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Bericht über einen Hifihändlerbesuch

Verfasst: So 16. Okt 2005, 20:37
von leisehöhrer
Hi,

es ging um Lautsprecher. Wollte zusammen mit einem Freund (er war auch der Suchende) mehrere Boxenmodelle anhören. Im Vorgespräch fragte mich der Händler was ich denn so für Boxen habe. Also zählte ich diese auf :
Visonik E352, Maestro Classic 1 und 2, nuWave 35, Mackie Tapco S.

Nachdem der Händler mir mitteilte dass er Nubert schon im Laden gehört hat, die Maestros wie Visonik auch gut kenne meinte er dass ich dann wohl geschmacklich in Richtung Canton tendiere.
Canton baue schon ordentliche Boxen aber sie würden ihn auf Dauer nerven.

Peng, dachte ich. Ein Händler wie er im Buche steht. Verkaufen wird der an mich bestimmt nichts mehr.

Wir hörten uns dann diese Boxen an: KEF IQ 7, B&W 704, Dynaudio Audience 72 SE.
Auf den Vergleich kann ich noch eingehen aber mir ist es jetzt erstmal wichtiger zu berichten was danach geschah.
Da sagte ich nämlich dass er mit seinem Raum akustisch nicht gerade Glück hatte.
Ich empfand den Basskeller bei allen gehörten Boxen dröhnig was für mich nicht an den Boxen lag.

Der Händler sagte mir daraufhin dass der Raum von Fastaudio für 5000 Euro auf Neutralität gebracht wurde. Und zwar mit etlichen Schaumstoff-Kanntenabsorbern und anderen ebenfalls aus Schaumstoff bestehenden Absorbern.
Tatsächlich sah ich mehr als 20 solcher Schaumstoffteile. So gut wie alle im Decken-Kanntenbereich.
Diese Massnahmen sollten die Nachhallzeit bis zu 60 Hz (mit Protokoll) auf optimale Zeiten gebracht haben.
Raum hatte viel Glasfläche und ist L-förmig.

Ich muss gestehen dass ich ratlos war. Immerhin konnte ich im privaten Bereich unbehandelte Räume begutachten in denen der Basskeller nicht so dröhnig war.
Die Nachhallzeit ist wohl nicht alles was Akustik ausmacht?

Gruss
Nick

Re: Bericht über einen Hifihändlerbesuch

Verfasst: So 16. Okt 2005, 21:15
von m(A)ui
leisehöhrer hat geschrieben:Die Nachhallzeit ist wohl nicht alles was Akustik ausmacht?
so ist es!
unterhalb von 60Hz schlagen dann wohl (je nach größe des raumes) die raummoden zu, die sich mit absorberblöcken nicht in den griff bekommen lassen! (wie du ja festgestellt hast)
deshalb ist die nachhallzeit auch nur im bereich zwischen 63-8000Hz genormt
darunter kann unser gehör (wegen der großen wellenlängen) nicht mehr zwischen diffus- und direktschall unterscheiden.
darüber ist unser gehör zu unempfindlich und liefert keine rauminformationen mehr.

gruß
maui

Verfasst: Mo 17. Okt 2005, 00:30
von Meister Li
Yepp - bei mir dröhnt es z.B. bei 40 Hz. Da kann man mit einer 5000 Euro Optimierung, die nur bis 60 Hz geht nicht viel machen. Aber der 32 Euro PEQ hat das 40 Hz Dröhnen akurat eliminiert... :mrgreen:

Verfasst: Mo 17. Okt 2005, 17:15
von leisehöhrer
Hi,

ich meine selbst wenn die Nachhallzeit bis sage mal 40 Hz OK wäre, das ist doch nicht alles was gute Raumakustik ausmacht? Mein Eindruck war der, dass Fast Audio den Ladenbesitzer in dem falschen Glauben liess er hätte nun die optimale Raumakustik.
Da fällt mir ein dass der Händler noch einen Vogel abschoss indem er beim Thema über meine seit 96 gebauten Maestro's sagte das sich technisch seitdem schon viel getan hat. Weswegen die Maestro's also inzwischen nicht mehr vergleichbar sind. Ich dachte nur: Wie bitte? Den technischen Fortschritt konnte ich nicht hören.
OK, meine nuWave's sind schon klasse für's Geld aber ich könnte jeden verstehen der da sagen würde dass ihm genau diese meine älteren Maestro's besser gefielen. Selbst ich höre sie fast ! genauso gerne.

