Kikl hat geschrieben:Wenn Du das nicht messen willst, dann könnte man ja einen Hörtest machen, der wissenschaftlichen Kriterien genügt. Hier im Forum kennen sich einige damit sehr gut aus (DBT= doppelter Blindtest). Ansonsten ist die Diskussion einfach nicht zu versachlichen...
Wie bereits bei der Diskussion um den DBT festgestellt ist ein Solcher nicht zur Beurteilung eines technischen Gerätes oder Bauteiles geeignet, sondern bestenfalls zur empirischen Ermittlung der menschlichen Wahrnehmungsgrenzen.
Die wissenschaftliche Vorgehensweise wäre:
1. Kabel (und Box) exakt vermessen.
2. Auswirkungen der Kabelparameter auf das Klangbild berechnen.
3. Die Hörbarkeit dieser Klangbild-Änderung im DBT prüfen/nachweisen.
Punkt 3 erübrigt sich, damit haben sich bereits Generationen von Diplomanten/Doktoranten die Ohren blutig gehört und in den Auswertungen die Finger fusselig geschrieben.
Ich möchte an dieser Stelle auch keinesfalls in Frage stellen,
dass es anders klingt.
Bestenfalls die Bescheibung der Änderung erscheint mir
fragwürdig, weil ein Kabel keine zusätzlichen Details in die vom Verstärker angelieferte Musik reinbringen kann...
Kikl hat geschrieben:Vielleicht haben wir einen Elektrotechniker hier im Forum, der Dir bei der Messung behilflich sein könnte?
Ist ein Ing. (FH) für Nachrichtentechnik (Schwerpunkt: TF/Kabel-Technik) + Dipl. Ing. (Uni) Informationstechnik (Schwerpunkt digitale Signalverarbeitung) qualifiziert genug
Raico hat geschrieben:Klar, dass es jetzt auch mal die "Isos" sein müssen, die da "ihre Schwächen" haben.
Sieh es doch einfach mal nüchtern und sachlich:
Die "Isophon Vertigo Gold Signature" ist eine bestenfalls "monetär und optisch hochwertige" Box, aus technischer Sicht ist das eindeutig eine Fehlinvestition.
Das Konstruktionsprinzip hat eine Vielzahl bekannter und sehr gut dokumentierter Fehler, die Box ist sowohl akustisch als auch bzgl. ihres elektrischen Anschlussverhaltens recht kritisch.
Den Beweis dafür hast Du selbst erbracht, denn jedes 2,5mm² Billig-Kabel ist näher am "idealen Leiter", als das Fadel.
Wenn Du also zum optimalen Anschluss Deiner Boxen an eine (auch technisch) so hochwertige Endstufe wie die Vincent noch eine zusätzliche "Korrektur-Einheit" benötigst, dann ist da was ziemlich faul!
Das erklärt übrigens auch, warum Andere Deine Erfahrungen nicht nachvollziehen können!
Für eine sauber konstruierte und korrekt abgestimmte Box ist das Fadel-Kabel (bzw. dessen Korrektur-Box) so überflüssig wie ein Kropf!
Raico hat geschrieben:...weiß ich aus Messwertetabellen in den verschiedenen Kabeltests der so häufig gescholtenen Hifiblättchen, dass dort alle möglichen Induktivitäten, Kapazitäten und ich weiß nicht was sonst noch - ihr mögt euch da besser auskennen - rauskommt.
Z.T. unterscheiden sich die Werte in Größenordnungen von Zehnerpotenzen und helfen bei der Beschreibung von Klangunterschieden auch nicht weiter.
Da bist Du nicht der Einzige und genau darauf basiert diese ganze HiFi-Voodoo-Industrie!
Raico hat geschrieben:Nachtrag: Wer sagt eigentlich, dass man alles, was man hören kann, auch messen kann?
Einerseits geht die Messgenauigkeit aktueller Mess-Systeme um einige Zehnerpotenzen über die menschlichen Wahrnehmungsgrenzen hinaus.
Andererseits gilt trotzdem die "universelle Mess-Regel":
Wer misst misst Mist!
Mit anderen Worten: Jede Messung ist fehlerbehafter, wobei die meisten Fehler in der Mess-Methodik bzw. im Messaufbau zu finden sind.
