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buchtipp
Verfasst: Mo 27. Jun 2005, 01:44
von nico
wer mal was lesen will, wo spannung und beklemmung im hirn ausmasse erreichen,die durch keinen sub der welt erreicht werden,dem sei folgendes empfohlen:Die Stadt der Blinden von Jose Saramago
hab mir beim lesen auch vorgestellt was das buch,wenn gut gemacht,welch wahhhnsinns film ergäbe...
grüssle
Verfasst: Mo 27. Jun 2005, 02:15
von hawkeye
Danke für den Tip. Das kann man ja mal anlesen!
Da könnte ja fast ein
Buch-Tip-Thread draus werden. Das fänd ich Klasse!
Meine Empfehlung: Der elektrische Mönch (wo doch Douglas Adams wieder groß in Mode kommt)
Ein abgedrehter, spannender und lustiger "Kriminalroman". Und wer den gelesen hat, kann gleich mit dem "langen dunklen 5-Uhr-Tee der Seele" weitermachen.
Aber abgesehen davon, worum geht es in Deinem Roman? Umreiß doch mal kurz die Geschichte. -Ohne viel vorweg zu nehmen!
Gruß, Daniel
Verfasst: Mo 27. Jun 2005, 02:41
von nico
kurz zum inhalt des buches:
In einer unbekannten stadt in einem unbekannten Land wird ein Mann, der in seinem Auto sitzt und darauf wartet, daß die Ampel auf Grün schaltet, plötzlich mit Blindheit geschlagen. Ein barmherziger Samariter bietet an, ihn nach Hause zu fahren (um ihm danach das Auto zu stehlen); seine Frau bringt ihn mit dem Taxi in eine nahegelegene Augenklinik, wo er an den anderen Patienten vorbei in das Behandlungszimmer gebracht wird. Innerhalb eines Tages sind die Frau des Mannes, der Taxifahrer, der Arzt und seine Patienten und der Autodieb allesamt Opfer dieser Blindheit geworden. Als die Epidemie sich ausbreitet, gerät die Regierung in Panik und beginnt, die Opfer in einer leerstehenden Nervenheilanstalt unter Quarantäne zu stellen. Dort werden sie von Soldaten bewacht, die den Befehl haben, jeden, der zu fliehen versucht, zu erschießen.
meine eindrücke:
der horror, zu dem sich das zusammensein der blinden in dem lager entwickelt,wurde für mich vorallem desshalb so lebendig, weil es zum einen sehr detailiert beschrieben wurde,zum anderen aber durch einige stilistische besonderheiten.
das buch kommt fast ohne satz zeichen daher,dass fordert vom leser mehr konzentration.
die bilder,die jeder gelesene text im kopf des lesers erzeugt,müsssen zwangsläufig klarer, präsenter als üblich werden,ganz einfach desshalb, um den handlungsstrang nicht zu verlieren.
die handelden personen haben keine namen."die frau des arztes", "der schielende junge" usw.
ein weiterer punkt, der den bann des buches erklären kann ist,dass das phänomen blindheit,dunkelheit,auf die orientierung durch die augen verzichten zu müsssen,etwas ist,das jeder(zeitlich begrenzt und aus freien stücken) kennt,der einmal blinde kuh gespielt hat.der gedanke "was wäre wenn","wie würde ich...",ist also immer recht nahe.
grüsse nico
Verfasst: Mo 27. Jun 2005, 02:51
von hawkeye
OK. Definitiv ein Buch für mich. Danke für den Tip!
Verfasst: Mo 27. Jun 2005, 19:43
von Doc
nico hat geschrieben:
ein weiterer punkt, der den bann des buches erklären kann ist,dass das phänomen blindheit,dunkelheit,auf die orientierung durch die augen verzichten zu müsssen,etwas ist,das jeder(zeitlich begrenzt und aus freien stücken) kennt,der einmal blinde kuh gespielt hat.der gedanke "was wäre wenn","wie würde ich...",ist also immer recht nahe.
Beim Thema "blind" fällt mir doch spontan noch eine Buchempfehlung ein. Ein spannendes Buch, das von einem Taubstummen handelt: "Leanders Passion" von Rainer Cordts. Hier und da etwas krass aber nicht schlimmer als T.C. Boyle.
Amazon Kurzbeschreibung:
Ludwigsburg 1756. Mehrere Komponisten ringen um die Ehre, mit ihrem Werk das neue Opernhaus des Herzogs Carl Eugen von Württemberg eröffnen zu dürfen. Der Wandersbursche Leander Lautenschläger besitzt eine außergewöhnliche Gabe: Er riecht Töne und er schmeckt Farben. Das junge Musikgenie arbeitet an einer einzigartigen Komposition. Doch seit seiner Kindheit ist Leander fast vollkommen taub und es gibt nur einen Weg für ihn, Töne zu hören: Er muss eine Frau lieben und ihre Leidenschaft ins Unermessliche steigern.