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Formel 1 in Indianapolis

Verfasst: So 19. Jun 2005, 23:16
von TomTom
Hallo!

Hat von Euch eine/einer dieses Rennen heute gesehen 8O ???

Ich war echt sprachlos! Ich bin ja seit vielen Jahren Motorsport Fan, aber sowas hab ich noch nicht gesehen!
Ein "Rennen" in dem 14 Autos direkt nach der Einführungsrunde in die Box fahren und das "Rennen" beenden???

Mir tun vor allem die Zuschauer an der Strecke leid, die Geld dafür zahlen und dann so enttäuscht werden.

Wie seht Ihr das? ( bin auf die Diskussion gespannt :wink: )

Gruß Tom

Verfasst: So 19. Jun 2005, 23:42
von alfnetwork
Hallo!
Ich habe das Rennen gesehen.
Es gab ja vorher schon einige Diskussionen, ob das Rennen denn überhaupt stattfinden soll, ob eine Schikane eingebaut wir und und und...
Die Lösung, die uns präsentiert wurde ist gerecht im Sinne der Punktwertung der WM. Wenn Michelin nun Probleme hat, ist das ja kein Grund, das ganze Rennen abzusagen. Es wäre halt für die Bridgestone Teams sehr ungerecht gewesen. Das Bridgestone sonst den schlechteren Reifen hat (zumindest in dieser Saison), interessiert ja sonst auch keinen der Michelin-Fahrer/Teams.

Aber..

Es ist eine Katastrophe für die Formel 1. Nicht das ich besorgt wäre, dass die ganzen Leute dort vielleicht eine Millionen weniger verdienen könnten, aber trotzdem, das Image hat heute sicherlich enormen Schaden genommen.
Noch dazu kommt ja, dass dieses Desaster ausgerechtet in einem Land stattfindet, wo es ohnehin schon schwer war, die Formel 1 überhaupt zu etablieren. Auch haben die Amerikaner ja verschiedene andere Rennserien, welchen großes Interesse zukommt.
Ich kann die Zuschauer nur verstehen, welche sehr sauer waren, weil vielleicht viele auch eine lange Anfahrt hatten und sicher auch eine ganze Menge Geld für die Karten bezahlt haben.

An Stelle der amerikanischen Zuschauer würde ich den Teufel tun und dort noch einmal hinkommen.
Ich würde fast vermuten, dass diese Strecke nächstes Jahr nicht mehr gefahren wird. Zum einen aus mangelndem Interesse, zum anderen aus rechtlichen Gründen. Aber lassen wir uns überraschen, ich kenne die Vereinbarungen nicht.

Im Sinne der Formel 1 wäre andere Lösung zuträglich gewesen:

Die Michelin Fahrer hätten die Option nutzen sollen und alle 10 Runden ihre Reifen wechseln sollen. Da hätten sie zwar eine Strafe bekommen, weil es ja nicht im Sinne der aktuellen Regeln ist, jedoch währe der Schaden insgesamt geringer gewesen. Das Rennergebnis wäre vermutlich ähnlich gewesen, da viele Stopps ja auch eine menge Zeit kosten. Sicherheit geht natürlich vor, jedoch wäre dies meiner Meinung das Beste für Zuschauer und die Formel 1 gewesen.

So, das wars,
Gruss Alf

Re: Formel 1 in Indianapolis

Verfasst: So 19. Jun 2005, 23:46
von Mike K.
Hallo Tom,
ehrlich gesagt finde ich F1 total langweilig. 24h Rennen wie LeMans oder Nürburgring finde ich viel besser. Super ist auch Ralley oder DTM. Bei all denen passiert tausendmal mehr und es bleibt immer spannend.
Die Steigerung der Langeweile in der F1 ist allerdings, wenn 14 Autos nach Runde 1 tot sind. :wink:

Weiß jemand wie Sebastien Loeb abgeschnitten hat? Der war verdammt schnell mit seinem 350 km/h Prototypen unterwegs - vermutlich hat er aber die Powerslides vermisst. :-)

Gruß,
Mike

Verfasst: So 19. Jun 2005, 23:50
von Koala
Ich kann durchaus verstehen, daß die Rennställe den Fahrern nahegelegt hat nicht zu starten und daß die Fahrer dieser Empfehlung gefolgt sind, basiert diese doch auf den Erkenntnissen von Michelin, daß deren Reifen auf dieser Strecke vermutlich nicht über das gesamte Rennwochenende belastet werden können. Daß die FIA keinerlei Zugeständnisse machen wollte, ist ebenfalls einleuchtend, liegt das Verschulden doch einzig bei Michelin und deren Versäumnis auf den neuen Belag zu reagieren. Tja, die Zuschauer... da machen sich Tausende von Amerikanern auf den Weg, um ein sonniges Wochenende am Rande der Piste mit dem Exoten Formel 1 zu verbringen und dann gurken lächerliche sechs Fahrzeuge ums Oval, da stellt sich doch die Frage, ob die in Zukunft überhaupt noch ein Interesse an der Formel 1 haben werden... andererseits haben sie auch den Streik und die abgesagte Saison der NHL verkraftet, vielleicht kommt er Formel 1 Zirkus mit einem blauen Auge davon :mrgreen:

greetings, Keita

Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 08:43
von mralbundy
ich frag mich nur , warum die Michelin Teams nicht einfach langsamer durch die Steilkurve hätten fahren können, denn wenn man sich darauf geeinigt hätte, dass diese einfach außerhalb der Ideallinie 50 km/H langsamer fahren, wäre dem Reifen doch eigentlich nichts passiert. (denke ich mal :wink: )

Ist aber wirklich unfair, nun den Schuldigen bei Ferrari oder der FIA zu suchen, denn die haben doch nichts falsch gemacht.

