Erste Eindrücke vom Denon PMA-2000AE (Erfahrungsbericht)
Verfasst: Fr 16. Sep 2005, 21:57
Hallo zusammen!
Nach langem hin und her, wie ich denn wieder 'mal sinnvoll Geld ins Musikzimmer investieren kann, habe ich mich für den Kauf eines seperaten Stereo-Amps entscheiden, der folgende Eigenschaften haben sollte:
1. Er soll den von mir geschätzten Denon Klang haben
2. Er soll sich einfach in die bestehende Mehrkanalanlage integrieren lassen.
3. Er soll klanglich deutlich mehr aus den LS rausholen (vor allem im Bassbereich, da dort der 3805 im reinen Stereo [Pure Direct]) ein wenig schwächelt), als es bislang der Denon 3805er AVR tut.
4. Er soll sich optisch möglichst in die bestehende Anlage einfügen.
Mehr als 1.500 wollte ich nicht ausgeben.
Da ich neben den Denongeräten auch sehr vom Marantzklang angetan bin (die Geräte, die ich bislang verglichen hatte, waren in der Abstimmung imho recht ähnlich), blieben für mich zwei Geräte, die ich in die engere Auswahl genommen hatte:
Der neue Marantz PM 15 sowie der ebenfalls neue Denon PMA-2000AE.
Leider hat der besagte Marantz keine Main Ins, die Endstufen lassen sich nur über weitere baugleiche Geräte miteinander kombinieren.
Eine Verbindung per Hochpegeleingang kam für mich nicht in Frage, da ich zu bequem bin, jedes Mal am Lautstärkeregler zu fummeln und abzugleichen.
Also war meine Vorentscheidung getroffen: Der Denon sollte her.
Im Bewusstsein, u.U. die Katze im Sack zu kaufen, bestellte ich bei Nubert, da ich auch im Elektronikbereich nur gute Erfahrungen mit der NSF machen konnte. Bei Nichtgefallen würde ich ihn bei Ebay reinsetzen, so meine Überlegung.
Tja, heute ist er angekommen. Vorweg: Ich behalte ihn!
Haptik/Optik:
Schon beim Auspacken fiel mir die sehr gute Verarbeitung auf. Anders als bei vielen anderen Denon-Geräten (habe schon einige Erfahrungen damit) ist hier irgendein Wackeln im Drehreglerbereich absolut ausgeschlossen.
Mit einem Gewicht von fast 25Kg ist er kein Leichtgewicht und mit einer Tiefe von knapp 50cm ist er nicht wirklich für jedes Rack geeignet.
Neben der Haptik ist auch die für mich(!) wunderschöne Optik erwähnenswert. Den Vorgänger PMA-2000R 'fand ich nicht wirklich schön. Der neue ist es ihmo dagegen schon.
Auch die Fernbedienung, die endlich 'mal der Haptik des Hauptgerätes gerecht wird, ist formschön und mit einem Aluminiumgewand edel eingekleidet.
Fazit: Optik/Haptik: klasse!
Klang:
Da ich den AMP, wie bereits oben angeführt, erst heute bekommen habe, sind intensive Hörerfahrungen natürlich ausgeschlossen. Zudem tue ich mich immer recht schwer mit Klangbeschreibungen, aber ich will es dennoch tun.
Als ich den Amp anschloss und die ersten Takte von meinen Referenz-CDs vernahm, musste ich erst einmal ungläubig zu den Subwoofern schauen. Sie konnten gar nicht an sein und dennoch kam aus den NuLines 100 plötzlich ein kraftvoller, tiefer und dennoch sauberer Bass raus, dass ich kaum glauben konnte, was ich vernahm.
Im Solo-Betrieb mit dem AVR 3805 war der Bass bei den besagten NuLines sehr verhalten und ich schaltete zunehmend auch bei der Stereo-Musikwiedergabe-wenn auch nur mit geringem Pegel- die beiden Subs dazu.
Mit dem neuen AMP war die Nuline 100 im Bassbereich ein vollkommen anderer LS.
Meine Erwartungen bezüglich der Basswiedergabe wurde also übertroffen. Erste Hürde gemeistert. Klarer Pluspunkt für den PMA-2000.
