?Wie ich meine neuen NuBox 310 mit ABL kennen lernte.?
Verfasst: Fr 5. Aug 2005, 23:32
Achtung ich war in Schreiblust ? geht etwas länger. Fazit am Schluss:
Es war ein sonniger Montag. Irgendetwas hatte mich genervt und ich reagierte mich mit einem Frustkauf ab, den ich schon lange geplant und vor mir hergeschoben hatte: 310er mit ABL fürs Heimbüro. Also am Nachmittag die NuNu (Nubert-Nummer) gewählt und das Anliegen vorgetragen. Die Antwort heiterte mich auf: Ist alles auf Lager, geht morgen raus. In meinem Kopf zählt es: Dienstag, Mittwoch. Mittwoch abend. Ich komme von der Arbeit aber nix. Naja nicht so schlimm, hätte eh keine Zeit zum Anschluss und Testen gehabt. Leichte Nervosität am Donnerstag. Am frühen Nachmittag steht der Postmann vor der Tür und klingelt. Einmal reicht. 3 Kisten? Unterschiedlich große? Schon beim Hochtragen klickt es: Ach ja, die grauen Vorbauten. Ok, das mit der Lieferzeit haben wir zwar schon einen Tick besser erlebt, aber es ist natürlich immer noch vergleichsweise superprima.
Sinn und Zweck der Anschaffung: Das Heimbüro braucht besseren Klang, damit das Arbeiten mehr Spaß macht. Der geerbte alte Kenwood-Stereo-Receiver hat sich als bestens geeignet gezeigt, ein ABL einzuschleifen und das sogar schaltbar! Adaptor-Anschlüsse sei dank. Die alten Teufel M80 ohne Subwoofer bringen es einfach nicht. Platz ist in dem Raum ein echtes Problem, also sind die 310er, vor allem die Tiefe, eigentlich schon über dem Limit. (Da kauft man sich extra einen superschlanken neuen iMac und ballert den entstehenden Platz dann mit zwei schwarzen Kästen voll.) Naja, wenn es klingen soll, dann muss eben etwas Volumen her. Man stelle sich nur diese computer-integrierten Pieps-Flöten vor, denn als Lautsprecher darf man diese Dinger wirklich nicht bezeichnen. Die sollen wirklich nur Warntöne abgeben und das möglichst selten. Aber ich schweife ab.
Beim Auspacken der Lautsprecher denke ich, die Dinger sind ja noch größer, als ich gedacht habe, von der Fensterbank auf der die alten M80 noch gerade Platz fanden, purzeln diese hemmungslos vornüber. Aber irgendwie krieg ich sie dann doch auf dem Schreibtisch unter. Die Kabel liegen ja noch von den Vorgängern. Die ABL Installation ist, nein wäre, auch nur eine Sache von wenigen Handgriffen, aber Mist, Strom braucht das Ding ja auch. Das nervt zwar, wird aber mit ein bisschen Drucker verschieben doch gelöst. Dann der erste Tropfen Musik auf den heißen Stein der Erwartung. iTunes schickt einen der aktuellen Songs vom Boss durch den Draht in den Receiver, durch das ABL und zurück auf den Schreibtisch in die neuen Klopse. Das Ergebnis: Grausam, schrecklich, das kann doch nicht... das glaub ich nicht. Riesige Enttäuschung. Doch halt, das darf und kann nicht sein. So schlecht können die 310er nicht klingen!!! Aber was ist es, was diesen verzerrten Mist produziert. Erstmal das ABL abschalten. Keine nennenswerte Veränderung. Auf jeden Fall unbedingt leiser drehen, damit es nicht so nervt. Sind es irgendwelche Drehregler am Receiver, die ihren Dienst nicht mehr brav tun? Vielleicht das Lautstärke-Poti? Nein, das funktionierte gestern ja noch einwandfrei getan. Liegt es an der Verbindung zum Rechner? Also schalte ich mal auf Radio. Ist zwar keine Antenne dran, aber NDR2 geht immer (natürlich nur technisch). Huch das klingt ganz anders und eigentlich ganz ordentlich. Aber das kann es ja nicht sein, dass ich jetzt die neuen Lautsprecher mit NDR2 quälen muss. Also weiter den Fehler suchen. Sind es die Stecker? Nein!. Ok, bestimmt ist der Aux-Eingang in dutt. Also umstöpseln auf Tape. Und umschalten. Mist das gleiche, schauderhafte Ergebnis, Es klingt absolut nicht erträglich. Na immerhin eine potenzielle Fehlerquelle weniger. Dann bleibt iTunes stehen und erwartet meine Befehle, weil die Songs vom Boss alle sind. Als ich auf den Monitor schaue, kommt mir ein Gedanke. Ja, das könnte es sein, aber dass sich das dermaßen auswirkt, nein, das hätte ich nie erwartet. Der digitale Equalizer war auf Einstellung ?Kleine Boxen? gestellt. Was bei den Teufel M80 eine Verbesserung brachte, ist bei den 310ern definitiv unerträglich. Entweder das SIND richtige Boxen oder zumindest nehmen sie es persönlich, wenn man sie als klein anspricht. Also schnell auf linear gestellt. Erleichterung. Großes Durchatmen. Puh. Das war?s wirklich.
