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Nachruf an das klassische CD-Jewel Case

Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 14:12
von ta
Ich muß mal etwas Frust abladen!!

Früher gab es mal eine Zeit, da gab es genau ein Format an CD-Hüllen. Das klassische Jewel-Case. Es paßte in alle gängigen CD-Regale, und weil der Rücken noch breit genug war, hat man trotzdem immer den Überblick über seine Musik und Software behalten.

Inzwischen gibts aber einige Entwicklungen, die mich jedenfalls irgendwie ärgern:

1) CDs, die ohne Case aber dafür in Paper-Sleeves daher kommen (meist Software oder Treiber, die in den Verkaufspackungen liegen)

2) das Slim-Case, welches z.B. gerne bei Aldi/Tevion-Rohlingen dabei ist und früher eigentlich nur den Maxis vorbehalten war: Die Rückseite läßt sich nicht beschriften, es rutscht leichter aus dem CD-Regal, das Cover ist entweder dünner oder läßt sich nur schwer reinschieben.

3a) das Papp-Case, wo eine Plastik-Form in eine Art doppelten Bierdeckel eingeklebt ist und wo das eigentliche Cover in einen Schlitz gesteckt wird. Nach ein paar Jahren intensiven Hörens seh ich schwarz (bzw. weiß ;) ) für die Vorderseite, also das Cover, was total ungeschützt gegen Feuchtigkeit etc auf der Pappe aufgedruckt ist.

3b) der Oberhit sind die Papp-Cases von irgendwelchen Super-Sonder-Bonus-Edition-Alben mit Zusatz-CD, die die gleichen Probleme wie 3a) haben aber zusätzlich oft so fett sind, daß sie nicht mehr zu den anderen CDs ins Regal passen.

4) Extrem blöd finde ich auch, wenn irgendwelche Musik-CDs oder Datenträger in den DVD-Jewel Cases daherkommen, wofür man sich dann gleich ein neues Regal anschaffen kann. An eine systematische Ordnung ist nicht zu denken. Das DVD-Jewel-Case orientiert sich am VHS-Jewel-Case und sollte IMHO Filmen vorbehalten bleiben...

Irgendwie ärgerlich, wenn ein seit Jahren bewährter Standard zunehmend aus verkaufspsychologischen Gründen ignoriert wird.

Jedenfalls bin ich ständig dabei, Leercases nachzukaufen!

Weiterhin ist mir auch aufgefallen, daß sich die Qualität der CD-Jewel-Cases in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert hat. Ich stelle bei mir irgendwie den Trend fest, je neuer das Jewel Case, desto schneller geht es kaputt!
Ich habe einige neue, wo nach einmal runterfallen gleich der halbe Zackenkranz zum Halten der CD abgebrochen war.
Und es gibt ältere CD-Cases, denen man überhaupt nicht ansieht wie oft sie mir schon runtergefallen sind! :roll:
ich habe auch das Gefühl, das volltransparente Jewel-Cases diesbezüglich deutlich empfindlicher sind als die, bei denen das CD-Halteteil schwarz ist (und die meist einen griffigen schwarzen Rand haben)...

Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 16:43
von Graumantel
Moin, moin!
ta hat geschrieben:Ich muß mal etwas Frust abladen!!


Und ich muss mich Dir anschließen! Zumindest teilweise... :wink:
Früher gab es mal eine Zeit, da gab es genau ein Format an CD-Hüllen. Das klassische Jewel-Case. Es paßte in alle gängigen CD-Regale, und weil der Rücken noch breit genug war, hat man trotzdem immer den Überblick über seine Musik und Software behalten.
Kleiner Einspruch: Auch früher gab es schon alternative Verpackungen wie etwa das Digipack. Diese waren aber limitierten Auflagen vorbehalten die - im Gegensatz zu nahezu allen heute auf den Markt geworfenen "Limited Editions" - tatsächlich einen Mehrwert in Form von Bonustiteln aufwiesen. (Oder zumindest wirklich klasse aufgemacht waren, wie z.B. das Digipack von Running Wild/Pile of Skulls; einfach geil! 8) ) Abgesehen davon finde ich Digipacks prinzipiell sinnlos: entweder ich verwende konsequent nur Papier/Pappe als Verpackung um die Verpackung umweltfreundlich zu gestalten (wie "Die Ärzte" es früher mal gemacht haben) oder eben Kunststoff. Eine Mischung finde ich völlig daneben.
Inzwischen gibts aber einige Entwicklungen, die mich jedenfalls irgendwie ärgern:

