle und das gehetzte Sangeskind plötzlich ein Liebespaar (Romantik pur, Rosamunde Pilcher kann es nicht besser).

Eine Zierde des Treibens sind die ansprechenden Action-Sequenzen, die munter zwischen solider B-Ware und C-Murks über den Bilschirm torkeln. Teils geht es blutig ans Werk, teils huschen grottige "Achtziger-Jahre-Lichterscheinungen" durchs Bild, das Finale präsentiert uns die angekokelte Version der Südsee-Bestie, Brandenburg in Südostasien. Wenn die Action eine Zierde darstellt, dann ist Barbara Anne Constable fraglos die Krönung! Schade, offenbar gibt es keine weiteren Auftritte der Dame zu bewundern, obschon sie eine äusserst attraktive Vertreterin des schöneren Geschlechts abgibt, dazu herrlich böse aus der Kluft schauen kann! Barbara Anne würde ich nur allzu gern in weiteren Kloppern der B- und C-Klasse geniessen, leider ein nicht erfüllbares Verlangen. Rittmeisterin Constable beherrscht nicht nur Fratzenschneiderei und Schiessprügel, sie glänzt mit einem gut bestückten Obstkorb (der leider zu selten in den Vordergrund tritt), die schnelle Nummer mit Lady Termintor, schmerzhaftes Ende für manch schmalbrüstigen Burschen. Aber was solls, es gibt sicher viele unangenehmere Arten den Löffel zu reichen, nach dem finalen Ausritt wird die Fleischpeitsche sowieso nicht mehr benötigt, also weg damit! Neben Barbara Anne Constable verblasst die übrige Besetzung, hauptsächlich versinken die Damen und Herrn im Sumpf üblicher Metzelmasse (anonyme Metzelmasse, so viel Zeit muss sein). Lediglich Christopher J. Hart und Claudia Angelique Rademaker treten ansatzweise aus dem langen Schatten der schönen Barbara hervor. Hart taugt durchaus zum Helden aus der dritten Reihe, Claudia Angelique gefällt als nette und nicht allzu zickige Popdohle (fürs zweite "p" mag es nicht ganz reichen).

Achtziger-Schund mit Hang zur Märchenstunde, Exploitation in Reinkultur. Die böse Hauptfigur ein feuchter Traum, die deutsche Synchronisation aus der gehobenen Porno-Klasse, schlechte Musik, fröhliches Gemetzel zwischen Sonnenbrand und Hirntod. Achja, Barbara Anne Constable zeigt uns ihre Dauerwelle, solch schaurige Lockenpracht gab es nur in den achtziger Jahren (egal, das Rasseweib sieht auch mit dieser Frisur unglaublich scharf aus! ...und wieder klimpern die Taler im Chauvi-Schwein). Wer nun zumindest einen Hauch von Neugier verspürt, der sollte ernsthaft über den Kauf der Scheibe aus der Trash Collection nachdenken (zu Risiken und Nebenwirkungen befragt bitte den Psychologen eures Vertrauens, meine Seelenklempnerin gab mir grünes Licht).

Zack, da sind wir. Was bietet die CMV-DVD sonst? Wie üblich ein paar Trailer, dazu alternative Szenen und eine Bildergalerie. Wie es sich für die Trash Collection gehört, kommt die DVD in einer kleinen Hartbox ins Haus.

7/10 blutige Rappelriemen in den feuchten Liebesgrotten der Südsee-Königin

Lieblingszitat:

"Meine Schecks sind weniger gedeckt als eine Jungfrau!" (Ja, die deutsche Synchro kann so einiges!)


---

...und sonst:


• The Thing (Kanada, USA 2011) - 1982 kam John Carpenter mit seinem genialen Remake von "The Thing" daher. War bereits die Vorlage von 1951 ein echter Treffer, sorgte Carpenter für Vollbedienung der allerbesten Sorte, überbot das starke Original deutlich! Matthijs van Heijningen Jr. drückt uns nun kein Remake des Remakes aufs Auge, er erzählt die Vorgeschichte zu Carpenters Fassung, schenkt Fans ein weitgehend gelungenes Prequel. Nicht immer geht die Rechnung auf, aber insgesamt gelingt der Aufbau einer packenden Atmosphäre, ich habe keine Lust krampfhaft nach Schwächen zu suchen.

Wer Carpenters Thing liebt und nicht aus Prinzip zur Nörgelei neigt, wird vermutlich auf ansprechende Art unterhalten. Von der Höchstwertung kann das Prequel nur träumen, meine Zuneigung ist dem Flick dessen ungeachtet sicher.

