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Eine ausgiebige Isophon-Hörsession

Verfasst: Di 21. Jun 2005, 22:49
von Ronin
Mahlzeit zusammen.

Wie in einem anderen Thread ja schon angedroht, waren Sleepyjoe und ich heute Nachmittag in FFM im "House of Hifi", einem kleinen Fachgeschäft, das als einziges hier in unserem Bereich Isophon-Lautsprecher in der Produktpalette führt.
Die Beratung übernimmt hier der Chef persönlich. Ich war überrascht festzustellen, daß Herr Fiedler noch recht jung ist, was jedoch einer kompetenten und freundlichen Beratung keinen Abbruch getan hat. Hierzu erst einmal an dieser Stelle nochmal recht herzlichen Dank (wer weiß, ob er nicht zufällig mal hier reinschaut, nachdem wir uns als Nubert-Forumsschreiber geoutet haben *g*). Der erste Eindruck des Geschäftes und der Hörräume war zwar zugegebenermassen erstmal ziemlich ernüchternd, da die Lautsprecher scheinbar wild in den 3 Hörstudios verteilt waren, aber Herr Fiedler entschuldigte dies mit aktuellen Umbau- und Optimierungsmassnahmen der Örtlichkeit...also durchaus entschuldbar. Insgesamt haben wir etwa 2,5 Stunden im Laden verbracht. 2 Stunden davon praktisch nur mit hören, der Rest war fachsimpeln und Beratung bezüglich passender Elektronik.

Unser Interesse an den Isophönern resultiert aus einer wirklich phantastischen Vorführung des Topmodells Cassiano auf der diesjährigen HighEnd in München (hier nachzulesen: http://www.nubert-forum.de/nuforum/ftopic10563.html ).
Heute konnten wir leider nur die Modelle Corvara und Enigma hören, da sämtliche größeren Vorführmodelle (Vieta und Europa II) aufgrund etwas längerer Lieferzeiten erst kürzlich aus dem Laden direkt verkauft worden waren. Einen Hörbericht der Europa II werden wir aber sicherlich in den nächsten Wochen hier nachliefern können, da Sleepyjoe seine Karte hinterlassen hat und benachrichtigt wird, sobald der Lautsprecher wieder bereit steht.
Die beiden Einstiegsmodelle (Corvara 3000,-- pro Paar; Enigma ca. 3200,-- pro Paar) haben wir an Symphonic Line-Elektronik zu hören bekommen.

Als erstes haben wir uns die Corvara vorgeknöpft. Aufgrund meiner schieren Begeisterung für die vorgeführte Cassiano auf der HighEnd waren meine Erwartungen immens hoch...und sie wurden voll erfüllt. Die Corvara spielt dermassen locker, präzise und detailreich, das es ein wahre Pracht ist. Wir hatten natürlich unsere eigenen CDs dabei und konnten deshalb auch Lieder hören, die wir von den eigenen Anlagen sehr gut kennen. Eigentlich egal mit welchem Musikstil (Rock, Pop, Techno, Klassik, Akustikstücke), die Corvara hat kleine Details in den Raum gestellt, die ich auf meiner NuLine 80 so nicht kenne. Die 80er ist teilweise doch spür- und hörbar überfordert bei komplexen Stücken, im Vergleich zur Corvara.
Die Isophon versteht es, eine sehr große und tiefe Bühne aufzubauen. Die Ortbarkeit einzelner Instrumente war für mein Empfinden sehr gut, man konnte meistens exakt mit dem Finger hindeuten. Wo man aber zu keiner Zeit hingedeutet hätte, wäre der Lautsprecher selbst gewesen. Die Musik wurde vollkommen vom Lautsprecher losgelöst und wurde selbst wenn man ausserhalb der Mitte saß, zwischen die Boxen gestellt. Wir mußten uns schon praktisch auf die gleiche Linie mit der Box begeben, um einen der Lautsprecher als dominant herauszudeuten.
Im Bassbereich spielt die Corvara trocken, sogar staubtrocken. Kurze Bassschläge werden nicht im geringsten "weichgespült" und im Vergleich zu meinen Nubis schiebt die Corvara ein gutes Stück tiefer und heftiger im Bassbereich an. Diese trockene und straffe Spielart zieht sich aber auch über die restlichen Frequenzbereiche hin. Die Gitarre in "Money for nothing" von den Dire Straits zum Beispiel wurde so hart gezupft, daß man fast schon die Befürchtung hatte, die Saite müßte zerreißen.

