Quintessenz nach langer Suche
Verfasst: Di 13. Sep 2005, 12:41
Ich möchte einmal meine Erfahrungen bei der Optimierung meiner Stereo-Anlage zusammenfassen und euch dabei meine persönlichen Erkenntnisse in Bezug auf die verschiedenen Maßnahmen mitteilen. Die Prozesse laufen zum Teil über viele Jahre und sind nicht immer logisch und konsequent gewesen.
Anfangs war ich recht zeitschriftengläubig: Immer wenn ein neuer Testsieger gekürt wurde, kam der Reflex: haben wollen! Oft waren die Komponenten aber zum Glück zu teuer.
Im Zuge dieser Heftchenhörigkeit habe ich auch manchen Voodoo-Krempel mitgemacht und bereitwillig meine Hörerwartung so lange in die passende Richtung getunt, bis ich tatsächlich das zu hören glaubte, was die verschiedenen Käbelchen, Kästchen und Zauberwässerchen an audiophilen Offenbarungen zu leisten versprachen.
Seit einigen Jahren bin ich da sehr viel ruhiger geworden. Die Tatsache, dass ich einen lautsprecher wie die Vertigo nun schon fast 12 Jahre benutze, kann da als Beleg dienen.
Die größte und im besten Sinne sachliche Beruhigung hat mir aber das Nubert-Forum beschert, wofür ich allen hier noch einmal danken möchte.
Was hat meine lange Suche nach optimalem Stereo-Klang also für mich ergeben?
1) Klangliche Unterschiede zwischen CD-Spielern sind in einem geringen Maße durchaus vorhanden, wobei meistens aber gar nicht anzugeben ist, welcher Klang denn nun der bessere ist. Früher mögen die Unterschiede größer gewesen sein.
2) Beim Verstärker sieht es ähnlich aus, wobei man m.E. immer das Zusammenspiel von AMP und Boxen als Einheit betrachten muss: Es gibt einen Verstärkerklang, aber nur im konkreten Zusammenwirken mit den LS. Je kritischer die Last für den Amp, desto deutlicher treten Unterschiede zwischen den Verstärkern zutage.
3) Den Klang einer Anlage mit Kabeln nennenswert tunen zu wollen, halte ich mittlerweile nicht mehr für möglich. Empfehlungen wie z.B. die, bei einer "Kabelfamilie" zu bleiben oder beim Bi-Amping nur identische LS-Kabel zu verwenden, halte ich für falsch.
4) 75-Ohm-Abschluss-Stecker, Entmagnetisierer, Sprays habe ich alle ausprobiert. Wenn ich ehrlich bin, bringt es nix.
5) So wie man Verstärker nur im Zusammenspiel mit den LS betrachten sollte, kann man m.E. LS nur im Zusammenspiel mit dem Raum beurteilen. Daher sind Lautsprechertests - was den Klang betrifft - generell fragwürdig. Der Ansatz der NSF, die Kunden zu Hause hören zu lassen, ist also goldrichtig.
6) Wer kann, sollte unbedingt mehr als einen Subwoofer einsetzen.
7) Die Vorteile guter Subwoofer überwiegen bei weitem die theoretischen und m.E. überschätzten Nachteile durch Laufzeitverzögerungen.
8.) Auch äußerst basspotente LS profitieren von guten Subs. Dabei geht es nicht nur um eine halbe oder ganze Oktave zusätzlichen Übertragungsbereich. Die Komplettierung des Übertragungsbereichs nach unten macht den Klang insgesamt sehr viel echter. Lebensechter Klang braucht echten Tiefbass!
9) Der Hörraum ist die wichtigste und leider immer noch dramatisch unterschätzte Komponente einer guten Musikanlage. Raumtuning sollte also Pflicht sein!
10) Es ist faszinierend zu erleben, wie durch Bedämpfung des Hörraumes der Raumklang der Aufnahme in den Vordergrund tritt.
11) Richtig guter Klang verändert plötzlich die Kriterien der Klangbeschreibung: Statt den Klang nach Einzelaspekten wie "Ortbarkeit", "Offenheit", "Dröhnen" etc aufdröseln zu wollen, denkt man plötzlich nur noch: "Ja, so muss es klingen!"
12) Je besser der Klang, desto lauter möchte man hören. Wenn man leiser drehen will, stimmt etwas nicht.
13) Die CD ist weitaus besser als ihr Ruf! Wenn die Tontechniker sich bei der Aufnahme Mühe gegeben haben, ist das klangliche Ergebnis so gut, dass hochauflösende Digitalformate kaum noch eine Berechtigung haben.
14) Es gibt mehr schlechte SACDs als CDs. Nach einer kurzen Zwischenphase höre ich mittlerweile wieder fast ausschließlich CDs.
15) Eine eigene geschirmte Netz-Zuleitung für die Anlage ist vor allem unter dem Aspekt der Störfreiheit empfehlenswert.
So. Das ist nun eine ziemlich willkürliche Ansammlung äußerst subjektiver Erkenntnisse geworden.
Aber vielleicht habt ihr ja ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt es ein wenig nachvollziehen.
Anfangs war ich recht zeitschriftengläubig: Immer wenn ein neuer Testsieger gekürt wurde, kam der Reflex: haben wollen! Oft waren die Komponenten aber zum Glück zu teuer.
Im Zuge dieser Heftchenhörigkeit habe ich auch manchen Voodoo-Krempel mitgemacht und bereitwillig meine Hörerwartung so lange in die passende Richtung getunt, bis ich tatsächlich das zu hören glaubte, was die verschiedenen Käbelchen, Kästchen und Zauberwässerchen an audiophilen Offenbarungen zu leisten versprachen.
Seit einigen Jahren bin ich da sehr viel ruhiger geworden. Die Tatsache, dass ich einen lautsprecher wie die Vertigo nun schon fast 12 Jahre benutze, kann da als Beleg dienen.
Die größte und im besten Sinne sachliche Beruhigung hat mir aber das Nubert-Forum beschert, wofür ich allen hier noch einmal danken möchte.
Was hat meine lange Suche nach optimalem Stereo-Klang also für mich ergeben?
1) Klangliche Unterschiede zwischen CD-Spielern sind in einem geringen Maße durchaus vorhanden, wobei meistens aber gar nicht anzugeben ist, welcher Klang denn nun der bessere ist. Früher mögen die Unterschiede größer gewesen sein.
2) Beim Verstärker sieht es ähnlich aus, wobei man m.E. immer das Zusammenspiel von AMP und Boxen als Einheit betrachten muss: Es gibt einen Verstärkerklang, aber nur im konkreten Zusammenwirken mit den LS. Je kritischer die Last für den Amp, desto deutlicher treten Unterschiede zwischen den Verstärkern zutage.
3) Den Klang einer Anlage mit Kabeln nennenswert tunen zu wollen, halte ich mittlerweile nicht mehr für möglich. Empfehlungen wie z.B. die, bei einer "Kabelfamilie" zu bleiben oder beim Bi-Amping nur identische LS-Kabel zu verwenden, halte ich für falsch.
4) 75-Ohm-Abschluss-Stecker, Entmagnetisierer, Sprays habe ich alle ausprobiert. Wenn ich ehrlich bin, bringt es nix.
5) So wie man Verstärker nur im Zusammenspiel mit den LS betrachten sollte, kann man m.E. LS nur im Zusammenspiel mit dem Raum beurteilen. Daher sind Lautsprechertests - was den Klang betrifft - generell fragwürdig. Der Ansatz der NSF, die Kunden zu Hause hören zu lassen, ist also goldrichtig.
6) Wer kann, sollte unbedingt mehr als einen Subwoofer einsetzen.
7) Die Vorteile guter Subwoofer überwiegen bei weitem die theoretischen und m.E. überschätzten Nachteile durch Laufzeitverzögerungen.
8.) Auch äußerst basspotente LS profitieren von guten Subs. Dabei geht es nicht nur um eine halbe oder ganze Oktave zusätzlichen Übertragungsbereich. Die Komplettierung des Übertragungsbereichs nach unten macht den Klang insgesamt sehr viel echter. Lebensechter Klang braucht echten Tiefbass!
9) Der Hörraum ist die wichtigste und leider immer noch dramatisch unterschätzte Komponente einer guten Musikanlage. Raumtuning sollte also Pflicht sein!
10) Es ist faszinierend zu erleben, wie durch Bedämpfung des Hörraumes der Raumklang der Aufnahme in den Vordergrund tritt.
11) Richtig guter Klang verändert plötzlich die Kriterien der Klangbeschreibung: Statt den Klang nach Einzelaspekten wie "Ortbarkeit", "Offenheit", "Dröhnen" etc aufdröseln zu wollen, denkt man plötzlich nur noch: "Ja, so muss es klingen!"
12) Je besser der Klang, desto lauter möchte man hören. Wenn man leiser drehen will, stimmt etwas nicht.
13) Die CD ist weitaus besser als ihr Ruf! Wenn die Tontechniker sich bei der Aufnahme Mühe gegeben haben, ist das klangliche Ergebnis so gut, dass hochauflösende Digitalformate kaum noch eine Berechtigung haben.
14) Es gibt mehr schlechte SACDs als CDs. Nach einer kurzen Zwischenphase höre ich mittlerweile wieder fast ausschließlich CDs.
15) Eine eigene geschirmte Netz-Zuleitung für die Anlage ist vor allem unter dem Aspekt der Störfreiheit empfehlenswert.
So. Das ist nun eine ziemlich willkürliche Ansammlung äußerst subjektiver Erkenntnisse geworden.
Aber vielleicht habt ihr ja ähnliche Erfahrungen gemacht und könnt es ein wenig nachvollziehen.