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Gewagte Tipps von hifiaktiv.at

Verfasst: So 24. Jul 2005, 15:34
von Mike K.
Hifiaktiv.at
"Immer wieder wird behauptet, dass Elektronikkomponenten besser klingen, wenn sie phasenrichtig am Stromnetz angeschlossen sind. Das Ausmessen der richtigen Steckerposition ist mit einem einfachen Multimeter möglich, funktioniert aber in einzelnen Fällen nicht. Zur Messung muss das Gerät ungeerdet sein! Wenn es im Normalfall geerdet ist (Schukostecker), unterbricht man den Erdungsanschluss am Besten durch Abkleben der Schutzkontakte an der Wandsteckdose mit einem Isolierband. Alternativ dazu kann ein Netzkabel ohne Erdung verwendet werden. Dann wird das zu messende Gerät angeschlossen und eingeschaltet. Zwischen einer Cinchbuchse am Gerät und dem Schutzkontakt einer Wandsteckdose kann jetzt eine geringe Wechselspannung gemessen werden (Wert notieren oder merken). Das gleiche wiederholt man mit um 180 Grad gedrehtem Netzstecker. Die Position, bei der eine geringere Spannung gemessen wurde, ist die Richtige.
HiFi Aktiv übernimmt keine Haftung für irgendwelche Schäden die dadurch entstehen!"
Habe das noch nicht probiert und verstehe den Sinn auch nicht: Was soll "phasenrichtig" bedeuten, wenn ich sowieso Wechselspannung aus der Dose ziehe? Zu was soll denn diese Phase "korrigiert" werden? Im Verstärker liegt doch nach dem Netzteil Gleichspannung. Gerald hat bereits ähnliche Tipps gegeben, aber nicht im Detail begründet. Wer weiß mehr?

Gruß,
Mike

Verfasst: So 24. Jul 2005, 16:38
von g.vogt
Hallo Mike,

ich habe mal die Suchfunktion für dich bemüht:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... inger#6255

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Mo 25. Jul 2005, 08:23
von Mike K.
Hallo Gerald,

danke für den Link! Diesen Beitrag hatte ich nicht gefunden. Meine Vermutung, dass es klanglich nichts bewirkt, wird ja bestätigt. Allerdings würde mich trotzdem noch genauer interessieren, wodurch dieser Effekt auftritt...

Grüße,
Mike

Verfasst: Mo 25. Jul 2005, 08:59
von Malcolm
durch Abkleben der Schutzkontakte
...ohne Worte...
Wenn da was passiert :roll:
Wie kann man nur so eine §"$§" schreiben!

Verfasst: Mo 25. Jul 2005, 11:51
von burki
Hi,
Allerdings würde mich trotzdem noch genauer interessieren, wodurch dieser Effekt auftritt...
um es salopp zu sagen: Weil es keinen perfekten Trafo gibt.
Wie kann man nur so eine §"$§" schreiben!
genauer lesen: Ohne Unterbrechung der Erde kann man ueberhaupt nichts sinnvolles messen (da ja das Potential ja wieder ausgeglichen wird) und das Abkleben bezieht sich nur auf die Messung und nicht den Normbetrieb.
Noch eins: Um die "richtige" Phase zu finden, muesste man den Trafo komplett ausbauen und man darf nicht mit dem Baumarkt-Multimeter "messen", da die der "Dreckeffekte" die Messergebnis im Normalfall deutlich ueberlagern ...
Gruss
Burkhardt

Verfasst: Sa 30. Jul 2005, 15:45
von Frank Klemm
g.vogt hat geschrieben:Hallo Mike,

ich habe mal die Suchfunktion für dich bemüht:
http://www.nubert-forum.de/nuforum/view ... inger#6255
Man bekommt relativ schnell Probleme, sobald man verschiedene Geräte koppelt,
die nicht alle primär für Hifi gedacht sind.

Jedes Gerät hat ein etwas anderes Massepotential.

Gerät ohne Schutzkontakt und ohne Entstörung, in die die Masse einbezogen ist:
* Potential der Masse: 80 bis 150 Volt
* Ableitwiderstand: 10 bis 100 MOhm
* Potential entsteht durch parasitäre Kapazitäten, je nach Verhältnis liegt das Potential.
* Ableitwiderstand entsteht durch parasitäre Kapazitäten, durch geeignete Abstandsschichten kann sie reduziert werden.

Gerät ohne Schutzkontakt und mit Entstörung, in die die Masse einbezogen ist:
* Potential der Masse: 110 bis 120 Volt
* Ableitwiderstand: typ. 300 kOhm
* Potential entsteht durch Entstörkondensatoren.
* Ableitwiderstand entsteht durch Entstörkondensatoren.

Geräte mit Schutzerdung:
* Potential der Masse: ca. 0 V
* Ableitwiderstand: <0,2 Ohm
* Potential entsteht durch Ableitung.
* Ableitwiderstand entsteht durch Ableitung.

Das Problem wächst von oben nach unten. Wenn mindestens 2 Geräte einer
schlechteren Gruppe vorhanden sind, steigt jeweils die Größenordnung
der Ausgleichströme.
Die erste Gruppe führt zu Ausgleichströmen so im Bereich von 1 uA, die zweite
um die 100 uA, die dritte kann theoretisch auch Ausgleichströme bis 30 mA
verursachen, dann kommt meist der Schutzschalter.

Bei 0,1 Ohm Verkablungwiderstand sind das 0,1 uV, 10 uV bzw. bis 3 mV Brummspannungen. Bei 1 Volt Ausgangsspannung sind das 140 dB, 100 dB
bzw. 50 dB SNR.

Durch Abkleben von Kontakten oder durch Entfernen der Entstörung kann man
den Störabstand verbessern.