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Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 20:58
von JensII
mk_stgt hat geschrieben:das sind aber schon eine menge an unbekannten, oder?

Stimmt - Leider konnte ich von den wenigen Ansprechpartnern heute keinen erreichen.
Die Frage ist halt: Welche (Zustands-)Riskiken noch kommen können und können diese finanziell durch einen vermeintlich günsigen Preis aufgefangen werden?

Das reine Verkehrwertgutachten ist schon radikal günstig (185€/m² obwohl 230-250€/m² in der Gegend üblich sind, Keller wie dachgeschoss wird überhaupt nicht in die Fläche eingerechnet bringt aber ca. 65m² auf 93m² gerechnete m² dazu) -> Die in den bekannten Portalen vergleichbaren Immobilien liegen 30-50000€ über dem angesetzten Verkehrswert (welcher auf vielen Schätzwerten beruht, da nicht besichtigt werden konnte).
Entsprechend ist der vermeintliche Ersteigerungspreis ein Schnäppchen mit etwas Losglück.

Die Frage ist halt: Wie groß sind die Risiken/Schäden und was würde eine "Behebung" dieser kosten :roll:
Wenn die Summe aus Ersteigerungspreis und ungeplanter Reparaturen kleiner ist, als der normale Preis ist finanziell gesehen doch schon einiges gut gelaufen.
Und wenn man ein 30 Jahre altes Haus kauft, wird man NIE alles in Nuzustand haben, oder?!

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mo 19. Feb 2018, 22:03
von dimitri
JensII hat geschrieben:Die Frage ist halt: Wie groß sind die Risiken/Schäden und was würde eine "Behebung" dieser kosten :roll:
Irgendwas zwischen 0 und 200000 Euro - plus/minus ein paar 10000 Euro :mrgreen:
Ich hab 2015 gebaut und kenn zumindest die Preise für den Neubau ein wenig, bei dir kommen ja noch die Kosten für den Ausbau/Entsorgung dazu.
Geh mal davon aus, dass in dem Haus nur das Nötigste gemacht wurde - wenn überhaupt. Da Du keine Vorstellung davon hast, wie es Innen aussieht, wären die Ersten Verdächtigen Innentüren und Böden. Da kannst du Locker mal 20-30 Tsd rechnen - ohne neue Sanitäranlagen wohlgemerkt, die kommen noch obendrauf.
Des Weiteren kannst du ggf. zu diversen energetischen Sanierungen verpflichtet werden: https://ratgeber.immowelt.de/a/energeti ... g-ist.html
Fenster sollten nach 30 Jahren eigentlich noch ok sein - wenn nicht, dann rechne in dem Fall mal mit 25-30 Tsd Euro.
Wie sehen die Außenanlagen aus? Ist die Garage (sofern vorhanden) trocken oder bröckelt schon der Putz von der Wand? Das sind alles Baustellen, die die nächsten Jahre auf dich zukommen können und dann natürlich auch bezahlt werden wollen.

Beachte auch, dass im Fall umfangreicherer Sanierungen du vermutlich noch nicht sofort einziehen kannst/willst. In dem Fall muss auch die Doppelbelastung für mindestens ein halbes Jahr miteinkalkuliert sein.

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 05:58
von Master J
Die Zahlen kann ich bestätigen... :mrgreen:
Wir sehen uns dann hier: http://www.rtl2.de/sendung/die-schnaepp ... -eigenheim

Ernsthaft: Ohne das Haus mit Gutachter von innen gesehen zu haben, Finger weg.

Bei mir klingelt es alleine schon wegen dem "günstigen" Preis ganz laut.
In Stuttgart gibt es dafür 1 Zimmer mit 40m² in einem doppelt so alten Haus...

Gruss
Jochen

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Di 20. Feb 2018, 06:16
von Bovary
Warum wird denn versteigert?
Ist der Eigentümer pleite oder zur Aufhebung einer Gemeinschaft (Erben oder nach Scheidung)?
Im ersten Fall zieht sich die Mangelwirtschaft meist schon über viele Jahre und es gibt dementsprechend viele Baustellen. Weiterhin besteht bei den insolventen Eigentümern kaum das Bedürfnis, dem Erwerber aus der Zwangsversteigerung ein besonderes Schmuckstück zu hinterlassen. Wenn aus Gründen der Aufhebung einer Gemeinschaft versteigert wird (insb. nach Scheidung), versucht meist einer die Immo für sich allein zu sichern. Dass der Gutachter nicht reindurfte, ist ein eher schlechtes Zeichen. Böse Zungen behaupten aber ohnehin, dass das Gutachten das Papier nicht wert ist, auf dem es steht. Ansprüche kann man daraus jedenfalls kaum ableiten.
Die derzeit überhitzten Immopreise haben sich längst auch in den ZVG niedergeschlagen. Man darf heutzutage nicht davon ausgehen, mit einem Gebot zum Verkehrswert oder gar deutlich darunter erfolgreich zu sein.
Meist handelt es sich bei den Gläubigern ja um Banken. Die haben auch ihre Tricks auf Lager.
Eventuell besteht ein Bietvertrag bzw. Ausbietungsgarantie. Dann steht der Gewinner schon vorher fest.
Siehe hier, 2. Beitrag
http://fourairgmbh.blogspot.de/2015_03_01_archive.html
Man kann man beim Gläubiger anrufen und fragen, ob er bestimmte Gebotsvorstellungen hat. Dann wird man sehen, ob ein Angebot kommt. Aber siehe oben, in der heutigen Zeit sind selbst die ZVG eher Selbstläufer. Das lässt sich daran erkennen, dass es kaum noch Termine gibt, in denen die Wertgrenzen entfallen sind.

Freunde von mir haben vor Jahren ein Haus in der ZVG gekauft. Der Preis war wirklich niedrig und (große) Grundstücke in gewachsener Wohnlage waren damals nicht am freien Markt verfügbar. Darstellbar war das ganze jedoch nur, weil der Freundeskreis zu großen Teilen aus Handwerkern besteht und die notwendige „Entkernung“ des Gebäudes und der Wiederaufbau in Eigenleistung erfolgen konnte.

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 12:12
von Horstmen
Hast du keinen Handwerker dem du vertraust,zur Hand?

Dann könntest du mit dem das Haus mal anschauen (natürlich müsste man dann auch innen rein können).

Weil du scheinst mir ja ein ziemlicher Laie zu sein (wie ich das so raus lese).

Ich selbst würde ein Haus aus einer Zwangsversteigerung eh nur kaufen,wenn ich genug eigene handwerkliche Fähigkeiten besitzen und zusätzlich weitere Handwerker (Bekannte/Verwandte) kennen würde.

Hab schon oft genug gesehen,wie sowas ganz schnell den Bach runter gehen kann,weil sich diejenigen überschätzt haben,oder immer neue Überraschungen am Haus zu Tage kamen.

Wie gesagt,ich habe schon einige Dramen mit erlebt (bin Handwerksmeister und seit 26 Jahren auf'm Bau tätig).

Daher immer mit der Ruhe. :)

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 13:01
von RalfE
Ich wohn aktuelle zur Miete und zahle für meine knapp 60 m² keine 400€ warm - ja alte Mietverträge in Leipzig sind toll :D Dabei meine Ruhe (Seitenstraße) und mit ÖPNV/Auto 10min in die Innenstadt.

Hab mal geschaut bzgl. Eigentumswohung kaufen - entweder um selber zu wohnen oder sie zu vermieten und die Mieteinnahmen nutzen. Passende Kandidaten mit ~60 m² in guten Zustand und Lage bist du hier aktuell bei > 100.000€. Das ist imho einfach Wahnsinn. Haus hier in Leipzig ist noch hoffnungsloser. Die Idee hab ich verworfen.

