Mal wieder ein kleiner Vorstufen-Vergleich (Hörbericht)
Verfasst: Do 1. Dez 2005, 00:24
Hallo,
dass in letzter Zeit immer mal wieder zu lesen war, wie "scheiße" (O-Ton K.Reisach und kkbo) der Onkyo TX-SR600E klingt (z.B. klick, klick), ließ mir keine recht Ruhe und hat mich mal wieder zu einer kleinen Hörtestrunde der Vorstufe veranlasst, an der ich das nuForum teilhaben lassen möchte.
Geräte für den Hörvergleich:
CD-Player Sony CDP-511
Onkyo TX-SR600E (aufgetrennt nach rudijopp)
Onkyo A-8630 (aufgetrennt)
Alesis RA-500
ATM-30
nuWave 3
ATM-30 also als Umschalter.
Sehr genauer Pegelabgleich per Spannungsmessung an der Endstufe (3,5 Volt) mit einem 50 Hz Sinus-Ton.
Die Cinch-Strippen waren so lang, dass ich das ATM direkt am Hörplatz bedienen konnte. Also keine Unterbrechungen durch Umschalten oder Umstecken.
Die Cinch-Stecker waren fast identisch, so dass mir eine Zuordnung des Kabelgewirrs, bzw. also des angewählten Gerätes, nicht ohne weiteres möglich war. Im Halbdunkeln habe ich gelegentlich mal die Stecker abgezogen und zufällig neu angeschlossen (das sind natürlich immer noch keine DBT-Bedingungen).
I.)
Den variablen CD-Player-Ausgang (voll ausgesteuert) an den A-8630 angeschlossen. Vom Vorverstärkerausgang des Vollverstärkers in das ATM und von dort zur Endstufe.
Den fixen CD-Player-Ausgang an den TX-SR600E angeschlossen. Vom Vorverstärkerausgang des Receivers in das ATM und von dort zu Endstufe.
Über die guten alten Stereo-Vollverstärker liest man ja oft sehr gutes und Onkyo scheint mir hier auch einen guten Ruf zu genießen. Um so überraschter war ich, dass ich relativ schnell einen deutlichen Unterschied zwischen den Vorstufen ausmachen konnte. Der TX-SR600E klang heller, klarer, analytischer und detailreicher im Hochtonbereich. Der A-8630 ein wenig dumpfer, im Hochton gesoftet. Unterschiede in irgendeiner "Räumlichkeit" konnte ich nicht feststellen. Dem TX-SR600E gab ich eindeutig den Vorzug.
II.)
Um etwas Sicherheit zu erhalten, dass die Unterschiede nicht auf die CD-Player-Ausgänge zurückzuführen sind, habe ich die Vorverstärker per Y-Adapter an den fixen Ausgang gehängt.
Gleiches Ergebnis für den Hörvergleich wie unter I.
III.)
Der Receiver hat mir also besser gefallen als der Vollverstärker. Nun interessierte mich jedoch, ob der AV-Receiver möglicherweise im Hochton ein wenig übertreibt. Also habe ich den CD-Player (variabler Ausgang) zum einen direkt über das ATM und zum anderen über die Receiver-Vorstufe und ATM an die Endstufe angeschlossen. Dabei zeigte sich, dass ein Pegelabgleich nicht hundertpro genau möglich war, weil die digitale Lautstärkeregelung des TX-SR600E in Schritten etwas zu grob war. Der Pegel ohne Endstufe lag um schätzungsweise 0,05-0,08 Volt höher. Nach Gehör schien mir das aber ungefähr gleich laut.
Unterschiede waren nun sehr schwer auszumachen. Hochtonunterschiede fielen nun nicht mehr explizit auf. Die AV-Receiver-Vorstufe schien also auf jeden Fall transparenter zu arbeiten also die Vollverstärkervorstufe. Nach einiger Zeit konnte ich jedoch trotz gelegentlicher halbwegs blinder Umsteckerei bei entsprechender Musik die Geräte zuverlässig zuordnen. Der TX-SR600E schien irgendwie "flacher, fader" zu klingen, der direkte Anschluss klang minimal "dynamischer" mit mehr "Ambience". Habe ich also doch den "Scheißklang" ausgemacht?
IV.)
Nun habe ich den flexiblen Ausgang des CD-Players direkt über das ATM und den fixen über den TX-SR600E und das ATM an die Endstufe angeschlossen. So war wieder ein sehr genauer Pegelabgleich möglich, weil die analoge Lautstärkeregelung des CD-Players sehr fein stufenlos einzustellen war.
