HiFi lupenrein in Raicos Reich
Verfasst: Mi 31. Aug 2005, 00:55
Hallo alle miteinander,
ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Vor kurzem wieder daheim angekommen, schnell etwas gegessen und gleich wieder an den Rechner um die intensiven Höreindrücke, welche ich in Raicos Dachstudio in Reinkultur erleben durfte, niederzuschreiben. Raico hat ja hier niedergeschrieben, wie er seine Hör-Session bei mir empfand. Heute durfte ich seine legendären Isophon Vertigos nebst den nagelneuen beiden AW-1500 in Augenschein nehmen und, was ja noch wichtiger ist, natürlich auch sehr lange und intensiv hören. Erleichtert wurde die ca. siebenstündige Marathon-Hörsitzung (mit Unterbrechung) durch den Umstand, dass wir beide Anhänger der Stereophonie sind und gern klassische Musik hören. Das verbindet natürlich und macht es leicht, sich von CD zu CD durchzuhangeln. Frei nach dem Motto: „Kennst du schon...“
Aber der Reihe nach. Raicos Reich beginnt nach dem Öffnen der unauffälligen Tür zu seinem Dachstudio. Beim Betreten des Raumes fällt dem Besucher sofort eine große Stille auf, welche durch die sehr trockene Akustik verursacht wird. Teppichboden, Regale und Absorber (Basotect) an den Wänden und Ecken besorgen dieses akustische Raumklima. Man ist sofort geneigt, etwas lauter zu sprechen. Der Blick fällt natürlich sofort auf die großen Vertigos von Isophon. Ich schätze ihre Höhe (mit Base und Granitplatte) auf etwa 1,40m. Ihnen zur Seite gestellt sind jeweils ein AW-1500. Wie in Stein gemeißelt dann feinste Elektronik: Der große Vincent Vollverstärker SV 238 und ganz unten der passende Endverstärker SP-993, beide in edlem schwarz. Dazwischen der aktuelle Marantz SACD-Spieler SA-11S1. Gefasst werden die feinen Geräte durch polierte Granitplatten, die in der Größe gut zu den Geräten passen. Alles wirkt äußerst wertig und ist in der Anfassquälität kaum zu toppen. Verkabelt werden die Vertigos mit Strippen des Querschnittes 10mm² (Bi-Amping), Fadel-Kabel und die AW-1500 mit dicken Netzzuleitungen (nicht serienmäßig). Ich hoffe, das ich diese Dinge richtig wiedergebe.
Zum Klangerlebnis (der Begriff „Hörtest“ ist nicht umfassend genug):
Bereits bei mittleren Lautstärken fesseln die Vertigos den Hörer. Sie sezieren den Klang förmlich. Im Konzert hörte ich seither das Orchester klar und deutlich, die Vertigos präsentieren es förmlich wie durch eine akustische Lupe. Etwas zu viel Kolophonium an der Violinsaite? Die Vertigos vertonen das leichte Knarzen fast unanständig deutlich. Das Notenpapier raschelt? Pech gehabt, die Vertigos deuten förmlich mit dem akustischen Finger drauf. Hörnerkieksen? Zu spät Trevor Pinnock, schon ins Ohr gedrungen. So geht es in einem fort. Hinzu kommt eine enorme Ortungsschärfe, Stimmen kommen sauber aus der Mitte. Jedenfalls, so lange man den Kopf im Sweet-Spot hat.
Klavierstücke erklingen glasklar und transparent. Auch bei hohen Lautstärken. Nicht mal andeutungsweise sind hierbei Unsauberkeiten zu hören. Orgelläufe kommen sehr gut konturiert, die AW-1500 (Trennfrequenz auf Linksanschlag, Pegel in 9-Uhr-Stellung) spielen harmonisch mit den Vertigos zusammen. Der Tiefbass ist trotz der beiden AW-1500 nicht zu stark. Die AW-1500 sind nicht mal annähernd an ihre akustischen Grenzen gekommen, vorher schaltet der Vincent-Vollverstärker ab. Warum er das gelegentlich bei höheren Pegeln tut, ist uns nicht ganz klar. Vermutlich sorgen die Bandpässe der Vertigos und deren Frequenzweiche für geringe Nennscheinwiderstände bei bestimmten Frequenzen.
Und bei nicht-klassischer Musik? Geht was? Jede Menge. Meine Erfahrung ist (mal wieder) die, dass Schallwandler, die es schaffen, komplexe Orchester und Orgel akustisch aufzudröseln, den POP- und Rockbereich locker nebenbei wiedergeben. Der synthetische sehr tiefe Herzschlag im ersten Stück des Klassikers „Dark side of the moon“ von Pink Floyd (1973) ist sehr sauber und gut vernehmbar. Funk von Johnny „Guitar“ Watson (A real mother for ya) kommt extrem lässig, der Bass brutal ruppig, die Bass-Saiten knallen dem Hörer förmlich um die Ohren. Perfekt und gut ist es.
So geht es CD nach CD, Hörerlebnis nach Hörerlebnis. Cembalo, Laute, Orgel, Klarinette, Oboe, Klavier, großes Orchester, die menschliche Stimme, alles haben wir durchgehört und das schöne Spätsommerwetter draußen fast vergessen. So gegen 18.00 Uhr ist dann bei uns akustische Sättigung eingetreten und um nicht in Raicos Gäste-Hochbett (steht seitlich im Hörraum) niederzusinken, habe ich mich dann verabschiedet.
Vielen Dank noch mal an dich, Raico. Hören bei dir ist ein Erlebnis der Luxusklasse!
Gruß
OL-DIE
ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Vor kurzem wieder daheim angekommen, schnell etwas gegessen und gleich wieder an den Rechner um die intensiven Höreindrücke, welche ich in Raicos Dachstudio in Reinkultur erleben durfte, niederzuschreiben. Raico hat ja hier niedergeschrieben, wie er seine Hör-Session bei mir empfand. Heute durfte ich seine legendären Isophon Vertigos nebst den nagelneuen beiden AW-1500 in Augenschein nehmen und, was ja noch wichtiger ist, natürlich auch sehr lange und intensiv hören. Erleichtert wurde die ca. siebenstündige Marathon-Hörsitzung (mit Unterbrechung) durch den Umstand, dass wir beide Anhänger der Stereophonie sind und gern klassische Musik hören. Das verbindet natürlich und macht es leicht, sich von CD zu CD durchzuhangeln. Frei nach dem Motto: „Kennst du schon...“
Aber der Reihe nach. Raicos Reich beginnt nach dem Öffnen der unauffälligen Tür zu seinem Dachstudio. Beim Betreten des Raumes fällt dem Besucher sofort eine große Stille auf, welche durch die sehr trockene Akustik verursacht wird. Teppichboden, Regale und Absorber (Basotect) an den Wänden und Ecken besorgen dieses akustische Raumklima. Man ist sofort geneigt, etwas lauter zu sprechen. Der Blick fällt natürlich sofort auf die großen Vertigos von Isophon. Ich schätze ihre Höhe (mit Base und Granitplatte) auf etwa 1,40m. Ihnen zur Seite gestellt sind jeweils ein AW-1500. Wie in Stein gemeißelt dann feinste Elektronik: Der große Vincent Vollverstärker SV 238 und ganz unten der passende Endverstärker SP-993, beide in edlem schwarz. Dazwischen der aktuelle Marantz SACD-Spieler SA-11S1. Gefasst werden die feinen Geräte durch polierte Granitplatten, die in der Größe gut zu den Geräten passen. Alles wirkt äußerst wertig und ist in der Anfassquälität kaum zu toppen. Verkabelt werden die Vertigos mit Strippen des Querschnittes 10mm² (Bi-Amping), Fadel-Kabel und die AW-1500 mit dicken Netzzuleitungen (nicht serienmäßig). Ich hoffe, das ich diese Dinge richtig wiedergebe.
Zum Klangerlebnis (der Begriff „Hörtest“ ist nicht umfassend genug):
Bereits bei mittleren Lautstärken fesseln die Vertigos den Hörer. Sie sezieren den Klang förmlich. Im Konzert hörte ich seither das Orchester klar und deutlich, die Vertigos präsentieren es förmlich wie durch eine akustische Lupe. Etwas zu viel Kolophonium an der Violinsaite? Die Vertigos vertonen das leichte Knarzen fast unanständig deutlich. Das Notenpapier raschelt? Pech gehabt, die Vertigos deuten förmlich mit dem akustischen Finger drauf. Hörnerkieksen? Zu spät Trevor Pinnock, schon ins Ohr gedrungen. So geht es in einem fort. Hinzu kommt eine enorme Ortungsschärfe, Stimmen kommen sauber aus der Mitte. Jedenfalls, so lange man den Kopf im Sweet-Spot hat.
Klavierstücke erklingen glasklar und transparent. Auch bei hohen Lautstärken. Nicht mal andeutungsweise sind hierbei Unsauberkeiten zu hören. Orgelläufe kommen sehr gut konturiert, die AW-1500 (Trennfrequenz auf Linksanschlag, Pegel in 9-Uhr-Stellung) spielen harmonisch mit den Vertigos zusammen. Der Tiefbass ist trotz der beiden AW-1500 nicht zu stark. Die AW-1500 sind nicht mal annähernd an ihre akustischen Grenzen gekommen, vorher schaltet der Vincent-Vollverstärker ab. Warum er das gelegentlich bei höheren Pegeln tut, ist uns nicht ganz klar. Vermutlich sorgen die Bandpässe der Vertigos und deren Frequenzweiche für geringe Nennscheinwiderstände bei bestimmten Frequenzen.
Und bei nicht-klassischer Musik? Geht was? Jede Menge. Meine Erfahrung ist (mal wieder) die, dass Schallwandler, die es schaffen, komplexe Orchester und Orgel akustisch aufzudröseln, den POP- und Rockbereich locker nebenbei wiedergeben. Der synthetische sehr tiefe Herzschlag im ersten Stück des Klassikers „Dark side of the moon“ von Pink Floyd (1973) ist sehr sauber und gut vernehmbar. Funk von Johnny „Guitar“ Watson (A real mother for ya) kommt extrem lässig, der Bass brutal ruppig, die Bass-Saiten knallen dem Hörer förmlich um die Ohren. Perfekt und gut ist es.
So geht es CD nach CD, Hörerlebnis nach Hörerlebnis. Cembalo, Laute, Orgel, Klarinette, Oboe, Klavier, großes Orchester, die menschliche Stimme, alles haben wir durchgehört und das schöne Spätsommerwetter draußen fast vergessen. So gegen 18.00 Uhr ist dann bei uns akustische Sättigung eingetreten und um nicht in Raicos Gäste-Hochbett (steht seitlich im Hörraum) niederzusinken, habe ich mich dann verabschiedet.
Vielen Dank noch mal an dich, Raico. Hören bei dir ist ein Erlebnis der Luxusklasse!
Gruß
OL-DIE