Hallo,
zu Nick`s Frage, ob es vergleichbares / besseres zur nuWave 35 gibt, sei soviel gesagt: die
B&W 705 zum Beispiel tut sich fuer meinen Geschmack sehr schwer. Mein Eindruck nach einem direkten Vergleich. Denke, dass die 705 Nick`s genannten Kriterien entspricht (obwohl grundverschieden im Aufbau), aehnliche Volumengroesse und Bestueckung (1 Hoch-, 1 Mittel-Tief Toener und Bassreflexrohr), siehe Bilder.
Die Daten und Spezifikationen der B&W 705 lasse ich jetzt mal aussen vor (nachzulesen unter:
http://www.bwspeakers.com/index.cfm/fus ... ODEL%20705), die der nuWave 35 sollten bekannt sein.
Elektronik war
NAD C372 (Lautstaerke immer auf 9-Uhr Stellung und ausschliesslich im „Tone Defeat“ - Modus) und
NAD 542, verbunden mit Audioquest Sidewinder.
Die nuWave 35 wurde bei allen Vergleichen „Linear“ gefahren, der Hoehenschalter also nicht verstellt.
Musik (in immer gleicher Reihenfolge - Angabe: Interpret - CD Titel – Musik Titel): 1.
Andrew White – Pray For Rain – Woodsprites Desires, 2.
Mike Keneally – Wooden Smoke – New England, 3.
John Martyn – The Rest Of The Best – Rock, Salt & Nails, 4.
Eric Clapton – Unplugged – Layla, 5.
The Flower Kings – Adam & Eve – A Vampires View, 6.
Dream Theater – Images And Words – Learning To Live, 7.
Threshold – Hypothetical – Light And Space
Denke, dass o.g. Auswahl ein ziemliches Spektrum abdeckt. Von Folk ueber Country, Blues und Rock zu (progressive) Metal. Klassische Musik habe ich leider keine, waere bestimmt fuer einen Vergleich gut geeignet gewesen.
Aufbau erster Vergleich
Beide LS wurden abwechselnd auf Staender plaziert (Kabel: 4mm2 Oehlbach)
Dieser Vergleich hat keinen der Kandidaten wirklich hervorgehoben (wahrscheinlich aufgrund der Zeit, die benoetigt wurde, alles umzustellen und „umzustoepseln“). Beide LS haben die Musik gut ortbar, mit differenzierten Hoehen, Mitten und Bass, reproduziert. Beide LS haben eine wunderbare „Buehne“ aufgebaut. Allerdings empfand ich die nuWave kraeftiger oder dominater im Hoehen- und Bass-Bereich. Das hat sich am deutlichsten in den Stuecken 6. und 7. gezeigt. Auch Stimmen wurden mehr betont, in der „Buehnen“-Mitte angetroffen, angehoben auf einer seperaten Ebene, fast so, als ob es gewollt waere. Ich mochte es. Die B&W hat die Hoehen und den Bass homogener erscheinen lassen, mehr integriert, sie erschien dadurch „luftiger“. Die Stimmen standen nicht so im Vordergrund. Denke, dass diese Eigenschaft laengeres Musik hoehren einfacher macht, weil sie nicht so „aufdringlich“ daher kommt. Bei den Stuecken 1., 2. und 4. haben sich beide LS nichts gegeben. Einfach nur goettlich. Beiden liegt akustische Gitarre und Gesang. Sie reproduzierten den Bass genau und „knackig“ (die nuWave hat eindeutig mehr davon, bie B&W spielte auch schoen tief, aber eben nicht ganz so druckvoll). Ortbarkeit und Detailreichtum ist gleichermassen gut, die „Buehne“ erschien bei der nuWave groesser. Bie B&W zeichnete m.E. die Musik etwas feiner wieder, was mir auch sehr gut gefallen hat.
Vorlaeufiges Fazit: Unentschieden, hat man erstmal eine LS am spielen, fuehlte man sich wohl. Beide LS machen viel Spass. Allerdings hatte ich bei der nuWave immer das Gefueh, lauter hoehren zu muessen. Sie eignet sich m.E. fuer kompaktere und haertere Musik aufgrund des druckvolleren Bass besser als die B&W, deren Staerken bei den „akustischen“ Stuecken zu finden war.
Aufbau zweiter Vergleich
Die B&W wurde auf die nuWave gestellt (oh Schande, sah aber irgendwie keine andere Moeglichkeit), die B&W wurde mit Bi-Wiring verkabelt (Audioquest), die nuWave „normal“ (4mm Oehlbach), es wurde am Verstaerker zwischen den LS Paaren hin- und her geschaltet.
Hier wurden die Unterschiede beider LS enorm deutlich. Angefangen mit der nuWave und dann auf die B&W geschaltet. Fast erschreckend, wie „blechern“ die B&W in den ersten Sekunden klang. Also alles auf Null um die Anschluesse, Kabel etc. zu ueberpruefen. Waren aber in Ordnung. Das gleiche Spiel nochmal, erst die nuWave, dann die B&W. Nichts zu machen, dei ersten Sekunden erschienen wieder duenn, hallig und ueberhaupt fast „armselig“, was bei dem ersten Versuch ueberhaupt nicht so rueber gekommen ist. Hat man sich wieder an den B&W Klang gewoehnt, war wieder alles in Ordnung. Das umschalten von der B&W auf die nuWave war nicht ganz so dramatisch, es wurde insgesamt voller (Druckvoller im Bass und mehr Hoehen) und auch die „Buehne“ erschien groesser.
Mein endgueltiges Fazit: Die nuWave ist fuer mich der „bessere“ LS, da ihre Eigenschaften meinen momentanen Geschmack besser trifft. Sie erscheint spektakulaerer, auf jeden Fall impulsiver. Der druckvollere Bass ist hier ein wesentlicher Punkt. Die B&W spielt die Musik ebenfalls sehr gut wieder, feiner aber eben nicht so direkt.
Wenn man dann noch den Preisunterschied beider LS betrachtet,
ist die nuWave nicht nur in ihrer Klasse Top.
Hoffe, dass mein subjektiver und unprofessioneller Vergleich einen kleinen Ueberblick verschaffen konnte (kann nicht gerade behaupten, dass ich geuebt bin in solchen Vergleichen, geschweige denn, diese schriftlich nieder zu legen).
Gruss Janko