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Erfahrungsbericht: 21 Hz (-3 dB) Tuning des NuWave AW-75

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 18:39
von Doc
Hallo Forum,

Ich habe den Tipp von Hrn. Nubertbzgl. dem Schließen des Bassreflexrohrs des AW-75 ausprobiert. Dabei soll sich folgender Frequenzgang ergeben. Man beachte, dass der Freq. Regler auf "Mitte" steht - deshalb fällt der Frequenzgang so früh ab und deshalb hat er so einen "Buckel"!
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Man verliert beim Schließen des Bassreflexrohrs 7 dB Pegel und gewinnt dafür Tiefgang. D.h. der -3 dB Punkt des Subs liegt dann bei 21 Hz anstelle von 24 Hz.

Das empfohlene Moosgummi hatte der Baumarkt meines Vertrauens leider nicht im Angebot, also musste ich mit dem, was ich sonst so im Baumarkt finden konnte, improvisieren. Ich habe mich dann für einen High-End :mrgreen: Fliesenschwamm entschieden, der 1,09 Euros gekostet hat.
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Ich habe den Schwamm nicht zurechtgeschnitten, sondern einfach nur so wie er ist in das Rohr gesteckt. Er ist ja flexibel und sitzt durch die Überdimensionierung bombenfest. Es empfielt sich, den Schwamm schon in der Hand rund zu formen, damit man keine Luftspalte einbaut (oder man müsste den Schwamm halt rund zurechtschneiden). Das Ergebnis sieht dann so aus:
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Wenn ich im Betrieb des Subs die Hand vor den Schwamm gehalten habe, meinte ich, noch eine ganz leichte Luftbewegung spüren zu können. Um das Rohr komplett dicht zu machen, habe ich ein Stück Pappe zurechtgeschnitten und vor den Schwamm geklemmt. So sieht das dann aus:
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Nun ist das Bassreflexrohr absolut dicht und ich habe den Sub im Setup bzw. mit der Sub Lautstärkeregelung um (ca.) 7 dB hochgeregelt. Jetzt steht der Vol. Regler am Sub auf knapp 10 Uhr und im Setup ist der Sub auf +/- 0 dB eingestellt - nach wie vor ist er mit einem Y-Kabel angeschlossen.

Beim Testhören habe ich dann festgestellt, dass ich anscheinend "Holzohren" habe, da ich mal wieder keine eindeutigen Unterschiede hören konnte. Ich hatte bei Dr. Cheskys Heartbeats schon den Eindruck, dass der 20 Hz Heartbeat etwas druckvoller kam - insbesondere ähnlich druckvoll wie die Heartbeats in der höheren Frequenzregion. Allerdings hatte ich auch irgendwie den Eindruck der Bass würde sich "anders" anhören. Besser? Schlechter? Keine Ahnung.

Aber Bass-Oldie, Raico und OL-DIE haben in einem anderen Thread schon darauf hingewiesen, dass man die Töne in dem Bereich, der durch das Tuning "dazugekommen" ist, nicht mehr primär hört sondern eher spürt. O.k., da werde ich beim nächsten Test wohl noch einmal darauf achten müssen.

Ich habe dann ein paar Szenen aus "Mathilde" geschaut. Die Einschläge der Granaten machen einen ganz guten Rumms - und das machen sie auch mit geschlossenem Bassreflexrohr. Genug Pegel konnte der 75 auch bringen. Allerdings steht der Test im Keller Heimkino bei höherer Lautstärke noch aus.

Als weiteren Test werde ich auch noch einmal den Bass-Sweep Test machen, um zu hören, ob sich durch das Schließen des Bassreflexrohrs hörbare Senken oder Spitzen im Frequenzgang ergeben. Kingping hatte angemerkt, dass der Pegel evtl. nicht in allen Bereichen um 7 dB abgesenkt wird.

Also der direkte Vergleich fällt mir schwer, da ich halt immer den Schwamm rauspulen und das Setup des Amps aufrufen muss. Gerade durch die unterschiedliche Pegeleinstellung sind die Vergleichsergebnisse nur bedingt aussagekräftig - laut wird ja meist als besser empfunden.

Deshalb die Frage ans Forum: hat es von euch noch jemand das Tuning ausprobiert? Gibt es Experten mit den Ohren eines Elfen, die mir sagen können, ob sich der geschlossene AW-75 besser anhört? Irgendwie finde ich es ja schon cool, einen "getunten" 75er zu haben. :mrgreen:

Fragen an die NSF:
- Bleibt die Garantie bestehen, wenn ich den 75er geschlossen betreibe oder entsteht dadurch eine nicht vorgesehene Belastung - z.B. durch Wärmeentwicklung und blockierte Luftzirkulation?
- Ist der Frequenzgang des geschlossenen 75ers auch bei einem Freq. Regler auf Rechtsanschlag bis 100 Hz linear (ich trenne bei 100 Hz)?

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 18:45
von K.Reisach
Hallo,

Wenn der Sub geschlossen ist reduziert sich ausschliesslich der Wirkungsgrad um die BR Tuningfrequenz.
Kaput gehen tut davon nix!

In der Regel steigt die Präzision etwas im geschlossenem Betrieb.

Gruß, Kevin

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 18:50
von Raico
Hi!
Bin ich blind oder zu blöd? Aber aus dem Frequenzschrieb kann ich keine Verschiebung des -3-dB-Punkts nach unten erkennen. Ich lese aus den beiden Kurven, dass erst unterhalb von ca 18 Hertz, wo der Pegel natürlich schon extrem niedrig ist, mit Stopfen etwas mehr Druck kommt. Oberhalb von 18 Hertz sehe ich weniger Pegel.
Watt denn nu?

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 18:53
von Doc
K.Reisach hat geschrieben: Wenn der Sub geschlossen ist reduziert sich ausschliesslich der Wirkungsgrad um die BR Tuningfrequenz.
Kaput gehen tut davon nix!
Uhh, das heisst dann habe ich bei einem Freq. Regler auf Rechtsanschlag wahrscheinlich einen riesen Buckel bei 90 Hz... :?

Hmmmh... meine Bass-Sweeps mit dem offenen 75er hatten in der Gegend ein Senke offenbart - vielleicht wird die jetzt genau ausgeglichen... das wäre ja ein witziger Zufall. :D Das muss ich unbedingt testen...

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 18:56
von Doc
Raico hat geschrieben:Hi!
Bin ich blind oder zu blöd? Aber aus dem Frequenzschrieb kann ich keine Verschiebung des -3-dB-Punkts nach unten erkennen. Ich lese aus den beiden Kurven, dass erst unterhalb von ca 18 Hertz, wo der Pegel natürlich schon extrem niedrig ist, mit Stopfen etwas mehr Druck kommt. Oberhalb von 18 Hertz sehe ich weniger Pegel.
Watt denn nu?
Im geschlossenen Fall geht die Kurve ja nur bis -5 dB. Also muss man den -3 dB Punkt bei -8 dB suchen, meine ich. Das kommt dann mit den 21 Hz hin.

Mit diesem Trick hat frecherweise der B&W ASW 650 im Test der Zeitschrift AV 3/2005 gegen den AW-75 gewonnen. Mit einem Punkt Vorsprung - 85 zu 84. Und das nur weil der B&W angeblich bis 20 Hz spielt - das macht er aber nur bei einem um 20 dB abgesenkten Pegel (Frequenzgänge sind im Test abgebildet) - ich meine, hallo? Mit einer Absenkung um 20 dB würde das sogar ein AW-440 schaffen...

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 19:00
von Raico
Muss man die "gestopfte" Kurve also um den Betrag, um den der Maximalpegel geringer ausfällt, nach oben schieben?

Einleuchten tut mir das noch nicht. Weniger Schalldruck ist doch weniger Schalldruck.
Sorry, wenn ich hier womöglich völlig auf der Rolle stehe! Nachsicht bitte!

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 19:05
von K.Reisach
Der -3dB Punkt ist immer da, wo der vorherige Durchschittswert 3dB unterschritten wird und auch nicht mehr hoch kommt.

Gruß, Kevin

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 19:07
von Doc
Raico hat geschrieben:Muss man die "gestopfte" Kurve also um den Betrag, um den der Maximalpegel geringer ausfällt, nach oben schieben?
Richtig, es ist auf der Y-Achse ja auch gar kein absoluter Pegel angegeben. Sondern nur die frequenzabhängige Abweichung im Schalldruck bei irgendeiner Leistung. Glaube ich... Experte bin ich nicht. :mrgreen:

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 19:09
von K.Reisach
Oder anders:

Einfach mal dem closed-FG eine Anhebung (gain) von 7dB verpassen :wink:

Gruß, Kevin

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 19:10
von Raico
Merci. So etwas wie Ahnung stellt sich ein.....