CD der Woche: IQ - Dark Matter
Verfasst: Do 31. Mär 2005, 18:31
Diese Woche möchte ich eine CD der britischen Neo-Progger "IQ" vorstellen. Die Band veröffentlichte bereits 1983 ihr Debut mit dem Titel "Tales from the lush Attic". Diese Scheibe und das Nachfolgealbum "The Wake" gelten für einige Fans als Klassiker des Neoprog. Ich gestehe den Alben durchaus einen gewissen "Kultfaktor" zu, aber sie können in keiner Beziehung mit den späteren Werken der Band mithalten. Vermutlich resultiert der Status der Alben daher, dass es in den Achtzigern "eigentlich" keinen Progressive Rock mehr gab, der geneigte Hörer nahm also alles mit Begeisterung auf. Die großen Band der Siebzieger waren entweder verschwunden, oder hatten sich in komerziellere Gefilde begeben. Gute Beispiele hierfür sind die großen Verkaufserfolge von Genesis und Yes.
Über den Status eines Insidertipps kamen IQ damals aber nicht heraus. Dies gelang in den Achtzigern nur Marillion, die sich später von der Neoprogband, zu einer völlig eigenständigen und einzigartigen Band entwickelten. Beim Thema Marillion muss ich ausbremsen, schliesslich geht es hier um IQ.
IQ musizieren also auch noch über zwanzig Jahre nach ihrem Debutalbum. Verbessert haben sie sich in jeder Beziehung. Die Songs haben mehr Tiefe, Sänger Peter Nicholls hat seine Stimme im Griff, die Produktionen sind gelungen und ausgereift. Nicholls hatte die Band nach dem zweiten Studioalbum verlassen. Für die Scheiben drei und vier, holte man einen neuen Sänger an Bord. Beim fünften Studioalbum "Ever", kehrte der stimmlich deutlich gefestigte Nicholls schliesslich zur Band zurück.
"Dark Matter" ist das bisher letzte Album, es wurde im Jahre 2004 veröffentlicht. Geboten werden fünf Songs, davon einer jenseits der 10 Minuten Spieldauer, und einer jenseits der 20 Minuten.
Eröffnet wird die CD mit dem über elfminütigen "Sacred Sound". Sofort fällt die angenehme, betont "warme" Produktion auf. Wer genau hinhört erkennt, dass besonders die Keyboards sehr retrolastig tönen. Oft fühlt man sich angenehm an die Genesis-Klassiker der Siebziger erinnert, aber es kommt nie der schale Geschmack des Abkupferns auf. "Sacred Sound" zeigt wie man Tradition mit Moderne verknüpfen kann. Sehr gelungen. "Red Dust Shadow" bietet verschiedene Stimmungen, beschränkt sich aber dabei auf knappe sechs Minuten Dauer. "You never will" ist gradliniger und simpler, langweilt aber zu keiner Zeit. "Born brilliant" beginnt mit einer Art Verbeugung vor Pink Floyd. "Welcome to the Machine" vom "Wish you were here" Album, hat bei den Jungs von IQ wohl bleibende Wirkung hinterlassen. Der zynische Text ist ebenfalls sehr gelungen. Als Krone hat man dem Album mit "Harvest of Souls", einen erstklassigen Longtrack aufgesetzt. Bei einer Spieldauer von über 24 Minuten, bekommt der Hörer alles geboten, was das Herz des Neoprogfreundes höher schlagen lässt. Der Song beginnt ruhig, wird dann hymnisch, es gibt wünderschöne Gittarensoli zu hören. Wieder fallen die tollen Keyboards auf.
Durch das ganze Album zieht sich der warme und runde Klang. Dazu die hervorragend ausgearbeiteten Stücke, hier sitzt jeder Ton genau an der richtigen Stelle. Immer wieder hört man den Einfluss der alten Genesis und Pink Floyd heraus, aber IQ schaffen es daraus ihr eigenes Süppchen zu kochen. Ich hoffe die Band bleibt uns noch lange erhalten. Zwar veröffentlicht man nur recht sparsam neue Alben, aber diese sind von durchweg hoher Qualität.
Wer die erwähnten Bands gerne hört, oder einfach gute Rockmusik mit Tiefgang mag, sollte sich mit IQ beschäftigen.
Weitere Empfehlungen:
Subterranea (1997) - Das wohl ambionierteste Werk der Band. Ein Konzeptalbum als Doppel-CD. Pflichtkauf!!!