1) CDs, die ohne Case aber dafür in Paper-Sleeves daher kommen (meist Software oder Treiber, die in den Verkaufspackungen liegen)
Finde ich in Ordnung. Ich habe keine Lust Platz zu verschwenden für CDs/DVDs die ich im Normalfall lediglich einmal verwende.
2) das Slim-Case, welches z.B. gerne bei Aldi/Tevion-Rohlingen dabei ist und früher eigentlich nur den Maxis vorbehalten war: Die Rückseite läßt sich nicht beschriften, es rutscht leichter aus dem CD-Regal, das Cover ist entweder dünner oder läßt sich nur schwer reinschieben.
Bin völlig Deiner Meinung! Wenn diese Slim-Cases wenigstens der Verpackung von Single-CDs entsprächen! Aber man kann ja nicht mal eine Beschriftung auf dem Rücken anbringen. Wie machen das eigentlich Leute, die - keine Ahnung - 100 oder mehr dieser dünnen Dinger im Schrank stehen haben und nicht lesen können, was wo drin ist? Gibt es solche Leute überhaupt?
Beim Kauf von Rohlingen bin ich mittlerweile auf Spindel-Ware umgestiegen und kaufe benötigte (Multi-CD-)Leerhüllen zu. Ist für mich einfacher, da ich häufiger für Eltern und Freunde Hörspiele brenne, die meist mehrere CDs umfassen.

3a) das Papp-Case, wo eine Plastik-Form in eine Art doppelten Bierdeckel eingeklebt ist und wo das eigentliche Cover in einen Schlitz gesteckt wird. Nach ein paar Jahren intensiven Hörens seh ich schwarz (bzw. weiß ) für die Vorderseite, also das Cover, was total ungeschützt gegen Feuchtigkeit etc auf der Pappe aufgedruckt ist.
Da haben wir sie ja, die geliebten Digipacks. Siehe Aussagen oben. Bisher halten sich meine Digipacks aber ganz gut. Dank fürsorglicher Pflege. Wobei weniger die Feuchtigkeit ein Problem darstellt, sondern vielmehr häufiges rausziehen/reinschieben der Hülle aus/in den Schrank. Dummerweise gibt es viele Hörspiele nur in diesen Pappsandwiches. :?
3b) der Oberhit sind die Papp-Cases von irgendwelchen Super-Sonder-Bonus-Edition-Alben mit Zusatz-CD, die die gleichen Probleme wie 3a) haben aber zusätzlich oft so fett sind, daß sie nicht mehr zu den anderen CDs ins Regal passen.


Hä? Beziehst Du dich auf die Breite oder die Höhe der Verpackung?
4) Extrem blöd finde ich auch, wenn irgendwelche Musik-CDs oder Datenträger in den DVD-Jewel Cases daherkommen, wofür man sich dann gleich ein neues Regal anschaffen kann. An eine systematische Ordnung ist nicht zu denken. Das DVD-Jewel-Case orientiert sich am VHS-Jewel-Case und sollte IMHO Filmen vorbehalten bleiben...
100 Prozent zustimm! Wobei ich mich frage weshalb DVDs eine eigene Hülle in anderer Größe benötigen. Ähnlich wie bei CD-Playern sind DVD Hüllen nichts weiter als umbauter Raum. Die meisten DVDs haben nicht mal ein Booklet und falls doch ist es in 90 Prozent der Fälle Werbung für weitere Filme oder es handelt sich um die Auflistung der Namen der einzelnen Kapitel. Als ob ich bei einem Film bei Kapitel 20 anfange, dann mal schnell zu Kapitel 2 zappe um dann nach Kapitel 9 die DVD auszumachen... :?
Weiterhin ist mir auch aufgefallen, daß sich die Qualität der CD-Jewel-Cases in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert hat. Ich stelle bei mir irgendwie den Trend fest, je neuer das Jewel Case, desto schneller geht es kaputt!
Ich habe einige neue, wo nach einmal runterfallen gleich der halbe Zackenkranz zum Halten der CD abgebrochen war.
Für CD-Hüllen die vollständig aus diesem durchsichtigen Kunststoff bestehen, stimmt das (imho). Aber nicht für die normalen mit einem Inlay aus schwarzem Plastik.
Und es gibt ältere CD-Cases, denen man überhaupt nicht ansieht wie oft sie mir schon runtergefallen sind!
ich habe auch das Gefühl, das volltransparente Jewel-Cases diesbezüglich deutlich empfindlicher sind als die, bei denen das CD-Halteteil schwarz ist (und die meist einen griffigen schwarzen Rand haben)...
Oh, da hätte ich vielleicht noch ein wenig weiterlesen sollen... :oops: Dennoch: zustimm!

