Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Viktor Novyy hat geschrieben: Mi 14. Apr 2021, 08:33
Den Mariss Jansons habe ich zuletzt auf Bluray gehört und gesehen. Dort dirigierte er die 6. Symphonie von Bruckner mit der Berliner Philharmonikern (Boxset Bruckner Symphonies 1-9).

Da bin ich noch mit mir selbst im Unreinen. Eigentlich interessieren mich in dieser Box nur die Interpretationen von Järvi und Blomstedt wirklich brennend. Ozawa würde ich noch gerne mitnehmen, weil ich wissen möchte, wie er, der ja nicht gerade für Bruckner bekannt ist, die Erste anlegt. Haitink muss man nicht haben, würde mich aber auch nicht stören. Bei Jansons bestehen bei mir die schon geäußerten Vorbehalte, Mehta ist mir eigentlich immer als mittelmäßig in Erinnerung: Ich habe nie eine wirklich schlechte Aufnahme von ihm gehört, aber auch nichts Bahnbrechendes, an das ich mich erinnern würde. Schließlich finde ich Rattle zwar äußerst sympathisch, habe mit seinem Interpretationsstil insbesondere in der Romantik und Spätromantik aber meine Probleme (wobei er dann richtig gut wird, wenn es ins 20. Jahrhundert und weg von den (Spät-)Romantikern geht, wie z.B. bei Stravinsky oder in der großartigen Aufnahme von Porgy & Bess mit den Londoner Philharmonikern). Vor dem Hintergrund würde sich der Erwerb der Box eigentlich nicht lohnen. Irgendwann siegt aber bestimmt die Neugierde...

Nachdem mein Sony FHD Beamer defekt war, hatte ich fürs Heimkino einen Sony 4K Beamer gekauft und den reparierten FHD Beamer eher notdürftig im „Musikzimmer“ installiert, da ein Verkauf massiven Verlust bedeutet hätte. Seitdem gibt es zur Musik sehr oft ein Bild zu sehen, es ist also ein Glücksfall geworden. Von den Berlinern habe ich mir die Mahler-Box, die angesprochene Bruckner-Box und die beiden Bach-Passionen gekauft. Bisher bin ich schwer begeistert. Die Mahler-Box habe ich bereits einmal durch, bei der Bruckner-Box die Nummern 1-4 und 6 und die Matthäus-Passion von Bach gabs zu Ostern.

Ich sehe das mit den Dirigenten nicht so pauschal, da sich immer eine bestimmte Interaktion mit dem Orchester ergibt. Die kann fruchtbar oder auch bescheiden ausfallen. Wenn ich das Bild zur Musik habe, ist mir wichtig zu sehen, wie empathisch und verständnisvoll das Orchester mit dem Dirigenten und vice versa umgeht. So entsteht meist unabhängig vom Namen etwas Großes, wenn das stimmig ist und Mittelmäßiges oder Käse, wenn es nicht passt. Hier sei mal im positiven Sinne beispielhaft die 8. Symphonie von Mahler mit Simon Rattle und den Berlinern genannt.

Andibuss hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 20:45 Weder bei Grimaud noch bei Gould stören mich die "Begleitgeräusche". Gould hatte ja sogar Sorge, dass er, wenn sich das Summen abgewöhnte, seinen Ausdruck verlieren würde.

Mir hat das Summen Glenn Goulds das Verständnis der Bachschen Klavierwerke deutlich erleichtert.

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und ich wäre mit Bach ohne Gödel, Escher und Loussier nie warm geworden ...

@g.vogt

Kannst Du das genauer erklären, inwiefern das Verständnis erleichtert wird? Für das musiktheoretische Verständnis lese ich mich immer erst einmal in ein neues Werk ein. Es gibt übrigens auch Dirigenten, die "nebenbei Musik machen". Auch da mache ich große Bogen herum.

Wenn mein Sohn und ich die Klampfe zu neu zu lernenden Stücken ohne Text schwingen, dann gibt's allerdings automatisch Geräusche beim Spielen, um schneller lernen zu können. "Bab-baaaah-bab, di-da" oder so ähnlich. Das will niemand hören.

Hier mal ein Poll, inwiefern Summen, Brummen, Grunzen oder andere Geräusche, z.B. anhand der beiden Dirigenten Mariss Jansons und Sir Colin Davis, stört:

https://www.talkclassical.com/10635-con ... nting.html

Das ist ziemlich ausgeglichen, wobei mir das bei Jansons noch nicht aufgefallen ist.

Indianer hat geschrieben: Mi 14. Apr 2021, 13:17 .
und ich wäre mit Bach ohne Gödel, Escher und Loussier nie warm geworden ...

Die CD läuft recht häufig:

g.vogt hat geschrieben: Mi 14. Apr 2021, 13:03

Andibuss hat geschrieben: Mo 29. Jun 2020, 20:45 Weder bei Grimaud noch bei Gould stören mich die "Begleitgeräusche". Gould hatte ja sogar Sorge, dass er, wenn sich das Summen abgewöhnte, seinen Ausdruck verlieren würde.

Mir hat das Summen Glenn Goulds das Verständnis der Bachschen Klavierwerke deutlich erleichtert.

Das kann ich sehr gut verstehen! (Ohne das Summen wäre Bach gar nicht zu ertragen... )

Viktor Novyy hat geschrieben: Mi 14. Apr 2021, 09:23 Nachdem mein Sony FHD Beamer defekt war, hatte ich fürs Heimkino einen Sony 4K Beamer gekauft und den reparierten FHD Beamer eher notdürftig im „Musikzimmer“ installiert, da ein Verkauf massiven Verlust bedeutet hätte. Seitdem gibt es zur Musik sehr oft ein Bild zu sehen, es ist also ein Glücksfall geworden. Von den Berlinern habe ich mir die Mahler-Box, die angesprochene Bruckner-Box und die beiden Bach-Passionen gekauft. Bisher bin ich schwer begeistert. Die Mahler-Box habe ich bereits einmal durch, (...).

Na dann, muss ich Dir dringend die hier empfehlen: https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail ... um/8337935 und noch die hier: https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail ... um/4940332

Absolute Sternstunden! Abbado ist für mich ohnehin der Dirigent, der Mahler für meinen Geschmack am treffendsten interpretiert hat - und es gibt zahllose Aufnahmen unter Abbado, von denen ich einige kenne - nie wurde ich enttäuscht.

Järvi ist für mich die Mahler Gesamtaufnahme, die in punkto Klang und Dynamik absoluten Referenzcharakter hat. Die Interpretationen unterscheiden sich deutlich von Abbado, sind aber nicht weniger gut. Järvi legt großen Wert darauf, dass man die Symphonien möglichst in ihrer Gesamtheit erfasst und stellt zugleich jedes Instrument für sich genommen heraus (doof ausgedrückt, ich weiß).

Das sind tolle Tipps, danke! Auf die Abbado Edition würde ich wahrscheinlich verzichten, obwohl er einer der wenigen Dirigenten ist, von den ich eine komplette Box besitze (Complete RCA & Sony Album Collection). Die Box von Järvi ist jedoch auf der Einkaufsliste gelandet, das liest sich sehr interessant.

Andibuss hat geschrieben: Mi 14. Apr 2021, 15:44 Järvi legt großen Wert darauf, dass man die Symphonien möglichst in ihrer Gesamtheit erfasst und stellt zugleich jedes Instrument für sich genommen heraus (doof ausgedrückt, ich weiß).

Nachdem ich jetzt so einige Konzerte der Berliner Philharmoniker gesehen habe, muss ich sagen, dass man den einzelnen Musiker und sein Instrument im Orchester anders wahrnimmt, als wenn man ohne Bild hört. Man lernt sie einzeln schätzen und ergötzt sich nicht nur am ganzen Orchesterklang.

@Viktor Novyy
Etwas Off-Topic, aber wie rippst du SACDs?