Lebensdauer von CDs
Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 15:33
Wollte euch einfach mal was erzählen und fragen, ob jemand von euch auch solche Fälle erlebt hat:
Vor Jahren geisterten Geschichten durch den Blätterwald, dass CDs sich auflösen oder von Pilzen und sonstigem Ungemach betroffen sein könnten. Ich dachte: alles Quatsch. Da wird irgendwas aufgebauscht, das betrifft mich nicht - bis ich eines Tages in mein CD-Regal griff und eine Scheibe herauszog, die ich ein paar Jahre nicht mehr angerührt hatte.
(Da ich enzyklopädisch veranlagt bin und viele Gesamtaufnahmen klassischer Komponisten habe, kann es schon mal vorkommen, dass die eine oder andere Scheibe bei mir ein Mauerblümchendasein fristet).
Es waren die Ungarischen Tänze von Brahms mit den Brüdern Kontarski (Klavier), Deutsche Grammophon.
Die CD sah seltsam aus: die glatte Seite goldig verfärbt, das berühmte "Gelbetikett" auf der Labelseite war fast orange geworden. Beim Abspielen dann der richtige Schreck. Ein maschinengewehrartiges Geprassel und Knacken, zwischen dem die Musik kaum noch auszumachen war. Nach weniger als einer Minute war Schluss. Der Player verweigerte seinen Dienst. Die CD war völlig unbrauchbar.
Ich war Opfer des sog. "Bronzings" geworden!
Betroffen waren CDs mehrer Labels, die in einem bestimmten Zeitraum Mitte der Achtziger Jahre in einem bestimmten Presswerk in England gefertigt worden waren.
Damals hat man dort mit einer neuartigen Beschichtung auf Silberbasis gearbeitet, die leider nicht langzeitstabil war. Über die Jahre konnte diese Schicht wohl im Zusammenwirken mit Lacken und Druckerfarben vom Label und vom Booklet Schaden nehmen. Wenn die Verfärbung zu sehen war, war es schon zu spät.
Nach Vermittlung von STEREO, denen ich die Scheibe geschickt habe, bin ich auf die Adresse des Presswerks gestoßen. Man war dort sehr freundlich, kannte das Problem und hat mir die CD umgetauscht.
Natürlich war ich jetzt alarmiert und habe meine Bestände durchforstet.
Und tatsächlich: Noch zwei weitere Scheiben waren vom "Bronzing" betroffen und nicht mehr abspielbar.
Auch diese wurden schnell ersetzt. Weitere fehlerhafte CDs sind nicht mehr aufgetaucht.
Meine ältesten CDs sind mittlerweile beinahe ein Vierteljahrhundert alt, und ich hätte schon gerne, dass sie mich überleben.
Soweit ich weiß, gab es diesen Mangel nur bei CDs aus diesem einen englischen Presswerk.
Auf den CDs stand "Made in UK".
Nachdem die Fertigung umgestellt war, sind weitere Fehler nicht mehr aufgetaucht. Ich denke aber schon, dass in manchen Plattenregalen noch einige solcher "Bronzing"-CDs vor sich hin gammeln.
Vor Jahren geisterten Geschichten durch den Blätterwald, dass CDs sich auflösen oder von Pilzen und sonstigem Ungemach betroffen sein könnten. Ich dachte: alles Quatsch. Da wird irgendwas aufgebauscht, das betrifft mich nicht - bis ich eines Tages in mein CD-Regal griff und eine Scheibe herauszog, die ich ein paar Jahre nicht mehr angerührt hatte.
(Da ich enzyklopädisch veranlagt bin und viele Gesamtaufnahmen klassischer Komponisten habe, kann es schon mal vorkommen, dass die eine oder andere Scheibe bei mir ein Mauerblümchendasein fristet).
Es waren die Ungarischen Tänze von Brahms mit den Brüdern Kontarski (Klavier), Deutsche Grammophon.
Die CD sah seltsam aus: die glatte Seite goldig verfärbt, das berühmte "Gelbetikett" auf der Labelseite war fast orange geworden. Beim Abspielen dann der richtige Schreck. Ein maschinengewehrartiges Geprassel und Knacken, zwischen dem die Musik kaum noch auszumachen war. Nach weniger als einer Minute war Schluss. Der Player verweigerte seinen Dienst. Die CD war völlig unbrauchbar.
Ich war Opfer des sog. "Bronzings" geworden!
Betroffen waren CDs mehrer Labels, die in einem bestimmten Zeitraum Mitte der Achtziger Jahre in einem bestimmten Presswerk in England gefertigt worden waren.
Damals hat man dort mit einer neuartigen Beschichtung auf Silberbasis gearbeitet, die leider nicht langzeitstabil war. Über die Jahre konnte diese Schicht wohl im Zusammenwirken mit Lacken und Druckerfarben vom Label und vom Booklet Schaden nehmen. Wenn die Verfärbung zu sehen war, war es schon zu spät.
Nach Vermittlung von STEREO, denen ich die Scheibe geschickt habe, bin ich auf die Adresse des Presswerks gestoßen. Man war dort sehr freundlich, kannte das Problem und hat mir die CD umgetauscht.
Natürlich war ich jetzt alarmiert und habe meine Bestände durchforstet.
Und tatsächlich: Noch zwei weitere Scheiben waren vom "Bronzing" betroffen und nicht mehr abspielbar.
Auch diese wurden schnell ersetzt. Weitere fehlerhafte CDs sind nicht mehr aufgetaucht.
Meine ältesten CDs sind mittlerweile beinahe ein Vierteljahrhundert alt, und ich hätte schon gerne, dass sie mich überleben.
Soweit ich weiß, gab es diesen Mangel nur bei CDs aus diesem einen englischen Presswerk.
Auf den CDs stand "Made in UK".
Nachdem die Fertigung umgestellt war, sind weitere Fehler nicht mehr aufgetaucht. Ich denke aber schon, dass in manchen Plattenregalen noch einige solcher "Bronzing"-CDs vor sich hin gammeln.