g.vogt hat geschrieben:Fakt ist doch, dass die Besserstellung bei der Mineralölsteuer tendenziell Vielfahrer und Vielverbraucher noch extra belohnt. Eine klassische Fehlsteuerung, der wir vermutlich auch die SUVisierung im Straßenverkehr mitverdanken. Nach dem Krieg hat sich die Familie mit 3 Kindern in den Fiat 500 oder VW Käfer gequetscht, heute donnert die typische 1-Kind-Familie im Van oder SUV mit dem halben Kinderzimmer im Gepäck mit 180 über die Autobahn.
Umso genauer man rechnet, umso höher ist auch der Anspruch, vollständig zu rechnen. Das Mehr an Mehrwertsteuer bei der Anschaffung ist erst ab 2500l Diesel wieder drin, dies
zusätzlich zu den jährlich benötigten Litern, um den KFZ-Steuervorteil der Benziner aufzuwiegen.
Die Grenze, ob nun Benziner oder Diesel steuerlich begünstigt sind, liegt nahe der jährlichen Durchschnitslaufleistung (je nach Nutzungsdauer darüber oder darunter). Wenn es also eine Diesel-Subvention gibt, dann ebenso eine Benziner-Subvention.
Wir "drücken" dabei so viel ab, dass ich mich noch nicht belohnt gefühlt habe (weder bei wenig km mit Benziner, noch bei vielen mit Diesel). Aber es klingt natürlich toll...
Ob das eine Fehlsteuerung ist?
Ich gehe davon aus, dass keiner freiwillig "aus Spaß" viele km im Jahr fährt. Dann ist es doch eine Idee, für Ihn*Sie die Variante günstiger zu machen, die zwar in der Anschaffung höher ist, aber für weniger CO2 sorgt. Umgekehrt wird der*die, die nur wenig km fährt, durch die geringe KFZ-Steuer eher zu einem günstigeren Benzin-Motor gelenkt. Natürlich deckt man dadurch nicht jeden Sonderfall ab. Aber ich kannte jetzt noch keinen, der motiviert durch den Zapfsäulenvorteil, jährlich tausende km mehr als ohnehin nötig fuhr.
Und SUVs werden gekauft, weil sie "in" sind. Und beworben, weil sich damit Kohle machen lässt. Jeder soll den Motor nehmen, der unter'm Strich zum Fahrprofil passt. Wenn natürlich nur die Kinder zu Schule und Sport um die Ecke gefahren werden, deshalb nur alle 2 Monate getankt wird und man trotzdem einen Diesel holt, der hat sich von der Zapfsäule verleiten lassen ohne nachzurechnen. Wer in der Stadt das Mehrgewicht und auf der AB den Luftwiderstand ignoriert und meint, noch in der Anschaffung ein paar Tausender draufzulegen, damit er 16 Ct/l weniger an der Zapfe zahlt, hätte diese Person sonst kein SUV gekauft? Ernsthafte Frage: Gibt es Umfragen/Statistiken, die diese Tendenz zeigen? Oder sind das nur Ideen aus der allgemein viel zu polarisiert geführten Diskussion?
g.vogt hat geschrieben:pr hat geschrieben:g.vogt hat geschrieben: Nach dem Krieg hat sich die Familie mit 3 Kindern in den Fiat 500 oder VW Käfer gequetscht, heute donnert die typische 1-Kind-Familie im Van oder SUV mit dem halben Kinderzimmer im Gepäck mit 180 über die Autobahn.
Ja und?? Wenn sie es sich leisten können oder wollen, noch leben wir in demokratischen Verhältnissen, noch..
Hab ich was anderes gesagt? Die Frage war hier, ob man das steuerlich subventionieren soll.
Nope, die Frage ist, ob es sich (pauschal) um eine Subvention handelt.
Provokativ: Ich finde es ein Unding, dass Fahrzeuge mit Benzinmotoren steuerlich begünstigt werden, obwohl mit einem Diesel CO2 gespart werden könnte.*
*Für Fahrprofile, die nicht über dem Durchschnitt liegen.
Mein Auto ist übrigens in den letzten 12 Jahren nur 2 cm in der Länge gewachsen. Euers auch? Mein letztes wurde trotz 280tkm nicht verschrottet, um eine Prämie einzusacken.
In den meisten Fällen halte ich ein (vglw. großes) SUV für nicht sinnvoll, aber es ist halt "in". Ob Freunde dieses Aufrüstens sich ohne einen Diesel nicht dafür entschieden hätten?
Idee für eine Recherche: Der Anteil an Dieseln hat in den letzten Jahren abgenommen, der von SUVs auch?