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CarlTheodor hat geschrieben:
Nochmal @Caine: Ich bin kein Islamkenner, möchte aber trotzdem darauf aufmerksam machen, dass es in den letzten Tagen viele Veröffentlichungen mit dem Tenor "Eine friedliche und tolerante Auslegung des Koran ist möglich!" gab. Insofern greift mir Deine prägnante Zusammenfassung der muslimischen Haltung zu Anders- und Ungläubigen zu kurz.

klar ist das möglich, das steht aber halt so nicht im koran...da steht verbreite religion,der zweck heiligt die mittel, von allen süneden wirst du dabei freigesprochen (keine ahnung welche sure genau das ist, ist auch kein direktzitat)

das kann man auch friedlich auffassen, sicher, ist aber schwer da nicht AUCH eine leigitimation für gewalt zu sehen und zwar ohne strafe....

man kann alles friedlich auslegen (vlt. sogar hitlers mein kampf), aber einige auslegungen sind einfacher und bedeutend bequemer
und prinzipiell kenne ich keinen moslem, der mich für weniger wert hält, nur weil ich an keinen gott glaube
und eben weil ich zu meinen freundeskreis schon 3 moslems zählen durfte, halte ich den islam nicht für so böse
ein wenig antisemitisch vlt., aber prinzipiell alles "normale" menschen (studenten) aus der mitte der gesellschaft, die allerdings anders in vielerlei hinsicht sind (und auch das ist neutral ohne wertung gemeint )
aber trotzdessen hätte er die legitimation dadurch, dass genau das in seiner heiligen schrift steht
der austausch in der kultur bewirkt einiges, wie ich ja auch andeute in einem satz

was die förderung für eine integration aller religiösen menschen angeht, bin ich bei dir, bei dem staat der dafür aufkommen soll, nicht, weder für christliche noch muslimische oder jüdische (usw. etc.) religionseinrichtungen oder die ausbildung der entsprechenden kleriker

caine2011 hat geschrieben:klar ist das möglich, das steht aber halt so nicht im koran...da steht verbreite religion,der zweck heiligt die mittel, von allen süneden wirst du dabei freigesprochen (keine ahnung welche sure genau das ist, ist auch kein direktzitat)

Ja, das steht im Koran. Es steht aber wohl auch das glatte Gegenteil im Koran. Deshalb ist es die Frage, wie man die widersprüchlichen Äußerungen des Koran gegeneinander gewichtet ... So ist es im übrigen bei der Bibel auch. Die ist ja nicht weniger blutrünstig. Nur dass sich hier mittlerweile die eher friedliche Auslegung weitgehend durchgesetzt hat.

Gruß CT

richtig, wir können aber vom islam nicht verlangen, dass eine entwicklung, die im christentum gute 1800 jahre gedauert hat, binnen weit weniger zeit abläuft
und selbst beziehen sich die amerikanischen feldherren (alias präsidenten) immer noch auf ihre legitimation durch gott....so viel weiter, wie wir vermeintlich zu sein scheinen, sind wir dann mitunter gar nicht

caine2011 hat geschrieben:...wir können aber vom islam nicht verlangen, dass eine entwicklung, die im christentum gute 1800 jahre gedauert hat, binnen weit weniger zeit abläuft

So hatte ich es ja schon gefühlte 50 Seiten früher Ende letzten Jahres in dem Thread gepostet.
Gut Ding will Weite haben, wie es so schön heißt. Da ist die Brechstange kontraproduktiv.

caine2011 hat geschrieben:und selbst beziehen sich die amerikanischen feldherren (alias präsidenten) immer noch auf ihre legitimation durch gott....so viel weiter, wie wir vermeintlich zu sein scheinen, sind wir dann mitunter gar nicht

Kreuzzug 2.0 halt.
Aber Moment, Sebastian, du darfst doch nicht unsere Besatzer, ähhhh. Befreier kritisieren!

