Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

HI !

Je mehr ich mich mit Raumakustik befasse, desto mehr kommt in mir die Frage hoch, warum
eigentlich weder die Hersteller, noch die Anwender auf die Idee kommen, den ( oder die ) Subwoofer nach oben
abstrahlend einzusetzen ? Hab bislang erst ein einziges Modell eines kleineren Herstellers gesehen, der so konzipiert war.

Der Sub strahlt ja sowieso kugelförmig ab - da ist ja vom Prinzip egal, ob die Membran nach unten oder oben zeigt. Aber: das Zentrum dieser Kugel sollte so weit wie möglich aus dem Druck-Maximum entfernt werden - und der ist ja IMMER ( bezogen auf die Vertikale) aim Boden ?! So gesehen, wäre es doch eigentlich IMMER besser einen Sub wie zB den AW1000 auf den Rücken zu legen und somit dank der großen Tiefe auf ca. 60 cm Höhe zu kommen.

Hab ich da einen Denkfehler in meiner These - oder warum macht das Keiner so ?

Was meint Ihr: würde es bei einem AW1000 Probleme geben , wenn dieser auf dem Rücken spielen muss (Aufhängung Membran etc.) ?

CIAO

Der einzige Vorteil wäre IMHO, dass man das Chassis sehr wandnah positionieren kann. Aber das ist ja beim Downfire ebenso - mit dem "Vorteil", das Chassis näher am Boden zu haben als bei der Rückenlage.

Ansonsten fiele mir nur ein, dass das Chassis beim Flachlegen eines Woofers leichter verdrecken könnte, mechnaisch betrachtet das Chassis "Mehrarbeit" leisten müsste und Kompromisse an die Bedienbarkeit gemacht werden könnten.

Aber das wissen die Experten hier sicher ganz genau.

Mag vielleich ein blöde Frage sein (bin da ja nicht so firm drin) aber was ist denn mit den Schallwellen, die an dem Gehäuse entlang wandern? Die würden ja schön gegen den Boden laufen, oder? Würde sich das nicht störend auswirken?

Gruß,
Roonie

sleepyjoe hat geschrieben:Der einzige Vorteil wäre IMHO, dass man das Chassis sehr wandnah positionieren kann. Aber das ist ja beim Downfire ebenso - mit dem "Vorteil", das Chassis näher am Boden zu haben als bei der Rückenlage.

??? Es ist doch ein NACHTEIL, wenn Chassis nahe im Bodern oder der Wand sind, da hier das Druck-Maximum der Raum-Moden sehr leicht angeregt werden !

Ansonsten fiele mir nur ein, dass das Chassis beim Flachlegen eines Woofers leichter verdrecken könnte, mechnaisch betrachtet das Chassis "Mehrarbeit" leisten müsste und Kompromisse an die Bedienbarkeit gemacht werden könnten.

Tja, genau diese Mehrarbeit würde mich auch interessieren. Ist es für einen Sub wirklich so schwer, wenn die Membran auch noch gegen die Schwerkraft ankämpfen muss?

@roonie
Afaik ist es so, dass bei den tiefen Frequenzen eines Subs aufgrund der Wellenlänge die Abstrahlung am Gehäuse sowieso keine Große spielt, da das Teil sowieso ein Kugelstrahler ist.

mralbundy hat geschrieben:??? Es ist doch ein NACHTEIL, wenn Chassis nahe im Bodern oder der Wand sind, da hier das Druck-Maximum der Raum-Moden sehr leicht angeregt werden !

Ähem, ich bin wohl etwas zu DBA-lastig in meiner Denke. Beim DBA sollten die Chassis so positioniert sein

Das Schwerkraftproblem dürfte aber kein prinzipielles sein, denn es würde die Downfire-Subs ja genauso betreffen, auch bei ihnen arbeitet die Membran in einer Richtung gegen die Schwerkraft, in der anderen Richtung mit ihr (es ist sozusagen eine leicht ungleichmäßig federnde Aufhängung).
Ich glaube tatsächlich, das das "Verdrecken"-Problem der Grund ist, das noch kaum ein Gehäusedesign das "Upfire"-Prinzip verwirklicht.
Das mit dem Druckmaximum-vom-Boden-weg haut allerdings nur dann hin, wenn auch evt. BR-Öffnungen möglichst weit oben sind! ( Und wenn die dann mal als Aschenbecher missbraucht werden... ) Die "Kugel" besteht ja ungefähr aus 2 sich überlagernden Kugeln, deren gedachte Zentren von der Membranmitte und der BR-Öffnung gebildet werden.

Gruss, Frente

Hallo,

IMHO keine schlechte Idee, Lars. Was ich als Problem ansehen könnte: Es wird sich sicher mehr oder weniger der Arbeitspunkt des Chassis "nach innen" verschieben und die Schwingeinheit könnte somit (wenn der Hub nicht (z.B. durch Sicke) begrenzt wird) leichter anschlagen. Ansonsten sehe ich keine weiteren Probleme.

Ahja: Man kann auf dem Sub nicht mehr sitzen oder seine Quadratlatschen drauflegen.

Gruß
Denis

mralbundy hat geschrieben:warum eigentlich weder die Hersteller, noch die Anwender auf die Idee kommen, den ( oder die ) Subwoofer nach oben abstrahlend einzusetzen ?

Hier ist so etwas in Betrieb



Nach der Installation kam das Rollstegband wieder drüber, und der Sub ist WAF freundlich aus dem Weg.
Das ist zwar nicht das, was du willst, da die Chassis trotz dieser Betriebsart nahe am Boden sind, aber zumindest hast du jetzt einen Anwender der "es" getan hat.

Hallo,

da ich in den nächsten Wochen ein bißchen Anlagentuning vorhabe (Granitplatten, Sub in Stereoanlage integrieren, Absorber fü alle Einzelgeräte...) werde ich das mit dem AW 1000 mal ausprobieren, da ich die Idee für gut erachte. Vielleicht bringts sogar was...(!) Die Optik könnte jedoch nicht jedermann zusagen.

Höher angeordneter Bass... da fällt mir ein, ich hatte mal 2 Quadral Vulkan IV. Deren Basstreiber war in einer Höhe von ca. 1,10m bis 1,30 m angeordnet, Bassreflexausgang nach oben. In einem raumakustisch problematischeren Raum gab es selten Probleme in Richtung Bassdröhnen und das trotz aufgrund der Transmissionline Technik bedingten sehr kräftigen Bass.

TR

Frente hat geschrieben:Das mit dem Druckmaximum-vom-Boden-weg haut allerdings nur dann hin, wenn auch evt. BR-Öffnungen möglichst weit oben sind! ( Und wenn die dann mal als Aschenbecher missbraucht werden... ) Die "Kugel" besteht ja ungefähr aus 2 sich überlagernden Kugeln, deren gedachte Zentren von der Membranmitte und der BR-Öffnung gebildet werden.

Ist das wirklich so ?? Dachte eigentlich, dass nur die Membran als Schall-Generator dafür in Frage kommt!

Wenn ja , bedeutet dass 3 Sachen:

- Die Sache mit dem hochgelegten Sub wäre dann in dieser Form Blödsinn, da eine simple Erhöhung mit Ständern etc. deutlich effektiver wäre, das akustische Zentrum "hochzulupfen"

- ein weiterer Pluspunkt für geschlossene Woofer (ohne BR Öffnung) - man könnte höchstens das BR-Rohr zustopfen, hat dann aber einen deutlich niedrigeren Wirkungsgrad. Wäre allerdings bei einer Kaskadierung mehrerer Subs nicht tragisch.

- wenn das wirklich so ist, wären die Nubert Anleitungen falsch!! Dort ist nämlich immer nur die Rede von einem minimalen Wandabstand nach hinten, damit der Woofer Luft bekommt. Man müsste dann ja eigentlich empfehlen, den Woofer idealerweise quer zur Hörposition zu stellen und dabei einen möglichst großen Wandabstand einzuhalten.

Das würde mich nun wirklich interessieren, ob das BR Rohr wirklich im gleichen Maße wie die Membran selbst das akustische Zentrum mitbestimmt?!