Goisbart hat geschrieben:
-Wenn Ohr+Gehirn ohnehin das Resultat der Kantendispersion filtern, machen die asymmetrischen HT dann überhaupt noch Sinn? Die messtechnische Senke weniger Tief und etwas breiter zu gestalten sollte sich somit eher nicht lohnen.
Theoretisch haben Sie schon recht. Aber man ist als Boxenentwickler natürlich schon darum bemüht, die Frequenzgang-Kurve nicht zu sehr verzerrt aussehen zu lassen, um eine Box homogen klingend hinzubekommen. Hier hilft ein asymmetrisch angeordneter Hochtöner natürlich schon.
Goisbart hat geschrieben:
-Eine stark bündelnde Box im Wohnzimmer wäre wahrscheinlich keine schlechte Idee, wenn 1.) man meist im Sweetspot sitzt und 2.) die Box breitbandig stark und homogen bündelt. Vor allem 2.) ist gar nicht so einfach.
Genau so ist es.
StefanB hat geschrieben:Gerade in akustisch suboptimalen Wohnhallen ist ein Hallsossenwerfer einer ordentlich richteten Box auch und gerade auf Entfernung, hoffnungslos unterlegen. Das liegt in der Natur der Sache.
Stimmt leider überhaupt nicht. Die Bündelung bei wirklich
allen Frequenzen hinzubekommen, ist eine riesengroße Illusion. Das wird oft vergessen bei den Diskussionen um richtende Boxen. Eine deutliche Richtwirkung, welche
gehörmäßig wirklich relevant ist, unabhängig davon, ob es sich um Hifi- oder Studio-Lautsprecher handelt, ist meiner Einschätzung nach erst meist ab Frequenzen von ca. 500 Hz, bestenfalls ab 300 Hz aufwärts möglich. Unterhalb davon wird der Schall
kugelförmig abgestrahlt. Das bedeutet für den Klang: Eine Box, welche einen linearen Frequenzgang aufweist, und ab 300-500 Hz konstant bündelt (was alleine für sich schon meist nicht der Fall ist!), klingt gerade in einem halligen Raum fast immer "mulmig", dumpf, ja oftmals sogar "verwaschen". Das ist so meine Hörererfahrung. Sorry, aber ich mag solch einen Klang nicht.
StefanB hat geschrieben:
Wenn ihr mal in einer Kirche Zeilenstrahler gegen gewöhnliche 2 Wege gehört habt, versteht ihr. Gerade Sprache profitiert ungemein.
Bei ernsthaftem Hifi dreht es sich nicht nur um die
reine Reproduktion von Sprache. Kirchen mit Wohnräumen gleichzusetzen, hilft hier auch nicht unbedingt. Sorry, wenn ich auch hier widersprechen muss.