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Wir bauen den idealen Hör-Raum
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 00:35
von Raico
Wir planen den idealen Hör-Raum
Dies ist ein Versuch, eine virtuelle Baustelle.
Ich weiß nicht, ob es funktioniert. Es sollten schon einige mitmachen.
Ich möchte euch vorschlagen: Wir bauen uns in diesem Thread den idealen Hörraum.
Beginnend bei der Architektur: Größe, Grundriss, Volumen, Baumaterialien bis hin zum Innenausbau mit allem, was den Klang perfekt macht.
Vielleicht gibt es ja sogar den einen oder anderen im forum, der unsere Ideen skizzieren und hier reinstellen kann. Ich denke, so etwas könnte Spaß machen und lehrreich sein. Wir können uns ja auch Zeit lassen.
Womöglich baut jemand den Raum irgendwann sogar einmal in natura nach! (Bauherren an die Front!)
Ich mache mal den Anfang:
Wie wäre es mit 30 bis 40 m2 (wir dürfen ja träumen!) und einem Grundriss weg vom üblichen Rechteck. Schon der Grundriss sollte den Kampf gegen die Moden aufnehmen! Ich denke an einen länglichen Raum, der in der Aufsicht wie ein Sarg aussieht - also ohne parallele Seitenwände.
Einverstanden? Andere Ideen?
(PS: Ich komme halt aus der klassischen 2-Kanal-Ecke.
Wenn jemand auf ähnliche Art das ideale Heimkino mit Mehrkanal-Sound planen will: nur zu!)
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 08:14
von ono
Absolut symmetrisch, keine Fenster keine parallelen Wände, Decke zu den LS ansteigend. Raumgröße ca. 37 m². Boxenabstand 3,50 m.
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 09:15
von PhyshBourne
Wollt ihr den
idealen oder den idealen
wohnlichen bzw.
bewohnbaren Hör-Raum schaffen?
Ich denke, das ist ein ganz großer Unterschied...!
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 10:28
von sleepyjoe
Tolle Idee; sollte aber auch für Mehrkanal und DBA geeignet sein. Ich habe da zu wenig Ahnung vom Thema (meßtechnisch betrachtet...). Sollte das Ergebnis akzeptabel, werde ich den Raum in meinem Eigenheim berücksichtigen. Wenn ich mal im Lotto genug gewonnen habe ...
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 10:38
von BlueDanube
onoschierz hat geschrieben:Absolut symmetrisch, keine Fenster keine parallelen Wände, Decke zu den LS ansteigend. Raumgröße ca. 37 m². Boxenabstand 3,50 m.
Du hast offenbar nur den Bassbereich betrachtet.
Diese Wandanordnung (alle Wände zeigen zum Hörplatz) bringt viele Primärreflexionen, die für die Ortung schädlich sind.
Wenn schon schief, dann in die andere Richtung.....der Knick in der Wand hinter den Boxen sollte besser in den Raum zeigen, die Seitenwände laufen besser nach hinten auseinander. Wobei meines Wissens nach ein paar Grad Schiefe ausreichend sind.
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 11:22
von Raico
Ich denke schon, das Ergebnis sollte auch praktisch umsetzbar sein.
Deshalb sofort die Frage: Wenn man einen nicht-rechteckigen Grundriss nimmt, müsste der ja in ein Haus integriert werden, wo in der Regel das Hohelied der rechten Winkel gesungen wird. Ließen sich die krummen Winkel und nicht parallelen Wände, die wir brauchen, auch nachträglich z.B. durch den Einbau von Zwischenwänden in ein rechteckiges Zimmer erzielen? Dabei entstünden natürlich Hohlraüme.
Könnte man die dann nutzen, z.b. als Bassfallen, oder braucht man so etwas in einem optimierten Grundriss gar nicht mehr?
Wie hoch soll der Raum sein? Schräge Decke? Gewellt? Gewinkelt?
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 13:34
von sleepyjoe
Nimm beispielsweise mal einen Kellerraum mit mind. 2,20 Deckenhöhe und evtl. so 30-40 qm² oder einen anderen grossen, vor allem rechteckigen Raum. Die Hohlräume beim Einziehen von Zwischenwänden sind prima Bassfallen. Das haben wir ja bei der DBA Vorführung auf der HighEnd in München erfahren dürfen
Solche grossen Räume sind in etlichen Häusern, vor allem älterer Bauart, vorhanden und werden oft als Dusch-/Wäsche-/Rumpel-/Trocken-/WasWeissIch-Raum "entfremdet".
Gipsständerwände, die in den Zwischenwänden gedämmt sind, sind da IMHO ideal. Wie BlueDanube anmerkt, müssen die Winkel ja nicht so extrem werden; man würde je nach Konstrukt zwischen 5 und max. 10 qm² an Grundfläche verlieren. (Und in die Ständerwänder / Hohlräume ließen sich 'ne Menge Geräte etc. einbauen...)
Wer neu baut, kann das auch sogar in akzepatbler wohnlicher Bauart verwirklichen, wenn's nicht allzu schräge werden würde.
Allahopp: Weitere Vorschläge
Re: Wir bauen den idealen Hör-Raum
Verfasst: Sa 28. Mai 2005, 21:47
von Frank Klemm
Raico hat geschrieben:Wir planen den idealen Hör-Raum
Dies ist ein Versuch, eine virtuelle Baustelle.
Ich weiß nicht, ob es funktioniert. Es sollten schon einige mitmachen.
Ich möchte euch vorschlagen: Wir bauen uns in diesem Thread den idealen Hörraum.
Beginnend bei der Architektur: Größe, Grundriss, Volumen, Baumaterialien bis hin zum Innenausbau mit allem, was den Klang perfekt macht.
Vielleicht gibt es ja sogar den einen oder anderen im forum, der unsere Ideen skizzieren und hier reinstellen kann. Ich denke, so etwas könnte Spaß machen und lehrreich sein. Wir können uns ja auch Zeit lassen.
Womöglich baut jemand den Raum irgendwann sogar einmal in natura nach! (Bauherren an die Front!)
Ich mache mal den Anfang:
Wie wäre es mit 30 bis 40 m2 (wir dürfen ja träumen!) und einem Grundriss weg vom üblichen Rechteck. Schon der Grundriss sollte den Kampf gegen die Moden aufnehmen! Ich denke an einen länglichen Raum, der in der Aufsicht wie ein Sarg aussieht - also ohne parallele Seitenwände.
Einverstanden? Andere Ideen?
(PS: Ich komme halt aus der klassischen 2-Kanal-Ecke.
Wenn jemand auf ähnliche Art das ideale Heimkino mit Mehrkanal-Sound planen will: nur zu!)
Für Heimkino in etwa so:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic10462-75.html
Größe z.B. 5,5 m x 7m. Raumhöhe 2,5 m.
Wandregale, verkleidete Decke. Restliche Raumeffekte werden digital umgestaltet.
Verfasst: So 29. Mai 2005, 00:25
von US
Hallo,
der ideale Hörraum braucht kein DBA; strenggenommen erfordern nur ungeeignete Räume solche Hilfsmaßnahmen. Das technische Ideal ist schnell beschrieben: Der Raum ist akustisch nicht vorhanden.
Sofern man die visuelle Wahrnehmung benötigt, sich in einem Raum mit begrenzenden, ebenen Wandflächen aufzuhalten, kann nur ein Raum-in-Raum-Konzept zielführend sein.
Boden, Decke und alle Wände werden schalldurchlässig ausgeführt, z.B. mit irgend einem Metallgitter, welches dann bespannt wird mit Soff oder ähnlichem. Der eigentliche Raum dahinter wird absorbierend gestaltet. Die Größe des äußeren Raumes legt die Grenzfrequenz für die akustische Wirksamkeint und Abwesenheit von Raumeigenklang fest.
Aber auch wesentlich weniger radikalen Methoden kann man hervorragende Ergebnisse erzielen. Ich war gerade bei einem Freund, der einen eigenen Hörraum komplett verschalt hat mit doppellagigen Rigipsplatten; hinter dem Hohlraum kommt Absorptionsmaterial. Der Baß wird damit überzeugend trocken gelegt.
Eine LKW-Ladung Steinwolle, verpackt in Plastikfolie und richtig platziert, lässt "kunstvolle" Grundrisse des Raumes überflüssig werden. Das Ganze kann noch mit einem Vorhang oder Stellagen optisch unsichtbar gestaltet werden.
Das Ergebnis war äußerst überzeugend
Boden und Decke halbwegs vernünftig hinzubekommen ist in normalen Wohnräumen aber am schwierigsten, da meist die Deckenhöhe zu gering ist um einen doppelten Boden und abgehängte Decke einzuziehen. Wünschenswert wäre rund jeweils 0,5m Raum unter dem eigentlichen Boden und über der Decke, was schonmal 3,5m Raumhöhe erfordert.
Gruß, Uwe
Verfasst: So 29. Mai 2005, 01:25
von Frank Klemm
US hat geschrieben:
der ideale Hörraum braucht kein DBA; strenggenommen erfordern nur ungeeignete Räume solche Hilfsmaßnahmen. Das technische Ideal ist schnell beschrieben: Der Raum ist akustisch nicht vorhanden.
Boden, Decke und alle Wände werden schalldurchlässig ausgeführt, z.B. mit irgend einem Metallgitter, welches dann bespannt wird mit Soff oder ähnlichem. Der eigentliche Raum dahinter wird absorbierend gestaltet. Die Größe des äußeren Raumes legt die Grenzfrequenz für die akustische Wirksamkeint und Abwesenheit von Raumeigenklang fest.
Bis zu welcher Frequenz willst Du den Raum klassisch akustisch trockenlegen?
"Schalltote" Räume mit einer unteren Grenzfrequenz um die 50 Hz knapsen von
jeder Wand ca. 2 Meter ab. Von 10 m x 8 m x 6 m (480 m³) bleiben dann
noch 6 m x 4 m x 2 m (48 m³), d.h. 10% übrig.
Bei einer unteren Grenzfrequenz von 100 Hz sind es noch 1 m, dann bleiben wenigstens
noch 8 m x 6 m x 4 m (192 m³), d.h. 40% übrig.
Ein DBA für die tiefen Frequenzen ist vielleicht doch etwas eleganter als eine Kartoffel mit
4 Schnitten zu schälen.