Seite 1 von 2

Die Erde ist eine ...

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 09:41
von bassy
Scheibe, und das Kirchhof Model ist sozial Gerecht. 8O

Kennt doch jeder oder?

Was meint ihr dazu?

Ich finde es stimmt schon...

gruß bassy

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 10:05
von bony
Jaja, und in Wirklichkeit ist der Kirchhof der Teufel, der seinen Professoren-Titel geschenkt bekam und sich die letzten 30 Jahre Däumchen-drehend in seinem Büro damit gelangweilt hat, auf das Jahr 2005 zu warten, in dem er die einmalige Chance erhält, die Bürger Deutschlands mit seinem sicherlich in zwei Stunden geschwind ausgehecktem fiesen Steuermodell zu knechten.

Meine Güte, bin ich froh, wenn der Wahlkampf am Sonntag beendet sein wird (obwohl ja Unheil aus Dresden droht) und uns die Plattheiten von beiden Seiten erspart werden - auch im nuForum (die Plattheiten aus dem "on Topic"-Bereich genügen eigentlich).

:roll:

Bild

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 10:29
von Raggi
Bassy,

dieser Spruch ist in der Tat verkuerzt und trifft den Punkt nicht.
Ich will auch nicht weiter ausholen, sondern nur kurz deutlich machen, dass das Steuermodell von Kirchhof Steuersenkungen und -vereinfachungen verspricht. Das Ganze soll Investitionen in den Standort Deutschland schaffen. Wenn wieder mehr auslaend. Unternehmer hier investieren, entstehen Arbeitsplaetze und das halten alle Parteien fuer "sozial gerecht". Deutschland ist momentan auf Platz 19 der unternehmensfreundlichsten Laender. Nummer 1 ist Neu-Seeland

Schroeder hingegen faehrt nicht den Kurs "erst erwirtschaften, dann verteilen". Er moechte ganz deutlich Menschen und Firmen, die finanziell verschieden gestellt sind, auch unterschiedlich stark belasten. Es geht also um die "Tragkraft von Schultern". Das kam im 2. Duell vor 2 Tagen noch einmal deutlich hervor. Diese Form von Solidaritaet ist im FDP-Wahlprogramm weniger klar zu sehen.


Gruss
Raggi

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 10:35
von Uwe
Hallo bony,

eine sehr gute Karikatur! :D

Es ist ja leider schon seit Menschheitsgedenken ein beliebtes Spiel für die Politiker einen Buhmann aus dem Hut zu zaubern um von den eigenen Schwächen abzulenken!

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 11:12
von Mayday21
Wenn wir wollen, daß eine Firma Siemens und ein Herr Schumacher weiterhin ins Ausland abwandern und ihre Steuern dort bezahlen (wir also weder 25% noch 50% bekommen, sondern gar nichts), dann sollten wir ruhig so weitermachen wie bisher.

Insofern finde ich den Ansatz der Kirchhofschen Steuerpolitik durchaus sinnvoll.

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 11:25
von Der Pabst
Hallo!

Bislang habe ich mich ja aus allen politischen Diskussionen herausgehalten, aber jetzt muss ich mir echt mal ein bißchen Luft verschaffen:

Also ich weiß echt nicht, warum alle auf Kirchhof herumhaken. Das Steuermodell der Union ist klar formuliert und für die nächsten vier Jahre festgezurrt. Herr Kirchhof hat darüberhinaus weitergehende Visionen (was ja grundsätzlich lobenswert ist) - die aber nicht innerhalb der nächsten vier Jahre verwirklicht werden können. Das festgelegte Programm entspricht in Wirklichkeit den Vorschlägen von Friedrich Merz. Insofern ist für mich jedwede Diskussion um Herrn Kirchhof absolut grotesk - da sie einfach nicht der Realität entspricht, siehe nächster Absatz...

[Aufregmodus an]
Ich finde es beschämend :oops: , dass zur Zeit von vielen Seiten eine richtig gehende Art Schmutzkampagne gegen den politischen Gegner geführt wird. Bestes Beispiel hierfür war gestern Renate Künast (Grüne): Das Steuermodell der Union in der Luft zerissen und alle möglichen Nachteile schön auswendig gelernt aufgezählt. Dem - so wörtlich - stünde ihr Konzept gegenüber. Aber sie hat es nicht fertig gebracht nur einen einzigen Punkt bezüglich der grünen Steuerpolitik zu sagen. Nicht ein einziges Wort aus was denn ihr so vielgelobtes Konzept besteht. :arrow: Wer nichts hat, kann auch nichts sagen. Aber immer schön auf den politischen Gegner eindreschen. Irgendwo reicht's!
[/Aufregmodus aus]


Grüsse
Kai


P.S.: Was ich bei SPD, Grüne und den Linken vermisse ist ganz einfach: ein Konzept (und sei es nur für die nächsten vier Jahre). Oder warum haben wir eigentlich Neuwahlen? Na, dämmert's?