Man könnte höchstens die neuen Regeln an den Pranger stellen, denn die Sache mit den verbotenen Reifenwechseln , macht die F1 nicht nur zur Reifen WM (und nicht zur Fahrer WM), sondern ist ja der eigentliche
Auslöser sowohl dieser US-GP Farce und auch ein großes Sicherheitsrisiko.

Überhaupt sind ein Großteil der Regeländerungen schlecht - kein Fan hatte ein Problem mit den höheren Geschwindigkeiten oder den üblichen Boxenstopps samt Strategie in den Saisons zuvor.

Na ja - wenn die jetzt auch noch Einheitsbremsen und Chassis haben wollen, wirds noch schlimmer.

Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 09:02
von Caisa
ich frag mich nur , warum die Michelin Teams nicht einfach langsamer durch die Steilkurve hätten fahren können, denn wenn man sich darauf geeinigt hätte, dass diese einfach außerhalb der Ideallinie 50 km/H langsamer fahren, wäre dem Reifen doch eigentlich nichts passiert. (denke ich mal )

Ist aber wirklich unfair, nun den Schuldigen bei Ferrari oder der FIA zu suchen, denn die haben doch nichts falsch gemacht.
Hi das ist genau meine Meinung! Man kann zwar nicht sicher sagen ob diese 50Km/h ausreichen, aber bei einer bestimmten Geschwindigkeit unter dem Speedmax. hätte sicher gereicht!

Als Ferrari die Reifenprobleme hatte, hat kein Schwein danach gequiekt und eine Schikane wurde auch nicht eingebaut...

Für die Zuschauer war es natürlich ärgerlich und die Chancen einen 2te GP in Las Vegas zu fahren damit leider endgültig gestorben!

Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 09:56
von *-chipmunk-*
ich find's ziemlich schade, dass hundert erwachsene männer und frauen (oder wieviel auch immer) nicht in der lage waren, eine sportliche lösung herbeizuführen.

imho hätten die teams auch die "barcelona-reifen" einsetzen und mit der strafe leben können.

gruß chip

Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 10:17
von mralbundy
na ja - Michelin konnte ja auch nicht sicher sein, dass die Barcelona-Reifen nicht den gleichen Effekt hervorrufen, wie die eigentlichen Reifen ! Deswegen war dieser Ansatz auch recht schnell verworfen worden.

Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 10:32
von seikosan
Hallo,

sportlich gesehen war das gestern eine Katasrophe. Wer daran letzendlich die Schuld trägt, darüber wird es verschiedene Lesarten geben.

Meine Meinung ist, dass Michelin nicht vorzuwerfen ist, dass sie einen nicht funktionierenden Reifen mitgebracht haben. In der F1 wird am Limit operiert und da passiert sowas halt. Sauber hat sich wegen Flügelbrüchen auch schon mal von einem Rennen zurückgezogen, hatte zu hoch gepokert. Jetzt ist eben etwas Vergleichbares passiert, nur leider waren 7 Teams betroffen. Ich finde aber, dass Michelin vorzuwerfen ist, dass sie bei der zweiten Reifensorte nicht konservativ genug waren und die auch nicht funktionierte und deshalb kein reguläres Rennen zustande kam.

Weiterhin ist der FIA vorzuwerfen, dass dort nur Paragraphenreiter sitzen, die eine sportliche und zuschauerfreundliche Lösung prinzipientreu verhindern. Schade. Wen hätte es schon interessiert, wenn alle fahren, aber nur Bridgestone gepunktet hätte?

Aber wie gestern schon anklang: In der F1 ziehen alle verschiedenen Strängen und können keine gemeinsame Lösung finden. Damit meine ich auch Ferrari, obwohl die ursächlich für die Situation nichts können und dafür auch nicht bestraft/beschuldigt werden dürfen.

Unterhaltungswert hatte (und hat) das Ganze dennoch, meine Freundin meinte zutreffend, dass Wassers und Danners Kommentar was von Jauch beim Skispringen, das nicht stattfindet, hat. Es war interessant zu sehen wie sich die Akteure verhalten haben und wie keiner Schuld sein wollte. Klasse auch das Telefonat Ralf mit den Kommentatoren. Knapp am Streit vorbeilaviert und das dank Ralf, den ich eigentlich nicht so mag, der aber in der Situation echt Größe gezeigt hat und das Gespräch entschärfte... Im Gesamtbild der F1 wird das Ganze unter Kuriosität abgehakt werden. Und wenn Indianapolis von nun an ausfällt... Who cares?

Gruß, Daniel

Verfasst: Mo 20. Jun 2005, 10:34
von Homernoid
habs auch gesehen und der eigentliche Höhepunkt war das Telefonat mit Ralf S. :lol: