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Wirkungsgrad und magnetische Flussdichte?

Verfasst: So 1. Jan 2006, 01:22
von UltraTiefbassLiebhaber
Hallo,

wie wirkt sich eigentlich die magnetische Flussdichte auf den Wirkungsgrad eines Lautsprechers aus?
Nach dem Kraftgesetz gilt: F=B*l*I also Kraft=Flussdichte mal Länge (die Leitungslänge der Spule) mal den Strom.
Wenn also die magnetische Flussdichte höher ist, erhöht sich die Kraft, die Membran lenkt also weiter aus, es wird lauter. Theoretisch kann man ja die Flussdichte extrem hoch machen, ich nehme mal an, dass man theoretisch auf eine Flussdichte kommt, dass der Wirkungsgrad über 100 % liegt. Das kann aber nicht sein, irgendwas muss ich in meinen Überlegungen nicht berücksichtigt haben. Was ist es also? Wie wirkt sich die Flussdichte auf den Wirkungsgrad eines Lautsprechers aus?
Vielen Dank für eure Antworten schonmal.

Markus

Verfasst: Mi 11. Jan 2006, 23:30
von UltraTiefbassLiebhaber
Weiß denn keiner Bescheid?

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 00:03
von Malcolm
Der Draht hat auch einen Widerstand...
Also je länger die Leitung, desto höher der Verlust. :wink:

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 18:55
von UltraTiefbassLiebhaber
Dann macht man den Draht eben länger. Das hieße ja eigentlich, dass 8 Ohm Boxen einen geringeren Wirkungsgrad haben, wenn man das mal so überlegt.
Aber mir ging es hier einzig und allein um die Flusssdichte B und ersteinmal nicht den Rest.
Also ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 19:04
von Malcolm
F=B*l*I
Und I=U/R. Soll heißen:

F=B*l*U/R

Und damit wären wir wieder beim Widerstand des (endlos langen) Drahtes, der dafür sorgt dass wir nicht aus einer Spule und einer Batterie unendlich viel Strom abziehen können :wink:

Ist eine Weile her dass ich E-Technik geschrieben habe. Aber wenn Du die Formel für die Flussdichte raussuchst und hier noch einsetzt, fallen Dir sicher noch mehr Unstimmigkeiten auf.

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 19:35
von tiyuri
Ich dachte eigentlich B wäre durch die Remanenz des Dauermagneten sowie
der geometrie des (gesamten) Magnetsystems (Polschuhe, Spalt) gegeben.

Die Magnetfelddichte stellt nicht das Hauptproblem des Gesamtwirkungsgrades
eines Membranchassis (typisch 2% el.->akust. Leistung) dar. Die Ankopplung
an die Luft ist problematisch, da Luft rutschig ist. Hornlautsprecher greifen
genau diese Problematik auf und erreichen sehr hohe Wirkunsgrade.

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 19:40
von Amperlite
UltraTiefbassLiebhaber hat geschrieben:Dann macht man den Draht eben länger. Das hieße ja eigentlich, dass 8 Ohm Boxen einen geringeren Wirkungsgrad haben, wenn man das mal so überlegt.
Falsch. Der Widerstand hat damit garnichts zu tun.
Weiter kann man den Draht nicht einfach mal eben länger machen. Der Spulenträger und der Luftspalt des Magnetsystems ist endlich groß und letztlich hängt die Spule direkt an der Membran und muss mitbewegt werden. Bewegte Masse braucht Energie -> große bewegte Massen ist schlecht.
Malcolm hat geschrieben:F=B*l*U/R
Nach der Formel brauche ich bei einem größeren Widerstand lediglich eine höhere Spannung. Die Leistung bleibt gleich.

Ich meine die Frage ist falsch gestellt. Nicht "wie wirkt sich die Flussdichte auf den Wirkungsgrad aus", sondern "wie wirkt sich die Bauart auf die Flussdichte aus".

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 20:06
von Malcolm
Nach der Formel brauche ich bei einem größeren Widerstand lediglich eine höhere Spannung
Was ebenfalls ein begrenzender Faktor ist. Denn die Spannung lässt sich bei einer Spule ja auch nur in sehr überschauberem Maß erhöhen...
Aber insgesamt ist das hier alles sehr konfus. Hmmm...

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 21:14
von UltraTiefbassLiebhaber
Sorry ich meinte natürlich nicht länger, das ist Blödsinn, denn das erhöht ja den Widerstand. Ich meinte dicker.
Die Verlustleistung berechnet sich zu P = R * I * I, d.h. um eine Kraft zu erreichen, brauchen wir immer dieselbe Stromstärke, ist der Widerstand aber jetzt höher, dann steigt auch die elektrische Verlustleistung.
Ich meine die Frage ist falsch gestellt. Nicht "wie wirkt sich die Flussdichte auf den Wirkungsgrad aus", sondern "wie wirkt sich die Bauart auf die Flussdichte aus".
Die Frage ist nicht falsch gestellt ich meine es schon so. Nehmt mal an, wir hätten eine Flussdichte von 500 Tesla, dann müsste die Kraft enorm sein, die selbst bei geringen Stromstärken entsteht, das wiederum heißt, wir hätten einen extrem hohen Wirkungsgrad, der über 100 % liegen würde, wenn man davon ausgeht, dass ja laut Formel B linear eingeht, d.h. verdoppele ich B, verdoppelt sich F, der Wirkungsgrad würde sich demnach verdoppeln. Das kann aber doch irgendwie nicht sein oder? Deswegen frage ich ja euch, was ich bei meiner Betrachtung übersehen habe.

Verfasst: Do 12. Jan 2006, 21:38
von Amperlite
UltraTiefbassLiebhaber hat geschrieben:Die Verlustleistung berechnet sich zu P = R * I * I, d.h. um eine Kraft zu erreichen, brauchen wir immer dieselbe Stromstärke, ist der Widerstand aber jetzt höher, dann steigt auch die elektrische Verlustleistung.
Falsch. Du hast vergessen, dass bei höherem Widerstand der Stromfluss kleiner wird. Um die Stromstärke konstant zu halten, müsstest du die Spannung erhöhen.
UltraTiefbassLiebhaber hat geschrieben:verdoppelt sich F, der Wirkungsgrad würde sich demnach verdoppeln
Wirkungsgrad = P abgeführt / P zugeführt

P abgeführt = F * s / delta t
P zugeführt = U * I


U: Spannung
I: Strom
F: Kraft
s: Weg
t: Zeit