Weyoun hat geschrieben: Kreuzzug 2.0 halt.
Aber Moment, Sebastian, du darfst doch nicht unsere Besatzer, ähhhh. Befreier kritisieren!

doch genau das darf ich, und wenn ich das nciht mehr darf, dann leben wir auch nicht mehr in einem rechtsstaat, so dass ich die regel dann auch nicht mehr befolgen muss

Als Christ bin ich heilfroh das es heute keine Hexen verbrennungen mehr gibt , das heißt aber nicht das es keine Hexen mehr gibt

Ich weiß das gaaanz genau

Es ist aber bei weitem nicht 1800 Jahre her, da waren islamische Kulturen weitaus fortschrittlicher als christliche. Und man soll bitte nicht immer so tun als seien die Segnungen des (christlich(-jüdisch)en) "Abendlandes" eine Errungenschaft der Religionsgemeinschaft. Im Gegenteil, sie sind das Ergebnis einer Befreiungsbewegung, die diese absolutistischen Männervereine in die Schranken verwiesen hat. Die christlichen Kirchen haben es nur geschickt verstanden, sich den äußeren Bedingungen einigermaßen anzupassen und den Eindruck zu erwecken, die Demokratie wäre quasi unmittelbar aus dem Christentum erwachsen. Schon von daher ist es absolut lächerlich, sich gegen "die Islamisierung des Abendlandes" zu stellen, weil man damit doch nur einen absolutistischen Männerverein über den anderen zu stellen versucht. Zumal die Köpfe der "Bewegung" auch mit Christentum nicht viel am Hut haben dürften. Und vielleicht nicht umsonst bestehen die Häupter unserer gegenwärtigen Regierung aus Pastoren bzw. Pastorentöchtern? Was es zu verteidigen gilt ist die säkulare Gesellschaft gegen das Machtstreben aller absolutistischer Männervereine, vom Karnickelzüchterverein bis zur Religionsgemeinschaft.

g.vogt hat geschrieben:Was es zu verteidigen gilt ist die säkulare Gesellschaft gegen das Machtstreben aller absolutistischer Männervereine, vom Karnickelzüchterverein bis zur Religionsgemeinschaft.

Amen

Das unsere Kirchen eine gewisse Liberalisierung erfahren haben, ist sicherlich auch eher von außen erzwungen, als wie von innen. Streite ich nicht ab. Das ist ja ein ständiger Kampf der Kirchen, Religion,Glaube und Kirche mit unserer modernen Gesellschaft irgendwie zu verknüpfen. Antworten auf unsere immer schneller werdende Gesellschaft anzubieten.

Dennoch ist Glaube auch Beständigkeit und Stabilität. Darauf beruhen die meisten Religionen. Daher fallen Veränderungen auch so schwer und gefühlt dauert es ewig an unserem Zeitgeist gemessen. Das dient aber auch dem Schutz der Integrität der Religionsvertreter.

Meiner Meinung nach liegt hier aber auch eine gewisse Stärke: Entschleunigung und mehr Besinnlichkeit im täglichen tuen und schaffen.


Gruß


aaof

aaof hat geschrieben:Dennoch ist Glaube auch Beständigkeit und Stabilität. Darauf beruhen die meisten Religionen. Daher fallen Veränderungen auch so schwer und gefühlt dauert es ewig an unserem Zeitgeist gemessen. Das dient aber auch dem Schutz der Integrität der Religionsvertreter. Meiner Meinung nach liegt hier aber auch eine gewisse Stärke: Entschleunigung und mehr Besinnlichkeit im täglichen tuen und schaffen.

Das ist richtig, das dürfen dann aber auch Muslime im Rahmen des geltenden Rechts (also solange dadurch nicht die Rechtsgüter Dritter und die öffentliche Ordnung beeinträchtigt werden) für sich in Anspruch nehmen ...

Gruß CT