Trotzdem wäre es vermessen (
), deshalb die Messbarkeit der relevanten Parameter grundsätzlich in Frage zu stellen, insbesondere wenn es um vergleichsweise primitive Verstärker/Schallwander geht.
Raico hat geschrieben:Ich sage nur mit Lindenberg: "Hinterm Horizont gehts weiter!"
Natürlich geht es hinter jedem Horizont weiter, allerdings haben unterschiedliche Menschen einen jeweils höchst unterschiedlichen Horizont.
Mit anderen Worten, nicht alles, was hinter
Deinem Horizont liegt muss zwangsläufig hinter dem Horizont Anderer liegen.
Kikl hat geschrieben:Zumindest dünne Strippen scheinen Einfluss auf den Klang zu haben.
Je dünner und länger ein Draht, desto höher sein elektrischer Widerstand.
Das sollte im Normalfalle lediglich eine gleichmäßige Dämpfung erwirken, d.h. der Klang sollte sich dadurch nicht ändern, die Box spielt nur etwas leiser.
Weil aber die meisten Boxen keinen linearen Impedanz-Verlauf haben führt bei den meisten Boxen ein höherer Kabelwiderstand zu einer Klangveränderung (meist eine geringere Bedämpfung der Resonanzen).
Bei den meisten Boxen wäre es deshalb erstrebenswert, den Kabelwiderstand so gering wie möglich zu halten.
Wenn der Kabelwiderstand kleiner als 1/20 der Box ist, dann kann man ihn allerdings (zumindest für die Hörschall-Wahrnehmung) völlig vernachlässigen.
Ein 2.5mm²mm Kabel hat einen Widerstand von 7,8 Ohm je Kilometer, d.h. beim Anschluss einer 4 Ohm-Box ist der Einfluss des Kabels bis zu 25m (bei 8 Ohm wären es 50m) weit unterhalb der Grenzen der menschlichen Wahrnehmung.
Auf 2 Metern ist selbst der Unterschied zwischen 16mm² und 0,25mm² nicht wahrnehmbar
Raico hat geschrieben:Ein letzter Punkt noch, den hoffentlich niemand als Prahlerei verstehen wird. Mein Hifi-Leben ist aus rein biologischen Gründen (bin Jahrgang 1954) deutlich länger als das der meisten User hier. Damit habe ich schon viel Zeit und auch Geld in meine Anlage investieren können. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Klangdetails, die bei so sensiblen Themen wie z.B. "Kabelklang" eine Rolle spielen, über kleinere Anlagen nicht deutlich werden.
Verstehe das bitte nicht falsch, ich will Dir keinesfalls zu nahe treten, aber in dieser Biographie finde ich keinen einzigen Anhaltspunkt, der Dich in irgendeiner Art "höher" qualifiziert, als jüngere User des Forums.
Z.B. meine Erfahrungen mit "HiFi" beschränken sich keinsfalls nur auf "viel Zeit und auch Geld", ich habe mit 14 schon meine ersten Verstärker und Boxen selbst gebaut (vom Schaltungsentwurf, Weichen-Berechnung bis hin zur sauberen mechanischen Herstellung), mit 16 hatte ich die "lauteste und bestklingende" Disco der Schule, die weitere Qualifikation hatte ich oben schon angedeutet, dazu kommen mehrere Berufsjahre Erfahrung (u.a. als Entwicklungs-Ingenieur für Lehre und Forschung an 'ner Uni)...
...und natürlich immer nebenbei das alte Hobby weitergepflegt.
Raico hat geschrieben:STEREO, Heft 4/2006, in welchem auch das höchst lesenswerte Interview mit Hans M. Strassner von HMS zu finden ist
Ich mag sowas allein deshalb nicht kaufen, weil ich nicht dazu bereit bin, diese Art von aktiver Volksverdummung auch noch zu finanzieren.
Witzig ist vor Allem, welche Effekte (bis hin zur Quanten-Theorie) da bemüht werden, insbesondere wenn es (wie bei Dir) um 2 Meter Gleichstrom-Übertragung (und nichts Anderes ist NF-Übertragung über 2 Meter) geht!
ChrisBi hat geschrieben:Die ganze Diskussion über das Thema ist vollkommen überflüssig.
Das finde ich nicht!
Man kann immer noch was dazulernen und so manche kontrovers geführte Diskussion regt auch Die zum Nachdenken an, die ggf. nur still mitlesen.