7/10 (gut)


• Dracula (USA 1931) - Schon immer war ich den Hammer-Klassikern von der britischen Insel weitaus inniger zugeneigt, wer braucht schon Bela Lugosi, wenn er Christopher Lee und Peter Cushing bekommen kann? Dennoch kommt der Gruselfan nicht an den Universal-Produktionen um die Herren Dracula, Frankenstein und Co. herum. Meine letzte Sichtung dieses Films muss schon ewig her sein (achtziger Jahre?), ergo war es an der Zeit, die vor ein paar Jahren erworbene DVD endlich erstmalig in den Player zu legen. Jau, schönes Urgestein, bis zum nächsten Date lasse ich mit Sicherheit nicht so viele Jahre vergehen.

Alles wie gehabt. Mag ich, doch für jeden Vampirfilm aus dem Hause Hammer, lasse ich jede Universal-Produktion im Regal stehen! Was soll dieser Vergleich, macht keinen Sinn, tut nichts zur Sache? Schon, aber ich nutze gern jede Gelegenheit, um meiner Begeistung für Hammer freien Lauf zu gewähren! Übt Nachsicht mit mir, bitte!

Hm, aus Respekt verzichte auf eine Zahlenwertung dieses guten Films.
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The Last Warrior - Der Kämpfer einer verlorenen Welt (Italien 1983, Originaltitel: Il giustiziere della terra perduta)

Robert dreht auf, Donald dreht durch

Wir kennen das Szenario. Mal wieder wütete ein Atomkrieg, mal wieder liegt die Zivilisation zerschmettert am Boden. Josh McBride (Robert Ginty) brettert mit seinem flotten Moped durch diese trostlose Welt, hinter jeder Kurve lauert der Tod (oder ein Gehilfe des Sensenmannes). Einerseits treiben Schergen des gnadenlosen Diktators Prossor (Donald Pleasence) ihr Unwesen, andererseits ist diverser Pöbel auf der Suche nach Opfern. McBride geht seinen eigenen Weg, eines Tages führt ihn ein Unfall jedoch in das Gebiet der Widerstandsbewegung. Freundlicherweise heilen die Damen und Herren die Verletzungen ihres Gastes. Mehr noch, sie halten den einsamen Burschen für den Auserwählten, er soll Professor McWayne (Harrison Muller Sr.) aus den Fängen Prossors befreien. McWayne ist der Denker und Lenker des Widerstands, für den Zusammenhalt der Bewegung unerlässlich. Trotz seiner Zweifel begibt sich McBride gemeinsam mit McWaynes Tochter Nastasia (Persis Khambatta) in die Höhle des Löwen. Im Herrschaftsbereich des Despoten greifen dessen Omega-Truppen mit aller Härte durch, dennoch kann der Professor befreit werden und mit McBride fliehen. Leider Nastasia verletzt zurück, fürchterliche Folterungen erwarten die junge Frau, Prossor kümmert sich persönlich um seine Beute...

Endzeit aus Italien, ich liebe es! Aus der Hochzeit des Genres stammt der kurz vorgestellte Streifen. Sicher kein Chef auf diesem wundervollen Spielfeld, für Fans jedoch eine angenehme Ergänzung zu den Überfliegern. Übermächtige Schätze drängen "The Last Warrior" in die zweite Reihe, es folgen ein paar Beispiele:

• Fireflash – der Tag nach dem Ende (1983/ 2019: Dopo la caduta di New York / Regie: Sergio Martino)
• Metropolis 2000 (1982 / I nuovi barbari / Regie: Enzo G. Castellari)
• Endgame – das letzte Spiel mit dem Tod (1983 / Endgame - Bronx lotta finale / Regie: Joe D'Amato)

Martino, Castellari, D'Amato! Weiterhin waren Grössen wie Lucio Fulci und Ruggero Deodato in diesem Gefilde unterwegs (teils in Randbereichen), gewissermaßen ein Sammelbecken verehrter Genre-Regisseure, konzentriert in einem recht überschaubaren Zeitfenster (es wurden nicht alle Herren von mir aufgezählt, ich bitte um Nachsicht). Zwar brachten die späteren achtziger Jahre weitere Endzeit-Sausen hervor, der Gipfel der Lust wurde aber fraglos in den Jahren 1982/83 errreicht!