Nach über einer Stunde bei teilweise brachialen Lautstärken (absolut nicht mehr zu empfehlen für nachbarschaftsfreundliche Heimanwendungen) haben wir die Corvara dann von ihrem Leiden erlöst und haben uns die Enigma aufbauen lassen. Und dann ging die Prozedur von vorne los...die gleichen Lieder, die gleiche Reihenfolge, die gleichen Lautstärken.
Und siehe da, die Enigma war dezent "weicher" ausgelegt. Durch das Bandpassprinzip im Bassbereich war schon beim ersten Stück aus dem Herr-der-Ringe-Soundtrack ein deutlich tieferer und druckvollerer Tiefbass herauszuhören. Der Eindruck hat sich so auch durch die komplette Musik-Palette durchgezogen, vorallem in einem Stück von Lenny Kravitz (Sleepyjoe kann euch sicher sagen, welches genau das war) hatte die Corvara doch hörbar das Nachsehen gegenüber der Enigma. Gerade durch dieses Bandpassprinzip ist die Enigma unserer Meinung nach aber etwas kritisch in der Aufstellung. Die tiefen, druckvollen Bässe sind sicherlich nicht für jeden Raum geeignet und die Box sollte gehörig Abstand zu Wänden in jeder Richtung haben. Herr Fiedler bestätigte auch den Eindruck von mralbundy, der in seinem Hörbericht zur Vieta auf AreaDVD einen leistungsstarken Verstärker forderte, um die watthungrige Bandpassbauweise angemessen zu befeuern.
Insgesamt bleibt die Enigma aber in der Straffheit und der trockenen Spielweise doch etwas hinter ihrem neueren Schwesterstück zurück (deshalb die Umschreibung "weicher"). Wir haben den Unterschied für uns so definiert, daß die Corvara in der tonalen Auslegung eher mit der NuWave-Reihe zu vergleichen ist und die Enigma mit der NuLine-Reihe. Die Enigma konnte auch keine so große Bühne in den Raum zaubern. Der Raum war einfach nicht so voluminös ausgefüllt. Es war eine deutlich kleinere Mitte zu erkennen und schon ein einziger Schritt zur Seite reichte aus, um einen dominanten Lautsprecher zu hören. Wobei sich auch die Musik nicht vom Lautsprecher selbst ablösen konnte. Möglicherweise liegt die Ursache hierfür im kleinen Abstand von Hoch- und Mitteltöner, wodurch der Lautsprecher sich mehr wie ein Punktstrahler verhält.

Verarbeitungsmäßig sind beide absolut top. Weder das Echtholzfurnier der Enigma, noch die Lackierung der Corvara haben Schwächen erkennen lassen. Die Kanten waren jedesmal sauber gearbeitet, die Membranen schön ins Gehäuse eingearbeitet.

