Vergleich der nu-Dickschiffe
Verfasst: Fr 15. Apr 2005, 13:19
Hi allerseits,
nach längerer Forumabstinenz nun wieder einmal ein Beitrag von mir:
Der Frühling machts möglich, meine Frau hat grünes Licht zur Aufrüstung gegeben.
Dazu hatte ich noch dienstlich im Schwaben-Ländle zu tun, also stand einem Besuch in Schwäbisch Gmünd nichts entgegen. Mit einem Packen CDs bewaffnet und etwa 3 h Zeit ließ ich mich im Hörstudio mit den Standboxen nieder.
Meine Musikauswahl reichte von Klassik (Vier Jahreszeiten) über Jazz-ähnliches (Sarah K, Friendn Fellow ...) über ak. Gitarrenmusik bis hin zu Rock (Dire Straits, Glenn Kaiser REZ-Band), aber alle mit dem Anspruch guter Abmischungen.
Zunächst einmal mit allen LS wild hin und hergeschaltet.:
Mein erster Eindruck, der mich doch etwas stutzig machte:
Alle LS (NL/NW85 bis zur 125) klangen doch seeehr unterschiedlich. Im Bassbereich waren bei meiner Musik nur geringe Unterschiede auszumachen, bei allen recht straffer, unauffälliger und guter Bass. Die 85 schlug sich auch recht wacker, obwohl sie vom Volumen richtig niedlich im Vergleich zur 125 ist.
Im Mittel/Hochtonbereich gab es extreme Unterschiede.
Zwischen der 85 und 105 (ich meine dabei NW und NL) war der Unterschied noch relativ klein. Die 105 war etwas transparenter, Klang löste sich etwas besser von den LS. Ich hatte übrigens den Eindruck, dass meine NW 10 zu Hause besser klangen.....
Der Unterschied zwischen NL100 und NW105 ist relativ gering, aber gut heraushörbar. Die NL ist wie schon oft beschrieben etwas „weicher und seidiger“ in der Klangfarbe. Das mag angenehm sein, geht aber eindeutig auf Kosten der Transparenz.
Dann die NL120. In allen Bereichen klare Vorteile: Die Sanftheit ist noch da, aber deutlich bessere Durchhörbarkeit und Transparenz. Ein sehr angenehmer Klang, bei dem man sich vorstellen kann, dass keine Ermüdungserscheinungen auftreten.
Nun umgeschaltet auf die NW125 und gleich einen Schock bekommen : Es klang völlig anders. Die ersten paar Sekunden: Mann, klingen die trötig, da sind doch irgendwelche blauertschen Bänder hervorgehoben. Nach ein paar Minuten hat man sich daran gewöhnt und man kann den 2. Effekt bestaunen: Es tut sich eine riesige Klangbühne auf. Der Klang löst sich völlig von den LS. Man „sieht“ die Instrumente gestaffelt vor sich. Die Klangbühne wird tief und man hat einen dreidimensionalen Eindruck (worüber man sich natürlich streiten kann). Den Jazz- und Pop-Produktionen wird ja vorgeworfen, dass es sich nur um aufgereihte „Monohühner“ auf der Stange handelt (Phantomschallquellen durch Pan-Einstellungen) – aber nicht bei diesen LS. Eine fast beängstigende Räumlichkeit.
Besonders auffällig bei Gitarrenmusik (Chris Jones).
Beim Umschakten auf die 120 wird die Klangfarbe zwar gefälliger, aber die extreme Klangbühne scheint fast föllig zusammenzubrechen.
Beim Umschalten auf die 105 denkt man, dass entweder eine Decke über den LS hängt oder keine richtige Gitarre mehr spielt. (Ich war und bin von meinen NW 10 sehr begeistert ).
Das betraf jetzt den ruhigeren Jazz-Bereich. Bei härterer Rock-Musik (REZ) hat mich dann das das „trötige“ an den 125 gestört, da klang die 120 wesentlich angenehmer.
Da ich nicht viel Rock dabei hatte, habe ich mir von der NSF noch mal was geliehen: The Wall von Pink Floyd. Komisch, da waren die Unterschiede zwischen 125 und 120 sehr gering und fast zu vernachlässigen....
Tja, meine Frage: woran liegt das, dass die 125 so völlig anders sein kann, ist sie doch gesoundet (Blauertsche Bänder rücken die Schallquelle nach vorn) oder ist das die Folge der Linearität, ist die Räumlichkeit echt oder die Folge von Konstruktionsmängeln, ist der etwas trötige Klang natürliche Wiedergabe oder wurde er zugunsten der Räumlichkeit dazugebastelt????
Ist das die breitere gebogene Schallfront, die günstiger bündeln kann?......
Wer hat eine Antwort?
Der Berater dort konnte mir nicht weiterhelfen, im Gegenteil, ich fand mich technisch deutlich kompetenter (auf meine Frage, ob ich ein ATM anschließen kann, schloss er mir dieses auch an und sagte, dass ich das für alle LS verwenden kann!!!!)...
Fazit:
Habe mich nicht zum Kauf entschlossen (lag auch mit daran, dass die 125 nicht in Anthrazit vorrätig sind, terracotta sieht zwar gut aus, ist aber bei diesen Monstern zu auffällig).
Die Räumlichkeit der 125 und der Klang der 120 müssten sich vereinigen lassen. Aber wahrscheinlich schließt sich beides aus.
Obwohl mich die 125 sehr beeindruckt hat, habe ich die Befürchtung, etwas „unechtes“ zu kaufen, das will ich aber nicht, ich will eher Monitoreigenschaften....
Wenn mir jemand meine technischen Bedenken zerschlagen kann, werde ich zuschlagen...