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 11:44
von Blap
Der Pabst hat geschrieben:
P.S.: Was ich bei SPD, Grüne und den Linken vermisse ist ganz einfach: ein Konzept (und sei es nur für die nächsten vier Jahre). Oder warum haben wir eigentlich Neuwahlen? Na, dämmert's?
Neuwahlen? Weil die Rechten im Bundesrat alle Reformen blockieren. Im Zusammenhang mit der Union, Worte wie Konzept oder Vision überhaupt zu erwähnen, kann nur pure Ironie sein.

Schmutz zu werfen, politische Gegner zu verleumden, und eine Prise Faschismus als Beigabe, sind doch Spezialitäten der Union. Von daher sind die aktuellen Attacken, gegen den grotesken Prof. eher harmlos.

Geistige Brandstifter wie Jürgen "Kinder statt Inder" Rüttgers, regieren gar das einwohnerstärkste Bunderland unseres schönen Landes. Es ist schon erstaunlich mit welcher Blindheit manche Zeitgenossen geschlagen sind. (Kein persönlicher Angriff gegen Forumsmitglieder, sondern eine allgemeine Feststellung.)

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 12:02
von Uwe
Blap hat geschrieben:...
Schmutz zu werfen, politische Gegner zu verleumden, und eine Prise Faschismus als Beigabe, sind doch Spezialitäten der Union. Von daher sind die aktuellen Attacken, gegen den grotesken Prof. eher harmlos.
...
Die Politiker des linken Lagers verhalten sich natürlich vorbildlich im Umgang mit dem politischen Gegner, so ganz nach dem Freiherrn von Knigge! :lol:

"und eine Prise Faschismus als Beigabe"
Diese Formulierung ist schon ein starkter Tobak. Genau solche verbalen Attacken auf den politischen Gegner würde ich als Schlammschlacht bezeichnen!

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 12:16
von Blap
Uwe hat geschrieben: Diese Formulierung ist schon ein starkter Tobak. Genau solche verbalen Attacken auf den politischen Gegner würde ich als Schlammschlacht bezeichnen!
Die Wahrheit klingt selten schön...

Es mal wieder nötig, dass ich mir an dieser Stelle einen Maulkorb anlege. Ansonsten gibt es nur Zank, und meine Pumpe wird überfordert. ;)

Verfasst: Mi 14. Sep 2005, 12:32
von bony
Blap hat geschrieben:Neuwahlen? Weil die Rechten im Bundesrat alle Reformen blockieren. Im Zusammenhang mit der Union, Worte wie Konzept oder Vision überhaupt zu erwähnen, kann nur pure Ironie sein.
Ich bin auch mal gespannt, wie das in der Union nach der Wahl weiter läuft. Bis vor kurzem war das ja eine recht uneinige Truppe in der es drunter und drüber ging. Allerdings hat Schröder die Neuwahlen damit begründet, dass er keinen Rückhalt für seine Reformen in den eigenen Reihen hätte und tritt jetzt mit der gleichen Truppe wieder an. Da kann man sich dann fragen, was an einem Prof. grotesk sein soll. :wink:
Es ist schon erstaunlich mit welcher Blindheit manche Zeitgenossen geschlagen sind. (Kein persönlicher Angriff gegen Forumsmitglieder, sondern eine allgemeine Feststellung.)
Ja, eine allgemeine Feststellung, die aber ganz bestimmt für "alle Lager" zutrifft!
Mir scheint es, als würde Merkel versuchen, in diesem Wahlkampf eine Emotionalisierung eher zu umgehen. Das scheint aber nicht so recht zu zünden. Zudem schafft sie es so nicht recht, Schröder Paroli zu bieten, der es offensichtlich erfolgreich geschafft hat stark zu emotionalisieren, indem er Kirchhof (oder "den Professor aus Heidelberg" :roll:) auf die Schiene "soziale Kälte" schiebt. Und wenn zweifellos hochkompetente Seiteneinsteiger in die Politik auf diese (respektlose) Weise zerlegt werden (egal auf welcher Seite), scheint mir das auch nicht unbedingt harmlos. Ganz unschuldig sind Union und Kirchhof daran aber auch nicht (eher taktische Fehler).
Auch die FDP hat sich dieses mal stark programmatisch aufgestellt (jetzt mal egal, was man von dem Programm persönlich hält), leidet allerdings wohl noch unter dem Spaßpartei-Image und einer gewissen "dünnen Personaldecke".

Und zum Thema "Steuerkonzepte" bin ich auf einen netten Artikel des "Manager Magazins" gestoßen (wobei man eine gewisse mögliche politische Tendenz eines solchen Blattes ruhig im Hinterkopf haben kann):
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 61,00.html