Viele Grüße,
Markus

Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 17:01
von Master J
Graumantel hat geschrieben:Wobei ich mich frage weshalb DVDs eine eigene Hülle in anderer Größe benötigen.
Stelle mal eine VHS-Hülle dazu. ;)


Ich für meinen Teil hab' noch ein paar Tausend Jewel-Cases im Keller rumstehen.
Bei Amazon-Lieferungen muss man ja sowieso jede zweite austauschen...

Gruss
Jochen

Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 17:54
von Blap
Ich kann mich eigentlich nicht beklagen. CDs die ich mir kaufe, sind eigentlich so gut wie immer in Jewel-Cases, oder im schicken Digipak. Die "dünnen" Cases von Singles, finden nur selten Einzug in meine Sammlung, da bei "meinen" Musikrichtungen, Singles kaum eine Rolle spielen.

Eine zeitlang waren bei Amazon bestellte Scheiben, oft mit defekten Hüllen ausgestattet. Das hat sich inzwischen wieder gebessert. Ich habe sowieso immer Ersatzhüllen hier, da ich auch zerkratzte Hüllen tausche (Fanatiker).

Nervig finde ich Doppel-CD Hüllen, aus denen sich die Scheiben schlecht entnehmen lassen. Da waren mir die alten "dicken" Doppelhüllen lieber. Teils sind die DVD-Hüllen minderwertig, diese Tausche ich dann gegen Amaray-Cases aus.

Aber viel mehr ärgert mich die Tatsache, dass bei vielen DVDs nichtmal ein Booklet beiliegt. Oder irgendwelche, für meine Begriffe schwachsinnige, Sonderverpackungen auf den Markt geworfen werden, anstatt die Scheiben in anständige Amaray-Cases zu packen. Mich wundert es, dass offensichtlich viele Leute bereit sind, für "Plastikschädel" oder "Wurmmäuler", lachhafte Aufpreise zu zahlen. Bei genauer Betrachtung, sehen diese "Sammlerstücke" meist sehr lächerlich aus.

Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 20:15
von seikosan
Zu 3a): Schallplatten kamen auch immer im Karton, hat trotzdem bei sorgsamen Umgang gehalten, sehe ich also als nicht so problematisch an...
Daniel

Verfasst: Mi 12. Okt 2005, 22:50
von Der Pabst
Moin ta!

Ich muss dir leider in fast allen Punkten zustimmen! :twisted:

zu 1) Paper-Sleeves (gibt's dafür eigentlich auch ein deutsches Wort? :roll: Papierhülsen?) Mag ich auch nicht so, aber da das ja meist solche Sachen wie Treiber oder Software sind, sollte man das in der Regel nur nach jeder Windows Neuinstallation :twisted: immer wieder mal brauchen. Ist zwar nicht sooo toll, aber es erfüllt seinen Zweck.

zu 2) Slim-Case: Geht mir genauso, finde ich einfach fürchterlich!

zu 3a) als ich die ersten dieser Papp-Cases in den Händen hielt war ich eigentlich sehr erfreut, nach dem Motto: "Das ist doch mal eine schöne Verpackungsidee - lockert die Sammlung etwas auf!" Bis eben besagte Verschleißerscheinungen auftraten (weiße Ecken...) :roll:

zu 3b) Super-Sonder-Bonus-Edition-Alben: also das sagt mir irgendwie gar nichts. 8O Noch nie davon gehört!

