Dream Theater - OCTAVARIUM
Verfasst: Sa 11. Jun 2005, 00:10
Nachdem im "Was hört ihr gerade"-Thread eh schon viel über das neue Dream Theater-Album diskutiert wird, mach ich mal hier im Musik-Forum nen eigenen Thread auf, zwecks Diskussion rund um Octavarium. Ich hoffe auf rege Beteiligung, denn offenbar sind die DT-Kenner hier im Forum doch recht stark vertreten!
Als Auftakt mal die Rezi, die ich gerade eben bei Amazon abgegeben habe (zugegebenermaßen vor allem, um die Durchschnittswertung ein bisschen zu pushen):
Ich habe "Octavarium", das letzte Werk von Dream Theater, mittlerweile ca. 15 Mal durchgehört - und langsam, aber sicher fängt das Album an mich absolut zu begeistern.
Mir scheint es als sei die alte, für mich nicht klar in Worte zu fassende "Magie" der älteren DT-Alben, die die letzten beiden Alben (die ich zwar auch oft und gerne höre, aber nicht so vergöttere wie beispielsweise "Images & Words" oder "Awake") streckenweise etwas vermissen lassen, wieder zurückgekehrt. Keine Ahnung, das ist eher so etwas unbewusstes. Vielleicht Spielfreude? Experimentierfreude? Feeling? Inspiration? Keine Ahnung. Jedenfalls hab ich das seit "Scenes..." nicht mehr so direkt wahrgenommen.
Dream Theater haben wieder einmal ihren Stil grundlegend verändert (und damit wieder einmal viele Fans vor den Kopf gestossen, was an etlichen negativen Rezensionen deutlich wird) und ein Album aufgenommen, das weder dem Vorgänger ähnelt noch sonst einem Album des bisherigen Backkatalogs. Statt dessen haben DT völlig neue Elemente in ihren Sound aufgenommen.
Die Tracks sind (bis auf den Longtrack) kürzer und kompakter als zuletzt, endlose Frickelorgien fehlen (wiederum bis auf den Longtrack) fast völlig. Statt hartem Riffing wird die Melodie als Stilmittel wiederentdeckt, was man auch bei Petruccis Solos deutlich merkt. Wer DT vor allem wegen des High-Speed-Shreddings auf ToT liebte, wird sicher masslos enttäuscht sein.*g* Bei mehreren Tracks wirkt ein Orchester mit, das allerdings sehr dezent und songdienlich integriert ist und hervorragend zur Musik passt - kein Vergleich mit Bombastkitsch ala Nightwish oder so!
Einflüsse von Muse (Gegen Ende von "Panic Attack" und vor allem "Never Enough") und U2 ("I walk beside you") sind überdeutlich zu vernehmen. Mike Portnoy hatte ja schon im Vorfeld angekündigt, dass Einflüsse dieser beiden Bands vorhanden sein würden, aber ich hätte nicht damit gerechnet dass die Einflüsse SO deutlich ausfallen.
Trotz allem klingt alles noch eindeutig nach Dream Theater und nicht etwa nach billigem Plagiat - nicht zuletzt Dank James LaBrie, der seine oft bemängelten Schwächen endgültig überwunden hat und eine hervorragende Leistung ablegt. So stark war LaBrie seit Anfang der 90er nicht mehr!
Über die restlichen Musiker noch Worte zu verlieren, wäre sinnlos, erwähnenswert höchstens dass man Myung so gut hört wie nie zuvor und auch Rudess prägt den Sound wieder deutlich mehr als auf dem Vorgängeralbum.
DT-typisch klingt die Scheibe ausgesprochen gut, die Produktion ist glasklar und trotzdem druckvoll.
Von mir gibts 9,5/10
(Auf einer Skala, wo alles jenseits ab 8 schon "Hervorragend" bedeutet)
Als Auftakt mal die Rezi, die ich gerade eben bei Amazon abgegeben habe (zugegebenermaßen vor allem, um die Durchschnittswertung ein bisschen zu pushen):
Ich habe "Octavarium", das letzte Werk von Dream Theater, mittlerweile ca. 15 Mal durchgehört - und langsam, aber sicher fängt das Album an mich absolut zu begeistern.
Mir scheint es als sei die alte, für mich nicht klar in Worte zu fassende "Magie" der älteren DT-Alben, die die letzten beiden Alben (die ich zwar auch oft und gerne höre, aber nicht so vergöttere wie beispielsweise "Images & Words" oder "Awake") streckenweise etwas vermissen lassen, wieder zurückgekehrt. Keine Ahnung, das ist eher so etwas unbewusstes. Vielleicht Spielfreude? Experimentierfreude? Feeling? Inspiration? Keine Ahnung. Jedenfalls hab ich das seit "Scenes..." nicht mehr so direkt wahrgenommen.
Dream Theater haben wieder einmal ihren Stil grundlegend verändert (und damit wieder einmal viele Fans vor den Kopf gestossen, was an etlichen negativen Rezensionen deutlich wird) und ein Album aufgenommen, das weder dem Vorgänger ähnelt noch sonst einem Album des bisherigen Backkatalogs. Statt dessen haben DT völlig neue Elemente in ihren Sound aufgenommen.
Die Tracks sind (bis auf den Longtrack) kürzer und kompakter als zuletzt, endlose Frickelorgien fehlen (wiederum bis auf den Longtrack) fast völlig. Statt hartem Riffing wird die Melodie als Stilmittel wiederentdeckt, was man auch bei Petruccis Solos deutlich merkt. Wer DT vor allem wegen des High-Speed-Shreddings auf ToT liebte, wird sicher masslos enttäuscht sein.*g* Bei mehreren Tracks wirkt ein Orchester mit, das allerdings sehr dezent und songdienlich integriert ist und hervorragend zur Musik passt - kein Vergleich mit Bombastkitsch ala Nightwish oder so!
Einflüsse von Muse (Gegen Ende von "Panic Attack" und vor allem "Never Enough") und U2 ("I walk beside you") sind überdeutlich zu vernehmen. Mike Portnoy hatte ja schon im Vorfeld angekündigt, dass Einflüsse dieser beiden Bands vorhanden sein würden, aber ich hätte nicht damit gerechnet dass die Einflüsse SO deutlich ausfallen.
Trotz allem klingt alles noch eindeutig nach Dream Theater und nicht etwa nach billigem Plagiat - nicht zuletzt Dank James LaBrie, der seine oft bemängelten Schwächen endgültig überwunden hat und eine hervorragende Leistung ablegt. So stark war LaBrie seit Anfang der 90er nicht mehr!
Über die restlichen Musiker noch Worte zu verlieren, wäre sinnlos, erwähnenswert höchstens dass man Myung so gut hört wie nie zuvor und auch Rudess prägt den Sound wieder deutlich mehr als auf dem Vorgängeralbum.
DT-typisch klingt die Scheibe ausgesprochen gut, die Produktion ist glasklar und trotzdem druckvoll.
Von mir gibts 9,5/10
(Auf einer Skala, wo alles jenseits ab 8 schon "Hervorragend" bedeutet)