Seite 10 von 22

Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 15:04
von teite
Hallo,
Kikl hat geschrieben:@teite
Quantisierung ist nicht das Gleiche wie Abtastung. Durch die Abtastung an sich geht keine Information verloren. Der Beweis geht davon aus, dass der Wert des analogen Signals zum Abtastzeitpunkt exakt bestimmt wird. Das ist nicht der Fall, wenn die Messwerte quantisiert werden. Das Problem habe ich allerdings bereits angesprochen.

Nun ich sprach von der AD-Wandlung im allgemeinen. Und da ist das Nyquist-Theorem nur eine Seite der Medaille.

cu,
Stefan

Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 15:12
von Kikl
Dann sind wir uns ja einig.

Gruß

Kikl

Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 19:14
von beamter77
Viele Schreiberlinge gehören der Gattung „Gerätehörer“ an.
„Musikhörer“ nehmen sich dafür recht wenig Zeit – weil sie eben vorrangig Musik hören. :lol:

Ich gehöre (leider) zur Gattung „Gerätehörer“.

Die „Gerätehörer“ spalten sich ganz grob in

Techniker (was sich nicht messen lässt, hört man nicht),
Hörer (ich höre etwas – mir muss keiner technisch erklären was ich nicht höre),

auf.

Viele „Gerätehörer“ sind unsicher und schwanken von Fall zu Fall zwischen beiden Lagern.

Hörerfahrungen können nie direkt vermittelt werden, man sitzt nicht im Gehirn des anderen.
Das technische Zerreden von subjektiven Hörerfahrungen bringt ebenfalls wenig. Es wird niemand gelingen, die aktuellen Einsichten seines Gegenübers im Handumdrehen zu verändern und sei es noch so „gut“ gemeint.

Toleranz und eine Portion weniger Selbstgefälligkeit ist von denen zu fordern, die meinen anderen etwas voraus zu haben. Gleichfalls sollten sich auch jene zügeln, die alles für Unsinn halten, was sich außerhalb ihres aktuellen Erfahrungsstandes und sonstiger Möglichkeiten bewegt.

Meine abschließende Bemerkung zum Thema Plattendreher vs. CD-Spieler

Es handelt dich um unterschiedliche Werkzeuge, deren Aufgabe darin besteht, dem Medium Schallplatte oder CD Musikinformationen zu entlocken – nicht mehr aber auch nicht weniger. Um mitreden zu können, muss man beides zeitnah „unter vergleichbaren Bedingungen“ gehört haben. Ansonsten werden bestenfalls Vermutungen abgesondert. Wem das genügt, mag glücklich damit werden.

Und noch eins, die meisten Besitzer von Plattendrehern haben zusätzlich einen CD-Spieler, was man umgekehrt sicherlich nicht behaupten kann. Wer mag da im Vorteil sein ?

Ich habe meinen Plattendreher Mitte der 80er im irrigen Glauben – mit der CD wird klanglich alles besser - abgegeben und „bereue“ es manchmal heute noch. Trotzdem werde ich mir keinen mehr anschaffen, auch wenn diese Geräte unvergleichlich viel Flair versprühen (können).

Hier noch ein Bild vom unscheinbaren "Alten":
http://www.thorens-info.de/TD125mkii_sm ... me2000.jpg

Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 19:34
von Sirarokh
Bis auf den Umstand, dass die Unterschiede zwischen den "Hörlagern" natürlich fließend sind (und mitunter von Launen abhängen können), kann ich dir voll zustimmen!

Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 20:03
von Kikl
Das Thema ist gegessen. Die Verbraucher haben weltweit durch Ihr Kaufverhalten abgestimmt und mehrheitlich entschieden: Die CD ist das bessere Aufzeichnungsmedium. Die Schallplatte fristet nur noch ein Schattendasein. Mal sehen, ob der ominöse "Monsenior" noch interessantere Themen auf Lager hat.

Gruß Kikl

Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 21:21
von beamter77
... wetten, dass es Wiederkäuer gibt ? :lol:

Verfasst: Do 24. Aug 2006, 03:40
von floyd
Glück auf ...

Ich hab noch alle Floyd Alben bis 1983, die guten
Genesis / Deep Purple Klamotten und die alten
Udo Lindenberch Machwerke als Vinyl Erstpressungen.