zu 4)
ta hat geschrieben:Das DVD-Jewel-Case [...] sollte IMHO Filmen vorbehalten bleiben...
Das trifft den Punkt haargenau! :lol:
ta hat geschrieben: Weiterhin ist mir auch aufgefallen, daß sich die Qualität der CD-Jewel-Cases in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert hat. Ich stelle bei mir irgendwie den Trend fest, je neuer das Jewel Case, desto schneller geht es kaputt!
Ich habe einige neue, wo nach einmal runterfallen gleich der halbe Zackenkranz zum Halten der CD abgebrochen war.
Ärgerlicherweise musste ich dieselbe Feststellung wie du machen. :evil: Ich habe auch einen Haufen relativ neuer CD's, bei denen bricht gleich eine ganze Fläche in der Mitte durch oder es splittert von einer Kante etwas ab. 8O


Inzwischen bin ich es aber leid, alle defekten Hüllen auszutauschen. Bei mir bleiben diese einfach ganz normal im Regal stehen - man sieht es ja nicht - allerdings unter der Voraussetzung, dass keine allzu große Gefahr für die CD besteht. Zudem weiß ich genau beim Öffnen welcher CD-Hülle mir gleich das eigentliche Medium entgegenhüpfen kann. :wink: Der sorgsame Umgang mit den CD's ist mir eindeutig wichtiger wie jede CD-Hülle :!:


Grüße
Kai

Verfasst: Do 13. Okt 2005, 09:54
von TheRock
Hallo,

na, ich habe tatsächlich ca. 200 von den Slimcases, in erster Linie aus Platzgründen!! Da ich meine CD`s sehr gut kenne, liegt die Wiederfindeqoute bei ca. 90%...es kommt aber schon vor, dass ich mal 10 CD`s hin und herschieben muss, um die richtige zu finden ...

TR

Verfasst: Do 13. Okt 2005, 11:31
von bony
Also ich weiß nicht, welches Problem ihr mit den Slim-Cases habt. Erstens gibt's auch Rohlinge in Jewel-Cases zu kaufen und zweitens kann man Rohlinge auch zu was anderem gebrauchen als CDs zu kopieren und meine Daten bringe ich gerne eher platzsparend unter. Deshalb störe ich mich auch nicht an den Papierverpackungen für Software, denn die landet sowieso in einer CD-Mappe.
Die Digipacks mag ich nicht so gerne, weil sie nicht richtig in mein CD-Regal passen.
Was die Brüchigkeit der CD-Halterung betriftt, glaube ich nicht unbedingt, dass sich da die Qualität verschlechtert hat. Mir ist aufgefallen, dass diese Zacken sehr empfindlich für Stöße sind und seit wir die CDs kaum mehr im Laden, sondern bei Amazon.de kaufen und die CDs so noch zusätzlich dem mehr oder weniger ruppigen Postbetrieb ausgesetzt sind, entsteht da halt vielleicht auch mehr Bruch.

Verfasst: Do 13. Okt 2005, 11:36
von Blap
Noch eine Ergänzung zu meinen Anmerkungen. Mein erstes Posting bezieht sich nur auf Musik-CDs. Wie Scheiben für den PC verpackt sind, interessiert mich in keinster Weise. Das sind für mich nur Gebrauchsgegenstände, die irgendwo versteckt in der Ecke liegen, und nach ein paar Jahren sowieso in den Müll fliegen.

Verfasst: Do 13. Okt 2005, 11:48
von Raico
Was mich am meisten wundert: Dass ihr die Bezeichnungen für diese vielen verschiedenen Verpackungen kennt!

Die Vielfalt stört mich nicht besonders.
Für mich als enzyklopädisch veranlagten Klassikhörer, der sich gerne auch mal Gesamtaufnahmen ins Regal stellt, gibt es manchmal sogar Vorteile: z.B. benötigten alle Klavierkonzerte von Mozart früher - verteilt auf drei Doppel-bzw Dreifach- oder Vierfach-Hüllen im Schuber - rund 8 cm Platz im Regal.
Die neueren Pappschachteln mit CD-Tüten drin kommen bei derselben Anzahl von CDs auf 2,5 cm.

Noch krasser: Alle Schubert-Lieder mit Fischer-Dieskau auf 21 CDs.
Früher wäre das fast ein halber Meter gewesen. (naja... nicht ganz) Jetzt aber nur 7,5 cm.