Abschließend bleibt für mich jetzt nur der Vergleich zu meiner NuLine 80 und die kann gegen beide Isophöner nicht im Geringsten anstinken. Wo diese Beiden kleinste Details herausarbeiten und der Bass staubtrocken in den Raum geschleudert wird, da kommt aus der 80er ein lauhes Lüftchen. Details werden einfach verschluckt und der Bass wirkt, davon abgesehen das ihm die Tiefe fehlt, matschiger. Natürlich ist der Vergleich nicht ganz fair, da es sich hier um eine gänzlich andere Preis- und Leistungsklasse handelt, aber für mich steht zumindest fest, daß es keinen Sinn macht, mir eine NuLine 100 nach Hause zu holen (womit ich mal geliebäugelt hatte). So groß ist der Unterschied zur 80er nämlich dann doch nicht (habe die 100 schon in Schwäbisch Gmünd gehört), daß sich das lohnen würde. Ich müßte für eine deutliche Steigerung auf jeden Fall schon zur 120er greifen. Aber selbst die würde sich glaub ich sehr schwer gegen die Isophones tun (Sleepyjoe wird hierzu aber sicher noch ein bisschen was sagen, der kennt die 120er besser wie ich). Im Gegensatz zu den beiden Nubert-Flaggschiffen wirken die Isophöner aber zierlich, was mir deutlich besser gefällt. Schließlich soll das Wohnzimmer auch wohnlich bleiben und nicht von zwei solchen "Särgen" dominiert werden.
Persönlich hat mir die Corvara von der Spielweise her besser gefallen wie die Enigma. Mich hat das Trockene der Corvara mehr begeistert, obwohl ich optisch der Enigma den Vorzug geben würde.

Fazit für mich demnach: Wenn ich irgendwann (dieses Jahr auf keinen Fall mehr, nächstes Jahr wer weiß *g*) mal wieder flüssig bin und darüber nachdenke, meine Hifi-Austattung aufzubessern, dann sind auf jeden Fall beide Isophones extrem heiße Kandidaten für mein liebes Geld. Vorzug im Moment hat klar die Corvara.

Fazit für euch da draussen: Kauft euch ein paar Lautsprecher und dann geht am besten nie wieder in irgendein Fachgeschäft um Boxen probe zu hören. Und schonmal gar keine, die am Ende sogar noch besser sind wie die Eigenen. Sowas setzt einem nur unnötige Flausen in den Kopf...Flausen für die man das Geld nämlich meistens nicht hat. Ich habe heute auf der Heimfahrt doch tatsächlich kurz überschlagen, wie lange ich bräuchte um mir die Asche für die Corvara und zwei Monoblöcke (die eventuell nötig wären, weil mein Marantz die leistungshungrige Isophon womöglich nicht angemessen versorgen kann) zusammenzusparen. :wink:

So, jetzt hab ich über eine Stunde an dem Bericht hier gesessen. Mir bluten jetzt die Finger und deshalb gebe ich das Wort ab an meinen Mithörer Sleepyjoe und die Fragerunde geht an euch. :D

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 06:15
von Raico
Hi Ronin!
Schöner Bericht! Hast dir viel Mühe gemacht - für manche hier vielleicht zu viel Mühe für ein Fremdprodukt.
Als alter Isophon-Fan höre ich deine Ausführungen natürlich gerne.
Das Tolle ist aber, dass man sogar solche Boxen noch um ordentliche Subs (z.b. von Nubert) ergänzen kann.
Ich muss wahrscheinlich eh bis zur Rente bei meinen Vertigo bleiben, weil sie damals SO teuer waren und heute SO alt sind, dass es finanziell kaum zu stemmen wäre, auf was Adäquates umzusteigen.
Wenn ihr meine alten Monster auch mal hören wollt: PN genügt.

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 07:33
von Ronin
Möglich das der eine oder andere meinen Bericht gerne weniger ausführlich oder weniger belobigend haben möchte, aber selbst in einem markenabhängigen Forum sollte sowas gestattet sein. Ausserdem habe ich ja in der Vergangenheit auch schon meine NuLine 80 mit einem solch ausführlichen Hörbericht (in einem direkten Vergleich mit der B&W 603 S3) äußerst positiv hervor getan.
Ich denke mir halt immer, daß ein solcher Bericht schöner zu lesen ist, als ein kurzer Zweizeiler nach dem Motto: "Guter Bass, trockene Spielart und ansonsten auch sehr schön anzusehen. Fertig." Wenn ich nämlich Kommentare in dieser Form lese, bin ich immer sehr unbefriedigt, weil ich mir am Ende doch kein Bild vom Lautsprecher machen kann. Ausserdem habe ich meine Nuberts dadurch ja nicht direkt abgewertet, weil der Vergleich mit den 80er wie schon gesagt reichlich unfair ist. Da müßte dann schon die große 120er herhalten und da kann es natürlich plötzlich doch wieder ganz anders aussehen.