Gruß Thias
nach längerer Forumabstinenz nun wieder einmal ein Beitrag von mir:
Der Frühling machts möglich, meine Frau hat grünes Licht zur Aufrüstung gegeben.
Dazu hatte ich noch dienstlich im Schwaben-Ländle zu tun, also stand einem Besuch in Schwäbisch Gmünd nichts entgegen. Mit einem Packen CDs bewaffnet und etwa 3 h Zeit ließ ich mich im Hörstudio mit den Standboxen nieder.
Meine Musikauswahl reichte von Klassik (Vier Jahreszeiten) über Jazz-ähnliches (Sarah K, Friendn Fellow ...) über ak. Gitarrenmusik bis hin zu Rock (Dire Straits, Glenn Kaiser REZ-Band), aber alle mit dem Anspruch guter Abmischungen.
Zunächst einmal mit allen LS wild hin und hergeschaltet.:
Mein erster Eindruck, der mich doch etwas stutzig machte:
Alle LS (NL/NW85 bis zur 125) klangen doch seeehr unterschiedlich. Im Bassbereich waren bei meiner Musik nur geringe Unterschiede auszumachen, bei allen recht straffer, unauffälliger und guter Bass. Die 85 schlug sich auch recht wacker, obwohl sie vom Volumen richtig niedlich im Vergleich zur 125 ist.
Im Mittel/Hochtonbereich gab es extreme Unterschiede.
Zwischen der 85 und 105 (ich meine dabei NW und NL) war der Unterschied noch relativ klein. Die 105 war etwas transparenter, Klang löste sich etwas besser von den LS. Ich hatte übrigens den Eindruck, dass meine NW 10 zu Hause besser klangen.....
Der Unterschied zwischen NL100 und NW105 ist relativ gering, aber gut heraushörbar. Die NL ist wie schon oft beschrieben etwas „weicher und seidiger“ in der Klangfarbe. Das mag angenehm sein, geht aber eindeutig auf Kosten der Transparenz.
Dann die NL120. In allen Bereichen klare Vorteile: Die Sanftheit ist noch da, aber deutlich bessere Durchhörbarkeit und Transparenz. Ein sehr angenehmer Klang, bei dem man sich vorstellen kann, dass keine Ermüdungserscheinungen auftreten.
Nun umgeschaltet auf die NW125 und gleich einen Schock bekommen : Es klang völlig anders. Die ersten paar Sekunden: Mann, klingen die trötig, da sind doch irgendwelche blauertschen Bänder hervorgehoben. Nach ein paar Minuten hat man sich daran gewöhnt und man kann den 2. Effekt bestaunen: Es tut sich eine riesige Klangbühne auf. Der Klang löst sich völlig von den LS. Man „sieht“ die Instrumente gestaffelt vor sich. Die Klangbühne wird tief und man hat einen dreidimensionalen Eindruck (worüber man sich natürlich streiten kann). Den Jazz- und Pop-Produktionen wird ja vorgeworfen, dass es sich nur um aufgereihte „Monohühner“ auf der Stange handelt (Phantomschallquellen durch Pan-Einstellungen) – aber nicht bei diesen LS. Eine fast beängstigende Räumlichkeit.
Besonders auffällig bei Gitarrenmusik (Chris Jones).
Beim Umschakten auf die 120 wird die Klangfarbe zwar gefälliger, aber die extreme Klangbühne scheint fast föllig zusammenzubrechen.
Beim Umschalten auf die 105 denkt man, dass entweder eine Decke über den LS hängt oder keine richtige Gitarre mehr spielt. (Ich war und bin von meinen NW 10 sehr begeistert ).
Das betraf jetzt den ruhigeren Jazz-Bereich. Bei härterer Rock-Musik (REZ) hat mich dann das das „trötige“ an den 125 gestört, da klang die 120 wesentlich angenehmer.
Da ich nicht viel Rock dabei hatte, habe ich mir von der NSF noch mal was geliehen: The Wall von Pink Floyd. Komisch, da waren die Unterschiede zwischen 125 und 120 sehr gering und fast zu vernachlässigen....
Tja, meine Frage: woran liegt das, dass die 125 so völlig anders sein kann, ist sie doch gesoundet (Blauertsche Bänder rücken die Schallquelle nach vorn) oder ist das die Folge der Linearität, ist die Räumlichkeit echt oder die Folge von Konstruktionsmängeln, ist der etwas trötige Klang natürliche Wiedergabe oder wurde er zugunsten der Räumlichkeit dazugebastelt????
Ist das die breitere gebogene Schallfront, die günstiger bündeln kann?......
Wer hat eine Antwort?
Der Berater dort konnte mir nicht weiterhelfen, im Gegenteil, ich fand mich technisch deutlich kompetenter (auf meine Frage, ob ich ein ATM anschließen kann, schloss er mir dieses auch an und sagte, dass ich das für alle LS verwenden kann!!!!)...
Fazit:
Habe mich nicht zum Kauf entschlossen (lag auch mit daran, dass die 125 nicht in Anthrazit vorrätig sind, terracotta sieht zwar gut aus, ist aber bei diesen Monstern zu auffällig).
Die Räumlichkeit der 125 und der Klang der 120 müssten sich vereinigen lassen. Aber wahrscheinlich schließt sich beides aus.
Obwohl mich die 125 sehr beeindruckt hat, habe ich die Befürchtung, etwas „unechtes“ zu kaufen, das will ich aber nicht, ich will eher Monitoreigenschaften....
Wenn mir jemand meine technischen Bedenken zerschlagen kann, werde ich zuschlagen...
Gruß Thias