Bzgl. Renovierung/Sanierung: Ein Bekannter hat sich vor paar Jahren hier in Leipzig ein Haus gekauft und hieß ursprünglich nur: feuchter Keller und müsste trocken gelegt werden. Naja, je mehr er sich beschäftigt hat, desto mehr wurde es und ist am Ende ne Vollsanierung geworden. Wenn man da keine finanziellen Reserven hat, steht man dumm da.
Worüber er sich am meisten aufgeregt hat, dass viele Handwerker einfach nur Schwachfug als Arbeit ableisten und das hinterherrennen nur nervt und extra Arbeit macht.
Immerhin: das Haus hat in den knapp 3 Jahren Sanierung hat locker 30% Wertzugewinn eingefahren.

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 14:25
von schlosserrichi
RalfE hat geschrieben:Passende Kandidaten mit ~60 m² in guten Zustand und Lage bist du hier aktuell bei > 100.000€. Das ist imho einfach Wahnsinn.
8O Das ist doch für eine Großstadt mit gutem ÖPNV geradezu spottbillig...

Zum Vergleich einfach mal bei Immobilienscout24 o.ä. eine beliebige Kleinstadt oder Gemeinde östlich/südöstlich von München, zum Beispiel "Ebersberg" oder "Wasserburg", eingeben.
Von München selbst und seiner direkten Umgebung ganz zu schweigen... :sweat:
Erst ab einer Entfernung von München von 70km und mehr kann (nicht muss) es billiger werden.

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 16:46
von Toni78
RalfE hat geschrieben: Hab mal geschaut bzgl. Eigentumswohung kaufen - entweder um selber zu wohnen oder sie zu vermieten und die Mieteinnahmen nutzen. Passende Kandidaten mit ~60 m² in guten Zustand und Lage bist du hier aktuell bei > 100.000€. Das ist imho einfach Wahnsinn. Haus hier in Leipzig ist noch hoffnungsloser. Die Idee hab ich verworfen.
Hab grad überlegt ob das ironisch gemeint ist. In Stuttgart würde man so eine Wohnung ungesehen aus der Hand gerissen bekommen.

Selbst im Stuttgarter Umland sind die Preise mittlerweile astronomisch... ne 100qm 3-Zimmer Wohnung kostet bei uns im Dorf rund 350.000 EUR...

Scheint also nach wie vor ein riesiges Ost/West Gefälle zu geben, wenn es selbst in boomenden Ost-Grossstädten solche Immobilienpreise gibt.

Naja soll sich dort mal niemand darüber beschweren das die Gehälter und Renten im Schnitt auch etwas niedriger liegen.

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 18:53
von RalfE
Die Preise sind immer relativ - als ich 2008 nach Leipzig kam, konntest du für ca. 1200€ ganze Villen mieten (> 150 qm), heutzutage zahlst du das für ca. 90 qm Mietwohnung. Die Kaufpreise für Wohnungen, Grundstücke und Häuser sind auch dementsprechend stark gestiegen für die hiesigen Verhältnisse. In den gleichen Maß sind die Gehälter aber nicht gestiegen, aber das Problem hat man in den anderen großen Städten ja auch. In der Hinsicht ist Gleichheit zwischen Ost und West :P

Re: Immobilien-Gedanken! Wie wohnt ihr so?

Verfasst: Mi 21. Feb 2018, 21:45
von Horstmen
@Toni78

Die Preise findest du schon bei uns,und ich wohne 50km weg von Stuttgart.

Weil immer mehr Menschen (gezwungenermaßen) wegen den Kosten aus den Ballungsräumen weg ziehen,um sich ihren Traum vom Eigenheim leisten zu können und dann halt pendeln.

Das treibt aber dann Grundstückspreise wiederum hier in die Höhe.

Bei uns hier im Dorf wird dieses Jahr ein neues Baugebiet erschlossen,die 40 Plätze sind alle schon weg,beworben haben sich über 200...