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 07:49
von LogicFuzzy
Hallo,
sehr schöner Bericht. Als NuLine 120 Besitzer finde ich ausführliche Berichte von Fremdprodukten in einer ähnlichen Preisklasse sehr erfrischend. Insbesondere dann, wenn sie sachlich subjektiv (ich hoffe das widerspricht sich nicht) mit Nubert Produkten verglichen werden.
Der Vergleich mit der NuLine 80 hinkt natürlich schon ganz schön krass. Aber auf die Ausführungen zur 120 bin ich gespannt. Aber egal wie das ausgeht, 3000 Euronen sind wieder ein hübsches Sümmchen mehr, als man bei der 120 auf den Tisch legen muß. Da ist mein Etat einfach deutlich überschritten, zumal, wenn ich zusätzlich in passende Elektronik investieren muss.
Ich denke, dieses Forum wird solche Berichte gut verkraften und der NSF zu schaden sie auch nicht, ganz im Gegenteil.

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 08:04
von ThomasL
hallo Ronin

Schöner Bericht hast du geschrieben. Ich interessiere mich auch schon seit ein paar Monaten für die grössere Schwester der Corvara, die Cortina, die muss ich unbedingt mal anhören.

Re: Eine ausgiebige Isophon-Hörsession

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 08:36
von mralbundy
Hi Ronin !

Super interessanter Bericht - Dankeschön !

Ich hoffe, Herr Nubert tritt mir nicht bei nächster Gelegenheit in den Hintern :wink: , wenn ich sage, dass ich von den bisher gehörten Isophon Lautsprecher sehr begeistert war/bin - und mir die Vieta besser gefällt als die 125er !

Sicherlich - die Isophones kosten deutlich mehr, aber das ist nunmal das Dilemma bei Nubert, dass es eben keine noch besseren Boxen gibt. Schade, denn bis zur Preisklasse von 1500 Euro habe ich noch keine Box gehört, die mir besser gefallen hat, als die 125er.
Ronin hat geschrieben:...."House of Hifi", einem kleinen Fachgeschäft... Herr Fiedler bestätigte auch den Eindruck von mralbundy, der in seinem Hörbericht zur Vieta auf AreaDVD einen leistungsstarken Verstärker forderte, um die watthungrige Bandpassbauweise angemessen zu befeuern.
DAS finde ich wirklich schön, dass auch solche Leute die Area Tests lesen :D Hat er denn sonst noch was zum Test gesagt - mich würde mal interessieren, wie er die Einstufung der klanglichen Aspekte findet.

Ich freue mich schon sehr auf die EuropaII, die dann in 2 Wochen bei mir aufschlagen wird. Im Laufe der nächsten Wochen / Monate werden dann sicherlich noch weitere Boxen folgen, und dann mit Sicherheit auch mal die günstigeren Modelle, wie hier von Ronin schon kurz vorgestellt.

CIAO :wink:

Re: Eine ausgiebige Isophon-Hörsession

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 08:50
von Ronin
mralbundy hat geschrieben:DAS finde ich wirklich schön, dass auch solche Leute die Area Tests lesen :D Hat er denn sonst noch was zum Test gesagt - mich würde mal interessieren, wie er die Einstufung der klanglichen Aspekte findet.
Ich fürchte, da bist du einem kleinen Missverständnis aufgesessen. Ich weiß nicht, ob er den Bericht selbst gelesen hat. Wir haben ihn nur drauf angesprochen, daß wir aus verschiedennen Mündern schon gehört haben, das Isophöner potente Verstärker fordern und DAS konnte er aus eigener Erfahrung bestätigen.

Re: Eine ausgiebige Isophon-Hörsession

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 09:48
von PhyshBourne
mralbundy hat geschrieben:Ich freue mich schon sehr auf die EuropaII, die dann in 2 Wochen bei mir aufschlagen wird
Auf die Europa bin ich gespannt wie 'n Flitzebogen - bin damals wie 'ne Katze d'rum 'rum gestrichen, konnte mich aber ob des Preises nich' zu durchringen...

