Seite 1 von 4

Umbauanleitung Yamaha RX-V4600 - MainIn für die Frontkanäle

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 08:57
von BlueDanube
Hallo Forum!

Es ist vollbracht!

Vorab möchte ich mich für die teilweise nicht ganz so professionelle Ausführung entschuldigen - ich bin eben nicht so der Bastler, wie Rudi.... :oops:
Dieser Umbau ist auf der elektrischen Seite nicht so anspruchsvoll wie die von einigen anderen Geräten, die wir hier schon sehen konnten - viel Geduld und Gefühl ist aber auf der mechanischen Seite gefragt.
Der Umbau wurde von mir mittels Service-Manual sorgfältig vorbereitet und nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt - trotzdem übernehme ich keine Haftung für etwaige Nachbauten :!:

Nach dem Auspacken wurde das Gerät einmal grob auf Funktion getestet (gemessen habe ich nichts, da ich privat über keinen entsprechenden Gerätepark verfüge).
alfnetwork hat geschrieben:Mich würde das Gerät mal in realer Umgebung interessieren.
Das ist das Gerät in realer Umgebung (Esstisch :wink: ):
Bild
Aufgefallen ist sofort, dass Yamaha jetzt leider auch die maximale Lautstärke bei Skala +16.5dB liefert (diese willkürliche Unterteilung in einen "+"- und einen "-"-Bereich finde ich idiotisch). Unser guter alter DSP-AX2 geht bis maximal 0dB - was auch logischer ist!
Voll aufgedreht rauscht es bei analogem Eingang deutlich vernehmbar - nach Umschalten auf "Pure Direct" oder auf einen digitalen Eingang ist das Rauschen vollkommen weg.

So, und nun zum Öffnen des Gehäuses (vorher Netzstecker ziehen!):
Die Deckplatte ist oben, links und rechts mit je 2 Schrauben und hinten mit 5 Schrauben befestigt.
Ein Blick in das geöffnete Gerät zeigt, dass der verfügbare Raum ziemlich ausgenutzt wurde....
Hier ein Blick auf den späteren Tatort:
Bild
Die Verbindung von den PreOut-Buchsen zur Endstufe besteht aus einem 2-poligen geschirmten grauen Kabel (in der Bildmitte das oberste Kabel). Es ist bei Punkt 1 im Bild angesteckt. Genau hier müssen die obersten 3 Drähte (rosa, schwarz, weiß) abgeschnitten werden.
Da das Kabel mit anderen gebündelt ist, muss das Klebeband (im Bild Punkt 2) aufgeschnitten werden. Ebenso muss man die zahlreichen Halterungen aus blauem Draht aufbiegen.
Das aufgetrennte Kabel wird dann unterhalb der waagrecht angeordneten Verbindungsbaugruppe zwischen der Tuner-Baugruppe und der Baugruppe für die RGB-Buchsen zur Rückwand geführt (im Bild Punkt 3). Der Vorteil dabei ist, dass das Kabel durch die genommene Abkürzung nicht verlängert werden muss.

Zuerst muss aber die Rückwand abgenommen werden....
Bild
Dazu müssen die grün markierten 58 Schrauben entfernt werden. 8O

Ein Teil des Gerätes fällt dann hinter der Rückwand in sich zusammen - das sieht dann so aus:
Bild
In diesem Beispiel blieb zumindest ein Teil der Baugruppen stehen, weil ich die oben angeordnete waagrechte Baugruppe gesteckt ließ (Rudi hätte sicher auch diese abgenommen.... :wink: )
Ich wollte aber möglichst keine Stecker abziehen, da diese recht filigran sind und nicht für viele Steckvorgänge ausgelegt sind - außerdem müsste man die abgezogenen Kabel alle geeignet beschriften....

Hier kommt später das aufgetrennte Kabel heraus (Pfeil):
Bild
Die roten Kreise markieren die Stelle, wo nachher die MainIn-Buchsen sitzen.

Hier noch ein Bild für die Anhänger von fingerdicken HighEnd-Audiokabeln :wink: :
Bild
Über diese dünnen Drähtchen wird das Hauptsignal für die Frontkanäle über eine Strecke von etwa 0,5m zu den Endstufen befördert..... :D

Im nächsten Schritt wird die Rückwand gebohrt. Dazu habe ich die Stellen mit Bleistift angezeichnet und gekörnt.
Von diesem Schritt habe ich leider kein Foto und keine Maßangaben (ich weiß, Rudi berichtet da umfassender...).
Es ist dabei darauf zu achten, dass die Buchsen an keiner Baugruppe anstehen - mir war auch wichtig, dass die neuen Buchsen einigermaßen ins vorhanden Buchsenraster passen. :wink:

Montiert sehen die (isolierten) Buchsen dann so aus:
Bild

Beim abgeschnittenen Kabel wird die Masseleitung nach hinten gebogen und isoliert, denn die Masse wird nicht an die Stecker gelötet (Gruß an Rudi!):
Bild
Mangels eines passenden Schrumpfschlauchs habe ich den Massedraht einfach mit einem Isolierband fixiert. :oops:
Der rosa Draht (linker Kanal) kommt an die schwarze Buchse, der weiße Draht (rechter Kanal) kommt an die rote Buchse.....merkwürdiger Farbcode.... :roll:
Wie man sieht, hat das Kabel nicht gerade eine Überlänge....aber wenn man die Rückwand schief aufstellt, kann man dennoch bequem löten.