Auf dem Regiestuhl von "The Last Warrior" nahm der Amerikaner David Worth Platz, für die Story zeichnet er ebenfalls verantwortlich. Die ganz grosse Karriere sollte Worth verwehrt bleiben, auf sein Konto gehen einige sympathische B-Knaller, z. B. mehrere Action-Flicks mit Cynthia Rothrock. Im Bonusbereich der mir vorliegenden DVD ist ein Interview mit David Worth zu finden, der sich wohlgesonnen über seinen Film äussert. "Kein guter Film, aber eine sehr lehrreiche Erfahrung und angenehmes Arbeitsklima", so die Kernaussage des Herrn Worth. Recht hat er, als "guter Film" geht sein Ausflug in die Endzeit eher nicht durch (was auch immer ein "guter Film" sein mag), indessen ist der Streifen verdammt unterhaltsam, kommt mit bizarren Einschüben daher, punktet gar mit einer gelungenen Überraschung! An Albernheiten mangelt es nicht, der Held hat einen vorlauten Computer in seinem Motorrad verbaut, "Einstein" gibt gern Widerworte und sorgt für manchen Schmunzler. Grosse Klasse die Kameraarbeit von Giancarlo Ferrando (der auch Martinos "Fireflash" gekonnt einfing), durch dessen Gespür und Können der Film massiv an Qualität gewinnt. Action kommt in Form von jeder Menge Geballer und wilden Verfolgungsjadgen daher, die Waffensounds tönen grotesk, hin und wieder gibt es satte Explosionen auf die entzüdeten Augen. Vor allem der Machtbereich des Fieslings wurde stilvoll angelegt, dazu gibt es ein paar obskure Sets, in des Diktators Diskothek verbringen die braven Bürger ihre Freizeit, verabreichte Tranquilizer sorgen für Ruhe und Ordnung im Stadtstaat. Endzeit geht nicht ohne eine Dosis Mutation, kurzzeitig müssen sich Held und Heldin mit bekloppten Retro-Morlocks rumärgen.

Robert Ginty verstarb leider 2009, er wird B-Filmfanatikern für immer als "The Exterminator" (1980) in bester Erinnerung bleiben. Ginty hat im Vergleich zu seiner Paraderolle an Profil gewonnen, erinnert mich an eine schmale Ausgabe von Roddy Piper. Persis Khambatta gibt sich kratzbürstig, die toughe Rolle steht ihr gut zu Gesicht, weibliche Reize sind auf diesem Tummelplatz des Irrsinns weniger gefragt. Donald Pleasence erwartungsgemäß grandios, der Mann ist stets eine sichere Bank. Pleasence hetzte dem legendären Serienkillermonster Michael Myers durch etliche Halloween-Aufgüsse nach, er gab im Bond-Kosmos die beste Ausgabe des Superschurken Blofeld, manchmal der Held, oft der Bösewicht, fast immer psychotisch, ein Mann für alle Fälle des trabenden bis galoppierenden Wahnsinns! Prossor ist ein ekelhafter Nazi, löscht aus was nicht passt, kleidet seine Truppen in an die SS angelehnte Klamotten. Eine bessere Besetzung als Donald Pleasence? Denkt nicht mal daran! Fred Williamson taucht in einer Nebenrolle auf. Jau, er ist einfach da, das reicht, Fred Williamson ist Fred Williamson ist Fred Williamson! Harrison Muller Sr. träumt von einer besseren Welt, die übrigen Gestalten fallen in die Kategorien "anonyme Metzelmasse", "Ekelfratzen", "Mutanten" und "Pöbel" (wahlweise kombinierbar).

Regisseur und Autor David Worth kann sich zwar nicht mit seinem Kollegen aus Italien messen, doch die starke Kameraarbeit von Giancarlo Ferrando, knuffige Einfälle und absurde Momente, die starke Besetzung, der gekonnte Umgang mit den Klischees des Genres, sorgen letztlich für ein kurzweiliges Vergnügen. Gerade kommt mir der Chor in den Sinn, mit dem uns Worth gegen Ende des Lichtspiels drangsaliert, unglaublich, diesen Erguss muss ich zwangsläufig ins Herz schliessen!

Mir liegt die DVD von Imperial Pictures vor, neben dem ungekürzten Film gibt es (nicht viele, aber interessante) Boni zu geniessen. Alternativ bietet Retrofilm Auflagen in Hartboxen an (die günstigere Imperial-DVD kommt im Amaray (Clone) ins Haus).

6,5/10 (mehr lässt die extrem starke Verwandtschaft nicht zu, in Gedanken addiere ich diverse Wohlfühlpunkte!!!)

Lieblingszitat:

"Ihre Bosheit muss bis zum Tode bekämpft werden!"

