ATB-PC Messsoftware
Verfasst: Mo 18. Apr 2005, 07:08
Hi,
angeregt durch diesen Thread und den tollen Hinweis von Bofrost03 bin ich auf die Software „ATB-PC“ der Firma Kirchner-Elektronik aufmerksam geworden.
Aus reiner Neugier (und weil es ja keine Unsummen kostet ) habe ich mir dieses Paket einmal bestellt.
Es enthält:
- Test DVD,
- Messmikrofon MC 1, Frequenzbereich 20 Hz ... 20 kHz
- Adapter zur Erstellung der Korrekturkurve für die Soundkarte
- Messprogramm ATB
- Handbuch als PDF File
Das etwas andere an dieser Software ist wohl, das die Problematik mit der Qualität vieler Soundkarten im Duplexbetrieb umgangen wird, in dem die Testsignale von einer DVD kommen.
Um den Frequenzgang der Soundkarte auszugleichen, liegt ein Cinch-Klinken-Adapter bei, mit dem man für die Korrektur-Messung, den PC (die Soundkarte) direkt mit dem DVD-Player verbindet.
Die Messungen sollen mit jeder Soundkarte durchgeführt werden können, die 48 Khz-Sampling-Rate beherrscht.
Wobei ich auch Versuche mit dem VIA-Soundchip auf meinem Epia-M10000-Mini-Itx-Board gemacht habe und es mit diesem nicht einwandfrei funktionierte.
Die aktuellen Messungen habe ich mit einem Laptop mit Realtek AC97-Chipsatz durchgeführt
Das Mikrofon macht einen ziemlich billigen Eindruck, aber solange es seinen Zweck erfüllt und die Messungen soweit passen, soll es mir egal sein. Das Mic wird mit einem Ständer geliefert. Schön wäre es, wenn der lange Hals des Mikrofons flexibel á la Schwanenhals wäre, da man dann noch ein wenig beweglicher bezüglich Positionierung wäre.
Die Software ist recht übersichtlich und einfach gestaltet und gibt soweit keine großen Rätsel auf. Am Anfang sind ein paar Einstellungen bezüglich PC und Soundkarte sowie Justagen, wie z.B. die angesprochene Soundkarten-Korrektur-Messung, vorzunehmen. Aber dann kann es auch schon losgehen.
Aber leider nicht bei mir, denn das mitgelieferte Mikrofon versagte seinen Dienst
Auf jeden Fall zeigte die Software, nachdem ich eine Messung gestartet hatte, nichts an
Auch eine Aufnahme von Sprache, auf die Schnelle mit dem Windows Audio-Recorder durchgeführt, brachte kein Ergebnis.
OK, so habe ich halt am nächsten Tag (Freitag, 09:30 Uhr) Herrn Kirchner angerufen, um ihm dies mitzuteilen. Nach kurzer Schilderung des Problems versprach er, mir ein anderes Mikrofon zuzuschicken.
Dieses traf dann am Dienstag bei mir ein. Und nun funktionierte alles einwandfrei.
Man kann mit der Software 6 Arten von Messungen durchführen.
- Einzelmessungen, mit jeweils neuer Kurve
- Einzelmessungen +, mit Überlagerung der alten Kurve(n) zum Vergleich (Bis zu 32 Messungen werden unterstützt)
- Dauermessungen. In kurzen Rhythmen wird die Kurve aktualisiert. Es wird jeweils nur die aktuelle Kurve angezeigt
- Dauermessung +. Mit Überlagerung der alten Kurve(n) zum Vergleich (Bis zu 32 Messungen werden unterstützt)
- gemittelte Dauermessung. Im 2 Sekunden Rhythmus wird die Kurve aktualisiert. Es wird jeweils nur die aktuelle Kurve mit den gemittelten Werten aller Messungen
- gemittelte Dauermessung +. Mit Überlagerung der alten Kurve(n) zum Vergleich (Bis zu 32 Messungen werden unterstützt)
Durchgeführt werden diese Messungen, wie schon erwähnt, mit Signalen von einer DVD. Für die Fachleute (ich bin es nicht ): Es wird ein PPN (Pseudo-Pink-Noise)-Signal statt eines MLS (Maximum-Length-Sequence)-Signals verwendet. Warum, dass steht recht ausführlich in der Anleitung.
Auf der DVD stehen folgende Signale zur Verfügung:
- Einzelsignal von FL, C, FR, SL, SR
- Einzelsignal SW,
- Summensignal von FL+FR, SL+SR
- Summensignal von FL+C+FR
- Summensignal von FL+C+FR+SL+SR
- Summensignal + Bass von FL, C, FR, SL, SR
- Summensignal + Bass von FL+FR, SL+SR
- Summensignal + Bass von FL+C+FR
- Summensignal + Bass von FL+C+FR+SL+SR
- Summensignal + Bass von SW
Ich habe dann ein paar Messungen durchgeführt, deren Ergebnis mich schon irgendwie erstaunt haben.