Detaileinarbeitung:
Das AHA-Erlebnis bezüglich diesen Punktes war nicht ganz so imponierend wie die Basswiedergabe. Dennoch zeigte sich, je länger ich hörte, doch deutlich, dass der AMP auch in diesem Bereich noch einmal eine Schippe darauf legte. Ich muss dazu sagen, dass ich in diesem Bereich den AVR schon recht ordentlich fand. In einem Vergleich mit einem 500 AMP empfand ich den AVR im PureDirect Modus schon ebenbürtig.
Richtig eklatant wurde der Unterschied im Kopfhörerbetrieb hörbar. Eine klare Kampfansage an meine Raumakustik, an der ich noch viel zu arbeiten habe.
Insgesamt schält der AMP Details deutlicher heraus. Instrumente sind klarer getrennt wahrnehmbar. Man kann einzelne Instrumente nun ohne Anstrengung komplett rausschälen und entspannt verfolgen.
Räumlichkeit:
Kurz und schmerzlos: Ich wurde eingelullt. Ich muss aber dazu sagen, dass Räumlichkeit nur bei den CDs verstärkt rübergebracht wurde, wo sie auch auf dem Tonträger vorgesehen ist. Klar besser als der AVR.
Auffälligkeiten:
Neben den besagten Plus in oben angeführten Bereichen war ich zunächst überrascht, dass der Hochtonbereich, anders als ich ihn bislang von Denon gewohnt war, irgendwie spritziger, je nach Aufnahme schon ein wenig hart war. Gerade im Metallbereich waren manche Scheiben ungewohnt spitz. Klassische Musik und auch Jazz profitieren dagegen von einer deutlicheren Frische. Kurzum: Denon hat 'was an der Klangcharakteristik getan. Der einzige kritische Punkt, den AMP wieder abzugeben. Mit einem kleinen Griff zum Treble-Regler waren aber auch die Metallscheiben entschärft und mein geliebter Denonklang hielt wieder Einzug im Musi-zimmer.
Einbindung in die Mehrkanalanlage:
Auch hier recht kurz: Es funktioniert tadellos und ist kinderleich. Ähnlich wie im klassischen Pre-Out/Main-In Verbund werden der AVR und der Stereoamp per Cinch verbunden. Mit einem kleinen Knopf schaltet man die Vorstufe des Amps aus und gibt die Endstufen für den AVR frei.
Klanglich profitiert auch hier vor allem der Bassbereich der Fronts. Insgesamt scheint die Anlage freier aufzuspielen. Die klangliche Einbindung ist wie aus einem Guss - trotz beschriebener Klangunterschiede im AMP Solobetrieb.
Fazit:
Das Geld ist für mich sehr gut angelegt. Gerade der Stereobetrieb, der den Hauptanteil der Nutzung meiner Anlage ausmacht, hat deutlich dazu gewonnen. Gerade im Bassbereich ist die Anlage nicht wieder zu erkennen. In allen Bereichen hat sich für mich eine deutliche Steigerung aufgezeigt. Dass es Verstärkerklang gibt, ist mir bewusst, dass es sich aber so stark äußert, dass ich scheinbar neue Lautsprecher habe, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Die Anschaffung eines ATMs ist momentan für mich nicht -zumindest nicht für die Basswiedergab- von Nöten.
Die Kombination aus AVR und Stereoamp ist für mich klar die richtige. Gerade auch, weil die Technik des Stereoamps keinen so starken Wandel erlebt, wie es das bei den AVRs tut. Ich werde also mit dem AMP auch noch Jahre später glücklich werden, ohne irgendeine neue Tonnorm zu vermissen oder gar als inkompatibel in der Wiedergabe einzustufen.
Alles in allem ein guter Kauf, auch wenn ich diesmal einen Blindkauf getätigt habe. Die gute Einbindung in die bestehende Surroundanlage und der für mich voll zufriedenstellende Klang rechtfertigt dies für mich aber klar.
Jedem, der seine Surroundanlage im Stereobereich aufpeppeln möchte, sei daher von meiner Seite eine Einbindung eines seperaten Stereoamps empfohlen. Wenn er sich durch Enstufendirekteingang bzw. Main-In Verbindungsmöglickeit auch noch so gut integrieren lässt wie der Denon, dann umso besser (ihmo).
Viel Spaß beim ausprobieren (falls nicht schon vorhanden) und vielen Dank an alle diejenigen, die es bis hierher geschafft haben, zu lesen.
