jakob.b hat geschrieben:
Wenn Du die 2030 hast, kannst Du dann mal einen kleinen Vergleich machen mit den RS-5 ?
Yop, schon erledigt. Ich habe einen Stereo Vergleich zwischen NuWave 35, NuWave RS-5 (dipol und direkt) sowie Behringer 2030A gemacht. Die Boxen waren jedesmal auf den gleichen Stands 72cm hoch, 80cm zur Rückwand, ca 60cm zur Seitenwand, 3m Abstand links/rechts, Raumecke mit Basotect ausgekleidet und die Primärreflektionen auch mit Basotect unterdrückt. Die NuWaves hingen an einem Marantz PS 17 (gleiche Endstufe wie PM 17 MkII oder SM 17) die Behringer haben ihre eigenen Endstufen, hingen aber auch an dem Marantz als Vorstufe. Primär habe ich alle Boxen als Sub-Sat Kombi gestestet, d.h. mit AW-75, Trennung bei 100 Hz mit Raumentzerrung über das aktive PEQ und passive Plattenresonatoren.
Alle Ergebnisse sind mit größter Vorsicht und größtem Mißtrauen zu betrachten, denn ich habe mir schon den größten Blödsinn eingebildet zu hören.
Ergebnis:
1. Platz: NuWave 35
2. Platz: NuWave RS-5 im Diplomodus
3. Platz: Behringer 2030A (wenn die Brumm-Probleme unter Kontrolle sind, sonst ist die Box absolut unbrauchbar)
4. Platz: NuWave RS-5 im Direktmodus
Beruhigend ist ersteinmal, dass die Behringer den NuWave 35 meines Erachtens das Wasser nicht reichen können (schließlich habe ich in meine Fronts eine ganze Ecke mehr investiert). Den klanglichen Unterschied würde ich so beschreiben, dass die 35er den Klang raumfüllender und wärmer (ohne Unscharf zu werden) bringen - manche Töne bei Dire Straits (Keyboard) schweben halt im ganzen Raum. Die Behringer klingen kühler - ich weiß aber nicht, ob das an den Boxen oder den unterscheidlichen Endstufen liegt, da Marantz ja gerne "Wärme" nachgesagt wird. Der größte Unterschied ist aber, dass die Behringer den Raum nicht so in die Klangreproduktion einbinden - vermutlich aufgrund der stärkeren Bündelung. Eigentlich sollte es ja gut sein, wenn man die Raumakustik "eliminieren" kann - ist es in diesem Fall meines Erachtens aber nicht! Musik über die NuWave 35 gehört, wirkt auf mich irgendwie emotionaler. Sie berührt mich einfach mehr. Den Tiefgang habe ich nicht verglichen, da er für mich schlichtweg nicht relevant ist - ab 100 Hz -> AW-75. Die NuWave 35 hat mir DEUTLICH besser gefallen als die Behringer. Dann ist es auch für mich o.k. ca. das 8-fache für die 35er auszugeben (Endstufe plus Boxen (~2000 Euro) gegenüber den aktiven Behringer (250 Euro) - zumal ich die Endstufe natürlich nicht zur UVP gekauft habe).
Die NuWave RS-5 haben mich im Stereo-Dipolbetrieb absolut überrascht! Meine subjektiven Hörergebnisse wiedersprechen eigentlich dem, was ich erwartet hätte. Ich hätte ein unscharfes Dipolklangbild erwartet. Dem war nicht so. Allerdings standen die Boxen bei mir auch recht weit von den Rückwand entfernt. Ansonsten hörten sie sich den NuWave 35 schon recht ähnlich an. Also die RS-5 passen von der Klangfarbe her deutlich besser zu den 35ern als die Behringer. Insgesamt haben mich die RS-5 im Stereoeinsatz überrascht. Allerdings habe ich sie mit dem AW-75 unterstützt. Ohne Sub sind sie recht dünn. Im Direktbetrieb haben sie mir komischerweise nicht mehr so toll gefallen. Bei meiner Aufstellung wundert es mich eigentlich, dass ich überhaupt einen Unterschied gehört habe - aber irgendwie hatte ich den Eindruck einer leicht zerrissenen Klangbühne. Ich denke, wenn man sich die RS-5 holt, dann sollte man sie halt als Dipol laufen lassen.