Subterranea The Concert (2000) - Auch als DVD erhältlich. Hier zeigt man, wie sich auch mit kleinem Budget eine gute Show auf die Beine stellen lässt.
The seventh House (2000) - Das Nachfolgealbum von Subterranea, steht etwas im Schatten des übermächtigen Vorgängers. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. So ist z.B. "Guiding Light" einer der schönsten IQ Songs überhaupt.
Es gibt insgesamt acht Studioalben der Band. Dazu kommen noch einige Livescheiben und Alben mit neu veröffentlichen/ neu eingespielten Tracks.
Über den Status eines Insidertipps kamen IQ damals aber nicht heraus. Dies gelang in den Achtzigern nur Marillion, die sich später von der Neoprogband, zu einer völlig eigenständigen und einzigartigen Band entwickelten. Beim Thema Marillion muss ich ausbremsen, schliesslich geht es hier um IQ.
IQ musizieren also auch noch über zwanzig Jahre nach ihrem Debutalbum. Verbessert haben sie sich in jeder Beziehung. Die Songs haben mehr Tiefe, Sänger Peter Nicholls hat seine Stimme im Griff, die Produktionen sind gelungen und ausgereift. Nicholls hatte die Band nach dem zweiten Studioalbum verlassen. Für die Scheiben drei und vier, holte man einen neuen Sänger an Bord. Beim fünften Studioalbum "Ever", kehrte der stimmlich deutlich gefestigte Nicholls schliesslich zur Band zurück.
"Dark Matter" ist das bisher letzte Album, es wurde im Jahre 2004 veröffentlicht. Geboten werden fünf Songs, davon einer jenseits der 10 Minuten Spieldauer, und einer jenseits der 20 Minuten.
Eröffnet wird die CD mit dem über elfminütigen "Sacred Sound". Sofort fällt die angenehme, betont "warme" Produktion auf. Wer genau hinhört erkennt, dass besonders die Keyboards sehr retrolastig tönen. Oft fühlt man sich angenehm an die Genesis-Klassiker der Siebziger erinnert, aber es kommt nie der schale Geschmack des Abkupferns auf. "Sacred Sound" zeigt wie man Tradition mit Moderne verknüpfen kann. Sehr gelungen. "Red Dust Shadow" bietet verschiedene Stimmungen, beschränkt sich aber dabei auf knappe sechs Minuten Dauer. "You never will" ist gradliniger und simpler, langweilt aber zu keiner Zeit. "Born brilliant" beginnt mit einer Art Verbeugung vor Pink Floyd. "Welcome to the Machine" vom "Wish you were here" Album, hat bei den Jungs von IQ wohl bleibende Wirkung hinterlassen. Der zynische Text ist ebenfalls sehr gelungen. Als Krone hat man dem Album mit "Harvest of Souls", einen erstklassigen Longtrack aufgesetzt. Bei einer Spieldauer von über 24 Minuten, bekommt der Hörer alles geboten, was das Herz des Neoprogfreundes höher schlagen lässt. Der Song beginnt ruhig, wird dann hymnisch, es gibt wünderschöne Gittarensoli zu hören. Wieder fallen die tollen Keyboards auf.
Durch das ganze Album zieht sich der warme und runde Klang. Dazu die hervorragend ausgearbeiteten Stücke, hier sitzt jeder Ton genau an der richtigen Stelle. Immer wieder hört man den Einfluss der alten Genesis und Pink Floyd heraus, aber IQ schaffen es daraus ihr eigenes Süppchen zu kochen. Ich hoffe die Band bleibt uns noch lange erhalten. Zwar veröffentlicht man nur recht sparsam neue Alben, aber diese sind von durchweg hoher Qualität.
Wer die erwähnten Bands gerne hört, oder einfach gute Rockmusik mit Tiefgang mag, sollte sich mit IQ beschäftigen.
Weitere Empfehlungen:
Subterranea (1997) - Das wohl ambionierteste Werk der Band. Ein Konzeptalbum als Doppel-CD. Pflichtkauf!!!
Subterranea The Concert (2000) - Auch als DVD erhältlich. Hier zeigt man, wie sich auch mit kleinem Budget eine gute Show auf die Beine stellen lässt.
The seventh House (2000) - Das Nachfolgealbum von Subterranea, steht etwas im Schatten des übermächtigen Vorgängers. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. So ist z.B. "Guiding Light" einer der schönsten IQ Songs überhaupt.
Es gibt insgesamt acht Studioalben der Band. Dazu kommen noch einige Livescheiben und Alben mit neu veröffentlichen/ neu eingespielten Tracks.