Jetzt war es mir nahezu unmöglich, Unterschiede auszumachen. Bei manchen Musikstücken meinte ich, sehr kleine Unterschiede wahrnehmen zu können. Mit meiner "halbblinden Umsteckerei" musste ich jedoch feststellen, dass ich mit der Zuordnung teilweise daneben lag. Also wohl eher ein Rateergebnis. Wirklich abklären könnte das aber nur ein DBT.
Mein Fazit:
Die Vorstufe des TX-SR600E scheint mir in dieser Konstellation sehr transparent zu arbeiten. Einen "Scheiß"-Klang konnte ich überhaupt nicht ausmachen. Selbst der etwas dumpf klingende A-8630 würde mir normalerweise nicht unangenehm auffallen, weil zum einen die Unterschiede (meiner Wahrnehmung nach) relativ gering sind und ich mich zum anderen normalerweise eher auf die Musik als auf solche Klangfeinheiten konzentriere.
Dass mir die geringe Lautstärkeabweichung unter III.), die ich zunächst als nicht relevant einstufte, im Gegensatz zu Hörversuch IV.) noch eine so genaue Zuordnung ermöglichte, scheint mir mal wieder zu unterstreichen, wie wichtig ein absolut exakter Lautstärkeableich ist!
Dass ich keinen "Scheißklang" ausgemacht habe, könnte natürlich auch daran liegen,
- dass mein CD-Player so "scheiße" klingt, dass der "scheiß" TX-SR600E das Signal nicht mehr schlimmer machen kann
- dass die Endstufe so "scheiße" klingt, dass der "scheiß" TX-SR600E und der "scheiß" CD-Player nichts mehr schlimmer machen können
- dass meine Ohren so "scheiße" schlecht sind, dass ich es schlichtweg nicht höre, wie "scheiße" der TX-SR600E ist
- dass die nuWave 3 so "beschissen" ist (und ich besser eine nuBox 380 hätte nehmen sollen )
- dass der "Versuchsaufbau" "scheiße" war
- dass ich ein "beschissener" Neider bin
- dass der Onkyo nicht "beschissen" klang, weil ich den "beschissenen" Klang nicht hören wollte
- dass der Onkyo so "beschissen" klingt, weil ihn die Audionet aus oben verlinktem Vergleich "beschissen" hat , was sie aber wahrscheinlich wunderschön macht
- ...
Wie auch immer. Soll sich am besten jeder sein eigenes Bild machen. Imho kann es aber nicht schaden, wenn man mit manchen "Einordnungen" eines Gerätes ein wenig vorsichtig ist oder anders ausgedrückt nicht so auf die "Kacke" haut.
Christoph
dass in letzter Zeit immer mal wieder zu lesen war, wie "scheiße" (O-Ton K.Reisach und kkbo) der Onkyo TX-SR600E klingt (z.B. klick, klick), ließ mir keine recht Ruhe und hat mich mal wieder zu einer kleinen Hörtestrunde der Vorstufe veranlasst, an der ich das nuForum teilhaben lassen möchte.
Geräte für den Hörvergleich:
CD-Player Sony CDP-511
Onkyo TX-SR600E (aufgetrennt nach rudijopp)
Onkyo A-8630 (aufgetrennt)
Alesis RA-500
ATM-30
nuWave 3
ATM-30 also als Umschalter.
Sehr genauer Pegelabgleich per Spannungsmessung an der Endstufe (3,5 Volt) mit einem 50 Hz Sinus-Ton.
Die Cinch-Strippen waren so lang, dass ich das ATM direkt am Hörplatz bedienen konnte. Also keine Unterbrechungen durch Umschalten oder Umstecken.
Die Cinch-Stecker waren fast identisch, so dass mir eine Zuordnung des Kabelgewirrs, bzw. also des angewählten Gerätes, nicht ohne weiteres möglich war. Im Halbdunkeln habe ich gelegentlich mal die Stecker abgezogen und zufällig neu angeschlossen (das sind natürlich immer noch keine DBT-Bedingungen).
I.)
Den variablen CD-Player-Ausgang (voll ausgesteuert) an den A-8630 angeschlossen. Vom Vorverstärkerausgang des Vollverstärkers in das ATM und von dort zur Endstufe.
Den fixen CD-Player-Ausgang an den TX-SR600E angeschlossen. Vom Vorverstärkerausgang des Receivers in das ATM und von dort zu Endstufe.
Über die guten alten Stereo-Vollverstärker liest man ja oft sehr gutes und Onkyo scheint mir hier auch einen guten Ruf zu genießen. Um so überraschter war ich, dass ich relativ schnell einen deutlichen Unterschied zwischen den Vorstufen ausmachen konnte. Der TX-SR600E klang heller, klarer, analytischer und detailreicher im Hochtonbereich. Der A-8630 ein wenig dumpfer, im Hochton gesoftet. Unterschiede in irgendeiner "Räumlichkeit" konnte ich nicht feststellen. Dem TX-SR600E gab ich eindeutig den Vorzug.
