CJoe78 hat geschrieben: ↑Sa 19. Nov 2022, 16:44
Hier der versprochene Beitrag:
Ich habe mich in den letzten Wochen erneut ausführlich mit den Toneinstellungen des RX-A6A befasst.
Wichtig ist erstmal, dass man den Receiver richtig mit Stativ und Höheneinmessung einmisst.
Dazu gibt es das entsprechende Heimkino-Video auf Youtube.
Ist das erledigt, kann man sich die Messung von Setup 1 in Setup 2 kopieren.
Jedes Setup hat für sich genommen einen eigenen manuellen EQ sowie eine eigene Boxenkonfiguration.
Schade ist, dass nur der A8A ganze 4 Setups hat und man im A6A mit zwei Setups auskommen muss.
In Setup 2 hat man praktisch alle Lautsprecher Einstellmöglichkeiten ein weiteres Mal
und ich habe hier nur den Center deaktiviert sowie die Surroundboxen etwas leiser eingestellt.
Das Setup ohne Center eignet sich bei mir einfach besser für Musik oder Videospiele.
Kinofilme hingegen werden in Auro 3D mit Center geschaut.
Wie erwähnt hat mir das YPAO Niederfrequenz-Preset im Vergleich zu den anderen YPAO-Presets am Besten gefallen,
wenn es um das Hören von Musik im Stereobetrieb geht.
Abweichend davon habe ich mir das Niederfrequenz-Preset in den manuellen EQ kopiert
und dort in jeder Box die Höhen bei 12 kHZ mit dem breitesten EQ-Band zwischen 3 und 6 dB abgesenkt.
So erreiche ich eine angenehm warme Klangabstimmung ohne schrille S-Laute in Stimmen oder klirrende Höhen in den Ohren.
Das erlaubt es mir, mit einer hohen Lautstärke Filme zu gucken,
ohne dass die Höhen der Boxen in lauten Passagen für Tinnitus sorgen.
Hier mal eine Darstellung meiner manuellen EQ-Einstellungen für den Filmbetrieb in Scene 3 und Lautsprecher-Setup 2:
Da ich nur Satellitenboxen nutze, habe ich einzig den Kickbassbereich der Frontboxen gegenüber dem Standard YPAO Low Frequency Preset bei 99,2 HZ nachträglich um 0,5 dB angehoben.
Den Center habe ich darüber hinaus bei 125 HZ um 2,5 dB angehoben, da er mir einfach etwas zu wenig Stimmenfundament hatte.
Für den Musikbetrieb und LS-Setup 1 nehme ich fast identische EQ-Einstellungen (Der Subwoofer ist nur bei 70 HZ weniger stark abgesenkt, da diese Mode im Musikbetrieb weniger stört)
und ich habe dort nur den Center deaktiviert sowie die Pegel der Surrounds und der Top-LS leicht reduziert. Perfekt geeignet für Musik und Videospiele.
Meine Einstellungen sind natürlich nur Beispiele.
Jeder hat andere Raummoden, ggf. andere Raumprobleme und sollte diese dann auch anders bearbeiten.
Aber man sieht hoffentlich, wie man sich langsam an ein zimmertaugliches Setup herantasten kann.
Für die Scene-Presets habe ich mir von Platz 1 bis 4 unterschiedliche Setups erstellt, die sich mal besser für Musik, Film oder Videospiele eignen.
Für die restlichen 4 Presetplätze von 5 bis 8 habe ich mir die Möglichkeit erstellt,
den Subwooferpegel per Tastendruck in 2 dB-Sprüngen zu verringern oder zu erhöhen. Da der XW-700 keine Fernbedienung hat, ist das eine komfortable Sache.
Also Sub -6, Sub-4, Sub -2 und Sub +2 (Sub 0 hab ich auf den Scene Presets 1-4 liegen).
Hier ein paar Bilder zu meinen aktuellen Scene Preset-Einstellungen:
Scene 1 ist z.B. für entspannteres Musikhören.
Scene 3 ist für Filme mit Auro-3D zugeschnitten.
Wichtig: Wird die Recall-Taste im jeweiligen Abschnitt aktiviert, wechselt die Scenetaste ohne wenn und aber zu den voreingestellten Einstellungen des Presets.
Man sollte hier also vorsichtig sein und die Recall-Taste auslassen wenn man z.B. nicht möchte,
dass das DSP Programm mit dem Scene-Preset gewechselt wird oder z.B. der Lautstärkepegel für Film plötzlich um 15 dB zunimmt.
So habe ich z.B. beim Scene-Preset 5 (hab ich jetzt kein Bild von gemacht) alle Recalls außer den Surround-Recall ausgestellt, dort den Subwoofer Trim auf -6 dB gestellt- und beim Betätigen des Presets 5 findet eben nur jene Veränderung statt. Der Sub wird um -6 dB leiser ausgegeben.
Mit Enhancer und Extra Bass hab ich lange rumprobiert, hatte Extra Bass sogar bei Filmen getestet und nein-
Für Leute, die keine Kickbassorgie wollen, ist beides nichts. Damit kann man aber ggf. eine Party veranstalten.
Und nicht vergessen- Klanglich bringt es nur Nachteile, wenn etwas erst zu sehr geboostet wird, um es danach wieder abzusenken.
Umso weniger Eingriffe für den gewünschten, guten Klang notwendig sind, umso besser.
Wer den Enhancer aktiviert, kriegt ähnlich wie mit Extra Bass eine extreme Erhöhung der unteren Bassfrequenzen bei ca. 60-120 HZ. Das macht ca. +5 dB Unterschied zu vorher aus.
Somit sind der Einsatz des Enhancers und der Funktion Extra Bass prinzipiell nicht empfehlenswert. Wer aber diesen monstermäßigen Kickbass will, kann diesen reinpacken,
muss dafür aber ggf. den Subwoofer oder den Basspegel der großen Lautsprecher bei 100 HZ um -6 dB absenken.