Die deutsche Synchro hat einige Entgleisungen in der Hinterhand, ich verzichte aus Rücksicht auf empfindliche Forianer auf entsprechende Zitate.
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
Huskykiro
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Huskykiro »

LED ZEPPELIN

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Kennen halt nur noch die Oldies 8)
Ich sage mal,
waren einer der Weltbesten Bands in den 70ern.
Alleine schon der Gründer und Gitarrengott Jimmy Page. :character-beavisbutthead:
Jimmy Page's einmaliges Gitarrenspiel, Robert Plant's unverkennbare Stimme, John Paul Jones' und John Bonham's perfektes Rhytmusgefühl - LIVE !!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von bersi »

Insidious

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8O 8O 8O 8O 8O :!: :!:

Das war der mit Abstand gruseligster Film seit sehr langer Zeit :!:

Er orientiert sich stark an Poltergeist.

Licht aus,Anlage laut und.......erschrecken :twisted:

Sehr empfehlenswert :!:


Martin
Hier gibt es nichts zu sehen,bitte gehen sie weiter !!
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Re: Welche DVD gab's zuletzt (im Player)?

Beitrag von Blap »

Unerträgliche Hitze, daher die letzten Nächte im Ultrakurzformat:



• Ninja III - Die Herrschaft der Ninja (USA 1984) - Der böse Geist eines noch böseren Ninja gewinnt Macht über Lucinda Dickey. Nichts geht mehr, nun kann nur noch der gute Ninja Shô Kosugi helfen...

Mord, Fratzengeballer und Aerobic! Völlig hirntote Story, inszeniert von Sam Firstenberg. Cannon dreht durch, ich drehe mit und bin sehr angetan. Bescheuertes Spektakel, sehr unterhaltsam. Endlich auf DVD und BD erhältlich, leider ist die Auswertung lieblos geraten. Besser so als gar nicht, dennoch hätte man sich mit der Aufbereitung des Materials ein wenig Mühe geben können.

Mag ich sehr = 7/10



• Scre4m (USA 2011) - Nach über zehn Jahren Pause schickt Wes Craven seine Stammbesetzung wieder ins Rennen, auf ein fröhliches Wiedersehen mit David Arquette, Neve Campbell, Courteney Cox und neuen Gesichtern.

Nichts erwartet, viel bekommen. Starker Viertling, vermutlich die beste Fortsetung des 1996er Auftakts. Wer die damalige Trilogie mag, der sollte sich die Fortführung der Reihe keinesfalls durch die Lappen gehen lassen! Die BD ist sehr ordentlich, nette Boni runden den positiven Eindruck ab.

7,5/10 (gut bis sehr gut)



• Angst über der Stadt (Frankreich, Italien 1975) - Es folgt ein älterer Kurzkommentar:

In Paris geht ein wahnsinniger Killer um. Er hält sich für die gültige Moralinstanz, junge Damen die gegen seine Weltanschauung verstossen, überführt der Fanatiker gnadenlos in eine andere Bewusstseinsebene. Commissaire Jean Letellier (Jean-Paul Belmondo) und sein Team werden mit der Ergreifung des Serientäters beauftragt. Letellier passt dieses "Psychozeug" nicht in den Kram, er hat noch eine Rechung mit einem anderen Schwerverbrecher zu begleichen. Dieser Bursche namens Marcucci tötete bei einer wilden Verfolgungsjagd Letelliers Partner. Durch fragwürdige Entscheidungen steht dem Kommissar nicht nur Ärger mit seinem Chef ins Haus, auch die lokale Presse meint es nicht gut mit den oft grobschlächtigen Methoden des Ermittlers...

"Peur sur la ville" ein ein erstklassiger Action-Thriller aus dem Jahre 1975. Belmondo zeigt sich bestens in Form, die Rolle des harten Bullen wurde ihm auf den Leib geschneidert. Der Killer wird von Adalberto Maria Merli ebenfalls sehr gut dargestellt, ein herrlich fieser Typ. Verhaltensmuster, Kleidung und Taten des Mordbuben erinnern durchaus an einen gepflegten Giallo, während der Held in Richtung Dirty Harry tendiert.

Rund zwei Stunden beste Unterhaltung, die Verfolgungsjagd über den Dächern von Paris bescherte mir ein paar graue Haare zusätzlich.

Sehr gut = Dicke 8/10

Nachtrag: Wundervoller Klassiker, der immer geht! An der DVD aus dem Hause Anolis gibt es nichts zu meckern. Der Streifen gehört in jede gepflegte Sammlung!
Ich bin zwar ein Radikaler, aber mehr noch bin ich ein Lüstling! (Lady Snowblood 2: Love Song of Vengeance)
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