Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

Servus,

seit einiger Zeit spukt mir eine Idee im Kopf rum, die ich loswerden wollte:
Ich gehöre zu denen, die ihre komplette Musiksammlung im PC verwalten und abspielen. Nervig und ungeschickt ist dabei, dass der Rechner laufen muss (Betriebsgeräusch) und die Bedienung am Bildschirm erfolgt, ganz zu schweigen von der Notwendigkeit, ein solches System zu pflegen. Es sollte doch auch anders gehen. Man sieht ja Ansätze in die Richtung HiFi-PC mit den Barebones oder hifiracktaugliche Gehäusen, leider gilt dabei jedoch das Gesetz, dass wenn man irgend ein Gerät mit einem Computer kreuzt, man wieder einen Computer erhält. Das gilt es soweit möglich zu vermeiden.

Ein wirklich brauchbarer Hifi-PC sollte IMO folgende Eigenschaften haben:
- Komplett lüfterlos, irgendwas auf Basis z.B. von VIAs EDEN-Platform, mini-ITX Formfaktor
- Betriebsystem mit minimaler Wartung, z.B. ein abgespecktes Debian Linux
- Bedienung per Fernbedienung und einem dieser LCDs am Gerät; der iPod hat gezeigt, dass die Verwaltung auch von grossen Dateimengen mit einem solchen Display möglich ist.
- zum Aufspielen von Dateien und zur (möglichst seltenen) Systemwartung per SSH einen LAN-Anschluss
- Soundausgabe per SPDIF
- Softwareplayer mit flexiblem Pluginsystem damit man der Kiste auch neue und/oder ungewöhnliche Dateiformate beibrigen kann

Eine Kiste also, die im normalen Betrieb nicht anders zu bedienen sein sollte als eine Jukebox im konventionellen HiFi Format.

Die Hardware existiert bereits. Bei der Software bin ich mir nicht sicher, ob es jetzt schon möglich ist einen PC mit Player und Playlistenverwaltung lediglich per FB und LCD zu steuern.

Bei den HTPCs tut sich deutlich mehr, passt aber nicht in mein Konzept, denn sie setzen ein Bildschirm voraus und geben das "PC-Sein" nicht auf. Ich kann mich da natürlich irren. Vieleicht hat jemand Tips, Idee, Anregungen...

Hi Raptus

Ich selbst habe einen "HiFi-PC": Es ist ein ganz normaler PC in einem großen und zugegebenermaßen nicht gerade leichtem Gehäuse der Firma Chieftec. Das Gehäuse selbst ist nicht schallgedämmt und im Moment sogar offen. Es ist etwa so hoch wie ein normaler Schreibtisch ! Im Innern arbeitet ein XP 1700+, der von einem Zalmann Kuper-Fächer kühler mit langsam drehendem Lüfter (einstellbar) gekühlt wird. Er erzeugt nur ein teifes, leises und gleichmäßiges Brummen, das man fast nicht hört. Insgesamt laufen noch 7! andere Lüfer im PC, die alle zusammen nicht lauter sind als meine Festplatten (wobei ich hier natürlich mit die leiseten Modelle, die es auf dem Markt gibt eingestezt habe). Den kleinen und aufgrund seiner hohen Drehzahl und minderwertigen Qualität sehr kritschen Lüfer auf meine Radeon-Grafikkarte habe ich gegen ein höherwertiges Modell mit Kuperkühlkörper und leiserm Lüfter getauscht, das jetzt mit 7 statt 12 Volt und somit sehr leise läuft. Den Lüfter im Netzteil hört man nur, wenn man sein Ohr dranhält (Netzteil von HEC), leider ist er auch nicht stark genug, um die ganze warme Luft aus dem PC zu befördern, deshalb hab ich vorne 3 Lüfer eingebaut, die mit 7Volt laufen und kalte Luft in den PC pusten, wobei sie auch noch die Festplatten kühlen. Hinten schaufeln 2 weitere Lüfter (auch 7Volt) die ganze warme Luft wieder raus. Das Gehäuse ist sogar groß genug, dass man ne Wasserkühlung mit Radiator und allem drum und dran einbauen könnte. lohnt sich aber nicht, wenn ich nämlich noch ein paar Schalldämmatten installier, hört man eh nix mehr.

Ein lüferloser PC wär mit dem Gehäuse auch kein Problem: einhach die riesige Gehäusewand über ne Heatpipe mit CPU und GPU(Graphics Processing Unit = Grafikprozessor) verbinden und fertig. Hab schon öfter gelesen, das das mit den Chieftec-Towern geht. Ne programmierbare Fermbedienung kannste die selber Bauen (z.B. ELV) oder kaufen z.B. Pearl, oder man kauft sich ne Funk-Tastatur mit Multimedia-Tasten. Ein LCD-Display (wenn du keinen Monitor anschliessen willst) mit Ansteuer-Software für gängige Media-Player wie z.B. Winamp und Zommplayer kriegst bei Pollin für unter 10€. Aussedem ist selberbauen eh viel cooler und dies fertigen Barbones nur was für Bonsen und Spiesser und für Leute, die keine Ahnung (von Technik) haben.