LGs-Jens.SP
Nach langem hin und her, wie ich denn wieder 'mal sinnvoll Geld ins Musikzimmer investieren kann, habe ich mich für den Kauf eines seperaten Stereo-Amps entscheiden, der folgende Eigenschaften haben sollte:
1. Er soll den von mir geschätzten Denon Klang haben
2. Er soll sich einfach in die bestehende Mehrkanalanlage integrieren lassen.
3. Er soll klanglich deutlich mehr aus den LS rausholen (vor allem im Bassbereich, da dort der 3805 im reinen Stereo [Pure Direct]) ein wenig schwächelt), als es bislang der Denon 3805er AVR tut.
4. Er soll sich optisch möglichst in die bestehende Anlage einfügen.
Mehr als 1.500 wollte ich nicht ausgeben.
Da ich neben den Denongeräten auch sehr vom Marantzklang angetan bin (die Geräte, die ich bislang verglichen hatte, waren in der Abstimmung imho recht ähnlich), blieben für mich zwei Geräte, die ich in die engere Auswahl genommen hatte:
Der neue Marantz PM 15 sowie der ebenfalls neue Denon PMA-2000AE.
Leider hat der besagte Marantz keine Main Ins, die Endstufen lassen sich nur über weitere baugleiche Geräte miteinander kombinieren.
Eine Verbindung per Hochpegeleingang kam für mich nicht in Frage, da ich zu bequem bin, jedes Mal am Lautstärkeregler zu fummeln und abzugleichen.
Also war meine Vorentscheidung getroffen: Der Denon sollte her.
Im Bewusstsein, u.U. die Katze im Sack zu kaufen, bestellte ich bei Nubert, da ich auch im Elektronikbereich nur gute Erfahrungen mit der NSF machen konnte. Bei Nichtgefallen würde ich ihn bei Ebay reinsetzen, so meine Überlegung.
Tja, heute ist er angekommen. Vorweg: Ich behalte ihn!
Haptik/Optik:
Schon beim Auspacken fiel mir die sehr gute Verarbeitung auf. Anders als bei vielen anderen Denon-Geräten (habe schon einige Erfahrungen damit) ist hier irgendein Wackeln im Drehreglerbereich absolut ausgeschlossen.
Mit einem Gewicht von fast 25Kg ist er kein Leichtgewicht und mit einer Tiefe von knapp 50cm ist er nicht wirklich für jedes Rack geeignet.
Neben der Haptik ist auch die für mich(!) wunderschöne Optik erwähnenswert. Den Vorgänger PMA-2000R 'fand ich nicht wirklich schön. Der neue ist es ihmo dagegen schon.
Auch die Fernbedienung, die endlich 'mal der Haptik des Hauptgerätes gerecht wird, ist formschön und mit einem Aluminiumgewand edel eingekleidet.
Fazit: Optik/Haptik: klasse!
Klang:
Da ich den AMP, wie bereits oben angeführt, erst heute bekommen habe, sind intensive Hörerfahrungen natürlich ausgeschlossen. Zudem tue ich mich immer recht schwer mit Klangbeschreibungen, aber ich will es dennoch tun.
Als ich den Amp anschloss und die ersten Takte von meinen Referenz-CDs vernahm, musste ich erst einmal ungläubig zu den Subwoofern schauen. Sie konnten gar nicht an sein und dennoch kam aus den NuLines 100 plötzlich ein kraftvoller, tiefer und dennoch sauberer Bass raus, dass ich kaum glauben konnte, was ich vernahm.
Im Solo-Betrieb mit dem AVR 3805 war der Bass bei den besagten NuLines sehr verhalten und ich schaltete zunehmend auch bei der Stereo-Musikwiedergabe-wenn auch nur mit geringem Pegel- die beiden Subs dazu.
Mit dem neuen AMP war die Nuline 100 im Bassbereich ein vollkommen anderer LS.
Meine Erwartungen bezüglich der Basswiedergabe wurde also übertroffen. Erste Hürde gemeistert. Klarer Pluspunkt für den PMA-2000.