So, jetzt kann ich mich mal entkrampfen und etwas einhören. Spontan: Die kleinsten Nubis sind kein Vergleich zur vorigen ?Lösung?. Sie klingen wie richtige Boxen und dafür, dass sie nur einen halben Meter von den Ohren weg sind glücklicherweise überhaupt nicht nervig. Mal ein bisschen lauter, dann wieder leiser, wechselndes Musikprogramm aus dem Rechner und per UKW. Alles prima. Einfach schön, so hab ich mir das gewünscht. Einziger Nachteil gegenüber vorher: Sind vom Volumen her doppelt so groß, wie die kompakten M80. In puncto Verarbeitung usw. gibt es absolut nichts zu mäkeln. Ist halt Folie, aber durch die grauen Fronten wirken sie etwas dezenter als sie sind. Klanglich sind sie der Anlage im Wohnzimmer naturgemäß nicht gewachsen, aber das ist auch der Raum nicht und der Rest der Hardware und überhaupt: Das erwartet auch keiner. Dafür, dass die Dinger nur 127,- Euro kosten, sich ziemlich unkritisch in der Aufstellung verhalten und ja wiederum im Verhältnis zu den NuLine 80 dann doch wieder klein sind, sind die Dinger super. Bis zum Anschließen hatte ich im Kopf, dass ich sie ja wieder zurückschicken kann, wenn sie im Büro keine relevante Verbesserung bringen würden ? diese Gedanken sind spontan aus dem Fenster geflogen, einfach weg. Tschüs Zweifel.
Also kein Grund zur Kritik? Doch: Ein kleiner Punkt sei erlaubt. Keine Gewinde im Boden. Die M80 hatten zwar auch nur eine zentrale Buchse, die dazu da ist, die Lautsprecher auf einen passenden Ständer zu schrauben, aber ich habe die gerne zweckentfremdet, indem ich einfache Schrauben eingedreht habe und so den Neigungswinkel sehr schön regeln konnte. Ok ist zwar nicht richtig schlimm, denn diese modernen Silikonkorken von den günstigeren Alltagsweinen halten einigermaßen unter dem Boden, aber das war vorher schöner. Zum Glück ist der Schwerpunkt so weit hinten, dass man die Korken ziemlich weit nach hinten schieben kann, ohne dass die Box umfällt.
In dieser Position lass? ich die Musik einfach laufen, weil ich ja noch etwas arbeiten muss. Dann gehen ein paar Tage ins Land, in denen das Heim-Büro ohne mich auskommen muss. Wie auch, denn der Rechner war zur Reparatur. (Lüfter zu laut, und ein paar Systemabstürze = irgendwas mit der Hauptplatine, glücklicherweise hat sich der Service bei Apple schwer gesteigert und die Kiste ist nach vier Tagen wieder da, wo sie sein soll.)
Also hatte ich gestern Abend wieder Gelegenheit. ABL ? heute bist Du fällig. Erstmal den Rechner wieder anschließen, (Damit die Audioverbindung nicht so spannt, habe ich extra eine 3,5 mm Verlängerung gekauft.) Rechner läuft, Anlage an, ABL an und los. Aber was ist das. Da kommt kein Ton. Was ist denn nun wieder los?!