Fakzit: Man(n) brauch die Via-Eden-Sch..... gar nicht, wenn man Ruhe im Karton, äh PC will, geht auch viel einfacher, leistungsfähiger usw.

MfG Philip

Edit: Ne Fernbedienung liegt vielen TV-Karten bei (wie bei meiner), die kann man oft umprogrammieren und für andere zwecke "missbrauchen".

Eine Alternative wäre evtl., einen herkömmlichen Rechner außerhalb des Hörraums aufzustellen (z.B. im Büro) und zur Anlage so eine Client wie z.B. Pinnacle ShowCenter, Netgear MP101, Hauppauge MediaMVP etc. zu stellen, der über LAN oder WLAN angeschlossen wird. Mit bildschirmloser Bedienung sieht es hier in vielen Fällen aber auch eher mau aus.

Hallo xmen,

ich habe selber ein grosses chieftec Gehäuse, das kann ich aber nicht in den Hifi-Rack stellen Hab das Gehäuse übrigens gedämmt und es ist immer noch laut (AXP 2400 plus 4 Festplatten). In einem Schuhkarton (!) hab ich tatsächlich einen alten PIII als Server laufen ...

Ich hab bis jetzt eigentlich eher gute Erfahrungen mit den Embedded-Teilen von VIA gemacht und verfolge deren Entwicklung. CPU-Leistung brauch ich nicht, fürs reine Audio-Decoding reichen wenige Hundert Mhz.

Wie gesagt, das Problem ist weniger die Hardware als die Software, die für bildschirmlosen Betrieb geeignet sein muss.
Mit LCD+Ansteuersoftware von Winamp ist es nicht getan, man muss sich ja noch überlegen wie man Playlisten, Titelsuche etc. gestaltet. Auch würde ich nicht auf Windows setzen wollen da dieses OS ja an sich für den GUI-Betrieb konzipiert wurde, ferner nicht gerade wenig Pflege braucht.

Zum Glück studiere ich Medieninformatik und kann hoffentlich in wenigen Semestern an einer Lösung basteln

@ bony:
werde mal den Tips nachgehen, glaube aber nicht, dass die das tun, was ich suche.

- Die Kisten von Pinnacle brauchen einen Bildschirm
- Der MP101 von Netgear ist schon ganz nett, spielt aber nur MP3 und WMA, hat keinen SPDIF und keine Festplatte und ist eine proprietäre Lösung -> kein daran-basteln.
- Hauppauge: TV-Lösung

Hi,

das hier sieht doch ganz brauchbar aus:

http://angerman.net/articles/jukebox/

Grüsse

Martin

wasserkühlung?

Raptus hat geschrieben:- Die Kisten von Pinnacle brauchen einen Bildschirm
- Der MP101 von Netgear ist schon ganz nett, spielt aber nur MP3 und WMA, hat keinen SPDIF und keine Festplatte und ist eine proprietäre Lösung -> kein daran-basteln.
- Hauppauge: TV-Lösung

Ja, diese Geräte haben wohl alle noch mehr oder weniger große Schwächen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich da in nächster Zeit noch einiges tut.

Hat nicht "burki" so ein System entwickelt? Der Preis dürfte möglicherweise aber über dem Budget selbst eines wohlhabenden Studenten liegen .

Vielleicht zum Pinnacle ShowCenter noch einen billigen kleinen TFT stellen? Möglicherweise ja preiswerter und flexibler als ein extra HiFi-PC zusätzlich zum sowieso im Haushalt schon vorhandenen PC.

Man könnt auch ein kleines LCD-Display verwenden, bei Pollin hab ich leztens so ein 7" teil für 100€ gesehen, das müsst doch gehen und die Audiofunktionen macht man mit Winamp oder Foolbar über Hotkeys mit ner Fernbedienung und die Navigatinon durch Dateisystem könnt man doch mit ner schnurlosen Maus machen.

Hallo Raptus,

wozu muss es ein PC sein?
Du willst doch nur eine fernbedienbare Jukebox haben. Eine einfache Lösung wäre doch ein guter DVD-Player, dem du eine DVD-RW mit MP3 fütterst. Selbst wenn du noch einen Brenner dazu kaufst, dürfte das weit billiger sein als ein leiser Barebone.

Gruß,
Mike