CD der Woche: Midnight Oil - Blue Sky Mining
Verfasst: Mo 27. Jun 2005, 11:10
Heute eine kleine Rezi zu einem Werk einer Band aus Australien. Leider muss ich zugeben, dass ich im Fall von Midnight Oil, wie der übliche "Mainstream-Konsument" verhalten habe. "Entdeckt" habe ich die Band erst irgendwann um 1987/88, als im Fernsehen das Video zum Song "The dead Heart" zu sehen war. Mit dem dazugehörigen Album "Diesel and Dust", gelang der Band der internationale Durchbruch. Der Erfolg konnte mit dem hier besprochenen Nachfolgewerk gefestigt werden. Bereits mit dem nächsten Studioalbum "Earth and Sun and Moon", ging dann kommerziell abwärts, obwohl kein Qualitätsverlust feststellbar war. Irgendwie hat sich dann sogar noch das 1996 veröffentlichte Album "Breathe", in meine Sammlung verirrt, aber keine bleibenden Eindrücke hinterlassen.
Beim stöbern in der Sammlung, fiel der Blick auf die wenigen Midnight Oil Scheiben, also endlich mal wieder rein in den Player damit. Der Zahn der Zeit, hat erstaunlich geringe Spuren an der Musik hinterlassen. Zeitlose Rockmusik, ein Sänger mit hohem Wiedererkennungswert, sozialkritische Texte die Australien als heile Welt entmystifizieren. Damals wurde häufig der Vergleich zu U2 bemüht. Dieser erscheint aber eher an den Haaren herbeigezogen. Die Message der Oils kommt nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern legt den Finger in offene Wunden. Zum Glück geht Sänger Peter Garrett jegliches Predigergehabe ab, daher werden die Texte auch nie pathetisch.
Los geht es mit dem flotten Opener "Blue Sky Mine". Der Song geht sehr schnell ins Ohr, und zeigt uns sofort, dass die Band uns kein Liebesgesäusel kredenzen will. "Stars of Warburton" hält die hohe Qualität, und wird von einem pumpenden Bass vorangetrieben. Der Refrain ist sehr eingängig, und dem Hörer wird klar, Midnight Oil sind noch massenkompatibler geworden als auf dem Vorgängeralbum, wahren dabei ein hohes Niveau, und verfallen nicht in peinliche Plattheiten. Sänger Peter Garrett hat seinen Gesang etwas "geglättet", aber dabei nicht sämtliche Ecken und Kanten weggeschliffen. "Bedlam Bridge" nimmt ein wenig das Tempo zurück, und kommt wiederrum mit einem sehr eingängigen Refrain daher. Mit "Forgotten Years" nimmt das Album wieder Fahrt auf. Trotz des nicht sonderlich fröhlichen Textes, schaffen Midnight Oil es problemlos gute Laune zu verbreiten. Einer dieser Momente wo es einen nicht auf dem Sofa hält, und man wild durchs Zimmer hüpfen möchte. Die Band macht es dem Hörer einfach, gleich zu Beginn vier Songs die allesamt sehr eingängig sind, und sich sofort im Gehörgang festsetzen. "Mountains of Burma" beschwört eine magische Stimmung herauf, und setzt genau zur richtigen Zeit, einen kleinen Gegenpol zu den vorherigen Stücken. Gegen Ende des Songs, gibt es ein paar Urschreie von Peter Garrett zu hören, die aber prima in den sonst ruhigen Song passen, der zum Schluss eine gewisse Dramatik entwickelt. "King of the Mountain" gibt wieder Gas, hier zeigt sich sehr schön die Geschlossenheit der Band, Gitarre, Bass und Drums musizieren auf Augenhöhe, keiner drängt den anderen ins Abseits. "River runs Red" schleicht sich zunächst leise an, um den Hörer erneunt mit einem bezaubernden Refrain gefangenzunehmen. Ein kleiner Kunstgriff, denn auch in diesem Stück, ist der Text alles andere als fröhlich. "Shakers and Movers" ist zwar kein Ausfall, kann aber das Niveau nicht ganz halten. Bei diesem Song kommt speziell der Refrain, doch ein wenig schmalzig rüber. Dafür entschädigt das tolle "One Country" aber sofort, bis heute einer meiner Lieblingssongs der Band. Zum Abschluss präsentiert man uns mit "Antarctica" den passenden Rauswerfer. Ruhiger Beginn, Steigerung im Mittelteil, ruhiger Ausklang.
Inzwischen hat das Album "Blue Sky Mining" auch schon 15 Jahre auf dem Buckel. Wie ich bereits schrieb, hat diese Musik den "Test of Time" solide gemeistert. Neun tolle, ein zumindest brauchbarer Song, und an der Produktion gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Zum Ende möchte ich dann doch nochmal auf den "U2 Vergleich" zurückkommen. Zwar unterscheiden sich die Bands deutlich, aber die Vermutung liegt nahe, dass U2 Freunde (Besonders der Phase "The Joshua Tree, Rattle and Hum), auch mit Midnight Oil ihre Freude haben werden.
