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380er BR Rohr zustopfen=andere Klangwelten!!??

Verfasst: Sa 25. Jun 2005, 22:44
von K.Reisach
Hallo Leute,

Ich hab jetzt längere Zeit mit offenem und geschlossenem BR Rohr gehört und immer wieder
verglichen!

Ich muss sagen: Wenn das BR Rohr geschlossen ist, klingt die Box extrem viel besser!
AMP Unterschiede sind rein garnix dagegen! 8)

Pegelverlust im Bass hab ich fast garnicht zu beklagen, aber dafür hab ich einen
unheimlichen Präzisionsgewinn im Tief/Mitteltonberreich!

Es klingt alles irgendwie angenehmer und viel differenzierter :?

Mit offenem BR Rohr klingt plötzlich alles irgendwie "nicht mehr richtig" :?

Macht diese duselige 700 Hertz parasitäre-Rohrfrequenz wirklich soviel aus?? :?

Oder liegt es eventuell an meiner sehr Wandnahem Aufstellung? (aber was hat das mit dem Mitteltonberreich zu tun?)

Ich bin etwas verwirrt :?

Gruß, Kevin

Verfasst: Sa 25. Jun 2005, 22:52
von Philipp
Durch ein Verstopfen des BR-Rohres machst du die Abstimmung der Box kaputt, veränderst rein objektiv betrachtet den Klang also eher zum Schlechteren.

Durch das Eliminieren einer sehr wandnahen Tiefbassquelle bekämpfst du natürlich im Gegenzug effektiv die Dröhnneigung, was letztlich die Nachteile locker wieder aufwiegen kann. Bei mir hört sich eine sehr wandnahe Aufstellung (Entfernung Boxenrückwand-Zimmerwand unter 30 Zentimetern) auch besser an, wenn die Rohre zu sind :!:

Dass der Mitteltonbereich präziser wird kann ich mir nicht vorstellen, wohl aber dass er nicht mehr vom Brummelbass zugematscht wird und sich dadurch besser anhört.

Wenn ich mir deine Album-Bilder so anschaue bin ich mir relativ sicher dass ich mit meiner Theorie auf dem richtigen Weg bin... :wink:

Verfasst: So 26. Jun 2005, 01:35
von raw
Es können auch Intermodulationen sein, die (durch den heftigen EQ-Einsatz unter der Tuningfrequenz (unter der Tuningfrequenz sehr starker Hub, siehe Frank Klemms Album!) zusätzlich verstärkt werden und) durch die Schließung des BR-Kanals (verminderter Hub unter Tuningfrequenz) vermindert würden. Hätte ich einen EQ in meiner Anlage, täte ich das ja gern mal testen. :)
Oder liegt es eventuell an meiner sehr Wandnahem Aufstellung? (aber was hat das mit dem Mitteltonberreich zu tun?)
Das kann ich nur mit der parasitären Frequenz und Reflexionen an der Stirnwand in Verbindung bringen.


Gruß
Denis

Verfasst: So 26. Jun 2005, 02:48
von Amperlite
Ist die aktuelle Aufstellung noch identisch mit der in deinem Album?
Schlimmer geht es ja beinahe nicht mehr: :wink:
- kaum Luft nach hinten
- beide Boxen in den Raumecken
- beide etwas zu niedrig

Ein lange zurück liegender Test mit einer kleinen B&W (BR-Öffnungen vorne und hinten) brachte beim
Verschließen einer der Öffnungen auch eine deutliche Besserung.

Verfasst: So 26. Jun 2005, 02:53
von Philipp
Amperlite hat geschrieben:Ist die aktuelle Aufstellung noch identisch mit der in deinem Album? Schlimmer geht es ja beinahe nicht mehr.
So drastisch wollt ichs nicht ausdrücken, aber letztlich ist das ja quasi auch die Quintessenz meines Posts gewesen, wenn man ein wenig zwischen den Zeilen liest...:mrgreen:

Re: 380er BR Rohr zustopfen=andere Klangwelten!!??

Verfasst: So 26. Jun 2005, 09:52
von Frente
K.Reisach hat geschrieben:Pegelverlust im Bass hab ich fast garnicht zu beklagen, aber dafür hab ich einen
unheimlichen Präzisionsgewinn im Tief/Mitteltonberreich!

Es klingt alles irgendwie angenehmer und viel differenzierter :?
Hallo Kevin,
du wirst bei deiner sehr wandnahen Aufstellung einen überaus verstärkten Bassbereich haben. Bedenke außer den realen raumakustischen Effekten auch die psychoakustischen: was machen deine Ohren und dein Wahrnehmungsapparat aus dem, was bei ihnen ankommt? ( Vergleich: 2 Musiker, Bassist schlecht und viel zu laut, Akustikgitarrist genial und perfekt aber leise, wird ein Zuhörer das Fingerpicking des Gittaristen entsprechend würdigen können? )
Ich habe einen ähnlichen Effekt bei mir im Büro mit den Nuwave30 - sie sind dort mit ABL einfach nicht zu genießen, klingen ohne viel besser. Im Schlafzimmer war es umgekehrt! Gleiche Boxen, gleicher Verstärker, gleiche Musik.
Man muß immer das ganze sehen, die Anlage besteht aus "der Anlage", dem Raum und dir.

Gruss, Frente

Verfasst: So 26. Jun 2005, 11:35
von teite
Hallo,
Amperlite hat geschrieben:Ist die aktuelle Aufstellung noch identisch mit der in deinem Album?
Schlimmer geht es ja beinahe nicht mehr: :wink:
- kaum Luft nach hinten
- beide Boxen in den Raumecken
- beide etwas zu niedrig
Wenn die frühen Reflexionen durch Wandabsorber, oder durch starkes Einwinkeln der Box, verhindert werden, ist eine Eckaufstellung unproblematisch.

Die Bass- und Grundtonüberhöhung, die Ursache ist wie üblich die Freifeld Bafflestep-Entzerrung, kann man per EQ linearisieren.

cu,
Stefan

Verfasst: So 26. Jun 2005, 12:12
von K.Reisach
- beide etwas zu niedrig
Naja, zumindest sind beide deutlich höher als ne NB 400 aufm Boden :wink:

Ich hab gerade ein bissi rumgerückt und die nuboxen zum Testen in die Raummitte gestellt, also raus aus den Ecken!

Ergebnis: Ich kann offen in Raummitte nicht von geschlossen in Raumecke unterscheiden 8)

Gut, war immer einiges an Zeit zwischen, aber wenn ich da keinen Unterschied hör ist es doch ok :!:
Vielleicht hab ich in den Ecken selbst bei geschlossenem BR Rohr einen minimal stärkeren Bass,
vielleicht die Ecken mit Absorbern auskleiden??

Gruß, Kevin

Verfasst: So 26. Jun 2005, 12:58
von Gast
Natürlich verändern solche Maßnahmen die Abstimmung der Box, aber das muss nicht immer von Nachteil sein. Ich spreche jetzt mal von einer Dämpfung des Bassreflexrohrs, nicht gleich ganz verschliessen. Bei meiner nuWave85 hat das eine enorme Steigerung in der Detaildarstellung gebracht. Von den vielen Dingen, die ich schon zur Optimierung der Raumakustik unternommen habe, war dieser kleine Eingriff in die nuWave mit einer der größten Schritte nach vorn. Details, die vorher im Bass mehr oder weniger untergingen, sind jetzt eindeutig zu hören.

Die nuWave85 spielt bei mir mit bedämpftem Bassreflexrohr auch eine Klasse besser, für meinen Geschmack jedenfalls.

Verfasst: So 26. Jun 2005, 14:00
von Philipp
Was sich bei mir auch recht gut anhört sind komplett verschlossene BR-Rohre und dafür voll aufgedrehter Bassregler am ATM.
Ergebnis ist ein starker, aber gleichzeitig sehr harter, trockener Bass, der vom Charakter einer PA-Anlage recht nahe kommt. Man spürt jeden einzelnen Schlag auf der Bassdrum im Magen. Klingt zwar nicht so natürlich, aber trotzdem ziemlich beeindruckend. Geht natürlich massiv zu Lasten der Belastbarkeit und Maximallautstärke.

EDIT:
Habe gerade, wo wir davon sprechen, mal eine "halbe" Lösung versucht: BR-Rohre nur leicht dämpfen und ATM-Bass auf 3 Uhr (also ca. 3dB Anhebung). Klingt verdammt genial, extrem trocken. Leider geht ein bisschen Volumen (also dieser subjektive Eindruck, dass der Bass irgendwie den ganzen Raum ausfüllt... keine Ahnung, ich nenns halt einfach mal "Volumen") dabei flöten. Mal sehen, ich lass es mal ne Zeit lang so...
Hach, ich liebe dieses ständige Tüfteln... :wink: