aaof hat geschrieben: ↑So 27. Jun 2021, 08:48
Lyambiko: Things Things Are Looking up Again
Kollektiv Turmstrasse: Sorry I Am Late (Extended)
Vanessa Fernandenz: Here but I‘m Gone
Johnny Cash: The Man Comes Around
Ich beginne jetzt mit dem Hören der Stücke in Reihenfolge der Nennungen, aaof war erster:
Vorab: mit EQ, aber den Hochpass auf 37 statt 30 Hz gesetzt, damit die Raummode beim Tiefbass nicht über Gebühr hilft.
Lyambiko:
Dynamisches, impulsives Schlag, Bassdrum (oder ist es am Beginn auch der angezupfte Bass?) ist bei noch gemäßigter Lautstärke gut spürbar, die einzelnen Basstöne sind Töne und nicht nur Druckwellen.
Die höheren Schlagzeugbestandteile sind schön räumlich in ihrem „Klangfarbenmove“, die Drumsticks perkussiv eingesetzt haben ebenfalls Farbe statt nur Klicks.
Die Gesangsstimme ist in der Tiefe gut positioniert, nicht zu vordergründig, keinesfalls aufdringlich aber mitnehmend, vorne auf der nahen Bühne present. Auch bei komplexerem Geschehen im Bass- und Grundtonbereich ist alles akkurat nachvollziehbar und vorhanden. Insgesamt sehr angenehm anzuhören. Auch hier beobachte ich eine (subjektiv) leichte Zurückhaltung im Präsenzbereich oder auch Brillianzbereich, ohne jedoch, dass die Boxx dumpf oder gar verhangen wirken würde, denn die Details sind da.
Aufstellungsbezogen löst sich der Klang noch ordentlich von den Boxen, reicht noch etwas über die Seiten hinaus, die Tiefenstaffelung ist hier nicht sehr ausgeprägt. Insgesamt sollte sich da mit Stativen bzw. freier Aufstellung noch einiges rausholen lassen.
Kollektiv Turmstraße:
Die ersten gut drei Minuten der extended Version ist quasi ein Aufstellungstest mit Bass“dröhnen“ im Bereich 86/91/94 Hz, was aber keine größeren Probleme bereitet hat, auch wenn die Töne nur gering voneinander zu unterscheiden waren. Später kommt eine Bassposaune oder ähnliches dazu, die sehr schön Stimmung macht mit ihrem leicht signalhornartigen/echoartigen Nachtönen, wobei die gewisse, harzige Rauhigkeit einen besonderen Reiz verströmt. Fetzig. Macht Laune.
Vanessa Fernandez:
Erster Eindruck ist ähnlich wie beim ersten Stück, jedoch ist hier der Präsenzbereich (obere Mitten) genau richtig, nicht zurückhaltend, aber immer noch authentisch und immer angenehm. Auch hier wieder das schon gute Auflösungsvermögen im Bass- und Grundtonbereich trotz Tischaufstellung, OK mit EQ
Sehr schön nachvollziehbar auch die Stimmdynamik von fast gehaucht bis energisch mit einer warmen Grundtendenz, ohne dass man der Sängerin despektierlich eine Diät nahelegen müsste.
Johnny Cash:
Die Gitarre scheint ziemlich saftig aufgenommen worden zu sein, ein bisschen wie im Bierkeller die Schweinshaxe
Auch Johnny wirkt etwas rundlicher, das klart dann zwischendurch auf durch ergänzende Instrumente, das Klavier könnte etwas mehr Bass vertragen (liegt aber sicher an der Aufnahme) aber auch hier kann ich mir gut vorstellen, dass das Klavier in seiner Räumlichkeit mit den Boxxen auf Stativen profitiert. Insgesamt kein ganz einfaches Stück für die Aufstellung weil Gitarre und Co im Grundtonbereich ordentlich wuseln, aber man kann es gut aushalten, nur noch nicht optimal genießen, würde ich sagen.