Nocheinmal alle Verbindungen checken, sieht alles gut aus. ABL ausgeschaltet. Nix. Kein Ton. Radio an, geht. Komisch.. Radio mit ABL eingeschaltet ? geht auch. Dann wieder Rechner. Geht nicht. Mistding denke ich. Ein Teil repariert, dafür jetzt Sound kaputt. Ich stell auf die internen Föten um. Da kommt was. Ich überleg schon, wie ich die Anlage über USB anschließen kann, weil ich davon ausgehe, dass das bestimmt an der Buchse liegt. Früher hatte Apple nämlich so extra tiefe Buchsen, damit man mit normalen 3,5 mm Klinken nix werden konnte. Aber eigentlich sollte das mittlerweile vorbei sein. Naja. Als ich schon auf die USB-Schnittstelle schiele wird mir ganz anders. Ich Depp, oh man, wie kann das nur wieder angehn. Hab ich Idiot die Klinke in die Mikrofonbuchse gesteckt. Als ich es umstöpsel klappt?s natürlich.
Die Anspannung weicht nur langsam. Dieses Mal muss ich von extern nachhelfen. Löwenbräu Helles. Jetzt sitze ich im perfekten Dreieck und lausche. Der Receiver und das ABL links von mir ziemlich genau einen Meter entfernt. Ja, es klingt gut. Jetzt das ABL dazuschalten, dazu benutze ich eine lange Wasserwaage damit ich nicht immer wieder einpendeln muss, sondern wie das Kaninchen vorm Schuss genau in der richtigen Position sitzen bleiben kann. Ok Pegelverlust, aber in einer Dimension, die mich völlig kalt lässt. (Dazu später mehr.) Aber die Wirkung vom ABL? Naja, mag ja an der Mucke liegen, aber egal, ob Radio oder Büchse ? irgendwie sind die Auswirkungen so gering, dass ich denke: Das lohnt sich nicht. Anderer Song, lauter. ABL aus und an. Neuer Song und leiser. Nee, nicht für den Zweck. Ist aber auch nicht schlimm, denn die Akustik im Raum ist sicher nicht toll, und die 310er selber sind so gut. Außerdem habe ich so viele Verstellmöglichkeiten, das ich auf anderem Weg etwas nachregeln kann. Erstens Loudness am Receiver, obwohl die Schaltung nach meine Geschmack etwas übertrieben wirkt ? zumindest mit den 310ern. Dann gibt es herkömmliche Klangregler und zwei Filter einen high und einen low. Wenn man den betätigt merkt man den Unterschied zwischen mit und ohne ABL. Aber am eigentlichen Klang merkt man es kaum. Zur Klangregelung gäbe es auch noch den Equalizer am Rechner, aber irgendwie mag ich den auch nicht. Enttäuschung? Nein, denke ich, das ABL kann ich ohne Bedauern zurückschicken, weil die Boxen auch ohne einfach klasse sind.
Da trifft ein Blitz ins Zimmer. Sinnbildlich gesprochen, denn vor lauter hin- und herschalten habe ich nicht darauf geachtet, dass der linke Drehregler auf Linksstellung steht. Mann ? o ? mann. Ich glaub?ich bin ein bisschen überarbeitet. Das mir, wo ich eigentlich in solchen Fragen eher gründlich bin. Also wieder hinsetzen, den Bass-Turbo auf Mittenstellung und wieder hinhören, die Wasserwaage im Griff. Ahh, schon was anderes. Jetzt merke ich das ABL. Na Mensch kein Wunder, denn auf ganz links kann ja nix kommen, Jetzt merke ich schon das etwas größere Klangfundament und die Klangregelung ist auch wirklich die beste. Klar, je nach Musik kommt es eben mehr oder weniger zur Geltung und insgesamt ist der Effekt nicht so spürbar wie im Wohnzimmer. Aber ehrlich mal, aus der PC-Konserve in einen alten Receiver, der ? das habe ich dann auch gemerkt, nach etwa einer halben bis einer Stunde den rechten Kanal etwas schwächer werden lässt, was ich aber mit Balance noch gut ausgleichen kann ? in einem Raum, wo ich nicht über Raumakustik und Aufstellungsoptimierung nachdenken will, sondern in erster Linie arbeite, da ist mir dieses Quäntchen nicht so wichtig. Also schicke ich das ABL wieder zurück. Wenn diese Boxen meine Hauptanlage wären, und das kann ich mir in einem Zimmer bis sagen wir 16-20 qm sehr gut vorstellen, dann wäre es keine Frage, bliebe das ABL hier, aber so? Nochmal in aller Deutlichkeit: Wer nur damit liebäugelt, mal die Kleinen auszuprobieren ? los ans Telefon, die sind echt super.
