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NW35+ABL vs. NW85: welche ist i. d. Aufstellung unkritischer
Verfasst: Do 7. Apr 2005, 15:58
von arte
Hallo!
Ich überlege im Augenblick, mir entweder eine Kombination aus NuWave35 + ABL + Stative bzw. einPaar NuWave 85 anzuschaffen.
Vor- und Nachteile bzgl. Preis (kommt jeweils annähernd auf das gleiche heraus) bin ich schon für mich durchgegangen, bzgl. des optischem Eindrucks im Raum habe ich zwar einen Wunsch, den stelle ich aber hinten an.
Gelesen habe ich im Forum bereits etliches, ein zufriedenstellendes Ergebnis habe ich für mich allerdings noch nicht so recht gefunden.
Mir geht es dabei um folgende Frage: läßt sich sagen, welche Box weniger kritisch bzgl. der Aufstellung bzw. der Raumsituation ist?
Ich könnte mir vorstellen, daß die 35er hier die Nase vorn hat, vielleicht ist dem aber auch gar nicht so?
Ist diesbzgl. das (Tief)baßverhalten nicht wesentlich mitentscheidend?
Ich habe eine Altbauwohnung mit Dielenfußboden und höre im allgemeinen Zimmerlautstärke, gelegentlich etwas darüber, aber nie wirklich laut.
Programmatisch kommt überwiegend klassisches (instrumental, orchestral, vokal, ...), aber auch Jazz und gut produzierter Pop in die Schublade.
Vielleicht kann jemand ein paar weiterhelfende Gedanken äußern? Würde mich freuen.
Viele Grüße
Verfasst: Do 7. Apr 2005, 16:11
von g.vogt
Hallo arte,
herzlich willkommen im Nubert-Forum.
Ich kenne die Vorgängermodelle recht gut und denke, dass meine Eindrücke zumindest weitgehend auf die nuWave35 und nuWave85 übertragbar sind.
Die nuWave3 mit ABL hat einen hörbar größeren Tiefgang als die nuWave8 ohne. Die nuWave3 auf Ständern war nach meinem Empfinden leichter so aufzustellen, dass die Lokalisierung der Instrumente und Stimmen und die Stereodarstellung insgesamt sehr gut ist. Es genügte nicht, die nuWave8 einfach genauso aufzustellen wie vorher und ich habe lange an der Aufstellung (Wandabstand, Neigung, Winkel zum Hörer) gefeilt, um wieder zu einem vergleichbaren Ergebnis zu kommen. Im Bassbereich hatte die nuWave8 mit ABL aber eindeutig die Nase vorne, nicht nur wegen des Tiefgangs, sondern auch durch eine hörbar weniger "wellige" Reaktion des Hörraums.
Aus heutiger Sicht würde ich die nuWave35 mit ATM der nuWave85 ohne ATM vorziehen, es sei denn, dass der Raum durch ungünstige Verhältnisse stehende Wellen auffallend deutlich ausprägt.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Do 7. Apr 2005, 23:39
von Philipp
Der große Vorteil der Kompaktbox ist, dass sie "von Haus aus" gleich die richtige Abstrahlhöhe hat und die Achse zwischen Hochtöner und TMT direkt aufs Ohr des Hörers zeigt.
Die 85 muss, um in Punkto Auflösungsvermögen, Ortungsschärfe und Bühnenaufbau die Qualität der 35 zu erreichen, entweder auf einen Sockel gestellt oder aber angewinkelt werden, so dass die oben erwähnte Achse direkt aufs Hörerohr gerichtet ist.
Ich habe bei mir letztere Möglichkeit realisiert und muss sagen dass der Unterschied zwischen einer "einfach so hingestellten" nuWave 85 und der selben Box in sorgsam ausgetüftelter Aufstellung wirklich erheblich ist. Die 35er steht dagegen gleich von Anfang an perfekt.
Ich würde wohl wie Gerald die 35 mit ATM einer 85 ohne ATM vorziehen. (Allerdings hält man sich bei der 85 natürlich immer noch die Option offen, noch ein ATM anzuschaffen - und damit dringt man in Regionen von Tiefstbässen vor, die die 35 bei weitem nicht mehr erreichen kann)
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 09:20
von Dani
Hi
Meine Erfahrungen mit der NW35er sind diesselben
Ich erachte die 35er mit einem Stativ als wesentlich einfacher aufzustellen, als eine kleine oder grössere Standbox. Die NW105er korrekt aufzustellen, ist schon wesentlich komplizierter, so dass sie sich voll entfallen kann.