Am Ende wird die Rückwand wieder montiert, wobei man alle Baugruppen wieder mit den Buchsen in die Löcher bugsiert und mit den 58 Schrauben :evil: fixiert.
Aufpassen muss man dabei, dass man das soeben angelötete Kabel nicht irgendwo einklemmt!

Fertig sieht das Gerät dann von hinten so aus:
Bild

Nochmal mit einer direkten Kabelverbindung zwischen PreOut und MainIn ausprobiert - funktioniert!!!! :D
Der Test mit ABL folgt später (ist im Kabelverhau hinter dem jetzigen Geräteturm verborgen) - aber ich bin zuversichtlich!

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 11:59
von mcBrandy
Hi Erwin

Kein schlechter Bericht. Fast so perfekt wie Rudi. ;-)
Du hast also nur die Main Pre-outs rausgeführt. Wie sieht es mit den Rears aus?

Gruss
Christian

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 12:06
von alfnetwork
Schöner Bericht und Glückwunsch zum gelungenen Umbau.
Viel Spass mit dem Yamaha.

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 12:12
von mralbundy
Respekt.

Da gehört schon ne Menge dazu, einen nagelneuen 1500 Euro Receiver so zu bearbeiten :wink:

Viel Spaß mit dem Teil.

CIAO

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 12:24
von BlueDanube
mcBrandy hat geschrieben:Fast so perfekt wie Rudi. :wink:
Danke, es ist eine Ehre für mich! :wink:
mcBrandy hat geschrieben:Du hast also nur die Main Pre-outs rausgeführt.
Ja das stimmt - für unseren CS-40 gibt es kein ABL/ATM und für unsere RS-6 hätte ein ABL/ATM aufgrund der geringen Größe sowieso nicht viel Sinn.

Solange ich nicht locker weit unter 40Hz komme, würde ich auch kein ABL/ATM einsetzen.
mralbundy hat geschrieben:Da gehört schon ne Menge dazu, einen nagelneuen 1500 Euro Receiver so zu bearbeiten. :wink:
....ich hätte ihn ja sonst nicht sinnvoll einsetzen können... :roll:
Was würde es nützen, HDMI schalten zu können, wenn dafür das ABL ein Fall für Ebay ist!
Und für eine Extra-Endstufe haben wir keinen Platz.

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 14:18
von maks
Was mich interessieren würde: Warum eigentlich nicht gleich ein auftrennbares Gerät? Oder gabs Gründe die eindeutig für den Yamaha sprachen (ich persönlich finde ja vor allem das Design recht ansprechend - und HDMI)?

Ich bin immer wieder überascht, dass mein wesentlich günstigerer NAD T743 bereits auftrennbar ist. :)

so long...
marko

Verfasst: Di 9. Aug 2005, 14:34
von BlueDanube
maks hat geschrieben:Warum eigentlich nicht gleich ein auftrennbares Gerät? Oder gabs Gründe die eindeutig für den Yamaha sprachen
Wir waren bisher mit unserem Yamaha sehr zufrieden.
Durch die Umstellung auf Projektor-Betrieb (in Zukunft vielleicht auch mit HDTV) war ein Receiver, der HDMI schalten kann, erforderlich.
Mir ist noch kein AV-Verstärker untergekommen, der auftrennbar ist und HDMI schalten kann.....und wenn es ihn gibt, kostet er sicher keine 1500€....

Ich habe bei Yamaha, Denon, Harman Kardon, Marantz, NAD, Sony nichts derartiges gefunden. :roll:

Verfasst: Mi 10. Aug 2005, 07:45
von rudijopp
Moin Moin,
mcBrandy hat geschrieben:Fast so perfekt wie Rudi. ;-)
Warum "fast" :?:
Da braucht sich Erwin nicht zu verstecken, oder "unter den Scheffel stellen", nur weil er keine Schrumpfschläuche verwendet :!:
Feine Arbeit - einfach umzusetzen - erinnert mich an die Vorgehensweise bei den Onkyo's 602/702 :wink:

FAZIT: Gratulation zum Erfolg 8)

bis denn dann,
der Rudi
Bild

PS: wenn man fertig ist, sind einem die vielen Schrauben doch egal - oder :?:

Verfasst: Mi 10. Aug 2005, 08:50
von BlueDanube
rudijopp hat geschrieben:
mcBrandy hat geschrieben:Fast so perfekt wie Rudi. ;-)
Warum "fast" :?:
Da braucht sich Erwin nicht zu verstecken, oder "unter den Scheffel stellen", nur weil er keine Schrumpfschläuche verwendet :!:
Feine Arbeit - einfach umzusetzen - erinnert mich an die Vorgehensweise bei den Onkyo's 602/702 :wink:

FAZIT: Gratulation zum Erfolg 8)
Danke Rudi!
rudijopp hat geschrieben:PS: wenn man fertig ist, sind einem die vielen Schrauben doch egal - oder :?:
Da hast Du recht, aber ich bleibe dabei: als Auftragsarbeit würde ich das niemals machen!

Verfasst: Mi 10. Aug 2005, 09:09
von mralbundy
mal kurz eine andere Frage:

@bluedanube

(wir warten leider noch auf unser Testgerät) könntest Du mal checken, ob der 4600er in der Lage ist,
die Daten vom Analog Multi-Channel Eingang zu digitalisieren und darauf die DSPs anzuwenden ?

CIAO :wink: