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Kamin schallisolieren?
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 10:47
von Bilderspiele
Hi,
ich habe in einer Ecke meines Hörraumes einen Kamin, der Schall in die anderen Stockwerke transportiert. Da direkt neben dem Kamin die Tür des Raumes angeschlagen ist, stehen ungefähr 4 cm Dicke für schalldämmende Maßnahmen zur Verfügung. Ich spiele mit dem Gedanke die breite Seite des Kamins (ca. 80 cm) mit zweimal 19 mm MDF Platte und die schmale Seite (ca. 25 cm) mit 22 mm MDF Platte mit ca. 5 mm Abstand zu Verkleiden. Die zweimal 19 mm hängen aber seitlich quasi in der Luft und werden durch Gummi und/oder Acryl luftdicht zur Wand gemacht.
Hier noch eine Skizze:
Der Beitrag ist auch im hifi-forum und Visatonforum unter (Raum-)akustik.
Re: Kamin schallisolieren?
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 17:29
von BlueDanube
Bilderspiele hat geschrieben:ich habe in einer Ecke meines Hörraumes einen Kamin, der Schall in die anderen Stockwerke transportiert.
Ich nehme an, Du meinst tieffrequenten Schall (Bass)....
Um tieffrequente Schwingungen von Wänden o.ä. fernzuhalten, muss davor eine schwergewichtige Verschalung angebracht sein, die keine feste Verbindung zur Wand hat.
So gesehen ist die Idee mit der MDF-Platte unter diesen räumlichen Umständen schon mal eine gute Idee.
Damit die Luft zwischen MDF-Platte und Kamin nicht mitschwingt, könnte es vorteilhaft sein, wenn in diesem Hohlraum Dämm-Material (z.B. Glaswolle) eingebracht wird.
Die große Frage ist: Wieviel Körperschall überträgt sich von den umgebenden Wänden, Boden und Decke durch eine feste Verbindung auf den Kamin?
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 18:47
von Bilderspiele
Hallo BlueDanube,
interessanterweise haben die Nachbarn nicht über Bass geklagt, sondern die Musik wäre im Ganzen bei ihnen angekommen. Ich vermute, wenn die Ziegelluftstrecke durch den Kamin abgesperrt ist, daß dann der Bass überwiegt. Umgekehrt höre ich die Nachbarn ebenfalls im mittleren Frequenzbereich aus der "Kaminecke". Dagegen wird Bass durch Trittschall im ganzen Raum geortet.
Das Luftpolster wird aus Platzgründen nur wenige Millimeter betragen, d.h. entweder eine dünnere Schalung und mehr Abstand oder eine dickere Schalung und mehr Abstand. ichse1 meint im
Visatonforum, man sollte für eine grössere Dämpfung mehrere dünne Lagen Material verbauen.
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 20:26
von Raico
Wenn es auch um höhere Frequenzen geht, könnte mein Verfahren bei dir vielleicht auch wirken:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/albu ... ic_id=2078
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 20:38
von Bilderspiele
Hallo Raico,
welches Verfahren meinst du? Teppich + Basotect? Ob das so effektiv wie eine Verkappselung ist?
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 20:55
von burki
Hi Norbert,
Umgekehrt höre ich die Nachbarn ebenfalls im mittleren Frequenzbereich aus der "Kaminecke".
meine Erfahrung hier um Haus ist eben auch diejenige, dass beim Kamin nicht der Bass das eigentliche Problem ist (liegt wohl am Resonanzverhalten des Kamins).
Trotzdem sollte die "Entkoppelung des Kamins" (da wirst Du aber bei der Tuer eh ein kleines Problem haben) die bevorzugte Loesung sein.
, man sollte für eine grössere Dämpfung mehrere dünne Lagen Material verbauen.
ich sehe die Entkopplung vor der Daempfung ...
Gruss
Burkhardt
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 21:01
von Bilderspiele
Hallo Burkhardt,
die Tür an sich dämmt ganz gut in Richtung meines Hausflurs. Wenn sie zu ist, hört man im Treppenhaus keine Musik mehr. Ob sie den Schall über die Scharniere in den Kamin leitet?
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 21:11
von burki
Hi Norbert,
Missverstaendniss: Ich meinte nicht die Tuer an sich, sondern an dem Stueckel Wand zwischen Tuer und Kamin an der Du ja irgendwie den Kaminumbau befestigen (oder zumindest stoesst er an) musst --> Daempfung kann also doch wieder eine Rolle spielen ...
Aber messe doch einfach mal beim Nachbarn bzw. (bei Quelle beim Nachbarn) bei Dir, wie es sich mit dem uebertragenen Frequenzbereich verhaelt. Eine "Scheinstellwand" ist zudem ja auch recht schnell zusammengeschustert, so dass man dann auch gleich eine Vergleichsmessung durchfuehren kann.
Gruss
Burkhardt
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 21:34
von BlueDanube
Bilderspiele hat geschrieben:interessanterweise haben die Nachbarn nicht über Bass geklagt, sondern die Musik wäre im Ganzen bei ihnen angekommen.
Die Mitten und Höhen werden von jeder Art von Material gut dedämpft - am besten von einem handelsüblichen Breitbandabsorber, z.B.
Aixfoam Schwerschaum-Absorptionsplatten. Die dämpfen noch dazu recht gut den Körperschall. Das wäre meiner Meinung nach auf jeden Fall einen Versuch wert!
Bilderspiele hat geschrieben:Dagegen wird Bass durch Trittschall im ganzen Raum geortet.
Bass kann nicht geortet werden - man hört ihn immer von überall, ganz egal von wo er tatsächlich herkommt.
Bilderspiele hat geschrieben:ichse1 meint im
Visatonforum, man sollte für eine grössere Dämpfung mehrere dünne Lagen Material verbauen.
Für tiefe Töne könnte das schon was bringen - aber meiner Vermutung nach pflanzt sich der Bass über alle Wände zum Nachbarn fort. Ich würde zuerst obige Lösung probieren.
Verfasst: Mi 20. Jul 2005, 22:36
von Raico
Hallo!
Der Teppich ist eher Kosmetik. Die Platten dürften das meiste bringen. Nach meiner Einschätzung bringt dir die Verkleidung IM RAUM Vorteile bei der Akustik und AM KAMIN eine deutliche Dämpfung des noch die Wand erreichenden Pegels.
Scheint mir logisch zu sein. Falls nicht, lasse ich mich gerne aufklären!
Falls es funktioniert, wäre dies die handwerklich einfachste Lösung.