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Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 13:07
von nugehts.los
Indianer hat geschrieben:
nugehts.los hat geschrieben: ..., dass ein schlechterer Frequenzgang auf Achse in Kauf genommen wird, damit die Box unter Winkel besser abstrahlt.
hab's anders gelesen:
wenn der LS in einem bestimmten Frequenzbereichen besonders breit abstrahlt, wird unter "normalen" Hörraumbedingungen in diesem Frequenzbereich besonders viel Schallenergie durch Reflexionen zum Ohr transportiert, damit das in Summe mit dem Direktschall nicht zu viel wird, wird dann der Frequenzgang in diesem Frequenzbereich abgesenkt (ist auf Achse dann nicht mehr linear, hört sich aber in Summe mit den "typischen" Reflexionen linear/ausgewogen/angenehm an)

Frage:
wenn dem so ist, warum macht man eine neue Serie so? :eusa-think: (bisher war das bei Nubert offenbar/scheinbar unerwünscht)
Ich hoffe, dass dieser Ansatz nicht gewählt wird, denn die ""normalen" Hörraumbedingungen" sind bei jedem Anwender anders. Ich halte nichts davon, die Box an einen fiktiven Hörraum anzupassen, der in der Praxis niemals angetroffen wird.

Gut, es gibt vielleicht eine Ausnahmen. Die Standboxen haben einen definierten Abstand zum Boden, der in jedem Hörraum der gleiche ist. Das kann man meinetwegen berücksichtigen.

Aber die Reflexionen von den Seitenwänden und Decken sind in jedem Raum anders. Das Problem kann nicht der Boxen-Hersteller lösen, sondern die Lösung muss der Käufer individuell bei sich finden - Hörraum-Optimierung...

LG

Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 13:16
von ctrl
Hallo,
Danke für die Erklärung. Die Essenz des Beitrages scheint zu sein, dass ein schlechterer Frequenzgang auf Achse in Kauf genommen wird, damit die Box unter Winkel besser abstrahlt. Es handelt sich also um einen Kompromiss.
Was die Gründe sind müssten uns die Entwickler mitteilen :wink:
Könnte mir vorstellen, dass nach den Hörtests der Versuchung widerstanden wurde den FG auf Achse zu glätten um bei den Magazin-Messungen zu glänzen.

So ist übrigens auch der oben, als Beispiel gezeigte LS entstanden.
Nach unzähligen Hörsessions stand irgendwann mal die Weiche welche den besten Klang lieferte. Es wurde bewusst nicht darauf geachtet wie sich der FG auf Achse verhält, sondern nur auf bestmöglichen Klang geachtet (was nicht leicht ist, wenn das Simulationsprogramm einen entsprechend vergurkte FG zeigt).
Das Resultat war dann ein LS der, was die horizontale Abstrahlung anbelangt, im Ganzen gleichmäßiger abstrahlt als die Weichenversionen in denen im Hinterkopf ein möglichst linearer FG auf Achse immanent war.
hab's anders gelesen:
wenn der LS in einem bestimmten Frequenzbereichen besonders breit abstrahlt, wird unter "normalen" Hörraumbedingungen in diesem Frequenzbereich besonders viel Schallenergie durch Reflexionen zum Ohr transportiert, damit das in Summe mit dem Direktschall nicht zu viel wird, wird dann der Frequenzgang in diesem Frequenzbereich abgesenkt (ist auf Achse dann nicht mehr linear, hört sich aber in Summe mit den "typischen" Reflexionen linear/ausgewogen/angenehm an)
Genau.
Wollte jetzt eigentlich noch was zu Direkt- und Diffusfeld und den Vereinfachungen die dieser Betrachtung zugrunde liegen sagen, aber da hat User srichter wohl Recht, dass dies den Rahmen eines Herstellerforum sprengt.
Frage: wenn dem so ist, warum macht man eine neue Serie so? :eusa-think: (bisher war das bei Nubert offenbar/scheinbar unerwünscht)

Denke Ziel ist immer den bestmöglichen Klang zu erreichen (unter den üblichen Einschränkungen Material, Kosten,...)...
@Indianer
Beinahe hätte ich mich verleiten lassen noch weiter zu spekulieren, habe deinen diabolischen Plan aber durchschaut :wink:

Gruß Armin

Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 14:42
von ctrl
Hallo,
Ich hoffe, dass dieser Ansatz nicht gewählt wird, denn die ""normalen" Hörraumbedingungen" sind bei jedem Anwender anders. Ich halte nichts davon, die Box an einen fiktiven Hörraum anzupassen, der in der Praxis niemals angetroffen wird.

Aber die Reflexionen von den Seitenwänden und Decken sind in jedem Raum anders. Das Problem kann nicht der Boxen-Hersteller lösen, sondern die Lösung muss der Käufer individuell bei sich finden - Hörraum-Optimierung...
Den Raum komplett zu ignorieren ist auch keine Lösung. Einen LS nur auf einen linearen FG zu optimieren funktioniert nicht (außer vielleicht bei perfektem Constant Directivity Verhalten, wobei meine Versuche in diese Richtung noch nicht überzeugen).

Die bisher umfangreichste Untersuchungen Messwerte mit Klangeindrücken zu verschränken und sogar zutreffende Vorhersagen zur Bewertung von LS anhand von Messwerten zu erreichen stammt meines Wissens von Sean Olive und Floyd Toole (Tools Vortrag auf Youtube wurde hier schon öfter verlinkt oder das Buch "Sound Reproduction" von Toole).

Das Modell funktioniert nur wenn die Reflexionen (Winkelmessungen) mit in die Betrachtung aufgenommen werden. Somit liegt auch hier ein "fiktiver Raum" zugrunde - je nach dem wie stark wie Winkelmessungen gewichtet werden für die Vorhersage über den Klangeindruck.

Die Untersuchungen haben weiter gezeigt, dass sich die Bewertung von LS in unterschiedlichen Räumen kaum ändern. Die Räume hatten eine Breite von 3,20m bis 6,50m (Länge 6,70 bis 4,6m). Das dürfte 80% aller Hörräume abdecken (ist jetzt von mir aus dem Bauch heraus geschätzt). Bei möglichst optimaler Aufstellung der LS kommen die ersten Reflexionen der Seitenwände grob unter 40°- 60°beim Hörer an.

Wenn in der Standardkonfiguration darauf geachtet wird, dass der LS auf Achse möglichst linear (+-2dB ist da noch okay) und die Abstrahlung in den Raum (über alles) möglichst gleichmäßig erfolgt, wird für die meisten Hörräume ein gutes Ergebnis erreichen.
Wer in der ehemaligen Fabrikhalle wohnt und die LS mehrere Meter von Wänden entfernt stehen, kann mit den Equalizern optimieren :wink:

Wenn dies nicht geschieht kann folgendes passieren: LS freistehend im Vorführraum klingt super, linear abgestimmt. Zuhause klingt der LS spätestens bei hohem Schalldruck anstrengend/nervig, da die Abstrahlung von klassischen Lautsprecher Konzepten meist nicht gleichmäßig ist. Dann kommt der Hinweis, es liegt am Raum und dieser sei zu optimieren. Das mag stimmen, in vielen Fällen wird es wohl hauptsächlich an der ungleichmäßigen Abstrahlung des LS liegen und der Nichtbeachtung bei der Weichenabstimmung.

Meine Argumentation wäre also (wie schon gesagt) genau umgekehrt, beachte die Abstrahlung bei der Entwicklung und korrigiere diese falls nötig über den FG auf Achse etwas um einen möglichst guten Klang in den meisten Hörräumen zu erreichen. Die Hörräume in den Grenzbereichen (Loft, Fabrikhalle, Schuhschachtel,...) optimieren den Klang mit den Equalizern.

Gruß Armin

Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 14:57
von nugehts.los
ctrl hat geschrieben:
Die Untersuchungen haben weiter gezeigt, dass sich die Bewertung von LS in unterschiedlichen Räumen kaum ändern. Die Räume hatten eine Breite von 3,20m bis 6,50m (Länge 6,70 bis 4,6m). Das dürfte 80% aller Hörräume abdecken (ist jetzt von mir aus dem Bauch heraus geschätzt). Bei möglichst optimaler Aufstellung der LS kommen die ersten Reflexionen der Seitenwände grob unter 40°- 60°beim Hörer an.

Wenn in der Standardkonfiguration darauf geachtet wird, dass der LS auf Achse möglichst linear (+-2dB ist da noch okay) und die Abstrahlung in den Raum (über alles) möglichst gleichmäßig erfolgt, wird für die meisten Hörräume ein gutes Ergebnis erreichen.


...

Gruß Armin
Wenn die Lautsprecherbewertung im Wesentlichen unabhängig vom Raum ist, dann spricht das dafür, dass der Mensch den Direktschall vom Sekundärschall recht gut unterscheiden kann. Noch ein Grund dafür, die Lautsprecher nicht auf einen fiktiven Raum hin zu sounden.

"Wenn in der Standardkonfiguration darauf geachtet wird, dass der LS auf Achse möglichst linear (+-2dB ist da noch okay) und die Abstrahlung in den Raum (über alles) möglichst gleichmäßig erfolgt, wird für die meisten Hörräume ein gutes Ergebnis erreichen."

Genau so muss man einen Lautsprecher bauen. :mrgreen:

Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 15:26
von Viktor Novyy
Es sollte schon auf Achse ein möglichst linearer Frequenzgang sein, ansonsten kann man auch zu Hersteller x,y oder z gehen. Welchen Vorteil würde Nubert im HiFi-Bereich dann noch bieten? Vom Profi-Bereich sprechen wir da noch gar nicht. Hier kauft man normalerweise "Ehrliche Lautsprecher" und keine vordergründigen Hochende-Schönfärber oder Boom-Spaß-Zisch-Boxen. Der Frequenzverlauf der nuPro X-3000 in der Audio sieht nicht gut aus. Punkt. Ich hoffe trotz Armins Ausführungen noch auf einen anderen schlüssigen Grund.

Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 15:47
von rockyou
Wir wissen ja leider immer noch nicht, ob die Messungen der Audio so korrekt sind. Äußerungen von Nubert stehen ja noch aus. Wirklich vorstellen kann ich mir das so nicht, das wäre ja quasi eine Kehrtwende.... Zumal ja gerade die nuPros auch für den Profibereich beworben werden.
Armin unterlegt seine interessanten Ausführungen ja schön mit Beispielen. Allerdings kann ich seine Schlussfolgerung, dass ein Lautsprecher so an einen wie auch immer gearteten durchschnittlichen Hörraum besser angepasst sei, auch nicht nachvollziehen. Dafür sind die Gegebenheiten dann doch viel zu unterschiedlich. Es mag ja bei der Größe der Räume noch einen Bereich geben, der hauptsächlich vorkommt. Wenn auch die moderne offene Bauweise mittlerweile Raumgrößen jenseits von 6x6 m häufig werden lässt. Aber die Form der Räume und die Hörpositionen sind dann doch sehr variabel.

Re: nuPro X

Verfasst: Sa 20. Okt 2018, 16:21
von Indianer
ctrl hat geschrieben:
Frage: wenn dem so ist, warum macht man eine neue Serie so? :eusa-think: (bisher war das bei Nubert offenbar/scheinbar unerwünscht)