Weitere Empfehlungen:
Diesel and Dust (1987) - Brachte der Band den internationalen Durchbruch. Sehr gutes Album, teilweise etwas sperriger als "Blue Sky Mining".
Earth and Sun and Moon (1993) - Wer die Vorgänger mag, kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Klingt minimal moderner.
Die Alben vor "Diesel and Dust", habe ich vor etlichen Jahren gehört, sie gefielen mir aber nicht sonderlich. Wer etwas zu den späteren Alben, nach "Earth and Sun and Moon" schreiben kann, soll sich hiermit dazu ermutigt fühlen.
Beim stöbern in der Sammlung, fiel der Blick auf die wenigen Midnight Oil Scheiben, also endlich mal wieder rein in den Player damit. Der Zahn der Zeit, hat erstaunlich geringe Spuren an der Musik hinterlassen. Zeitlose Rockmusik, ein Sänger mit hohem Wiedererkennungswert, sozialkritische Texte die Australien als heile Welt entmystifizieren. Damals wurde häufig der Vergleich zu U2 bemüht. Dieser erscheint aber eher an den Haaren herbeigezogen. Die Message der Oils kommt nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern legt den Finger in offene Wunden. Zum Glück geht Sänger Peter Garrett jegliches Predigergehabe ab, daher werden die Texte auch nie pathetisch.
Los geht es mit dem flotten Opener "Blue Sky Mine". Der Song geht sehr schnell ins Ohr, und zeigt uns sofort, dass die Band uns kein Liebesgesäusel kredenzen will. "Stars of Warburton" hält die hohe Qualität, und wird von einem pumpenden Bass vorangetrieben. Der Refrain ist sehr eingängig, und dem Hörer wird klar, Midnight Oil sind noch massenkompatibler geworden als auf dem Vorgängeralbum, wahren dabei ein hohes Niveau, und verfallen nicht in peinliche Plattheiten. Sänger Peter Garrett hat seinen Gesang etwas "geglättet", aber dabei nicht sämtliche Ecken und Kanten weggeschliffen. "Bedlam Bridge" nimmt ein wenig das Tempo zurück, und kommt wiederrum mit einem sehr eingängigen Refrain daher. Mit "Forgotten Years" nimmt das Album wieder Fahrt auf. Trotz des nicht sonderlich fröhlichen Textes, schaffen Midnight Oil es problemlos gute Laune zu verbreiten. Einer dieser Momente wo es einen nicht auf dem Sofa hält, und man wild durchs Zimmer hüpfen möchte. Die Band macht es dem Hörer einfach, gleich zu Beginn vier Songs die allesamt sehr eingängig sind, und sich sofort im Gehörgang festsetzen. "Mountains of Burma" beschwört eine magische Stimmung herauf, und setzt genau zur richtigen Zeit, einen kleinen Gegenpol zu den vorherigen Stücken. Gegen Ende des Songs, gibt es ein paar Urschreie von Peter Garrett zu hören, die aber prima in den sonst ruhigen Song passen, der zum Schluss eine gewisse Dramatik entwickelt. "King of the Mountain" gibt wieder Gas, hier zeigt sich sehr schön die Geschlossenheit der Band, Gitarre, Bass und Drums musizieren auf Augenhöhe, keiner drängt den anderen ins Abseits. "River runs Red" schleicht sich zunächst leise an, um den Hörer erneunt mit einem bezaubernden Refrain gefangenzunehmen. Ein kleiner Kunstgriff, denn auch in diesem Stück, ist der Text alles andere als fröhlich. "Shakers and Movers" ist zwar kein Ausfall, kann aber das Niveau nicht ganz halten. Bei diesem Song kommt speziell der Refrain, doch ein wenig schmalzig rüber. Dafür entschädigt das tolle "One Country" aber sofort, bis heute einer meiner Lieblingssongs der Band. Zum Abschluss präsentiert man uns mit "Antarctica" den passenden Rauswerfer. Ruhiger Beginn, Steigerung im Mittelteil, ruhiger Ausklang.
Inzwischen hat das Album "Blue Sky Mining" auch schon 15 Jahre auf dem Buckel. Wie ich bereits schrieb, hat diese Musik den "Test of Time" solide gemeistert. Neun tolle, ein zumindest brauchbarer Song, und an der Produktion gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Zum Ende möchte ich dann doch nochmal auf den "U2 Vergleich" zurückkommen. Zwar unterscheiden sich die Bands deutlich, aber die Vermutung liegt nahe, dass U2 Freunde (Besonders der Phase "The Joshua Tree, Rattle and Hum), auch mit Midnight Oil ihre Freude haben werden.
Weitere Empfehlungen:
Diesel and Dust (1987) - Brachte der Band den internationalen Durchbruch. Sehr gutes Album, teilweise etwas sperriger als "Blue Sky Mining".
Earth and Sun and Moon (1993) - Wer die Vorgänger mag, kann auch hier bedenkenlos zugreifen. Klingt minimal moderner.
Die Alben vor "Diesel and Dust", habe ich vor etlichen Jahren gehört, sie gefielen mir aber nicht sonderlich. Wer etwas zu den späteren Alben, nach "Earth and Sun and Moon" schreiben kann, soll sich hiermit dazu ermutigt fühlen.