BTW - kommt der KorSun-Bericht eigentlich noch?

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 09:48
von bony
Wirklich sehr schöner Bericht; bin schon gespannt auf den nächsten. Dass "manche" :roll: so was hier nicht lesen wöllten, halte ich für Blödsinn! :wink:

Re: Eine ausgiebige Isophon-Hörsession

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 09:48
von OL-DIE
Hallo Ronin,

mir gefällt dein Bericht sehr gut. Die Tatsache, dass du ein Fremdfabrikat gehört und klanglich bewertet hast, darf und wird dir sicher niemand verübeln.

Isophon hat auch in meinen Ohren einen guten Klang. Somit bin ich bei der Nennung dieses Namens emotional nicht frei :wink: . Schließlich habe ich seinerzeit meine Pyramiden ebenfalls mit diesen Chassisbestückt. Und die Tatsache, dass sie so lange halten und viele Jahre gut klingen, ist schon ein Qualitätsmerkmal – obwohl es diese Firma in der ursprünglichen Bedeutung nicht mehr gibt.
...Wir hatten natürlich unsere eigenen CDs dabei und konnten deshalb auch Lieder hören, die wir von den eigenen Anlagen sehr gut kennen. Eigentlich egal mit welchem Musikstil (Rock, Pop, Techno, Klassik, Akustikstücke), die Corvara hat kleine Details in den Raum gestellt, die ich auf meiner NuLine 80 so nicht kenne. Die 80er ist teilweise doch spür- und hörbar überfordert bei komplexen Stücken, im Vergleich zur Corvara.
Die Isophon versteht es, eine sehr große und tiefe Bühne aufzubauen. Die Ortbarkeit einzelner Instrumente war für mein Empfinden sehr gut, man konnte meistens exakt mit dem Finger hindeuten. Wo man aber zu keiner Zeit hingedeutet hätte, wäre der Lautsprecher selbst gewesen. Die Musik wurde vollkommen vom Lautsprecher losgelöst und wurde selbst wenn man ausserhalb der Mitte saß, zwischen die Boxen gestellt. Wir mußten uns schon praktisch auf die gleiche Linie mit der Box begeben, um einen der Lautsprecher als dominant herauszudeuten. ...
Die Vorgehensweise mit den eigenen CDs und deren Anhören vor Ort ist halt die einzige Möglichkeit für den Kunden, sich ein Klangbild der zu prüfenden Box zu machen. Die von mir fett hervorgehobenen Beschreibungen sind Eigenschaften, die ich persönlich ebenfalls sehr schätze und die sicher ein guter Anhaltspunkt für die musikalische Güte des Schallwandlers sind. Hilfreich zur klanglichen Bewertung sind m. E. auch gute Sprachaufnahmen von CD: Zischelnde S-Laute oder S-Fehler von Sprechern sollte man da deutlich heraushören. Schwierig wiederzugeben ist auch das Klavier, weil eventuelle Verzerrungen im Mittel- und Hochtonbereich bei höheren Lautstärken relativ klar hervortreten. Als ultimativen Abschluss zur Prüfung der Tiefbasswiedergabe könnte man sich auch selbstgebrannte CDs mit tieffrequenten Sinustönen andenken, aber hier gilt es natürlich auf Grund der Gefährlichkeit der Tests vorher um Erlaubnis zu fragen...
Außerdem sollte man immer auch im Hinterkopf behalten, dass jeder Lautsprechertest auch gleichzeitig ein Hörraumtest ist. Insofern führt letztlich an der finalen Prüfung im eigenen, idealerweise klangoptimierten Hörraum, wohl kein Weg vorbei.
Allerdings sollte ein Lautsprecher mit den von dir genannten Eigenschaften auch in den eigenen vier Wänden die von dir genannten guten Klangmerkmale besitzen.

Gruß
OL-DIE