Hallo droidmaster,
die "kleinere Lösung" (wobei man sich dann überlegen könnte, auch "nur" den CS45 zu nehmen) bietet den Vorteil, dass man die Boxen bei Platzproblemen mitunter besser aufstellen kann. Ich bin der Auffassung, dass eine überlegt im Regal untergebrachte nuWave35 besser klingen kann als eine neben der Schrankwand ins Eck gequetschte Standbox. Das gesparte Geld könnte man eventuell in einen zweiten Subwoofer investieren. Die Sub-/"Sat"-Lösung bietet gelegentlich auch Vorteile, weil man dann die Subwoofer an Positionen aufstellen kann, wo sich für bspw. 30 oder 40Hz das beste Arrangement mit den Raummoden ergibt, die aber für die Satelliten oder Standboxen nicht geeignet wären.
Noch ein Vorteil der "kleineren Lösung" ist m.E. ein von Haus aus besseres Gleichgewicht zwischen den Fronts und den Rears; ich habe zwar selber so eine Lösung mit Schieflage (Standboxen vorne, kleine Rears ähnlich RS300 hinten), aber die ist historisch gewachsen und auch ein Bassmanagement kann IMHO nicht restlos darüber hinwegtäuschen, dass die Enterprise von vorne angerauscht kommt und sich hinten als Shuttle entfernt
Die größere Lösung kann hinsichtlich Pegel und "Gesamtbassgewalt" Vorteile versprechen. Mir (der ich viel Musik höre) würde an dieser Lösung gefallen, bei Stereo auch ohne Subwoofer eine bessere Basswiedergabe zu bekommen.
Beim Thema Surround begibt man sich mit einer solchen Lösung aber IMHO eher in ein Dilemma als mit der kleinen Variante. Letztere kann man problemlos so konfigurieren, dass alle Boxen auf Small laufen und der oder die Subwoofer die Bassarbeit übernehmen.
Stellt man sich basspotentere Boxen wie die nuWave85 und den CS65 in die Wohnung, dann sind Hemmungen verständlich, diese bei praxisgerechten 80 Hz zu beschneiden. Eine niedrigere Trennfrequenz kann zu Problemen führen, weil dann immer deutlich hörbare Verzögerungen im Bassbereich auftreten (die Subwoofer "hinken" dann hinterher). Im Betrieb auf Large verschenkt man sich dagegen die Tiefstbässe von Front und Center, die diese Boxen eben doch nur noch mit verminderter Intensität abstrahlen.
ATM ist natürlich eine reizvolle Geschichte und auch in Verbindung mit einem Subwoofer IMHO dann interessant, wenn man das Bassmanagement des Receivers praktisch nicht bemüht - alle Kanäle auf Large und der Subwoofer muss sich nur um den LFE-Kanal kümmern. Der Haken an der Geschichte ist, dass es nur ganz wenige Receiver gibt, die den Anschluss des ATM in zweckmäßiger Weise (digitaler Surround mit ATM-Unterstützung = Vorstufenaus- und Endstufeneingänge erforderlich) ermöglichen. Mitunter kann man sich zumindest für die beiden Frontkanäle L+R über den Zone2-Trick behelfen, aber diese Lösung ist nicht unbedingt ideal, die Signale dieser Kanäle müssen dann zweimal durch die Vorstufe, was den Klang verschlechtern kann (eventuell etwas "flacherer Klang", stärkeres Übersprechen, schlechterer Geräuschspannungsabstand, Brummschleife).
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt