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Fragen zu Kantenabsorbern, Basotect usw.

Verfasst: Fr 2. Dez 2005, 08:41
von Ramius
Wer hat von euch denn positive Erfahrungen zu Kantenabsorbern gemacht?
Auf den verschiedenen Seiten der Hersteller/Vertreiber steht immer, daß diese auch gut geeignet sind zur Verringerung der Raummoden. Bei meinen Messungen habe ich mit 2 Kantenabsorbern (auf 17qm) Fläche auch oberhalb von 300Hz keinerlei Verbesungen bemerkt.
Auch gehörmäßig könnte ich nicht von einer Veränderung sprechen. Alle Veränderungen waren wenn dann so klein, daß es auch Wuschhören sein könnte.
Nachhallzeiten haben sich nur oberhalb 500Hz verbessert und da auch nur messtechnisch.
Habe ich falsch gemessen? (Messmikro vom Denon 3805, Laptop, Software Carma ).Auch wenn die Messausrüstung nicht gut zum messen absoluter Werte ist, so sollte sich doch relativ was ergeben.
Oder kann es sein, daß oberhalb 200Hz mein Raum schon "so gut" klingt, daß 2 Kantenabsorber da nix bringen und ich das Geld lieber wo anders investieren sollte?
Lars (Al Bundy) war ja mal gnaz begeistert von den Kantenabsorbern :| ...ich konnte da in bestimmt 20 Messungen mit unterschiedlichsten Aufstellungen (Ecken, Seitenwände, aufeinander) nichts bemerken.

Auch ja: Was ist eine gute Nachhallzeit? 100ms, 200ms, 300ms ?Oder kann ich die mit meinem Mikro gar nicht messen?

Ich habe keine Lust die großen prismen aufzustellen, wenn die Dämpfung unter 2 dB liegt, da ist ein vorbeifahrendes Auto von der Strasse schon lauter.

Re: Fragen zu Kantenabsorbern, Basotect usw.

Verfasst: Fr 2. Dez 2005, 10:42
von BlueDanube
Ramius hat geschrieben:Was ist eine gute Nachhallzeit?
Je nach Raumgröße, Geschmack und Anwendung (reiner Hörraum / Wohnraum): 200-400 ms.
Im Bass sind 500-700 ms auch noch OK.
Ramius hat geschrieben:Oder kann ich die mit meinem Mikro gar nicht messen?
Doch, das geht!
Beachte aber, dass es nicht leicht ist einen 60dB-Abfall in einer Wohnumgebung zu messen (Bei 30dB Grundgeräusch müsste man schon bei mindestens 100dB anfangen).
In der Praxis misst man dann die Zeit für einen 30dB-Abfall und multipliziert mit 2.
....dann braucht man noch ein bandbegrenztes Rauschsignal, um die Frequenzabhängigkeit messen zu können.

Verfasst: Fr 2. Dez 2005, 13:08
von Ramius
Also wenn ich mit Carma und meinem Mirkofon messe, dann komme ich über 200Hz auf max. 200ms.
Im Bass bereich (unter 200ms) sind aber 600ms. Da helfen die Absorber aber nicht, leider.
Nur wie geau ist die Messung? Ich befürchte das sind dann ungenaue Messungen.
Aber per Händeklatschtest höre ich keinen nachhall. da sind alle anderen Räume im Haus schlimmer.
P.S.: Ich habe dicken Teppichboden, eine große Couch und ein 2/3 gefüllltes DVD-Regal. Dazu Altbauwände (Lehmputz).
Ausser der beiden Fenster scheint das alles gut zu dämpfen... :sweat:

Verfasst: Fr 2. Dez 2005, 13:43
von BlueDanube
Ramius hat geschrieben:dann komme ich über 200Hz auf max. 200ms.
Na, das ist ja ein sehr guter Wert - darunter würde ich in einem Wohnraum nicht unbedingt gehen, weil dann eine unangenehme, bedrückende Atmosphäre entsteht.
Ramius hat geschrieben:Im Bass bereich (unter 200ms) sind aber 600ms. Da helfen die Absorber aber nicht, leider.
Naja, man benötigt schon eine Menge Absorber, um eine deutliche Wirkung zu erzielen - das hängt von der Fläche der Wände ab. Ein guter Tieftonabsorber kann zwar die Wirkung wie ein doppelt so großes Loch in der Wand haben.....die Frage ist dann nur: wieviel wirksame Wand bleibt übrig, um weiterhin Resonanzen zu erzeugen?
Weiters wirken Kantenabsorber normal nur bis 80Hz hinunter - darunter lässt die Wirkung stark nach.

Bei mir im Wohnzimmer dröhnt es bei etwa 50Hz. Die beteiligten Wände (vorne und hinten) sind je 14m² groß - da helfen die 3 ausgezeichneten Tieftonabsorber von WVier in der Ecke auch nix....die wirksame Fläche ist einfach zu klein und 50Hz sind zu tief!

Übrigens, hast Du im Bassbereich auch einmal mit einem einzelnen Sinuston mit Dröhnfrequenz gemessen - würde mich nicht wundern wenn dabei 1-2 s herauskommen. Dabei muss man aber wirklich ab dem Ende des Tones messen, denn der Schallpegel kann noch einige Zeit bei vollem Pegel verharren (wegen der Resonanz), bevor er sinkt!
Ramius hat geschrieben:Aber per Händeklatschtest höre ich keinen nachhall.
Das beweist doch die Richtigkeit der Messung im Mittel- und Hochtonbereich!