Detaileinarbeitung:
Das AHA-Erlebnis bezüglich diesen Punktes war nicht ganz so imponierend wie die Basswiedergabe. Dennoch zeigte sich, je länger ich hörte, doch deutlich, dass der AMP auch in diesem Bereich noch einmal eine Schippe darauf legte. Ich muss dazu sagen, dass ich in diesem Bereich den AVR schon recht ordentlich fand. In einem Vergleich mit einem 500 AMP empfand ich den AVR im PureDirect Modus schon ebenbürtig.
Richtig eklatant wurde der Unterschied im Kopfhörerbetrieb hörbar. Eine klare Kampfansage an meine Raumakustik, an der ich noch viel zu arbeiten habe.
Insgesamt schält der AMP Details deutlicher heraus. Instrumente sind klarer getrennt wahrnehmbar. Man kann einzelne Instrumente nun ohne Anstrengung komplett rausschälen und entspannt verfolgen.
Räumlichkeit:
Kurz und schmerzlos: Ich wurde eingelullt. Ich muss aber dazu sagen, dass Räumlichkeit nur bei den CDs verstärkt rübergebracht wurde, wo sie auch auf dem Tonträger vorgesehen ist. Klar besser als der AVR.
Auffälligkeiten:
Neben den besagten Plus in oben angeführten Bereichen war ich zunächst überrascht, dass der Hochtonbereich, anders als ich ihn bislang von Denon gewohnt war, irgendwie spritziger, je nach Aufnahme schon ein wenig hart war. Gerade im Metallbereich waren manche Scheiben ungewohnt spitz. Klassische Musik und auch Jazz profitieren dagegen von einer deutlicheren Frische. Kurzum: Denon hat 'was an der Klangcharakteristik getan. Der einzige kritische Punkt, den AMP wieder abzugeben. Mit einem kleinen Griff zum Treble-Regler waren aber auch die Metallscheiben entschärft und mein geliebter Denonklang hielt wieder Einzug im Musi-zimmer.
Einbindung in die Mehrkanalanlage:
Auch hier recht kurz: Es funktioniert tadellos und ist kinderleich. Ähnlich wie im klassischen Pre-Out/Main-In Verbund werden der AVR und der Stereoamp per Cinch verbunden. Mit einem kleinen Knopf schaltet man die Vorstufe des Amps aus und gibt die Endstufen für den AVR frei.
Klanglich profitiert auch hier vor allem der Bassbereich der Fronts. Insgesamt scheint die Anlage freier aufzuspielen. Die klangliche Einbindung ist wie aus einem Guss - trotz beschriebener Klangunterschiede im AMP Solobetrieb.
Fazit:
Das Geld ist für mich sehr gut angelegt. Gerade der Stereobetrieb, der den Hauptanteil der Nutzung meiner Anlage ausmacht, hat deutlich dazu gewonnen. Gerade im Bassbereich ist die Anlage nicht wieder zu erkennen. In allen Bereichen hat sich für mich eine deutliche Steigerung aufgezeigt. Dass es Verstärkerklang gibt, ist mir bewusst, dass es sich aber so stark äußert, dass ich scheinbar neue Lautsprecher habe, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Die Anschaffung eines ATMs ist momentan für mich nicht -zumindest nicht für die Basswiedergab- von Nöten.
Die Kombination aus AVR und Stereoamp ist für mich klar die richtige. Gerade auch, weil die Technik des Stereoamps keinen so starken Wandel erlebt, wie es das bei den AVRs tut. Ich werde also mit dem AMP auch noch Jahre später glücklich werden, ohne irgendeine neue Tonnorm zu vermissen oder gar als inkompatibel in der Wiedergabe einzustufen.
Alles in allem ein guter Kauf, auch wenn ich diesmal einen Blindkauf getätigt habe. Die gute Einbindung in die bestehende Surroundanlage und der für mich voll zufriedenstellende Klang rechtfertigt dies für mich aber klar.
Jedem, der seine Surroundanlage im Stereobereich aufpeppeln möchte, sei daher von meiner Seite eine Einbindung eines seperaten Stereoamps empfohlen. Wenn er sich durch Enstufendirekteingang bzw. Main-In Verbindungsmöglickeit auch noch so gut integrieren lässt wie der Denon, dann umso besser (ihmo).
Viel Spaß beim ausprobieren (falls nicht schon vorhanden) und vielen Dank an alle diejenigen, die es bis hierher geschafft haben, zu lesen.
LGs-Jens.SP