Gruess
Dani
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 11:09
von raw
Größere Standboxen mit mehreren vertikal angeordneten Tieftönern sind aufstellungsunkritischer. Vertikal- und Quermoden werden weitgehend "ausgeschaltet". Bei Kompaktboxen werden die Vertikalmoden üblicherweise nur an einem Punkt angeregt und so kann es leichter zu Auslöschungen/Dröhnen führen.
Das Argument mit "Je tiefer die Box geht, desto schwieriger aufzustellen" finde ich nicht ganz richtig. So oder so gibt es bei dieser Frequenz eine Pegelerhöhung/auslöschung.
Gruß
Denis
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 12:07
von Philipp
raw hat geschrieben:Größere Standboxen mit mehreren vertikal angeordneten Tieftönern sind aufstellungsunkritischer.
Lies dir nochmal durch was die letzten drei Leute geschrieben haben (die übrigens im Gegensatz zu dir alle "größere Standboxen mit mehreren vertikal angeordneten Tieftönern" besitzen...)
In der Theorie hast du allerdings Recht, muss man zugeben, auch wenn die Basswiedergabe lediglich EIN Aspekt unter vielen ist. Du kannst guten Klang nicht lediglich auf "dröhnfreie, homogene Bassverteilung" reduzieren.
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 12:16
von Dani
Philipp hat geschrieben:raw hat geschrieben:Größere Standboxen mit mehreren vertikal angeordneten Tieftönern sind aufstellungsunkritischer.
Lies dir nochmal durch was die letzten drei Leute geschrieben haben (die übrigens im Gegensatz zu dir alle "größere Standboxen mit mehreren vertikal angeordneten Tieftönern" besitzen...)
Jetzt wo Du's sagst...
Ich wusste noch nicht, was ich darauf antworten sollte, da ich mich erst seit kurzem tiefer und eingehender mit der Materie herumbalge
Was ich weiter oben berichtete, entspricht meinen Hörerfahrungen mit dem NW35er sowie den NW105ern in meinem Hörraum
Und ich stellte für mich fest, dass es einfach war, die 35er aufzustellen und korrekt zu positionieren, als das mit den 105er geschehen ist..... da brauchts einfach etwas mehr an rumpröbeln, leicht anwinkeln, einigen Frequenzen die Zähne zu ziehen usw...
Gruess
Dani
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 12:32
von BlueDanube
Philipp hat geschrieben:In der Theorie hast du allerdings Recht, muss man zugeben, auch wenn die Basswiedergabe lediglich EIN Aspekt unter vielen ist. Du kannst guten Klang nicht lediglich auf "dröhnfreie, homogene Bassverteilung" reduzieren.
Wenn die Boxen sonst baugleich sind und sich nur im Tiefgang unterscheiden, würde ich die Klangunterschiede aber auch nur auf "dröhnfreie, homogene Bassverteilung" reduzieren!
Außerdem ist es im Hoch- und Mitteltonbereich egal, ob der Schall aus großen oder kleinen Boxen kommt - die optimale Aufstellung (und das war ja die ursprüngliche Frage) ist für beide Boxentypen identisch!
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 12:35
von raw
Bleiben wir beim Beispiel 105 vs. 35:
Die 105 ist in der Vertikalmodenanregung klar überlegen, da hier diese nicht wie bei der 35 nur an einem Punkt angeregt werden. Die erste und zweite Vertikalmode liegt bei der üblichen Raumhöhe 2.5m bei 70 und 140Hz. Je nach Aufstellung hat man bei der 35er die Gefahr von Auslöschung oder Dröhnen in diesen Bereichen.
In Bezug auf Quermoden haben beide eigentlich die gleichen Eigenschaften.
Bei der Anregung der Längsmoden sind die 105er und 35er "gleich schlecht". Sie werden nur an einem Punkt angeregt. Nur mit dem Unterschied, dass im Bereich der ersten und vielleicht auch zweiten Längsmode die 105 mehr Schalldruck produziert und das Dröhnen "lauter" wirkt.
Die erste Längsmode liegt bei Raumlängen über 4.3m unter 40Hz. Unter 40Hz wirkt eine Pegelerhöhung als nicht so störend und kann ruhig stark sein. In meinem Raum habe ich eine starke Pegelerhöhung unter 40Hz und diese stört eigentlich überhaupt nicht (wenn nur die Seitenlastigkeit nicht wäre (aber das hängt and er doofen Raumgeometrie)).
Somit ist für mich die 105er im Vorteil.
Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 12:57
von bony
"Grau, teurer Freund, ist alle Theorie" (Mephistopheles in Goethes Faust)