Versprochene Info bzgl. Leistungsverlust durch ABL. Der Lautstärkeregler des Receivers hat 40 einrastende Positionen. Wenn das ABL an ist und ich den Pegel ? wohlgemerkt nach Gehör ? auf die gleiche Stärke bringen möchte, dann sind das ein bis höchstens zwei Einraststufen.
Fazit: 310 ? top klasse, gekauft, ohne wenn und aber; ABL ? ist auch klasse, aber lohnt den Preis wohl eher für die Erweiterung einer Hauptanlage und nicht für im Büro nebenbei hören. Ich kann darauf verzichten. Aber besser klingt es schon, irgendwie eben etwas größer, vielleicht behalte ich es auch. Mal sehen.
Ich hoffe, ich habe niemanden gelangweilt.
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
PS: Noch zwei kleine Anmerkungen zu den Einstellungen / zum Equalizer von iTunes:
1. Man kann eine Einstellung vornehmen, die heißt Klangverbesserung. Was sich exakt dahinter verbirgt, kann ich nicht sagen, aber meinem Empfinden nach ist es eine Klangverbreiterung. Und die funktioniert. Wie? Ich habe keine Ahnung, aber irgendwie geht es.
2. Es gibt eine Option Lautstärke anpassen. Und selbst die funktioniert. Wie? Fragt mich nicht, aber wenn ich sie abschalte, ist der Pegelunterschied zwischen verschiedenen Quellmaterialien ziemlich groß, eingeschaltet merkt man es kaum.
Es war ein sonniger Montag. Irgendetwas hatte mich genervt und ich reagierte mich mit einem Frustkauf ab, den ich schon lange geplant und vor mir hergeschoben hatte: 310er mit ABL fürs Heimbüro. Also am Nachmittag die NuNu (Nubert-Nummer) gewählt und das Anliegen vorgetragen. Die Antwort heiterte mich auf: Ist alles auf Lager, geht morgen raus. In meinem Kopf zählt es: Dienstag, Mittwoch. Mittwoch abend. Ich komme von der Arbeit aber nix. Naja nicht so schlimm, hätte eh keine Zeit zum Anschluss und Testen gehabt. Leichte Nervosität am Donnerstag. Am frühen Nachmittag steht der Postmann vor der Tür und klingelt. Einmal reicht. 3 Kisten? Unterschiedlich große? Schon beim Hochtragen klickt es: Ach ja, die grauen Vorbauten. Ok, das mit der Lieferzeit haben wir zwar schon einen Tick besser erlebt, aber es ist natürlich immer noch vergleichsweise superprima.
Sinn und Zweck der Anschaffung: Das Heimbüro braucht besseren Klang, damit das Arbeiten mehr Spaß macht. Der geerbte alte Kenwood-Stereo-Receiver hat sich als bestens geeignet gezeigt, ein ABL einzuschleifen und das sogar schaltbar! Adaptor-Anschlüsse sei dank. Die alten Teufel M80 ohne Subwoofer bringen es einfach nicht. Platz ist in dem Raum ein echtes Problem, also sind die 310er, vor allem die Tiefe, eigentlich schon über dem Limit. (Da kauft man sich extra einen superschlanken neuen iMac und ballert den entstehenden Platz dann mit zwei schwarzen Kästen voll.) Naja, wenn es klingen soll, dann muss eben etwas Volumen her. Man stelle sich nur diese computer-integrierten Pieps-Flöten vor, denn als Lautsprecher darf man diese Dinger wirklich nicht bezeichnen. Die sollen wirklich nur Warntöne abgeben und das möglichst selten. Aber ich schweife ab.
Beim Auspacken der Lautsprecher denke ich, die Dinger sind ja noch größer, als ich gedacht habe, von der Fensterbank auf der die alten M80 noch gerade Platz fanden, purzeln diese hemmungslos vornüber. Aber irgendwie krieg ich sie dann doch auf dem Schreibtisch unter. Die Kabel liegen ja noch von den Vorgängern. Die ABL Installation ist, nein wäre, auch nur eine Sache von wenigen Handgriffen, aber Mist, Strom braucht das Ding ja auch. Das nervt zwar, wird aber mit ein bisschen Drucker verschieben doch gelöst. Dann der erste Tropfen Musik auf den heißen Stein der Erwartung. iTunes schickt einen der aktuellen Songs vom Boss durch den Draht in den Receiver, durch das ABL und zurück auf den Schreibtisch in die neuen Klopse. Das Ergebnis: Grausam, schrecklich, das kann doch nicht... das glaub ich nicht. Riesige Enttäuschung. Doch halt, das darf und kann nicht sein. So schlecht können die 310er nicht klingen!!! Aber was ist es, was diesen verzerrten Mist produziert. Erstmal das ABL abschalten. Keine nennenswerte Veränderung. Auf jeden Fall unbedingt leiser drehen, damit es nicht so nervt. Sind es irgendwelche Drehregler am Receiver, die ihren Dienst nicht mehr brav tun? Vielleicht das Lautstärke-Poti? Nein, das funktionierte gestern ja noch einwandfrei getan. Liegt es an der Verbindung zum Rechner? Also schalte ich mal auf Radio. Ist zwar keine Antenne dran, aber NDR2 geht immer (natürlich nur technisch). Huch das klingt ganz anders und eigentlich ganz ordentlich. Aber das kann es ja nicht sein, dass ich jetzt die neuen Lautsprecher mit NDR2 quälen muss. Also weiter den Fehler suchen. Sind es die Stecker? Nein!. Ok, bestimmt ist der Aux-Eingang in dutt. Also umstöpseln auf Tape. Und umschalten. Mist das gleiche, schauderhafte Ergebnis, Es klingt absolut nicht erträglich. Na immerhin eine potenzielle Fehlerquelle weniger. Dann bleibt iTunes stehen und erwartet meine Befehle, weil die Songs vom Boss alle sind. Als ich auf den Monitor schaue, kommt mir ein Gedanke. Ja, das könnte es sein, aber dass sich das dermaßen auswirkt, nein, das hätte ich nie erwartet. Der digitale Equalizer war auf Einstellung ?Kleine Boxen? gestellt. Was bei den Teufel M80 eine Verbesserung brachte, ist bei den 310ern definitiv unerträglich. Entweder das SIND richtige Boxen oder zumindest nehmen sie es persönlich, wenn man sie als klein anspricht. Also schnell auf linear gestellt. Erleichterung. Großes Durchatmen. Puh. Das war?s wirklich.
So, jetzt kann ich mich mal entkrampfen und etwas einhören. Spontan: Die kleinsten Nubis sind kein Vergleich zur vorigen ?Lösung?. Sie klingen wie richtige Boxen und dafür, dass sie nur einen halben Meter von den Ohren weg sind glücklicherweise überhaupt nicht nervig. Mal ein bisschen lauter, dann wieder leiser, wechselndes Musikprogramm aus dem Rechner und per UKW. Alles prima. Einfach schön, so hab ich mir das gewünscht. Einziger Nachteil gegenüber vorher: Sind vom Volumen her doppelt so groß, wie die kompakten M80. In puncto Verarbeitung usw. gibt es absolut nichts zu mäkeln. Ist halt Folie, aber durch die grauen Fronten wirken sie etwas dezenter als sie sind. Klanglich sind sie der Anlage im Wohnzimmer naturgemäß nicht gewachsen, aber das ist auch der Raum nicht und der Rest der Hardware und überhaupt: Das erwartet auch keiner. Dafür, dass die Dinger nur 127,- Euro kosten, sich ziemlich unkritisch in der Aufstellung verhalten und ja wiederum im Verhältnis zu den NuLine 80 dann doch wieder klein sind, sind die Dinger super. Bis zum Anschließen hatte ich im Kopf, dass ich sie ja wieder zurückschicken kann, wenn sie im Büro keine relevante Verbesserung bringen würden ? diese Gedanken sind spontan aus dem Fenster geflogen, einfach weg. Tschüs Zweifel.