Gruss
Nick

Verfasst: Di 18. Okt 2005, 22:14
von MisterT
Da ich von Fast Audio bisher nur gutes gehört hab kann ich mir kaum vorstellen dass der Raum nicht so geworden ist wie er sein sollte. Ich vermute der Raum wurde einfach für einen anderen Bereich optimiert.
Ich kann meinen Raum ja auch nicht für den Hochtonbereich optimieren und mich dann beschweren dass der Bass dröhnt.

Verfasst: Mi 19. Okt 2005, 09:51
von AndiTimer
unter halb von 60Hz schlagen dann wohl (je nach größe des raumes) die raummoden zu, die sich mit absorberblöcken nicht in den griff bekommen lassen! (wie du ja festgestellt hast)
muss man mir mal erklären warum ich mit Corner-Blöcken die bis 30Hz wirken, da nichts beeinflussen kann. Sicher spielen dabei viele Faktoren eine Rolle, z.B. richtige Positionierung der Subwoofer etc, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch im Bassbereich der sinnvolle Einsatz von Corner-Blöcken einiges bewirkt.

Da bin ich mal auf die Erklärung gespannt 8)

Gruss
Bo.

Verfasst: Fr 21. Okt 2005, 14:31
von schabbeskugel
bofrost03 hat geschrieben:muss man mir mal erklären warum ich mit Corner-Blöcken die bis 30Hz wirken, da nichts beeinflussen kann. Sicher spielen dabei viele Faktoren eine Rolle, z.B. richtige Positionierung der Subwoofer etc, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch im Bassbereich der sinnvolle Einsatz von Corner-Blöcken einiges bewirkt.

Da bin ich mal auf die Erklärung gespannt 8)

Gruss
Bo.
Ich bin sicher kein Spezialist auf dem Gebiet,
aber wie kann ein Cornerblock (Kantenlänge bestimmt nicht >1m) Einfluß auf eine 30Hz-Welle (Wellenlänge ca. 11m) haben?
Da liegen doch Größenordnungen dazwischen...

Verfasst: Fr 21. Okt 2005, 15:30
von AndiTimer
wandert zwar vom Thema ab, bzw. gehört wohl eher in die Rubrik Raumakustik, ein Auszug von r-t-f-s.de
Die untere Grenzfrequenz hängt stark von den räumlichen Gegebenheiten und dem Einsatzort des Corner Block ab. In der Regel beträgt sie 30 Hz.
weitere Details unter:
http://www.r-t-f-s.de/cornerblockB.htm

zur weiteren Erklärung gibt es sichere bessere Experten wie mich, ich kann Dir nur sagen was ich selbst gehört habe :?

Gruss
Bo.

Verfasst: Sa 22. Okt 2005, 22:56
von Meister Li
bofrost03 hat geschrieben: muss man mir mal erklären warum ich mit Corner-Blöcken die bis 30Hz wirken, da nichts beeinflussen kann.
Im Idealfall wirkt er so, als wäre an der Stelle, an der er steht, ein Loch in der Wand. Wenn die stehende Welle, die das Dröhnen verursacht, aber gar nicht an dieser Stelle von der Wand reflektiert wird hat er Null Effekt. Der Cornerblock wirkt halt nur dort wo er steht.

Verfasst: So 23. Okt 2005, 13:06
von leisehöhrer
Hi,

so ein poröser Absorber kann nicht bis 30 Hz wirken wenn er unter einem Meter Wandabstand hat. Es gibt genügend wissenschaftliche Abhandlungen darüber wo das nachzulesen ist. Es gibt keinen Wissenschaftlichen Bericht indem steht dass poröse Absorber so tiefreichende Wirkung haben wie in diesem Fall bis 30 Hz.
Ich kann mir nicht vorstellen dass die alle ! Misst geschrieben oder besser gemessen haben.

Gruss
Nick