… Beinahe hätte ich mich verleiten lassen noch weiter zu spekulieren, habe deinen diabolischen Plan aber durchschaut :wink:
zu viel der Ehre :mrgreen:

nein, ich komme da wieder auf eine der ersten Klangbeurteilungen der Xer zurück, die schon damals auffiel (areadvd, vom 2.Aug)
... akustisch sehr verbindlich abgestimmt.
heißt "entgegenkommend, freundlich", "konziliant, umgänglich" = im allgemeinen Umgang zu Zugeständnissen bereit
gemeinhin nicht das, womit man nuPros vorher assoziiert hätte 8O

aber abgesehen von der Frage der marktstrategischen (kommerziellen) Ausrichtung ging es mir um die Frage, ob oder inwiefern eine breitere Auslegung der Abstrahlung (trotz Konsequenzen auf die Linearität) dem Ziel dient, bei der Räumlichkeit der Abbildung (insbesondere kleiner LS) Fortschritte zu machen???

was dann aber beim Publikumsfokus wohl auch wieder in die gleiche Kerbe schlagen würde :wink:

@ rockyou
die Messungen der 8000 zeigen aber konsistent (wenn auch weniger ausgeprägt) in die gleiche Richtung wie die der 3000

Re: nuPro X

Verfasst: Di 30. Okt 2018, 00:02
von luo
luo hat geschrieben:Vielleicht kann bei Gelegenheit entweder einer der ersten Empfänger einer NuPro X oder ein Mitarbeiter der NSF sich dazu äußern bzw. testen, ob die NuPro X problemlos per USB-Kabel an iOS-Geräte angeschlossen werden können. Ich bin jetzt etwas verunsichert, nachdem es (nachvollziehbar) hier hieß, es handele sich um einen asynchronen DAC und gleichzeitig in einem anderen Thread mit diesem Umstand erklärt wurde, warum die NuControl 2, ebenfalls mit asynchron arbeitendem USB, nicht an iOS-Geräte angeschlossen werden kann. Wie ich im anderen Thread allerdings (nicht als einziger schreibe) ist meine Erfahrung bezüglich asynchroner, auch Hi-Res fähriger DACs an iOS eine andere. Wäre für mich persönlich ansonsten fast ein Ausschlusskriterium.

S. Hennig hat geschrieben:Tut er (Uns ist auch kein 192kHz/24bit fähiger USB Anschluss bekannt, der synchron arbeitet)
S. Hennig hat geschrieben:Der USB Anschluss ist jetzt ein asynchroner DAC. iOS Geräte unterstützen nur synchrone USB DACs. Da ein asynchroner DAC für High Res Audio notwendig ist (hier kann der USB Anschluss bis 192kHz/24bit wiedergeben.) fehlt dem iOS Gerät der Treiber. Mac OS hat diesen von Haus aus, für Windows steht er zum Download bereit. iOS bietet hierfür keine Option.

Es tut uns daher Leid, dass diese Option nicht mehr zur Verfügung steht.
Hat das mittlerweile mal jemand ausprobiert?

Re: nuPro X

Verfasst: Di 30. Okt 2018, 12:17
von jonasboehl
Moin zusammen,
könnte einer der stolzen Besitzer der X-Serie mir bitte mitteilen, ob bei Zuspielung über Bluetooth die Lautstärke zwischen Box und Quellgerät synchronisiert ist.
Oder muss man immer die Box auf maximum stellen um mit dem Quellgerät die Lautstärke einstellen zu können?
Das wäre sehr schade und hoffentlich durch ein Update zu beheben.

Danke und Grüße
Jonas

Re: nuPro X

Verfasst: Di 30. Okt 2018, 12:19
von srichter
auch wenn es hier evtl untergeht, aber der vorhandene thread für anregungen und kritik bezieht sich ja speziell auf die app und bluetooth ;)

ich würde mir wünschen, das im betrieb das steuerkreuz ebenfalls gedimmt oder ganz ausgeschaltet wird, wenn die displayhelligkeit auf "auto-dim" steht.
so sticht das steuerkreuz neben dem display in der helligkeit zu stark hervor, finde ich. etwas abhilfe schafft zwar die blende, aber vielleicht kriegt man es ja noch anders 'geregelt'. derzeit steht es bei mir daher auf "auto-off"...