Jetzt wo ich mir die gesammten Argumente mal
durchgelesen habe, kommt der ganze alte Rotz
an Alben in die Tonne ...

floyd

Verfasst: Do 24. Aug 2006, 08:58
von elchhome
Hi Beamter,

ich kann deinen vorletzten Post nicht so richtig verstehen, da das Thema hier nichts mit "Gerätehörer" vs. "Musikhörer" zu tun hat. Es geht (mir) einfach nur darum aufzuzeigen, daß die Schallplatte keine mystischen Fähigkeiten hat um Musik besonders zu verschönern und die CD nicht prinzipiell schlecht ist, weil sie kein mystisches "feature" hat.
Wie schon von anderen gesagt, ist der Künstler, die Aufnahme und Produktion entscheident für die Qualität.
Vergleiche zwischen CD xyz und Schallplatte zyx sagen gar nichts aus! Vergleichen könnte man nur die Produktionen vom gleichen Master.
Mich würde wirklich interessieren, ob eine per professioneller Soundkarte von der Schallplatte aufgezeichnete und auf CD gebrannte Reproduktion der Selben, ihren mystischen guten Schallplattensound behält, oder von der CD versaut wird.

Gruß, Andreas

Verfasst: Do 24. Aug 2006, 09:40
von bony
beamter77 hat geschrieben:Um mitreden zu können, muss man beides zeitnah „unter vergleichbaren Bedingungen“ gehört haben. Ansonsten werden bestenfalls Vermutungen abgesondert. Wem das genügt, mag glücklich damit werden.
Naja, ich denke, man redet da einfach immer wieder aneinander vorbei. Die technischen Grundlagen stehen fest und um mitreden zu können, muss man die vielleicht annähernd verstehen (wollen). :wink: :wink: Sonst werden oft nur Vermutungen abgesondert (a la CD klingt scharf wegen "Rechteckfrequenzen"; die Sachallplatte ist exakter, weil digitale Daten nicht gewandelt werden müssen; ab 10 kHz gibt es auf CD hauptsächlich Artefakte ...). :wink:

Nochmal wiedergekäut :wink: mein Meinung (wenigstens annähernd) zur Ausgangsfrage:
Die Schallplatte besitzt einen (unter verschiedenen Bedingungen nicht unbedingt reproduzierbaren) Eigenklang, der gefallen kann.
Eine CD ist (für das menschliche Gehör) "transparent" und klingt also nicht. Damit ist die Ausgangsfrage ja eigentlich nicht beantwortbar. :wink:
Ein "harter Klang" entsteht im Tonstudio. Harter Klang wird z.B. mit der Analogtechnik schon allein durch die "eingebauten" Softclipping-Eigenschaften verhindert. Die heute leider oft vorzufindende übermäßige Dynamikkompression (Loudness Race) ist erst durch die Digitaltechnik erleichtert/ermöglicht worden. Mit den entsprechenden Verfahren und Geräten könnte das der Toning jedoch in den Griff bekommen (wenn er es denn möchte, Zeit hat, das Budget stimmt, das Know-How vorhanden ist ...).

Ich halte mich eher für einen Musik- als Gerätehörer. Damit ist es mir sowieso lieber, der Inhalt und nicht der Tonträger klingt.

Dass beispielsweise von Direktschnitten eine besondere Faszination ausgeht, kann ich durchaus verstehen. Allerdings liegt das nicht an der Technik selbst (eine Direkteinspielung könnte man theoretisch ja auch direkt auf eine CD bannen), sondern an der "Faszination des Besonderen" für den Hörer, nicht zuletzt aber auch für den einspielenden Künstler.

Verfasst: Do 24. Aug 2006, 16:28
von Bravado
Kikl hat geschrieben:Die Verbraucher haben weltweit durch Ihr Kaufverhalten abgestimmt und mehrheitlich entschieden: Die CD ist das bessere Aufzeichnungsmedium.
Herrlich - Marktverhalten als Herleitung eines Beweises ... :lol: :lol:
Wissenschaft kann ja so einfach sein ... :lol:
elchhome hat geschrieben: Mich würde wirklich interessieren, ob eine per professioneller Soundkarte von der Schallplatte aufgezeichnete und auf CD gebrannte Reproduktion der Selben, ihren mystischen guten Schallplattensound behält, oder von der CD versaut wird.
Dazu kann ich bei Gelegenheit mal was schreiben (auch wenn ich das Wort "mystisch" in dem Zusammenhang für Quatsch halte ... :roll: ).
Ich digitalisiere gerade ein paar alte Schätzchen (aber nur fürs Auto ... ;-) ... )