II.)
Um etwas Sicherheit zu erhalten, dass die Unterschiede nicht auf die CD-Player-Ausgänge zurückzuführen sind, habe ich die Vorverstärker per Y-Adapter an den fixen Ausgang gehängt.
Gleiches Ergebnis für den Hörvergleich wie unter I.
III.)
Der Receiver hat mir also besser gefallen als der Vollverstärker. Nun interessierte mich jedoch, ob der AV-Receiver möglicherweise im Hochton ein wenig übertreibt. Also habe ich den CD-Player (variabler Ausgang) zum einen direkt über das ATM und zum anderen über die Receiver-Vorstufe und ATM an die Endstufe angeschlossen. Dabei zeigte sich, dass ein Pegelabgleich nicht hundertpro genau möglich war, weil die digitale Lautstärkeregelung des TX-SR600E in Schritten etwas zu grob war. Der Pegel ohne Endstufe lag um schätzungsweise 0,05-0,08 Volt höher. Nach Gehör schien mir das aber ungefähr gleich laut.
Unterschiede waren nun sehr schwer auszumachen. Hochtonunterschiede fielen nun nicht mehr explizit auf. Die AV-Receiver-Vorstufe schien also auf jeden Fall transparenter zu arbeiten also die Vollverstärkervorstufe. Nach einiger Zeit konnte ich jedoch trotz gelegentlicher halbwegs blinder Umsteckerei bei entsprechender Musik die Geräte zuverlässig zuordnen. Der TX-SR600E schien irgendwie "flacher, fader" zu klingen, der direkte Anschluss klang minimal "dynamischer" mit mehr "Ambience". Habe ich also doch den "Scheißklang" ausgemacht?
IV.)
Nun habe ich den flexiblen Ausgang des CD-Players direkt über das ATM und den fixen über den TX-SR600E und das ATM an die Endstufe angeschlossen. So war wieder ein sehr genauer Pegelabgleich möglich, weil die analoge Lautstärkeregelung des CD-Players sehr fein stufenlos einzustellen war.
Jetzt war es mir nahezu unmöglich, Unterschiede auszumachen. Bei manchen Musikstücken meinte ich, sehr kleine Unterschiede wahrnehmen zu können. Mit meiner "halbblinden Umsteckerei" musste ich jedoch feststellen, dass ich mit der Zuordnung teilweise daneben lag. Also wohl eher ein Rateergebnis. Wirklich abklären könnte das aber nur ein DBT.
Mein Fazit:
Die Vorstufe des TX-SR600E scheint mir in dieser Konstellation sehr transparent zu arbeiten. Einen "Scheiß"-Klang konnte ich überhaupt nicht ausmachen. Selbst der etwas dumpf klingende A-8630 würde mir normalerweise nicht unangenehm auffallen, weil zum einen die Unterschiede (meiner Wahrnehmung nach) relativ gering sind und ich mich zum anderen normalerweise eher auf die Musik als auf solche Klangfeinheiten konzentriere.
Dass mir die geringe Lautstärkeabweichung unter III.), die ich zunächst als nicht relevant einstufte, im Gegensatz zu Hörversuch IV.) noch eine so genaue Zuordnung ermöglichte, scheint mir mal wieder zu unterstreichen, wie wichtig ein absolut exakter Lautstärkeableich ist!
Dass ich keinen "Scheißklang" ausgemacht habe, könnte natürlich auch daran liegen,
- dass mein CD-Player so "scheiße" klingt, dass der "scheiß" TX-SR600E das Signal nicht mehr schlimmer machen kann
- dass die Endstufe so "scheiße" klingt, dass der "scheiß" TX-SR600E und der "scheiß" CD-Player nichts mehr schlimmer machen können
- dass meine Ohren so "scheiße" schlecht sind, dass ich es schlichtweg nicht höre, wie "scheiße" der TX-SR600E ist
- dass die nuWave 3 so "beschissen" ist (und ich besser eine nuBox 380 hätte nehmen sollen )
- dass der "Versuchsaufbau" "scheiße" war
- dass ich ein "beschissener" Neider bin
- dass der Onkyo nicht "beschissen" klang, weil ich den "beschissenen" Klang nicht hören wollte
- dass der Onkyo so "beschissen" klingt, weil ihn die Audionet aus oben verlinktem Vergleich "beschissen" hat , was sie aber wahrscheinlich wunderschön macht
- ...
Wie auch immer. Soll sich am besten jeder sein eigenes Bild machen. Imho kann es aber nicht schaden, wenn man mit manchen "Einordnungen" eines Gerätes ein wenig vorsichtig ist oder anders ausgedrückt nicht so auf die "Kacke" haut.
Christoph