Die Behringer 2030A würde ich von der Leistung (Auflösung, Klangbühne, Emotionalität...) grob zwischen NuWave RS-5 im Direktbetrieb und den NuWave RS-5 im Dipolbetrieb einordnen. Sie eignen sich definitiv nicht als Center zwischen zwei 35ern. Da stimmt die Klangfarbe einfach nicht ganz. Ohne Sub sind sie auch recht dünn. Ich müsste übrigens den -2 dB Schalter für die Höhen nicht betätigen. Die Höhen haben sich meines Erachtens vollkommen o.k. angehört - keine agressiven Höhen, kein Klingeln. Die angegebenen 50 Hz als untere Grenzfrequenz sind meines Erachtens allerdings ein Witz - der beiliegende Meßschrieb, der speziell für jede Box einzeln "gemacht" wird, ist eine Frechheit, denn der -3 dB Punkt liegt dort bei ca. 33 Hz. Wenigstens erkennt man anhand des Schreibs, wo die Boxen hergestellt werden, denn die Luftfeuchtigkeit beim Test ist mit 88% angegegeben. Der Händler, von dem ich die Boxen habe, gibt die Boxen übrigens abweichend von allen Behringer Informationen mit einer unteren Grenzfrequenz von 75 Hz an - ich denke, das könnte passen. Ein riesengroßes Problem der 2030A ist, dass sie Brummschleifen hervorrufen und anfällig auf Störungen im Stromnetz/Signal sind! Sie müssen in der gleichen Mehrfachsteckdose stecken, wie der AW-75, sonst gibt der die Netzfrequenz (irgendwas bei 50 Hz) als Signal wieder! Fürchterlich. Dann harmonieren sie überhaupt nicht mit dem Behringer 2200 Ultra-Q PEQ. Sie sind zwar in keiner Weise mit dem PEQ verbunden aber das PEQ scheint irgendwie ein Brummen in die Stromleitung zu streuen, das die Endstufen in den 2030A zum Summen und Brummen anregt. Und das kann man noch aus 2m Entfernung hören! Natürlich nur wenn keine Musik läuft. Wenn ich das PEQ in eine andere Steckdose stecke, brummt wieder der Sub...
Es wird Zeit für ein 1a Nubert Tiefbass-PEQ (20-150 Hz), das auf dem Niveau des ATMs liegt!
Dazu brummt und summt das Billig PEQ von sich aus auch - und das höre ich mittlerweile sogar aus 3m Entfernung... ich werde mir wohl eine Hushbox fürs PEQ bauen müssen... wie skuril... aber dann ist das PEQ auch wieder so hammerwirksam, was die Entdröhnung betrifft, dass ich es auch nicht mehr aus der Kette rausnehmen kann - es sei denn es kommt ein Nubert PEQ!
Egal zurück zum Thema:
Von den technischen Problemen abgesehen - also wenn die Behringer nicht summen, brummen oder andere Geräte zum brummen bringen, dann kann man sie durchaus zum Stereo Musikhören einsetzen. Was für Stereo taugt, dürfte bei geeigneter Aufstellung auch als Rear nicht schlecht sein.
Ich habe verschiedene Aufstellungen mit den 2030A als Rears bzw. Center gestetet (darum ging es mir ja eigentlich). Und bin nach drei komplett verschiedenen Aufstellungen für 7.1 ohne Center zu dem Entschluss gekommen, dass ich 7.1 nicht mag. Besonders mag ich keine Speaker neben mir. Vielleicht Dipole - aber ohne das zu testen - wage ich zu behaupten, dass mir das nicht gefallen würde. 6.1 mit Center: O.k., die Surround haben mir jetzt schon besser gefallen - nur wozu einen Backcenter in die Mitte, wenn dessen Signale auch von den beiden Äußeren wiedergegeben werden können? Zum Center vorne: abgesehen davon, dass der 2030A klanglich nicht passt, stört es mich, dass der Klang so punktgenau vom Center kommt. Für einen Fernseher mag das ideal sein. Aber wenn ich eine 2,4m breite Leinwand habe, ist das störend - gut vielleicht müsste man zwei Center nebeneinander legen. Oder man müsste für den Center mit einem DSP einen "Wide Center" einstellen (=Fronts übernehmen Teile des Centers) - ich hatte mal einen Denon, der konnte sowas, glaube ich. Aber man kann es auch sein lassen - also: der Phantom Center hat sich bei mir immer noch als der beste Center erwiesen. Da mir der Surround Back nun auch kein Offenbarung bringt: weg damit. 250 Euro gespart! Und ich habe Gewissheit, dass ich den Krempel nicht, auch in Zukunft nicht, brauche. Vier ordentlich aufgestellte Lautsprecher (plus Sub) bringen für mich immer noch die beste Lösung! Das ist allerdings eine ganz subjektive Bewertung und die lässt sich nicht ohne weiteres auf Andere übertragen!
Damit wanderte ein Paar der insgesamt 2 bestellten Paar 2030A schon wieder in den Karton, bereit zur Rücksendung.
Das zweite Paar habe ich im 4.1 Setup auf die Rear Stands gepackt. Lord of the Rings eingelegt, per FB die Endstufe von der Vorstufe getrennt (damit sind die Fronts stumm, weil ich extern keine Kabel/Brücken zu den Main Ins gezogen habe) und andächtig der Music Score auf den Rears gelauscht. Ergebnis: passt. Die Rears stehen 2m weit weg, damit hält sich das Summen in Grenzen und außerdem sind sie nur an, wenn der Beamer auch an ist (der zwischen den beiden Rears stehen wird und der auch Krach macht). Auch mit angestellten Fronts fügen sie sich gut in das Gesamtklangbild ein.
Also ein Paar werde ich als neue Rears behalten. Das setzt ein Menge gebundenes Kapital frei, das ich dann in den Beamer stecken kann - oder in einen gebrauchten CD 17.... mal schauen.
O.k., einige Erkenntnisse, die ich gewonnen habe, wurden mir vorhergesagt. Aber jetzt habe ich halt Gewissheit über diese Erkenntnisse.
jakob.b hat geschrieben:
Mich interessieren die 2030, da ich brauchbare Boxen für meine Schlafzimmer-Anlage suche, die deutlich günstiger als z.B. nuBox 310 sein sollen. Und die 2030 (in Passiv-Version) kosten halt ca. halb so viel...
Ich würde wahrscheinlich eher die 310er nehmen...