Also kein Grund zur Kritik? Doch: Ein kleiner Punkt sei erlaubt. Keine Gewinde im Boden. Die M80 hatten zwar auch nur eine zentrale Buchse, die dazu da ist, die Lautsprecher auf einen passenden Ständer zu schrauben, aber ich habe die gerne zweckentfremdet, indem ich einfache Schrauben eingedreht habe und so den Neigungswinkel sehr schön regeln konnte. Ok ist zwar nicht richtig schlimm, denn diese modernen Silikonkorken von den günstigeren Alltagsweinen halten einigermaßen unter dem Boden, aber das war vorher schöner. Zum Glück ist der Schwerpunkt so weit hinten, dass man die Korken ziemlich weit nach hinten schieben kann, ohne dass die Box umfällt.
In dieser Position lass? ich die Musik einfach laufen, weil ich ja noch etwas arbeiten muss. Dann gehen ein paar Tage ins Land, in denen das Heim-Büro ohne mich auskommen muss. Wie auch, denn der Rechner war zur Reparatur. (Lüfter zu laut, und ein paar Systemabstürze = irgendwas mit der Hauptplatine, glücklicherweise hat sich der Service bei Apple schwer gesteigert und die Kiste ist nach vier Tagen wieder da, wo sie sein soll.)
Also hatte ich gestern Abend wieder Gelegenheit. ABL ? heute bist Du fällig. Erstmal den Rechner wieder anschließen, (Damit die Audioverbindung nicht so spannt, habe ich extra eine 3,5 mm Verlängerung gekauft.) Rechner läuft, Anlage an, ABL an und los. Aber was ist das. Da kommt kein Ton. Was ist denn nun wieder los?!
Nocheinmal alle Verbindungen checken, sieht alles gut aus. ABL ausgeschaltet. Nix. Kein Ton. Radio an, geht. Komisch.. Radio mit ABL eingeschaltet ? geht auch. Dann wieder Rechner. Geht nicht. Mistding denke ich. Ein Teil repariert, dafür jetzt Sound kaputt. Ich stell auf die internen Föten um. Da kommt was. Ich überleg schon, wie ich die Anlage über USB anschließen kann, weil ich davon ausgehe, dass das bestimmt an der Buchse liegt. Früher hatte Apple nämlich so extra tiefe Buchsen, damit man mit normalen 3,5 mm Klinken nix werden konnte. Aber eigentlich sollte das mittlerweile vorbei sein. Naja. Als ich schon auf die USB-Schnittstelle schiele wird mir ganz anders. Ich Depp, oh man, wie kann das nur wieder angehn. Hab ich Idiot die Klinke in die Mikrofonbuchse gesteckt. Als ich es umstöpsel klappt?s natürlich.
Die Anspannung weicht nur langsam. Dieses Mal muss ich von extern nachhelfen. Löwenbräu Helles. Jetzt sitze ich im perfekten Dreieck und lausche. Der Receiver und das ABL links von mir ziemlich genau einen Meter entfernt. Ja, es klingt gut. Jetzt das ABL dazuschalten, dazu benutze ich eine lange Wasserwaage damit ich nicht immer wieder einpendeln muss, sondern wie das Kaninchen vorm Schuss genau in der richtigen Position sitzen bleiben kann. Ok Pegelverlust, aber in einer Dimension, die mich völlig kalt lässt. (Dazu später mehr.) Aber die Wirkung vom ABL? Naja, mag ja an der Mucke liegen, aber egal, ob Radio oder Büchse ? irgendwie sind die Auswirkungen so gering, dass ich denke: Das lohnt sich nicht. Anderer Song, lauter. ABL aus und an. Neuer Song und leiser. Nee, nicht für den Zweck. Ist aber auch nicht schlimm, denn die Akustik im Raum ist sicher nicht toll, und die 310er selber sind so gut. Außerdem habe ich so viele Verstellmöglichkeiten, das ich auf anderem Weg etwas nachregeln kann. Erstens Loudness am Receiver, obwohl die Schaltung nach meine Geschmack etwas übertrieben wirkt ? zumindest mit den 310ern. Dann gibt es herkömmliche Klangregler und zwei Filter einen high und einen low. Wenn man den betätigt merkt man den Unterschied zwischen mit und ohne ABL. Aber am eigentlichen Klang merkt man es kaum. Zur Klangregelung gäbe es auch noch den Equalizer am Rechner, aber irgendwie mag ich den auch nicht. Enttäuschung? Nein, denke ich, das ABL kann ich ohne Bedauern zurückschicken, weil die Boxen auch ohne einfach klasse sind.