Denn abgesehen davon, dass die Erhöhungen bei ca. 45Hz und ca. 120-180Hz genauso auftraten, wie bei den Messungen, die ich vor ein paar Wochen schon mit meinem Schallpegelmessgerät gemacht habe, treten andererseits so ähnliche Buckel auch auf, wenn das Testsignal aus dem Center sowie den Surround-LS kommt (alle auf „large“ natürlich).
Messung alle LS
Zur Erklärung:
blaue Kurve: Front L
grüne Kurve: Front R
rote Kurve: Center
türkise Kurve: Surround links
braune Kurve: Surround rechts
Weiterhin habe ich festgestellt, dass, zu mindestens in meinem Raum, die hier im Forum oft propagierte „Boxenschieberei“ sehr wenig bringt bzw. nur sehr geringe Veränderungen, hauptsächlich im Hochtonbereich, hervorruft. Um solche Veränderungen zu testen, eignet sich die „Dauermessung“ sehr gut. Man lässt dass Testsignal laufen, schaut sich die Kurve an, verschiebt den LS, beobachtet erneut die Kurve usw.
Natürlich sollte man sich zwischendrin aus dem Hörbereich entfernen um die Messungen nicht zu stören
Etwas bessere Ergebnisse habe ich erreicht, als ich provisorisch meinen Hörplatz um 50cm nach vorne verlegt habe.
Hörplatz 50 cm vorne
Das für mich Interessante ist, dass ich trotz dieser Überhöhungen bei ca. 45Hz und ca. 150-200Hz, nicht den Eindruck habe, dass es bei mir dröhnt.
Heißt das also, dass solche Überhöhungen, auch wenn sie 10dB und mehr betragen, nicht automatisch zu einem Dröhnen führen
Dann habe ich auch noch eine Messung mit dem Summensignal der Front und den Subwoofer gemessen
FR + FL und Sub
Mir ist durch diese Messungen bewußt geworden, das ich die ganze Sache mit den Raummoden etc. immer noch nicht so ganz kapiert habe
Vielleicht werde ich mich jetzt mal spaßeshalber mit dem Bau eines Plattenabsorbers beschäftigen
Fazit:
Ich habe keine Ahnung, inwieweit die Messungen genau und zuverlässig sind und die Experten unter euch werden wohl den einen oder anderen Kritikpunkt finden. Andererseits muss ich sagen, dass diese Software für denjenigen, der sich ein wenig intensiver mit seiner LS-Aufstellung und Raumakustik befassen will, durchaus interessant sein könnte.
Na ja, ein negative Eigenschaft hat die Software auf jeden Fall. Man macht sich jetzt noch mehr Gedanken darüber, was man alles verändern könnte als vorher
So dass war es erst einmal von mir.
Gruß
Ekkehart
angeregt durch diesen Thread und den tollen Hinweis von Bofrost03 bin ich auf die Software „ATB-PC“ der Firma Kirchner-Elektronik aufmerksam geworden.
Aus reiner Neugier (und weil es ja keine Unsummen kostet ) habe ich mir dieses Paket einmal bestellt.
Es enthält:
- Test DVD,
- Messmikrofon MC 1, Frequenzbereich 20 Hz ... 20 kHz
- Adapter zur Erstellung der Korrekturkurve für die Soundkarte
- Messprogramm ATB
- Handbuch als PDF File
Das etwas andere an dieser Software ist wohl, das die Problematik mit der Qualität vieler Soundkarten im Duplexbetrieb umgangen wird, in dem die Testsignale von einer DVD kommen.
Um den Frequenzgang der Soundkarte auszugleichen, liegt ein Cinch-Klinken-Adapter bei, mit dem man für die Korrektur-Messung, den PC (die Soundkarte) direkt mit dem DVD-Player verbindet.
Die Messungen sollen mit jeder Soundkarte durchgeführt werden können, die 48 Khz-Sampling-Rate beherrscht.
Wobei ich auch Versuche mit dem VIA-Soundchip auf meinem Epia-M10000-Mini-Itx-Board gemacht habe und es mit diesem nicht einwandfrei funktionierte.
Die aktuellen Messungen habe ich mit einem Laptop mit Realtek AC97-Chipsatz durchgeführt
Das Mikrofon macht einen ziemlich billigen Eindruck, aber solange es seinen Zweck erfüllt und die Messungen soweit passen, soll es mir egal sein. Das Mic wird mit einem Ständer geliefert. Schön wäre es, wenn der lange Hals des Mikrofons flexibel á la Schwanenhals wäre, da man dann noch ein wenig beweglicher bezüglich Positionierung wäre.
Die Software ist recht übersichtlich und einfach gestaltet und gibt soweit keine großen Rätsel auf. Am Anfang sind ein paar Einstellungen bezüglich PC und Soundkarte sowie Justagen, wie z.B. die angesprochene Soundkarten-Korrektur-Messung, vorzunehmen. Aber dann kann es auch schon losgehen.
Aber leider nicht bei mir, denn das mitgelieferte Mikrofon versagte seinen Dienst
Auf jeden Fall zeigte die Software, nachdem ich eine Messung gestartet hatte, nichts an
Auch eine Aufnahme von Sprache, auf die Schnelle mit dem Windows Audio-Recorder durchgeführt, brachte kein Ergebnis.
OK, so habe ich halt am nächsten Tag (Freitag, 09:30 Uhr) Herrn Kirchner angerufen, um ihm dies mitzuteilen. Nach kurzer Schilderung des Problems versprach er, mir ein anderes Mikrofon zuzuschicken.
Dieses traf dann am Dienstag bei mir ein. Und nun funktionierte alles einwandfrei.
Man kann mit der Software 6 Arten von Messungen durchführen.
- Einzelmessungen, mit jeweils neuer Kurve
- Einzelmessungen +, mit Überlagerung der alten Kurve(n) zum Vergleich (Bis zu 32 Messungen werden unterstützt)
- Dauermessungen. In kurzen Rhythmen wird die Kurve aktualisiert. Es wird jeweils nur die aktuelle Kurve angezeigt
- Dauermessung +. Mit Überlagerung der alten Kurve(n) zum Vergleich (Bis zu 32 Messungen werden unterstützt)
- gemittelte Dauermessung. Im 2 Sekunden Rhythmus wird die Kurve aktualisiert. Es wird jeweils nur die aktuelle Kurve mit den gemittelten Werten aller Messungen
- gemittelte Dauermessung +. Mit Überlagerung der alten Kurve(n) zum Vergleich (Bis zu 32 Messungen werden unterstützt)
Durchgeführt werden diese Messungen, wie schon erwähnt, mit Signalen von einer DVD. Für die Fachleute (ich bin es nicht ): Es wird ein PPN (Pseudo-Pink-Noise)-Signal statt eines MLS (Maximum-Length-Sequence)-Signals verwendet. Warum, dass steht recht ausführlich in der Anleitung.
Auf der DVD stehen folgende Signale zur Verfügung:
- Einzelsignal von FL, C, FR, SL, SR
- Einzelsignal SW,
- Summensignal von FL+FR, SL+SR
- Summensignal von FL+C+FR
- Summensignal von FL+C+FR+SL+SR
- Summensignal + Bass von FL, C, FR, SL, SR
- Summensignal + Bass von FL+FR, SL+SR
- Summensignal + Bass von FL+C+FR
- Summensignal + Bass von FL+C+FR+SL+SR
- Summensignal + Bass von SW
Ich habe dann ein paar Messungen durchgeführt, deren Ergebnis mich schon irgendwie erstaunt haben.
Denn abgesehen davon, dass die Erhöhungen bei ca. 45Hz und ca. 120-180Hz genauso auftraten, wie bei den Messungen, die ich vor ein paar Wochen schon mit meinem Schallpegelmessgerät gemacht habe, treten andererseits so ähnliche Buckel auch auf, wenn das Testsignal aus dem Center sowie den Surround-LS kommt (alle auf „large“ natürlich).
Messung alle LS
Zur Erklärung:
blaue Kurve: Front L
grüne Kurve: Front R
rote Kurve: Center
türkise Kurve: Surround links
braune Kurve: Surround rechts
Weiterhin habe ich festgestellt, dass, zu mindestens in meinem Raum, die hier im Forum oft propagierte „Boxenschieberei“ sehr wenig bringt bzw. nur sehr geringe Veränderungen, hauptsächlich im Hochtonbereich, hervorruft. Um solche Veränderungen zu testen, eignet sich die „Dauermessung“ sehr gut. Man lässt dass Testsignal laufen, schaut sich die Kurve an, verschiebt den LS, beobachtet erneut die Kurve usw.
Natürlich sollte man sich zwischendrin aus dem Hörbereich entfernen um die Messungen nicht zu stören
Etwas bessere Ergebnisse habe ich erreicht, als ich provisorisch meinen Hörplatz um 50cm nach vorne verlegt habe.
Hörplatz 50 cm vorne
Das für mich Interessante ist, dass ich trotz dieser Überhöhungen bei ca. 45Hz und ca. 150-200Hz, nicht den Eindruck habe, dass es bei mir dröhnt.
Heißt das also, dass solche Überhöhungen, auch wenn sie 10dB und mehr betragen, nicht automatisch zu einem Dröhnen führen
Dann habe ich auch noch eine Messung mit dem Summensignal der Front und den Subwoofer gemessen
FR + FL und Sub
Mir ist durch diese Messungen bewußt geworden, das ich die ganze Sache mit den Raummoden etc. immer noch nicht so ganz kapiert habe
Vielleicht werde ich mich jetzt mal spaßeshalber mit dem Bau eines Plattenabsorbers beschäftigen
Fazit:
Ich habe keine Ahnung, inwieweit die Messungen genau und zuverlässig sind und die Experten unter euch werden wohl den einen oder anderen Kritikpunkt finden. Andererseits muss ich sagen, dass diese Software für denjenigen, der sich ein wenig intensiver mit seiner LS-Aufstellung und Raumakustik befassen will, durchaus interessant sein könnte.
Na ja, ein negative Eigenschaft hat die Software auf jeden Fall. Man macht sich jetzt noch mehr Gedanken darüber, was man alles verändern könnte als vorher
So dass war es erst einmal von mir.
Gruß
Ekkehart