Da trifft ein Blitz ins Zimmer. Sinnbildlich gesprochen, denn vor lauter hin- und herschalten habe ich nicht darauf geachtet, dass der linke Drehregler auf Linksstellung steht. Mann ? o ? mann. Ich glaub?ich bin ein bisschen überarbeitet. Das mir, wo ich eigentlich in solchen Fragen eher gründlich bin. Also wieder hinsetzen, den Bass-Turbo auf Mittenstellung und wieder hinhören, die Wasserwaage im Griff. Ahh, schon was anderes. Jetzt merke ich das ABL. Na Mensch kein Wunder, denn auf ganz links kann ja nix kommen, Jetzt merke ich schon das etwas größere Klangfundament und die Klangregelung ist auch wirklich die beste. Klar, je nach Musik kommt es eben mehr oder weniger zur Geltung und insgesamt ist der Effekt nicht so spürbar wie im Wohnzimmer. Aber ehrlich mal, aus der PC-Konserve in einen alten Receiver, der ? das habe ich dann auch gemerkt, nach etwa einer halben bis einer Stunde den rechten Kanal etwas schwächer werden lässt, was ich aber mit Balance noch gut ausgleichen kann ? in einem Raum, wo ich nicht über Raumakustik und Aufstellungsoptimierung nachdenken will, sondern in erster Linie arbeite, da ist mir dieses Quäntchen nicht so wichtig. Also schicke ich das ABL wieder zurück. Wenn diese Boxen meine Hauptanlage wären, und das kann ich mir in einem Zimmer bis sagen wir 16-20 qm sehr gut vorstellen, dann wäre es keine Frage, bliebe das ABL hier, aber so? Nochmal in aller Deutlichkeit: Wer nur damit liebäugelt, mal die Kleinen auszuprobieren ? los ans Telefon, die sind echt super.
Versprochene Info bzgl. Leistungsverlust durch ABL. Der Lautstärkeregler des Receivers hat 40 einrastende Positionen. Wenn das ABL an ist und ich den Pegel ? wohlgemerkt nach Gehör ? auf die gleiche Stärke bringen möchte, dann sind das ein bis höchstens zwei Einraststufen.
Fazit: 310 ? top klasse, gekauft, ohne wenn und aber; ABL ? ist auch klasse, aber lohnt den Preis wohl eher für die Erweiterung einer Hauptanlage und nicht für im Büro nebenbei hören. Ich kann darauf verzichten. Aber besser klingt es schon, irgendwie eben etwas größer, vielleicht behalte ich es auch. Mal sehen.
Ich hoffe, ich habe niemanden gelangweilt.
Grüße aus dem Norden
Nisiboy
PS: Noch zwei kleine Anmerkungen zu den Einstellungen / zum Equalizer von iTunes:
1. Man kann eine Einstellung vornehmen, die heißt Klangverbesserung. Was sich exakt dahinter verbirgt, kann ich nicht sagen, aber meinem Empfinden nach ist es eine Klangverbreiterung. Und die funktioniert. Wie? Ich habe keine Ahnung, aber irgendwie geht es.
2. Es gibt eine Option Lautstärke anpassen. Und selbst die funktioniert. Wie? Fragt mich nicht, aber wenn ich sie abschalte, ist der Pegelunterschied zwischen verschiedenen Quellmaterialien ziemlich groß, eingeschaltet merkt man es kaum.